Roßberglauf
Am 10.10.2015 fand heuer wieder mal ein kleiner Bergsprint zur Roßbergalpe statt. Über gut 10,2 km und ca. 700 Hm ging es von meinem Heimatdorf Burgberg im Allgäu zu der an der nordöstlich am Grünten gelegenen Roßberg-Alpe.
Die Strecke selbst ist fahrtechnisch unspektakulär und führt, bis auf kleine Abschnitte, über Teer den gut ausgebauten Alpweg entlang. Startberechtigt waren neben Mountainbiker auch Bergläufer und Nordic-Walker.
Der Verlauf der Strecke gibt jedoch auch sehr guten Bergläufern keine Chance an die Radler heranzukommen. 3 kleinere Abschnitte sind so flach bzw. führen sogar leicht bergab, dass man genügend Vorsprung herausfährt, um weit vor dem ersten Bergläufer anzukommen.
Für mich ist das Rennen jedoch immer auch eine kleine Reminiszenz an längst vergangene (Kindheits-) Tage, als man große Teile dieser Strecke (mit klapprigen 3-Gang- Rädern, aber mit gleichem sportlichem Ehrgeiz) v.a. downhill befuhr. Das war zwar mütterlicherseits streng verboten – aber was soll man machen, wenn die anderen auch fahren wie die Henker.
Leider waren nur eine kleine Schar Mitstreiter (15 Mountainbiker; 17 Bergläufer) am Start. Das Wetter war ziemlich ungemütlich (Hochnebel) kalt. So war ich froh, dass Punkt 14.00 UHR endlich der Startschuss fiel.
Vorbei an meiner Grundschule versuchte ich, so schnell als möglich auf Touren zu kommen und möglichst lange im ersten Streckenabschnitt vor den Bergläufern zu bleiben. Einige knapp vor mir gestartete Biker konnte ich bis zur Kreuzung am „Uhlemayr“ noch überholen, dann war das Feld eigentlich schon weitgehend sortiert.
Am Gasthof „Löwen“ begann der längste durchgehende Anstieg Richtung erstes Zwischenziel „Alpenblick“. Wie oft mag ich da wohl schon hochgestrampelt sein. Zum Leidwesen vieler Kinder war bis vor einigen Jahren oben am Abzweig in den alten Waldweg die Burgberger Turnhalle gelegen. Wollte man Hallensport betreiben, musste man wohl oder übel erst mal diesen vermaledeiten Berg hoch.
Kurz nach einem kleinen, sehr steilen Stück nach dem Abzweig vor der ehemaligen Turnhalle kommt man an einer Bergmannskapelle vorbei. In früherer Zeit wurde am Grünten Eisenerz abgebaut und die Bergleute hielten an der Kapelle kurz zum Gebet um gesunde Rückkehr von ihrer gefährlichen Arbeit inne.
Heute war natürlich keine Zeit, um kurz ins Dorf hinabzuschauen. Draufdrücken war das Einzige, was mir so durch den Sinn kam. Vorbei am „Weiherle“ schaute ich doch schnell zurück. Der erste Bergläufer war zwar näher gekommen. Da hier aber ein kurzes flaches Wegstück begann, war klar: heute bist du gut unterwegs; kein Läufer ist auch nur ein paar Meter an dir vorbeigekommen.
Ab dem Gasthof „Alpenblick“ ist der Weg für den normalen Autoverkehr gesperrt. Dafür waren umso mehr Wanderer unterwegs, die jedoch meistens brav eine Gasse freihielten.
Am „Alten Stein“ zur nächsten Weggabel, noch eine Kurve hinauf und schon war man an der unteren „Schwand-Alpe“ vorbeigesaust, um die nächste Rampe zu nehmen.
Danach galt es, eher leicht bergab, nochmals was für den Durchschnitt zu tun. Kette rechts und in einer langen Linkskurve in den letzten Anstieg. Dieser teilt sich gedanklich nochmals in zwei Abschnitte mit einem welligen Zwischenstück.
Bald ist aber die letzte Rechtskurve geschafft und der Blick tut sich auf ins Illertal. Wenn es nur nicht so neblig wäre. Heute sah man leider fast die Hand vor den Augen nicht und deshalb auch nichts von dem herrlichen Talblick. Von dort ist das Ziel über einen kleinen, flachen Anstieg bald erreicht – Gott sei Dank ist die Hetzerei endlich vorbei.
Trotzdem hat es natürlich Spaß gemacht – und ein guter Mittelfeldplatz unter den Bikern bestätigt die aktuell noch gute, persönliche Form.
Zeit: 39,48 min – Platz 7 insgesamt; je nach Gruppenzusammenfassung: Platz 3 AK M45/50 oder Platz 1 AK M50.