veraono
out of order
So, es ist vollbracht die Nabe hat Platz gefunden, wie es dazu kam lest ihr hier:
Was soll daran besonders oder gar berichtenswert sein mag sich manch eine(-r) nun fragen.
Eigentlich nichts außer, dass ich auf der Suche nach Erfahrungen nichts gefunden hab über einen Automatix-Einbau in ein Cnoc.
Immer noch nichts besonderes, Nabe kaufen rein damit... außer dass der Hinterbau dummerweise von englischen Ingenieuren auf kinderfreundliche Naben mit 110mm Einbaubreite ausgelegt ist, die stadtradfreundlichen Sram Ingenieure aber dem Hinterbau ein Minimum von 120mm abfordern (die 120 gelten aber nur für die bleischwere Stahl-Version der Nabe, ohne Rücktritt >1200g) .
Die federleichte (~950g mit allem drum und dran-Zeugs) Alu/Disc-Version (Objekt meiner Begierde) ist leider nur mit diskrimierenden 135mm Einbaubreite ab Werk erhältlich.
Kurzer Exkurs:
Warum sollte man eine Nabe die knapp 1kg wiegt in ein möglichst leicht gekauftes Kinderrad einbauen? Weil man am Berg wohnt und die Junior-/in-/en nicht ständig mit lautstarken Beschwerden schiebend den Familienbetrieb aufhalten sollen oder der individuelle Drehzal-roter-Bereichs-Indikator einen baldigen Sturz durch allzu ambitionierte Tretfrequenzen ankündigt. Soweit verständlich?
Nach ausführlicher Vorabinformation über Sinn und Widersinn einer 1kg schweren Nabe in einem Kinderrad war ich letztlich nach den euphorischen Schilderungen vor allem von Basti von @supurb-bicycles (vielen Dank nochmal !) über Zugewinn an Aktionsradius und Funktion der Nabe so überzeugt,dass das gute Stück mitte 2014 auf meinem Wohnzimmertisch erstmals zu liegen kam.
Zwei Gänge -geschaltet per Fliehkraft-Automatik(x), Schaltzeitpunkt ~9km/h (abhängig von Laufradgröße, nicht von Primärübersetzung) und ein unglaublicher Übersetzungsumfang von 1:1,37, ich war dabei...
Wenn nur das Problem mit der Einbaubreite nicht gewesen wäre, also gleich wieder zurück damit, keine Chance -zu breit, aber....
Nach einem Jahr quälender Beobachtung des Leidenssubjektes bei der Ausführung der o.g. Fahrmaneuver und nun geplantem Recycling des Fahruntersatzes für das nächste Bergauf-Bergab-Fahrradkind war klar, es musste etwas getan werden. Die Nabe lag nun, nachdem das Sonderangebot im Online-Shop der billigsten Wahl mit 70eur immer noch aktiv war im Mai 2015 zum zweiten Mal in meinem Wohnzimmer auf dem Tisch und es musste passend gemacht werden was nicht passte:
Hier war irgendwie noch was zu holen, da stehen die Lagerkonen noch gut übers Gehäuse raus, ein 8mm Spacer lies sich rechts schonmal ganz einfach entfernen ( super, 8mm ohne Maschineneinsatz gewonnen):
Also wurde das heilige Stück erstmal komplett zerlegt um die Grenzen der Einbaubreiten-Diät auszuloten und zu verstehen wie das ganze Funkt:
Hier mal die Nabenachse mit den Lagerkonen, der Rechte hat kein Innengewinde sondern wird einfach mit der "Kontermutter" auf der Achse fest verschraubt. Lagerspiel wird über linke Seite eingestellt, da ist dementsprechend ein Innengewinde und eine Werkzeugaufnahme am Konus, das hat erstmal Kopfschmerzen bereitet (wie kriegt man die Werkzeugaufnahme wieder hin wenn man den Konus abdreht...), also schien auf jeden Fall Luft zu sein die Konen abzudrehen... die Kontermuttern waren auch mit 3,5mm unnötig breit, also ran an den Speck.
