Islabikes cnoc mit Sram Automatix, eine kurze Umbaugeschichte

veraono

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Regensburg
So, es ist vollbracht die Nabe hat Platz gefunden, wie es dazu kam lest ihr hier:

IMG_20150621_150404.jpg


Was soll daran besonders oder gar berichtenswert sein mag sich manch eine(-r) nun fragen.
Eigentlich nichts außer, dass ich auf der Suche nach Erfahrungen nichts gefunden hab über einen Automatix-Einbau in ein Cnoc.
Immer noch nichts besonderes, Nabe kaufen rein damit... außer dass der Hinterbau dummerweise von englischen Ingenieuren auf kinderfreundliche Naben mit 110mm Einbaubreite ausgelegt ist, die stadtradfreundlichen Sram Ingenieure aber dem Hinterbau ein Minimum von 120mm abfordern (die 120 gelten aber nur für die bleischwere Stahl-Version der Nabe, ohne Rücktritt >1200g) .
Die federleichte (~950g mit allem drum und dran-Zeugs) Alu/Disc-Version (Objekt meiner Begierde) ist leider nur mit diskrimierenden 135mm Einbaubreite ab Werk erhältlich.

Kurzer Exkurs:
Warum sollte man eine Nabe die knapp 1kg wiegt in ein möglichst leicht gekauftes Kinderrad einbauen? Weil man am Berg wohnt und die Junior-/in-/en nicht ständig mit lautstarken Beschwerden schiebend den Familienbetrieb aufhalten sollen oder der individuelle Drehzal-roter-Bereichs-Indikator einen baldigen Sturz durch allzu ambitionierte Tretfrequenzen ankündigt. Soweit verständlich?
Nach ausführlicher Vorabinformation über Sinn und Widersinn einer 1kg schweren Nabe in einem Kinderrad war ich letztlich nach den euphorischen Schilderungen vor allem von Basti von @supurb-bicycles (vielen Dank nochmal !) über Zugewinn an Aktionsradius und Funktion der Nabe so überzeugt,dass das gute Stück mitte 2014 auf meinem Wohnzimmertisch erstmals zu liegen kam.
Zwei Gänge -geschaltet per Fliehkraft-Automatik(x), Schaltzeitpunkt ~9km/h (abhängig von Laufradgröße, nicht von Primärübersetzung) und ein unglaublicher Übersetzungsumfang von 1:1,37, ich war dabei...
Wenn nur das Problem mit der Einbaubreite nicht gewesen wäre, also gleich wieder zurück damit, keine Chance -zu breit, aber....
Nach einem Jahr quälender Beobachtung des Leidenssubjektes bei der Ausführung der o.g. Fahrmaneuver und nun geplantem Recycling des Fahruntersatzes für das nächste Bergauf-Bergab-Fahrradkind war klar, es musste etwas getan werden. Die Nabe lag nun, nachdem das Sonderangebot im Online-Shop der billigsten Wahl mit 70eur immer noch aktiv war im Mai 2015 zum zweiten Mal in meinem Wohnzimmer auf dem Tisch und es musste passend gemacht werden was nicht passte:

Hier war irgendwie noch was zu holen, da stehen die Lagerkonen noch gut übers Gehäuse raus, ein 8mm Spacer lies sich rechts schonmal ganz einfach entfernen ( super, 8mm ohne Maschineneinsatz gewonnen):

IMG_20150523_164154.jpg IMG_20150523_163932.jpg

Also wurde das heilige Stück erstmal komplett zerlegt um die Grenzen der Einbaubreiten-Diät auszuloten und zu verstehen wie das ganze Funkt:

IMG_20150524_085923.JPG

Hier mal die Nabenachse mit den Lagerkonen, der Rechte hat kein Innengewinde sondern wird einfach mit der "Kontermutter" auf der Achse fest verschraubt. Lagerspiel wird über linke Seite eingestellt, da ist dementsprechend ein Innengewinde und eine Werkzeugaufnahme am Konus, das hat erstmal Kopfschmerzen bereitet (wie kriegt man die Werkzeugaufnahme wieder hin wenn man den Konus abdreht...), also schien auf jeden Fall Luft zu sein die Konen abzudrehen... die Kontermuttern waren auch mit 3,5mm unnötig breit, also ran an den Speck.

