legal biken - auch in Österreich (war: Der Wahnsinn in Niederösterreich)

danke @bern hard,
für den Brief an Herrn Titschenbacher,
ich konnte es auch nicht lassen und habe auch ein paar hoffentlich der Objektivität zuträgliche Zeilen verfasst:

Sehr geehrter Herr Präsident Titschenbacher,

bezugnehmend auf Ihr auf Facebook veröffentlichtes Video zum Thema Mountainbiken erlaube ich mir, Ihnen ein paar Gedanken zur Land- und Forstwirtschaft aus anderer Perspektive zu schreiben:

Wie uns die gelebte Praxis in einigen (auch alpinen) Nachbarländern zeigt, ist das Fahren von Mountainbikern auf Forststraßen und Wegen kein Problem, solange sich die Beteiligten an gewisse Regeln halten. Sie haben Recht, wenn sie nun sagen: es halten sich nicht alle Mountainbiker an die Regeln.
Es halten sich aber auch viele Förster und Jäger nicht an die Regeln und fahren mit überhöhter Geschwindigkeit auf Forstwegen, erschießen Luchse oder andere geschützte Tiere oder sogar andere Jäger.
Soll deswegen Jagen verboten werden? Ich denke, wir sollten darüber nachdenken und reden, wie wir mit Abweichungen vom Soll möglichst konstruktiv umgehen können.

Ich persönlich bin nicht aus der Steiermark und daher ist es mir in Bezug auf meine eigenen MTB-Touren ziemlich egal, welche Regeln dort herrschen und für den Urlaub gibt es mehr als genug Alternativen, die großteils schöner sind und sichereres Wetter haben.

Was ich aber sehr schade finde ist die Tatsache, wie vehement Sie glauben in Bezug auf MTBiken mit Ihrer Meinung die Wahrheit gepachtet zu haben.

Ein anderes Beispiel in Bezug auf "Wahrheit": Auf Ihrer FB-Seite ist zu lesen:
Titschenbacher: "Wir fordern einen Solidarbeitrag von 10 Cent auf regionale Milch, Butter und Käseprodukte!" Was ist Eure Meinung dazu?
Wenn ich Ihnen meine Meinung dazu mitteilen darf: Ich finde es grundsätzlich in der aktuellen Situation gut, die Landwirte zu unterstützen; einen Solidarbeitrag für Milch, Butter und Käseprodukte finde ich aber nicht passend, da dem aktuellen Wissenstand entsprechend Kuhmilch (ich nehme an, diese haben Sie gemeint) für den menschlichen Körper ungesund ist; übrigens auch Schweinefleisch.
So gesehen wäre es eher angemessen, einen Solidarbeitrag aus den Erlösen dieser Produkte (wie auch bei den Zigaretten) an die Krankenkassen weiterzuleiten und jenen, die in einem gesunden Maß Sport treiben könnte man geringere Beiträge verrechnen, da diese Personen statistisch gesehen die Budgets der Krankenkassen weniger belasten.

Sie sehen, die Welt ist nicht nur schwarz oder weiß; es ist nicht alles böse, was MTBiker tun und auch nicht alles super, was Landwirte, Förster und Jäger tun!
Deshalb tut es uns allen gut, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und uns "sportlich" auf andere Sichtweisen einzulassen. Aus dieser Perspektive bin ich Ihnen auch nicht böse, obwohl Sie eine Gruppe vertreten, die neben sehr vielen wertvollen Tätigkeiten wie z.B. Landschaftspflege Produkte herstellt, die viele Konsumenten letztlich krank machen und damit unser ohnehin schon kostenintensives Gesundheitssystem noch mehr belasten.

mit sportlichen Grüßen
Martin

mtb-Forum: ich möchte mit Euch jetzt nicht über Ernährung diskutieren - danke!
 