Leider gehört eine Drehmaschine nicht zur Einrichtung meiner Keller/Garagen-Pseudo-Akkubohrschrauberimprovisationswerkstatt. Da es das IBC gibt und sich hier sehr hilfsbereite User mit entsprechenden Möglichkeiten tummeln, war das aber auch nicht weiter schlimm. Auf eine kurze Anfrage im Selbstbau- Thread hat sich schnell jemand gefunden der mir die Lagerkonen und Kontermuttern auf Basis der unten gezeigten "Zeichnung" abdrehen konnte (an dieser Stelle vielen Dank nochmal an @BlackLupo ).
Das Ganze kam dann nach kurzer Bearbeitungszeit und einem virtuellen so bei mir an :
Anmerkung:
Die geplante Werkzeugaufnahme für den linken Konus lies sich nicht so einfach realisieren, das Zeug ist komplett aus gehärtetem Stahl (Bearbeitung der Konen mit einer Feile ist nur für ehemalige Alcatraz Bewohner, die mittels eines Löffel-gegrabenen-Tunnels den Weg in die Freiheit gefunden haben, zu empfehlen). Das ließ sich jedoch letztendlich leicht mittels einer verdrehsicheren Unterlagscheibe, aus einer alten Nabenachse die noch rumlag, umgehen (hätte ich auch früher drauf kommen können, dann hätte man hier theoretisch sogar noch 3-4mm mehr, also insgesamt 9-10mm vom linken Konus abdrehen können, weil man ja nun von außen nicht mehr an den Konus ranmuss, war mir dann aber letztlich zuviel Aufwand, ich habs so belassen) :
Aus dem selben Grund (gehärteter Stahl) ließ sich auch das das Gewinde auf der Achse auf der rechten Seite nicht wie geplant weiterschneiden, sodass ich hier nach dem Abdrehen des Konus wieder eine 1mm Unterlagscheibe verbauen musste, sonst hätte die "Kontermutter" den nun abgedrehten Konus nicht mehr klemmen können.
Insgesamt lies sich durch die genannten Massnahmen die Einbaubreite auf fantastische 117mm abspecken:
Und das passt dann auch gerade so mit gefühlvollem Druck in den Isla-Hinterbau (NB Kettenlinie passt auch fast perfekt):
Letzlich hätte man wie gesagt am linken Konus nochmal 3-4mm mehr abdrehen können und auf der rechten Seite evtl. mit geeignetem Werkzeug noch das Achsgewinde weiterschneiden- und dadurch an dieser Stelle nochmal 1-2mm gewinnen können. Mir hat gereicht, dass es so passt (schließlich musste das Teil auch bald wieder fahren, das Rad wurde immerhin "im laufenden Rennbetrieb" umgebaut).
Ich hab das Ganze im Vorfeld durchgespielt und berechnet, dass ich auf ~116mm Einbaubreite nach allen Massnahmen kommen sollte. Dann hab ich die original-Isla-Nabe mit zusätzlich aufgeschraubten Kontermuttern auf dieses Maß gebracht, so konnte ich sehen ob es überhaupt Aussicht auf Erfolg gibt.
Was soll ich sagen, es hat perfekt funktioniert.
Jetzt musste ich nur noch Speichen in entsprechender Länge bestellen (Komponentix ist eine gute Adresse für ausgefallene Speichen jeder Art) und die Felge umspeichen. Ich habe mich gegen gekreuzte Speichen und für Radialspeichung entschlossen wg. des Speichen-Austritts-Winkels bei einer 16" Felge und dem großen Flanschdurchmesser der Automatix , der Spokomat hat mir ~116mm auf dem Boden meiner Messungen der Nabe ausgespuckt, letztlich wären 118mm perfekt gewesen. Auch wäre es im Nachhinein sinnvoller gewesen die Speichenköpfe alle nach außen zeigen zu lassen (auch wg. dem Austritts-Winkel an der Felge).
Die Nabenachse ist jetzt halt etwas breit und könnte noch gekürzt werden, stört aber auch nicht.
Fazit nach den ersten Ausfahrten:
Im hügeligen Umland fürs Kind ein Traum, eine ganz neue Erlebniswelt der wirklich eigenständigen Mobilität
Zwei Gänge -geschaltet per Fliehkraft-Automatik(x)- schlagen 1kg Nabengewicht zehnfach, leicht!
Vielen Dank (auch im Namen des Pilotes) an Basti von Supurb fürs Überzeugen und dem SchwarzenWolf für die Drehereien!