IMG_20150526_201332.jpg

Leider gehört eine Drehmaschine nicht zur Einrichtung meiner Keller/Garagen-Pseudo-Akkubohrschrauberimprovisationswerkstatt. Da es das IBC gibt und sich hier sehr hilfsbereite User mit entsprechenden Möglichkeiten tummeln, war das aber auch nicht weiter schlimm. Auf eine kurze Anfrage im Selbstbau- Thread hat sich schnell jemand gefunden der mir die Lagerkonen und Kontermuttern auf Basis der unten gezeigten "Zeichnung" abdrehen konnte (an dieser Stelle vielen Dank nochmal an @BlackLupo :anbet:).

IMG_20150526_201525.jpg


Das Ganze kam dann nach kurzer Bearbeitungszeit und einem virtuellen :bier: so bei mir an :love::

IMG_20150604_090131.jpg

Anmerkung:
Die geplante Werkzeugaufnahme für den linken Konus lies sich nicht so einfach realisieren, das Zeug ist komplett aus gehärtetem Stahl (Bearbeitung der Konen mit einer Feile ist nur für ehemalige Alcatraz Bewohner, die mittels eines Löffel-gegrabenen-Tunnels den Weg in die Freiheit gefunden haben, zu empfehlen). Das ließ sich jedoch letztendlich leicht mittels einer verdrehsicheren Unterlagscheibe, aus einer alten Nabenachse die noch rumlag, umgehen (hätte ich auch früher drauf kommen können, dann hätte man hier theoretisch sogar noch 3-4mm mehr, also insgesamt 9-10mm vom linken Konus abdrehen können, weil man ja nun von außen nicht mehr an den Konus ranmuss, war mir dann aber letztlich zuviel Aufwand, ich habs so belassen) :

IMG_20150604_094928.jpg


Aus dem selben Grund (gehärteter Stahl) ließ sich auch das das Gewinde auf der Achse auf der rechten Seite nicht wie geplant weiterschneiden, sodass ich hier nach dem Abdrehen des Konus wieder eine 1mm Unterlagscheibe verbauen musste, sonst hätte die "Kontermutter" den nun abgedrehten Konus nicht mehr klemmen können.

Insgesamt lies sich durch die genannten Massnahmen die Einbaubreite auf fantastische 117mm abspecken:

IMG_20150604_095500.jpg

Und das passt dann auch gerade so mit gefühlvollem Druck in den Isla-Hinterbau (NB Kettenlinie passt auch fast perfekt):

IMG_20150604_100759.jpg


Letzlich hätte man wie gesagt am linken Konus nochmal 3-4mm mehr abdrehen können und auf der rechten Seite evtl. mit geeignetem Werkzeug noch das Achsgewinde weiterschneiden- und dadurch an dieser Stelle nochmal 1-2mm gewinnen können. Mir hat gereicht, dass es so passt (schließlich musste das Teil auch bald wieder fahren, das Rad wurde immerhin "im laufenden Rennbetrieb" umgebaut).
Ich hab das Ganze im Vorfeld durchgespielt und berechnet, dass ich auf ~116mm Einbaubreite nach allen Massnahmen kommen sollte. Dann hab ich die original-Isla-Nabe mit zusätzlich aufgeschraubten Kontermuttern auf dieses Maß gebracht, so konnte ich sehen ob es überhaupt Aussicht auf Erfolg gibt.
Was soll ich sagen, es hat perfekt funktioniert.
Jetzt musste ich nur noch Speichen in entsprechender Länge bestellen (Komponentix ist eine gute Adresse für ausgefallene Speichen jeder Art) und die Felge umspeichen. Ich habe mich gegen gekreuzte Speichen und für Radialspeichung entschlossen wg. des Speichen-Austritts-Winkels bei einer 16" Felge und dem großen Flanschdurchmesser der Automatix , der Spokomat hat mir ~116mm auf dem Boden meiner Messungen der Nabe ausgespuckt, letztlich wären 118mm perfekt gewesen. Auch wäre es im Nachhinein sinnvoller gewesen die Speichenköpfe alle nach außen zeigen zu lassen (auch wg. dem Austritts-Winkel an der Felge).
Die Nabenachse ist jetzt halt etwas breit und könnte noch gekürzt werden, stört aber auch nicht.

