Oh je, 3 Seiten Text
Jetzt muss ich auch nochmal kurz ein paar Sachen kommentieren:
@murmel04
dein Antrieb sieht echt nicht verschlissen aus, zumindest nicht die Kettenblätter. Ehrlich gesagt wenn du jetzt nicht übern Winter zur Marathonfahrerin wirst, würd ich da garnix wechseln. Ein Kettenblatt ist dann verschlissen, wenn die Kette überspringt. Ich fahr meine Blätter immer bis sie an den Zähnen nadelspitz sind, dann ist meistens der Punkt erreicht wo die Kette überspringt, wenn man Druck macht.
An der Kassette dito, die erkläre ich dann für tot, wenn die Kette überspringt.
Falls die Kettenblätter leichte Grate haben (passiert durch den Druck der angepressten Kette) kann man die mit einer Feile oder einem Dremel abschleifen und gut ist.
Wenn ich meinen Antrieb nach "Händlermeinung" wechseln würde, wäre ich wahrscheinlich arm wie eine Kirchenmaus.
Falls du trotzdem deine Kettenblätter wechseln magst, ich nehm deine alten gern
Zwecks Bandbreite und Antriebsarten:
In Sachen Bandbreite schlägt nichts, aber auch garnichts, den 3fach Antrieb.
Für 2fach mit Bash spricht imho eigentlich nur etwas, wenn du dein großes Kettenblatt öfter mal gegen Hindernisse setzt. Sieht auf dem Foto nicht so aus. Oder wenn du es wirklich überhaupt nie benutzt. Sieht auf dem Foto auch nicht so aus. Wenn man öfter mal in der Ebene Strecke machen muss/will, ist so ein großes Kettenblatt eine nette Sache. Braucht man nicht zum Überleben, aber wenn es einen nicht stört, wozu abmachen? Ein Bash ist auch nicht leichter.
2fach ohne Bash fahren vorwiegend Racer weil's leichter ist. Die verzichten dafür oft eher auf die kleineren Gänge, brauchen sie ja eh nicht.
Was noch zu bedenken ist beim Wechsel auf 2fach mit Bash und einer anderen Abstufung der Kettenblätter (also von 22-33-44 auf 22-36-Bash): der Gangsprung beim Kettenblattwechsel wird deutlich größer, bzw. der Überlapp der Gänge wird kleiner. Du musst also beim Wechsel des Kettenblatts hinten am Schaltwerk mehr "nachschalten". Der größere Gangsprung ist auf jeden Fall merkbar. Ob es stört ist individuell. Ich kenne einige Leute, die auf möglichst fein abgestufte Gangsprünge Wert legen und die sich daran stören (nicht nur Racer, ganz normale Fahrradfahrer).
Ob es für dich ein relevantes Problem ist kannst du ganz einfach rausfinden: Schaltest du am Berg gerne so lange bis du die perfekt passende Trittfrequenz/den perfekt passenden Druck gefunden hast? Wenn ja, machst du das auch bei kleineren Anstiegen? Oder drückst du auch gerne mal einen kurzen Anstieg in einem nicht ganz perfekt passenden Gang durch?
Wenn sich der gröbere Gangsprung als störend herausstellen sollte, kann man natürlich immer noch 22-33-Bash oder 22-32-Bash fahren, dann ist der Sprung zwischen kleinem und mittlerem Kettenblatt wieder "normal".
Die Überschneidung der Gänge bei mehreren Kettenblättern ist halt nicht nur unnötiger Ballast, wie es von 1fach Fans immer diskutiert wird, sondern hat einen gewissen Sinn. Der da wären, den Gangsprung klein und angenehm zu halten beim Schalten zwischen den Kettenblättern.
Noch relevanter wird die Frage der Gangabstufung dann bei 1x11, die ist da wirklich schon recht gespreizt, sonst würde das einfach nicht mehr hinkommen mit der Abdeckung der gewünschten Bandbreite.
Umwerfer:
sind finde ich kein Teufelszeug auch wenn sie grad alle Welt verteufelt weil 1fach grad schick ist. Nunja, ich bin schon 1x9fach gefahren, da gab es gerade mal die ersten 10fach Antriebe und 11fach gab's nur bei Campa Rennradschaltungen. Ich fahre an einem Rad sogar immer noch 1x9fach, und komme damit bestens klar hoch wie runter. Einfach weil ich mich darauf eingestellt habe und weil ich die Defizite meiner Schaltung mit ein paar Muckies in den Beinen ausgleichen mag.
Trotzdem ich es schon ewig fahre und damit zurecht komme, halte ich 1fach hinsichtlich des reinen Antriebs-Komforts für einen schlechten Kompromiss, egal ob 1x9 1x10 oder 1x11. Man beschränkt sich immer in irgendeine Richtung, sei es nun bei den leichten/großen Gängen oder einfach bei den Gangsprüngen.
Meine Allerwelts-Universal-Lieblingsschaltung ist daher immer noch 2x9fach, hinten eine 11-34 Kassette und vorne 22-32-Bash. Da ist das Kettenblatt vorne klein genug um ausreichend Bodenfreiheit zu generieren (zumindest bei meinen aktuellen Rädern), es hat angenehm abgestufte Gänge, und eine halbwegs sinnvolle Bandbreite so dass ich auch mal in der Ebene vorankomme ohne mir einen Wolf zu treten und bergab auch bis zu einem sinnvollen Maß mal reintreten kann. Das eine Rad mit 1x10 werde ich daher auch wieder "abrüsten" zu 2x9. 9fach in meinem Fall einfach daher, weil es immer noch einfach unschlagbar günstig ist hinsichtlich Haltbarkeit vs Ersatzteilkosten. Wem 9fach zu altmodisch ist, nimmt halt 10fach
Seit es gedämpfte Schaltwerke gibt, rappelt es auch nicht mal mehr übermäßig am Umwerfer. Ehrlich gesagt bekomme ich von Kettenschlagen überhaupt nix mit, seit ich Shadow Plus Schaltwerke fahre. Wenn es eher langsam zugeht ist auf jeden Fall absolute Stille, und beim Ballern bin ich entweder zu abgelenkt um es zu hören, oder die anderweitigen Fahrgeräusche übertönen es. Und wer meint ich fahre nur Asphaltwege darf gern mal ne Runde mitkommen
Was ich an deiner Stelle tun würde:
- dem Mechaniker sagen, er soll die Klappe halten
- neue Kette (ca 20€) auf den alten Antrieb machen und gucken ob's funzt.
- wenn es Chainsucks gibt die Kettenblätter ein bissel nachfeilen
- wenn es dann immer noch nicht funzt neue Kettenblätter auf die alte Kurbel (deine Kurbel hat 104/64mm Lochkreis)... es reicht eigentlich, das Kettenblatt zu ersetzen, das Probleme macht, man muss nicht alle auf einmal ersetzen.
- wenn es hinten an der Kassette überspringt neue Kassette (11-36 Zähne für maximale Bandbreite und einen leichten Berggang) (ca 60€)
- wenn du meinst das große Kettenblatt nicht zu brauchen, großes Kettenblatt weg und Bash drauf (an die alte Kurbel)
Nun gut, der komplett bestückte Spider von mtbbee geht auch, ist einfacher