Was soll daran besonders oder gar berichtenswert sein mag sich manch eine(-r) nun fragen.
Eigentlich nichts außer, dass ich auf der Suche nach Erfahrungen nichts gefunden hab über einen Automatix-Einbau in ein Cnoc.
Immer noch nichts besonderes, Nabe kaufen rein damit... außer dass der Hinterbau dummerweise von englischen Ingenieuren auf kinderfreundliche Naben mit 110mm Einbaubreite ausgelegt ist, die stadtradfreundlichen Sram Ingenieure aber dem Hinterbau ein Minimum von 120mm abfordern (die 120 gelten aber nur für die bleischwere Stahl-Version der Nabe, ohne Rücktritt >1200g) .
Die federleichte (~950g mit allem drum und dran-Zeugs) Alu/Disc-Version (Objekt meiner Begierde) ist leider nur mit diskrimierenden 135mm Einbaubreite ab Werk erhältlich.
Kurzer Exkurs:
Warum sollte man eine Nabe die knapp 1kg wiegt in ein möglichst leicht gekauftes Kinderrad einbauen? Weil man am Berg wohnt und die Junior-/in-/en nicht ständig mit lautstarken Beschwerden schiebend den Familienbetrieb aufhalten sollen oder der individuelle Drehzal-roter-Bereichs-Indikator einen baldigen Sturz durch allzu ambitionierte Tretfrequenzen ankündigt. Soweit verständlich?
Nach ausführlicher Vorabinformation über Sinn und Widersinn einer 1kg schweren Nabe in einem Kinderrad war ich letztlich nach den euphorischen Schilderungen vor allem von Basti von @supurb-bicycles (vielen Dank nochmal !) über Zugewinn an Aktionsradius und Funktion der Nabe so überzeugt,dass das gute Stück mitte 2014 auf meinem Wohnzimmertisch erstmals zu liegen kam.
Zwei Gänge -geschaltet per Fliehkraft-Automatik(x), Schaltzeitpunkt ~9km/h (abhängig von Laufradgröße, nicht von Primärübersetzung) und ein unglaublicher Übersetzungsumfang von 1:1,37, ich war dabei...
Wenn nur das Problem mit der Einbaubreite nicht gewesen wäre, also gleich wieder zurück damit, keine Chance -zu breit, aber....
Nach einem Jahr quälender Beobachtung des Leidenssubjektes bei der Ausführung der o.g. Fahrmaneuver und nun geplantem Recycling des Fahruntersatzes für das nächste Bergauf-Bergab-Fahrradkind war klar, es musste etwas getan werden. Die Nabe lag nun, nachdem das Sonderangebot im Online-Shop der billigsten Wahl mit 70eur immer noch aktiv war im Mai 2015 zum zweiten Mal in meinem Wohnzimmer auf dem Tisch und es musste passend gemacht werden was nicht passte:
Hier war irgendwie noch was zu holen, da stehen die Lagerkonen noch gut übers Gehäuse raus, ein 8mm Spacer lies sich rechts schonmal ganz einfach entfernen ( super, 8mm ohne Maschineneinsatz gewonnen):
Also wurde das heilige Stück erstmal komplett zerlegt um die Grenzen der Einbaubreiten-Diät auszuloten und zu verstehen wie das ganze Funkt:
Hier mal die Nabenachse mit den Lagerkonen, der Rechte hat kein Innengewinde sondern wird einfach mit der "Kontermutter" auf der Achse fest verschraubt. Lagerspiel wird über linke Seite eingestellt, da ist dementsprechend ein Innengewinde und eine Werkzeugaufnahme am Konus, das hat erstmal Kopfschmerzen bereitet (wie kriegt man die Werkzeugaufnahme wieder hin wenn man den Konus abdreht...), also schien auf jeden Fall Luft zu sein die Konen abzudrehen... die Kontermuttern waren auch mit 3,5mm unnötig breit, also ran an den Speck.