Fazit nach den ersten Ausfahrten:
Im hügeligen Umland fürs Kind ein Traum, eine ganz neue Erlebniswelt der wirklich eigenständigen Mobilität

Zwei Gänge -geschaltet per Fliehkraft-Automatik(x)- schlagen 1kg Nabengewicht zehnfach, leicht!
:winken:

Vielen Dank (auch im Namen des Pilotes) an Basti von Supurb fürs Überzeugen und dem SchwarzenWolf für die Drehereien!
 

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Re: Islabikes cnoc mit Sram Automatix, eine kurze Umbaugeschichte
Hilfreichster Beitrag geschrieben von veraono

Hilfreich
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Ach ja, ein kurzer Nachtrag, die Nabe hat im Auslieferungszustand für meinen Geschmack eine sehr hohe Innenreibung , die durch eine relativ starke Vorspannung des Innenlebens in axialer Richtung mittels einer Tellerfeder im inneren der Nabe verursacht wird:

IMG_20150617_220255.jpg IMG_20150524_0859231.jpg

Bei den geringen Belastungen welcher die Nabe im Kinderrad ausgesetzt ist hielt ich es für vertretbar diese vorspann-Feder wegzulassen und einen halben mm Spiel in axialer Richtung zu akzeptieren (die Feder ist nicht für die Stabilität der Nabe verantwortlich sie verhindert nur minimales axiales Spiel des Innenlebens, was bei hohen Belastungen beim Erwachsenen vermutlich zu erhöhtem Verschleiß führen würde).
Insgesamt ist die Nabe sehr simpel konstruiert und das Getriebe-Innenleben ist sehr rudimentär gelagert aber es funktioniert (insbesondere bei den geringen Kräften am Kinderrad) sehr gut!

Ritzel hab ich erstmal das original 19z belassen , das bietet bei den Steigungen hier die meisten Vorteile und im langen Gang komm ich auf die original-Übersetzung des Isla's (25z/14z). Ein 17z Ritzel liegt aber noch hier wenn es mal ins Flachland gehen sollte
 

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Hilfreichster Beitrag geschrieben von veraono

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Suuuper! Hätte Philipp selbst hier im Flachland geholfen, weil er sich immer totgepettet hat. Mehr als 27 war nicht drin, schneller treten ging einfach nicht, kleinstes Ritzel war auch schon verbaut. Jetzt hat er 8 Gänge und braucht das nicht mehr, und Töchterchen sieht nicht aus, als wolle sie Geschwindigkeitsrekorde brechen (wenn sie irgendwann mal Interesse für Zweiräder zeigen sollte), daher komme ich um solch einen Umbau herum.

Den Wert des Islabikes dürftest du mal eben verdoppelt haben! ;-)

Oliver
 
haut das bei dir hin mit dem schaltzeitpunkt ~9km/h?
bei meiner 28l version ist der deutlich höher und das ist eigentlich unpraktisch...
 
haut das bei dir hin mit dem schaltzeitpunkt ~9km/h?
bei meiner 28l version ist der deutlich höher und das ist eigentlich unpraktisch...
Ich habs noch nicht überprüft sondern nur näherungsweise mittels Dreisatz anhand der Herstellerangaben auf der Produktpage berechnet (die Disc-Alu Nabe mit 32 Speichenlöchern soll lt den Angaben den Schaltpunkt 15km/h bei 28" Laufrad haben, das wäre der früheste Schaltzeitpunkt aller verfügbaren Versionen und entspräche ganz grob und banal gerechnet 8,6km/h bei einem 16" Laufrad) .