Ein vereiteltes Wegverbot aus "DER NATURFREUND", Heft 6, 15.Juni 1909, XIII. Jahrg.von Georg Aigner, Linz

Alex aus dem "Forum Gipfeltreffen" hat dieses Kleinod aus der Geschichte der Wegefreiheit in Österreich in gefunden, das ich euch natürlich nicht vorenthalten kann ;-)

Ein schönes Beispiel für das ewige Bemühen, Erholungsuchende aus jagdlichem Interesse aus der Natur auszuschliessen. Diese Diskriminierung fand für Wanderer und Schifahrer mit dem "Freien Betretungsrecht" im Forstgesetz von 1975 sein Ende. Wir Radfahrer warten bis heute auf eine entsprechenden Gesetzesnovelle.
So sind für uns die Fortstraßen in Hinterstoder, wo diese Trutzpartie vor 108 Jahren statt fand, noch heute für uns Radfahrer Tabu!

https://www.upmove-mtb.eu/trutzpartie-anno-1909/magazin-rubrik-legal-biken/984d16e798.html
 
Du darfst nicht vergessen, Radfahrer (besonders die Gattung MountainBiker (würg..widerlich)) sind eben keine Naturfreunde sondern kriminelle Umweltzerstörer, die den hartarbeitenen Jägern und Förstern die arbeit erschweren und das hilflose Tier in seiner Artgerechten Umgebung stören wollen.. aus purer Lust am Drangsalieren (!)

so wird doch nen Schuh draus
:o

..oder ich verwechsle da jetzt irgentetwas
 
Es braucht eine neue Sportart... irgend was lautes (jodeln?) mit Stöcken, Boden zerstörendes zu Fuß, bei dem der Fuß eher über den Boden rutscht als "rollt"...mit Schuhwerk, welche Matschreifen als Sohle haben.
:D
 
Zuletzt bearbeitet:
178.654.577


Zwei Singletrails sollen ab Frühling für mehr Action beim Biken sorgen - Foto: /Wienerwaldtrails


WEIDLINGBACH

Trailpark für Mountainbiker im Wienerwald genehmigt
Letztes Update am 01.02.2016, 06:00

Start für modernes Streckennetz im Wald: Die Behörde hat ihr Okay für zwei Singletrails gegeben.

http://m.kurier.at/chronik/niederoe...tainbiker-im-wienerwald-genehmigt/178.654.466
 
Das ist was ich die ganze Zeit sage Speziell wir MTB Fahren,Tierschützer,Kletterer.Wanderer usw usw müssen zusammenhalten zusammen sind wir Stark los Leute wir backen das:bier:
 

Andrä Rupprechter / Bild: (c) APA/HERBERT PFARRHOFER

Würde Andrä Rupprechter das Raubtier, das mehrere Schafe gerissen hat, am liebsten selbst erschießen? Aussagen bei einer Diskussion sorgen für Diskussion.

16.02.2016 | 18:25 | (Die Presse)

Salzburg. Ein Wolf geht um in Salzburg. Reißt dort Schafe. Und im niederösterreichischen Waldviertel ist noch ein Wolf unterwegs. Und hat dort erst vor wenigen Tagen Damwild gerissen. Doch das ist eine andere Geschichte. Zurück nach Salzburg, genauer in den Pinzgau. Dort ist laut „Pinzgauer Nachrichten“ Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) bei einer, wie es heißt, hitzigen Diskussion aufgetreten. Dessen Wortmeldung sorgt nun selbst für neue Diskussionen.

„Ich bin sogar bereit, selbst eine Jagdkarte für Salzburg zu lösen“, wurde der Ressortchef in dem Regionalmedium zitiert. Eine Aussage, für die der Minister am Dienstag – etwa vom WWF – scharf kritisiert wird. Mit der Aussage, dass er am liebsten selbst eine Jagdkarte für Salzburg lösen würde, empfehle Rupprechter einen Rechtsbruch, „denn jeder willkürliche Abschuss eines Wolfes in Österreich ist illegal“, heißt es in einer WWF-Aussendung. Das sei eine „unfassbare Entgleisung, die jeder rechtlichen und fachlichen Grundlage entbehrt“. In Österreich leben insgesamt um die fünf Wölfe, die durch nationale und europaweite Gesetze streng geschützt sind, so der WWF.