Leider gehört eine Drehmaschine nicht zur Einrichtung meiner Keller/Garagen-Pseudo-Akkubohrschrauberimprovisationswerkstatt. Da es das IBC gibt und sich hier sehr hilfsbereite User mit entsprechenden Möglichkeiten tummeln, war das aber auch nicht weiter schlimm. Auf eine kurze Anfrage im Selbstbau- Thread hat sich schnell jemand gefunden der mir die Lagerkonen und Kontermuttern auf Basis der unten gezeigten "Zeichnung" abdrehen konnte (an dieser Stelle vielen Dank nochmal an @BlackLupo ).
Das Ganze kam dann nach kurzer Bearbeitungszeit und einem virtuellen so bei mir an :
Anmerkung:
Die geplante Werkzeugaufnahme für den linken Konus lies sich nicht so einfach realisieren, das Zeug ist komplett aus gehärtetem Stahl (Bearbeitung der Konen mit einer Feile ist nur für ehemalige Alcatraz Bewohner, die mittels eines Löffel-gegrabenen-Tunnels den Weg in die Freiheit gefunden haben, zu empfehlen). Das ließ sich jedoch letztendlich leicht mittels einer verdrehsicheren Unterlagscheibe, aus einer alten Nabenachse die noch rumlag, umgehen (hätte ich auch früher drauf kommen können, dann hätte man hier theoretisch sogar noch 3-4mm mehr, also insgesamt 9-10mm vom linken Konus abdrehen können, weil man ja nun von außen nicht mehr an den Konus ranmuss, war mir dann aber letztlich zuviel Aufwand, ich habs so belassen) :
Aus dem selben Grund (gehärteter Stahl) ließ sich auch das das Gewinde auf der Achse auf der rechten Seite nicht wie geplant weiterschneiden, sodass ich hier nach dem Abdrehen des Konus wieder eine 1mm Unterlagscheibe verbauen musste, sonst hätte die "Kontermutter" den nun abgedrehten Konus nicht mehr klemmen können.
Insgesamt lies sich durch die genannten Massnahmen die Einbaubreite auf fantastische 117mm abspecken:
Und das passt dann auch gerade so mit gefühlvollem Druck in den Isla-Hinterbau (NB Kettenlinie passt auch fast perfekt):
Letzlich hätte man wie gesagt am linken Konus nochmal 3-4mm mehr abdrehen können und auf der rechten Seite evtl. mit geeignetem Werkzeug noch das Achsgewinde weiterschneiden- und dadurch an dieser Stelle nochmal 1-2mm gewinnen können. Mir hat gereicht, dass es so passt (schließlich musste das Teil auch bald wieder fahren, das Rad wurde immerhin "im laufenden Rennbetrieb" umgebaut).
Ich hab das Ganze im Vorfeld durchgespielt und berechnet, dass ich auf ~116mm Einbaubreite nach allen Massnahmen kommen sollte. Dann hab ich die original-Isla-Nabe mit zusätzlich aufgeschraubten Kontermuttern auf dieses Maß gebracht, so konnte ich sehen ob es überhaupt Aussicht auf Erfolg gibt.
Was soll ich sagen, es hat perfekt funktioniert.
Jetzt musste ich nur noch Speichen in entsprechender Länge bestellen (Komponentix ist eine gute Adresse für ausgefallene Speichen jeder Art) und die Felge umspeichen. Ich habe mich gegen gekreuzte Speichen und für Radialspeichung entschlossen wg. des Speichen-Austritts-Winkels bei einer 16" Felge und dem großen Flanschdurchmesser der Automatix , der Spokomat hat mir ~116mm auf dem Boden meiner Messungen der Nabe ausgespuckt, letztlich wären 118mm perfekt gewesen. Auch wäre es im Nachhinein sinnvoller gewesen die Speichenköpfe alle nach außen zeigen zu lassen (auch wg. dem Austritts-Winkel an der Felge).
Die Nabenachse ist jetzt halt etwas breit und könnte noch gekürzt werden, stört aber auch nicht.
Fazit nach den ersten Ausfahrten:
Im hügeligen Umland fürs Kind ein Traum, eine ganz neue Erlebniswelt der wirklich eigenständigen Mobilität
Zwei Gänge -geschaltet per Fliehkraft-Automatik(x)- schlagen 1kg Nabengewicht zehnfach, leicht!
Vielen Dank (auch im Namen des Pilotes) an Basti von Supurb fürs Überzeugen und dem SchwarzenWolf für die Drehereien!
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