Du hast mit deiner 28 Loch Version aber auch die mit dem spätesten Schaltpunkt aller Versionen (vermutl. da sie für Erwachsenen-Räder mit kleinem Raddurchmesser entwickelt wurde):
Laufrad-Größe / Geschwindigkeit [km/h]
36 Speichenlöcher
/ 28 Speichenlöcher (»Klappradnabe«)
20″ ~12,0 /~15,0
24″ ~14,5 /~18,0
26″ ~16,0 /~19,5
28″ ~17,5 /~21,0

Tabelle stammt von hier und gilt für die Stahl-Versionen

Möglichkeit : die Fliehkraft-Gewichte der Nabe beschweren, wenn du etwas Zeit hast hol dir bei jemand der Auto- oder Motorradreifen montiert die kleinen Wuchtblei- Gewichte und kleb die mal successive in kleinen Stücken an (Die Nabe ist ja ultraschnell zerlegt, einfach auf der linken Seite Lagerkonus runterschrauben, dann kannst du das Ganze Innenleben nach rechts zum Ritzel hin, welches noch nichtmal demontiert werden muss, rausziehen).
 
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Hallo veraono,
Deine Beschreibung hat mich ermutigt, das gleiche Unterfangen zu wagen, wenngleich bloß eine EBB von 120mm zu erreichen notwendig war. Diese war schon problemlos durch das Kürzen beider Konen (mit der Flex) und dem Weglassen des 5-mm-Spacers zu erreichen. Die 15er Werkzeugaufnahme links wurde gefühlvoll mit der Flex wieder eingearbeitet. Ging alles ohne Probleme. Es kam so genau die passende EBB von 120mm heraus.
Automatix EBB<120.jpg


Zu guter Letzt wurde der überflüssigen Discaufnahme in der Drehbank zu Leibe gerückt, was zu einem Endgewicht von 839g führt.
Automatix 839g.jpg
Automatix abgedreht_2.jpg
Automatix abgedreht.jpg


Mit dem Ergebnis bin ich super zufrieden und sehr froh, nicht die bleischwere Standardversion der Nabe gekauft zu haben. Besten Dank für die Inspiration!
Und besten Dank an Stefan, der diese tolle Arbeit verrichtet hat.
 

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Hallo veraono,
Deine Beschreibung hat mich ermutigt, das gleiche Unterfangen zu wagen, wenngleich bloß eine EBB von 120mm zu erreichen notwendig war. Diese war schon problemlos durch das Kürzen beider Konen (mit der Flex) und dem Weglassen des 5-mm-Spacers zu erreichen. Die 15er Werkzeugaufnahme links wurde gefühlvoll mit der Flex wieder eingearbeitet. Ging alles ohne Probleme. Es kam so genau die passende EBB von 120mm heraus.
Anhang anzeigen 461110

Zu guter Letzt wurde der überflüssigen Discaufnahme in der Drehbank zu Leibe gerückt, was zu einem Endgewicht von 839g führt.
Anhang anzeigen 461111 Anhang anzeigen 461112 Anhang anzeigen 461113

Mit dem Ergebnis bin ich super zufrieden und sehr froh, nicht die bleischwere Standardversion der Nabe gekauft zu haben. Besten Dank für die Inspiration!
Und besten Dank an Stefan, der diese tolle Arbeit verrichtet hat.
Schick, die abgedrehte Disc-Aufnahme lässt die Nabe gleich ein halbes Kilo leichter aussehen;)
Zeig mal das ganze Bike wenn du fertig bist.
 