„Überzogene Äußerung“
Aus Rupprechters Büro heißt es nun, die Aussage sei „aus dem Zusammenhang gerissen“. Es habe sich um eine überzogene Äußerung bei einer hitzigen Podiumsdiskussion gehandelt, „um die Anwesenden zum Nachdenken anzuregen“, wie eine Sprecherin Rupprechters auf APA-Anfrage sagt.

Natürlich sei das Ministerium daran interessiert, „dass es zu keinem Zusammentreffen von Beutegreifern und Nutztieren kommt“. Jagdrecht und Naturschutz seien jedoch Ländersache. „Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass wir im Alpenraum keine großflächige Besiedlung brauchen, weder vom Wolf noch vom Bären. Ich bin bereit, mich als Umweltminister und als Vorsitzender der Alpenkonvention – ich übernehme im Herbst den Vorsitz – dafür einzusetzen“, wird Rupprechter in der regionalen Wochenzeitung weiter zitiert.

In Salzburg war zuletzt Anfang Jänner im Flachgau ein Wolf aktiv und hat dort Rehe und eine Hirschkuh gerissen. Das haben DNA-Analysen von Speichelproben in den Bisswunden der Tiere bestätigt. Seit 2009 kommt es im Bundesland immer wieder zum Auftreten von Wölfen. 2014 wurden auf der Illingerbergalm bei St. Gilgen vier Schafe gerissen. 2015 schlug ein Wolf am Imbachhorn bei Kaprun zu und tötete zahlreiche Schafe, auch in Filzmoos trat 2015 ein Wolf auf. (red./APA)

So lange solche Schwachstellen im Amt sind werden unsere Forderungen auch im Sande Verlaufen der Tyb hat ein Brett vorm Kopf.
 
ja, einen Wolf zu erlegen.. das hat was... is ne tolle Trophäe.. im heimischen Keller.
Dort sitzen dann die Helden, schwelgen in Erinnerung, wie sie die Bestie mit blanker Brust und mit ihren "blossen Händen" erlegt haben. Schwenken dabei ihren Cognac-glas und holen sich noch einen runter.. diese "Helden"

bei uns in Brandenburg wurden 2 Wölfe erschossen und geköpft. Wenn man bedenkt, wer alles ne Waffen tragen darf...
aber ok, is ja nur zum Schutz aller.. :o
 
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Kritik an Trailstrecke

Die neue Trailstrecke in Weidlingbach sorgt auch bei den Grünen Klosterneuburg für Kritik, besonders die Frage, warum die Politiker nicht informiert wurden.

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Grünen-Chef Sepp Wimmer ist mit dem Trailpark in Weidlingbach nicht einverstanden. © NÖN
In Weidlingbach entsteht ein neuer Trailpark für Mountainbiker, die NÖN berichtete bereits vergangene Woche.


Trailpark in Weidlingbach 25
"Birgt große Gefahren"
ZUM ARTIKEL
Doch neben einigen Anrainern und Ortsvorsteherin Waltraud Balaska sehen auch die Grünen Klosterneuburg die beiden Strecken sehr kritisch. „Wie alle wissen, bin ich seit Jahrzehnten ein enthusiastischer Mountainbiker. Ich bike im Jahr etwa 5.000 Kilometer. Meine Kritik ist daher nicht die eines Mountainbike-Gegners, sondern eines Enthusiasten“, schickt er der Kritik voraus.

Laut Wimmer sei das Ansinnen der überwiegenden Mehrheit der Mountainbiker sicher nicht, dass Trailparks in den Wald gebaut werden, sondern dass im Tourismusland Niederösterreich endlich die Forststraßen – bei klarer Regelung und Haftung der Mountainbiker – weitestgehend freigegeben werden.

„Wer war vonseiten der Stadt eingebunden?“
„Die NÖ Touristiker jammern über die immer schlechtere Schneesituation im Winter, aber dass im Sommer nur etwa zwei von zehn der wunderschönen niederösterreichischen Ausflugshütten durch die Mountainbiker legal erreicht werden können, ist ihnen offensichtlich entgangen“, kritisiert Wimmer. Er habe natürlich auch verständnis für Trail-Biker, allerdings müsse eine solche Strecke ja nicht in einem unberührten Waldstück entstehen.

