...wenn mir mehrere Leute mit entsprechenden Befugnissen nahelegen, bei Dunkelheit nicht im Wald Rad zu fahren, dann nehme ich das erst mal an, auch deren Argumentation, die nun zutreffen mag oder nicht. Zumindest für mich und meine Erfahrung sind die mir genannten Argumente gut nachvollziehbar, und deshalb akzeptiere ich sie. Wenn ich eine Kritik an meinem Verhalten (hier: MTB fahren in Wald und Flur) nicht nachvollziehen kann, oder es gar besser weiß, dann habe ich eben über die persönlichen Kontakte die Möglichkeit, eines freundlichen Austausches, der durchaus fruchten kann. Ich habe das nächtliche Radfahren als Beispiel genannt. Es hätte auch ein anderes Beispiel sein können. Verboten ist es (noch) nicht, auf dem MTB mit 40Km/h und 500Lux einen Waldweg herunterzubrettern. Doch wenn ich weiß, dass es den Leuten, die entsprechenden Einfluss haben, überhaupt nicht passt, und ich deren Argumentation nicht schlüssig begegnen kann, dann lasse ich es eben besser, denn sonst ist es womöglich in der nächsten Waldnutzungssatzung tatsächlich verboten. Es ist für die drei von mir beispielhaft erwähnten Gruppen auch ein Unterschied, ob ich eben im Winter um bsp. 18:30 Uhr in doppelter Schrittgeschwindigkeit mit normaler Fahrradbeleuchtung auf einer Forststraße fahre, oder mich nachts um 02:00 Uhr wie weiter oben beschrieben verhalte.
@trail-desire... ...gerne gehe ich noch auf Deine Argumente ein.
Das Wild kennt seine Infrastruktur genau, und "lernt" sogar mit dem Straßenverkehr umzugehen. Die Fernbelichteten KFZ an einer Straße lassen das Wild lediglich aufschauen, stehenbleiben und langsam aus dem Lichtkegel wandern. Tritt nun solch ein Licht dort auf, wo es normalerweise nie ist, bleibt es womöglich geblendet stehen, und es kommt zum Unfall, wenn man mit dem (bsp.) Rad zu schnell ist. Da ich manchmal bei Dunkelheit mit dem Kfz im Wald bin, kenne ich diese Situation (ohne Unfall) aus eigener Erfahrung.
Ca. 2005 wollte eine ältere Frau bei einbrechender Dunkelheit einen Weg - keine 300 Meter von mir - über einen Trampelpfad abkürzen. Der war voller Laub und abgebrochener Äste, sie stürzte, und fiel in den Morast eines Bachlaufes. Nachts haben dann Suchhunde die Leiche der erfrorenen Frau gefunden. Im Spätherbst 2012 klingelte bei mir spät abends ein total verdeckter junger MTB-Radfahrer - ohne Rad. Er rutschte - auf dem ihm gut bekanntem Weg - bei überhöhter Geschwindigkeit ab, und sein Rad segelte ca. 20 Meter im steilen Wald hinab. Diesen Sommer klingete es abermals (es klingelt öfters mal bei mir, weil ich das letzte Haus am Wald bin, und Hilfesuchende immer zuerst hier landen) und ein Mädchen bat mich unter Tränen, ihre Freundin aus dem Morast eines Tümpels zu ziehen, in dem sie schon bis zu den Knien steckte. In der Dämmerung hielten sie das junge Schilf für Gras.
Ja, der Tierschänder kommt nicht gröhlend und auch nicht mit Licht. Angetrunkene übermütige Jugendliche hingegen schon. Ihnen ist es ein Spaß, Elektrozäune kaputt zu machen, Weidetiere in den Wald zu treiben,
Bremsen und Sicherungen von abgestellten Arbeitsgeräten zu lösen, um sie ins Rollen zu bringen. Als wir hier im Dorf noch ein Schullandheim hatten, gab es da regelmäßig Ärger.
Aus diesen Gründen sind die Argumente der betroffenen Gruppen für mich nachvollziehbar und ich akzeptiere sie. Wer es anders sieht, findet vielleicht gute fürsprechende Argumente, die ich bisher nicht kenne.