Ganz toller Beitrag! Gibt es schon weitere Erfahrungen? Ich bin nicht so der gute Bastler. Kann man vielleicht einfach ins Cnoc 16 eines dieser Hinterräder einbauen?

https://www.woombikes.com/products/sram-rear-16-wheel-w-tyres

https://www.kubikes.de/kubikes_shop...5/Hinterrad-16-Zoll-mit-2-Gang-Automatik.html
Hinsichtlich der Nabe führen deine Links zu Laufrädern mit der schweren Stahl-Version der Automatix-Nabe, die ab Werk ohne größere Drehereien auf Mindestmaß 120mm Einbaubreite gebracht werden kann, von dieser Seite zumindest hat sich also nichts verändert. Wenn sich beim Cnoc nicht s an den Einbaumaßen verändert hat, dann kommt man um ein gewisses Maß an "Anpassung" wohl weiter nicht herum. Hatte aber noch nie die Stahlversion in der Hand, vielleicht ist da ein Umbau einfacher :ka:
 
Zu lange her als dass ich mich genau erinnern könnte, meine aber mich zu erinnern, dass die Nabe seinerzeit schon recht streng rein ging. 1cm am 16" Rad mit Alurahmen ist in Relation schon anders als z.B. 1cm am 28" Stahlrahmen (da ist echt relativ wurscht).
Aber du kannst dir ja mal ein Bild machen wenn du das Hinterrad ausbaust und vorsichtig den Hinterbau in die Hände nimmst.
 
Servus miteinander,
ich habe ein 18 Zoll Kinderrad ... okay ich sag`s wie`s ist: ein Prinzessin Lillifee-Rad`l (massiv Alu 9,9kg).
https://www.puky.de/de/k/prinzessin_lillifee/p/ZL_18_Alu_lillifee
"Der Herzenswunsch" meiner 5 jährigen Tochter - sie ist glücklich - so sei es!
Sie sitzt sauber d`rauf und fährt echt schon gut Rad...
Mein Ziel: nächstes Jahr das erste gemeiname Rad`l-Wochenende mit Übernachtung...
Damit sie sich nicht mehr den Wolf paddelt, sich dennoch steigert (mein Herzenswunsch)
habe ich eine SRAM Autmatix (mit Rücktritt) mit 120mm EB gekauft.
Die tatsächliche Einbaubreite hinten beträgt allerdings 106mm.
Kann ich die fehlenden 14mm aufbiegen?
Evtl. die massiven Aufnahmen innen je ca. 2 bis 3 mm gefühlvoll runterflexen, dann aufbiegen?
Alu sollte leichter nachgeben als Stahl - oder?
Zumal die Streben zur Aufnahme recht schmal und ohne direkte Bremsaufnahmen, z.B. wie bei`m Cnoc, sind.
Gibt es noch andere Möglichkeiten die EB Distanz zu verringern?
Ich bin/war zwar Handwerker aber kein "Metaller", Holz liegt mir da sehr viel näher...

Für jeden Tipp oder Hilfestellung bin ich dankbar...
 
Weiter oben stehen doch ein paar Ansätze, wie man die einbaubreite reduzieren kann. Die ausfaller anflexen geht sicher auch, nur mit dem aufbiegen solltest du gaaaaanz vorsichtig sein. Alu verzeiht da nicht viel.
 
Hallo,
alles Gute im Jahr 2018!

Da das Woom 3 Automatix auch seit kurzem nicht mehr lieferbar ist und ich zu spät kam, habe ich mir nun eins mit der Alunabe gebaut. Vielen Dank für die Inspiration hier.

Für umbauwillige Woom 3er Bastler:

Nabe: Automatix 32L (Disc); gemessene EB=134mm; 7mm Spacer rechts entfernt - Kettenflucht passt damit exakt wie original Woom 3; Kürzen links: Konus (-6mm) + „Sicherungsmutter“ (-1mm). Man könnte die 3,5mm dicke Mutter weglassen, den geringer gekürzten Konus mit Loctite + dünner verdrehsicherer Scheibe sichern. Ich glaube nicht, dass man da in den wenigen Nutzungsjahren und der geringen Belastung je wieder nachstellen muss.

Achse links und rechts 5mm gekürzt – braucht man aber nicht, wenn man Nuvinci Achsmuttern nimmt.

Ritzel: 18T gekröpft; Zahnkranz zur Nabenmitte hin (original Woom 3 Automatix hat auch 18T)

Will man ein 17T verwenden, geht das passend zur optimalen Kettenflucht nicht mehr, da die Kette auf der Nabenabdeckung aufläuft. Hier muss man entweder das gekröpfte 17er Ritzel nach außen wenden (=6mm Versatz) oder besser ein gerades Ritzel montieren (3mm Versatz). Das 18T ist aber völlig ok, wirkt im 2. Gang wie ein 13T. (Woom 3 Standard = 14er) Endgeschwindigkeit bei 120er Frequenz ca. 17km/h. Anfahr- /Berggang ist für nicht allzu steile Anstiege prima. Auch der Gangwechsel liegt bei angenehmen Trittfrequenzen.

Felge: Schürmann 19-305 32 Löcher von pedalkraft.de Leider nur in schwarz erhältlich mit lackierten Bremsflanken – kann man auch wegpolieren. (16 Loch wäre für Einfachkreuzung nicht so gut gewesen)

Speichen: einfach gekreuzte 120mm Sapim Laser DD (2-1,5-2) + 14mm Polyax Nippel + MG Washer (Newmen) von Ginkgo-Veloteile.de

Speichenlänge passt ideal, Dank an http://www.rst.mp-all.de/splaenge.htm Wer die Washer weglassen will, sollte 119mm nehmen. Die MS Washer sind dünner als die MG, liegen aber bei den erzielten Speichenwinkeln nicht ganz so sauber an. Zweifachkreuzung macht bei der ungepunzten Felge keinen Sinn. Die Polyaxnippel sind auch schon bei der Einfachkreuzung an der Grenze, vor allem durch die seitliche Schrägstellung der Speichen.

Achsscheiben/Verdrehsicherung: von Nuvinci 360, ganz minimal aufgefeilt – gibt’s einzeln bei ebay (die SRAM-Teile sind dagegen furchtbar)

Kettenlänge: 68 Glieder

Kosten: … dafür gibt es komplette Kinderräder. Also nichts für Sparfüchse.

Das Kubikes-Hinterrad (19T) für ca. 100€ in der Stahlversion würde bezüglich Einbaubreite und Kettenflucht exakt passen und man ist damit recht preisgünstig und schnell fertig. Es wiegt aber auch 250g mehr als mein 32-Speichenrad, (sogar 270g, wenn ich Alunippel genommen hätte) und hat den späteren Schaltzeitpunkt. Mit Fahrradständer (176g) bleibt da das Gewicht immernoch unter dem der Stahlversion...

Gruß
Volker
 
So, es ist vollbracht die Nabe hat Platz gefunden, wie es dazu kam lest ihr hier:

Anhang anzeigen 398174


Was soll daran besonders oder gar berichtenswert sein mag sich manch eine(-r) nun fragen.
Eigentlich nichts außer, dass ich auf der Suche nach Erfahrungen nichts gefunden hab über einen Automatix-Einbau in ein Cnoc.
Immer noch nichts besonderes, Nabe kaufen rein damit... außer dass der Hinterbau dummerweise von englischen Ingenieuren auf kinderfreundliche Naben mit 110mm Einbaubreite ausgelegt ist, die stadtradfreundlichen Sram Ingenieure aber dem Hinterbau ein Minimum von 120mm abfordern (die 120 gelten aber nur für die bleischwere Stahl-Version der Nabe, ohne Rücktritt >1200g) .
Die federleichte (~950g mit allem drum und dran-Zeugs) Alu/Disc-Version (Objekt meiner Begierde) ist leider nur mit diskrimierenden 135mm Einbaubreite ab Werk erhältlich.

Kurzer Exkurs:
Warum sollte man eine Nabe die knapp 1kg wiegt in ein möglichst leicht gekauftes Kinderrad einbauen? Weil man am Berg wohnt und die Junior-/in-/en nicht ständig mit lautstarken Beschwerden schiebend den Familienbetrieb aufhalten sollen oder der individuelle Drehzal-roter-Bereichs-Indikator einen baldigen Sturz durch allzu ambitionierte Tretfrequenzen ankündigt. Soweit verständlich?
Nach ausführlicher Vorabinformation über Sinn und Widersinn einer 1kg schweren Nabe in einem Kinderrad war ich letztlich nach den euphorischen Schilderungen vor allem von Basti von @supurb-bicycles (vielen Dank nochmal !) über Zugewinn an Aktionsradius und Funktion der Nabe so überzeugt,dass das gute Stück mitte 2014 auf meinem Wohnzimmertisch erstmals zu liegen kam.
Zwei Gänge -geschaltet per Fliehkraft-Automatik(x), Schaltzeitpunkt ~9km/h (abhängig von Laufradgröße, nicht von Primärübersetzung) und ein unglaublicher Übersetzungsumfang von 1:1,37, ich war dabei...
Wenn nur das Problem mit der Einbaubreite nicht gewesen wäre, also gleich wieder zurück damit, keine Chance -zu breit, aber....
Nach einem Jahr quälender Beobachtung des Leidenssubjektes bei der Ausführung der o.g. Fahrmaneuver und nun geplantem Recycling des Fahruntersatzes für das nächste Bergauf-Bergab-Fahrradkind war klar, es musste etwas getan werden. Die Nabe lag nun, nachdem das Sonderangebot im Online-Shop der billigsten Wahl mit 70eur immer noch aktiv war im Mai 2015 zum zweiten Mal in meinem Wohnzimmer auf dem Tisch und es musste passend gemacht werden was nicht passte:

Hier war irgendwie noch was zu holen, da stehen die Lagerkonen noch gut übers Gehäuse raus, ein 8mm Spacer lies sich rechts schonmal ganz einfach entfernen ( super, 8mm ohne Maschineneinsatz gewonnen):

Anhang anzeigen 398198 Anhang anzeigen 398197

Also wurde das heilige Stück erstmal komplett zerlegt um die Grenzen der Einbaubreiten-Diät auszuloten und zu verstehen wie das ganze Funkt:

Anhang anzeigen 398195

Hier mal die Nabenachse mit den Lagerkonen, der Rechte hat kein Innengewinde sondern wird einfach mit der "Kontermutter" auf der Achse fest verschraubt. Lagerspiel wird über linke Seite eingestellt, da ist dementsprechend ein Innengewinde und eine Werkzeugaufnahme am Konus, das hat erstmal Kopfschmerzen bereitet (wie kriegt man die Werkzeugaufnahme wieder hin wenn man den Konus abdreht...), also schien auf jeden Fall Luft zu sein die Konen abzudrehen... die Kontermuttern waren auch mit 3,5mm unnötig breit, also ran an den Speck.

Anhang anzeigen 398196

Leider gehört eine Drehmaschine nicht zur Einrichtung meiner Keller/Garagen-Pseudo-Akkubohrschrauberimprovisationswerkstatt. Da es das IBC gibt und sich hier sehr hilfsbereite User mit entsprechenden Möglichkeiten tummeln, war das aber auch nicht weiter schlimm. Auf eine kurze Anfrage im Selbstbau- Thread hat sich schnell jemand gefunden der mir die Lagerkonen und Kontermuttern auf Basis der unten gezeigten "Zeichnung" abdrehen konnte (an dieser Stelle vielen Dank nochmal an @BlackLupo :anbet:).

Anhang anzeigen 398202


Das Ganze kam dann nach kurzer Bearbeitungszeit und einem virtuellen :bier: so bei mir an :love::

Anhang anzeigen 398199

Anmerkung:
Die geplante Werkzeugaufnahme für den linken Konus lies sich nicht so einfach realisieren, das Zeug ist komplett aus gehärtetem Stahl (Bearbeitung der Konen mit einer Feile ist nur für ehemalige Alcatraz Bewohner, die mittels eines Löffel-gegrabenen-Tunnels den Weg in die Freiheit gefunden haben, zu empfehlen). Das ließ sich jedoch letztendlich leicht mittels einer verdrehsicheren Unterlagscheibe, aus einer alten Nabenachse die noch rumlag, umgehen (hätte ich auch früher drauf kommen können, dann hätte man hier theoretisch sogar noch 3-4mm mehr, also insgesamt 9-10mm vom linken Konus abdrehen können, weil man ja nun von außen nicht mehr an den Konus ranmuss, war mir dann aber letztlich zuviel Aufwand, ich habs so belassen) :

Anhang anzeigen 398203


Aus dem selben Grund (gehärteter Stahl) ließ sich auch das das Gewinde auf der Achse auf der rechten Seite nicht wie geplant weiterschneiden, sodass ich hier nach dem Abdrehen des Konus wieder eine 1mm Unterlagscheibe verbauen musste, sonst hätte die "Kontermutter" den nun abgedrehten Konus nicht mehr klemmen können.

Insgesamt lies sich durch die genannten Massnahmen die Einbaubreite auf fantastische 117mm abspecken:

Anhang anzeigen 398206

Und das passt dann auch gerade so mit gefühlvollem Druck in den Isla-Hinterbau (NB Kettenlinie passt auch fast perfekt):

Anhang anzeigen 398207


Letzlich hätte man wie gesagt am linken Konus nochmal 3-4mm mehr abdrehen können und auf der rechten Seite evtl. mit geeignetem Werkzeug noch das Achsgewinde weiterschneiden- und dadurch an dieser Stelle nochmal 1-2mm gewinnen können. Mir hat gereicht, dass es so passt (schließlich musste das Teil auch bald wieder fahren, das Rad wurde immerhin "im laufenden Rennbetrieb" umgebaut).
Ich hab das Ganze im Vorfeld durchgespielt und berechnet, dass ich auf ~116mm Einbaubreite nach allen Massnahmen kommen sollte. Dann hab ich die original-Isla-Nabe mit zusätzlich aufgeschraubten Kontermuttern auf dieses Maß gebracht, so konnte ich sehen ob es überhaupt Aussicht auf Erfolg gibt.
Was soll ich sagen, es hat perfekt funktioniert.
Jetzt musste ich nur noch Speichen in entsprechender Länge bestellen (Komponentix ist eine gute Adresse für ausgefallene Speichen jeder Art) und die Felge umspeichen. Ich habe mich gegen gekreuzte Speichen und für Radialspeichung entschlossen wg. des Speichen-Austritts-Winkels bei einer 16" Felge und dem großen Flanschdurchmesser der Automatix , der Spokomat hat mir ~116mm auf dem Boden meiner Messungen der Nabe ausgespuckt, letztlich wären 118mm perfekt gewesen. Auch wäre es im Nachhinein sinnvoller gewesen die Speichenköpfe alle nach außen zeigen zu lassen (auch wg. dem Austritts-Winkel an der Felge).
Die Nabenachse ist jetzt halt etwas breit und könnte noch gekürzt werden, stört aber auch nicht.

Fazit nach den ersten Ausfahrten:
Im hügeligen Umland fürs Kind ein Traum, eine ganz neue Erlebniswelt der wirklich eigenständigen Mobilität

Zwei Gänge -geschaltet per Fliehkraft-Automatik(x)- schlagen 1kg Nabengewicht zehnfach, leicht!
:winken:

Vielen Dank (auch im Namen des Pilotes) an Basti von Supurb fürs Überzeugen und dem SchwarzenWolf für die Drehereien!

Kurzes Update, gestern hat das mittlerweile dritte Kind die ersten erfolgreichen Meter auf dem guten alten Isla absolviert. Die Automatix ist und war in unseren Gefilden echt ein Quantensprung an dem ohnehin schon genialen Bike, wo bislang als einziger Defekt in 5 Jahren Nutzung (trotz regelmäßigem Missbrauch als "BMX" durch die mittlerweile größeren Geschwister) der dämliche Plastik- Hosenschutzring kaputt gegangen ist, den es aber leider offenbar nur in Kombi mit der ganzen Kurbel gab (die ohnehin ausverkauft ist).
 
Ja. Schöner Nebeneffekt neben der Bergfähigkeit: Durch die kleine Übersetzung mit einem 18/19 oder gar 20er Ritzel lernen die Kinder auch sehr schön das Langsamfahren.
 
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