„Ist nicht Sache der Gemeinde gewesen"
Man solle dies in einem Gelände realisieren, das von der Infrastruktur schon aufgeschlossen ist. Ein weiterer Kritikpunkt Wimmers: „Ich verstehe nicht, wieso man so eine sensible Angelegenheit den verantwortlichen Stadtpolitikern vorenthalten hat? Bei der Trial Strecke gab es keine Information für uns Stadtpolitiker. Wer war
eigentlich vonseiten der Stadt bei dieser Sache eingebunden?“ Auch in keinem Ausschuss sei das Thema behandelt worden, sicher auch nicht im Umweltausschuss.

Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager kontert: „Diese beiden Strecken fallen nicht in die Kompetenzen der Gemeinde. Die Grundstückseigentümer, also die Bundesforste und das Stift Klosterneuburg, sowie die Bezirkshauptmannschaft haben sich damit beschäftigt“, erklärt Schmuckenschlager.

Von Markus Nurschinger

http://mobil.noen.at/nachrichten/lo...neuburg/Kritik-an-Trailstrecke;art2657,712155
 
Waldbewirtschaftung
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Das Forstgesetz sichert Rahmenbedingungen für Bewirtschafter und Gesellschaft. Die aktuellen Tendenzen gefährden den Interessenausgleich.


Das Forstgesetz soll den Ausgleich zwischen Waldbesitzern und Gesellschaft schaffen. Foto: Reh/LK OÖ.
Im Rahmen des Waldpolitik-Tages der Wintertagung informierten Christian Brawenz, Agrarattaché in Südosteuropa, und Stefanie Wieser, Juristin der Land&Forst Betriebe Österreich, über rechtliche Neuerungen im Forstgesetz seit der Novelle 2002. Die Neuauflage des Kommentars zum Forstgesetz (Brawenz/Kind/Wieser) wurde vom Manz Verlag vorgestellt.

Das Forstgesetz ist das zentrale „Werkzeug“ in der Forstwirtschaft und sichert seit 1975 die Rahmenbedingungen für die Waldbewirtschafter sowie für die Gesellschaft. Das Kernanliegen des strengen österreichischen Forstgesetzes bildet die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Diese steht für die Pflege und Nutzung der Wälder, sodass deren Produktivität sowie deren biologische Vielfalt erhalten bleiben, um ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Funktionen erfüllen zu können. Betrachtet man aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen im Hinblick auf den Wald, sind einige Tendenzen feststellbar, die den seit 1975 bewährten Interessenausgleich gefährden. Dazu zählen unter anderem Eigentumseinschränkungen durch Freizeitnutzung oder Entwicklungen im Naturschutz.

Rechtlicher Interessenausgleich durch einseitige Forderungen gefährdet

Die Nutzung des Waldes für Freizeitzwecke ist in der jüngeren Vergangenheit vielfältiger und intensiver geworden. Einzelne Gruppierungen versuchen dies heute sogar zu ihrem eigenen wirtschaftlichen Vorteil zu nutzen. So wird zum Beispiel gefordert, das Betretungsrecht im Wald zu erweitern und den Arbeitsplatz Forststraße generell für Mountainbiker zu öffnen. Dabei geht es um die Nutzung fremden Eigentums für den eigenen Profit und das eigene Vergnügen. Völlig außer Acht gelassen werden bei solch einseitigen Forderungen die vielfältigen Funktionen des Waldes für die Gesellschaft, Sicherheits- und Haftungsfragen sowie die Tatsache, dass durch bewährte vertragliche Lösungen vor Ort bereits ein großes Angebot geschaffen wurde.

Seit 2002 wurde auch die Entbürokratisierung im Forstgesetz weitergeführt. Dabei wurden einerseits der Verwaltungsapparat und seine Kosten reduziert und andererseits die Betriebe entlastet. Eine gegenteilige Tendenz zeigen Abläufe rund um den Naturschutz. So sind viele Forststraßen zwar forstrechtlich bewilligungsfrei, werden aber immer häufiger wesentlich aufwändigeren Naturschutzverfahren unterworfen. Auch die Ausweisung immer weiterer Schutzgebiete - wie zum Beispiel Natura 2000 - wird vorangetrieben und wirft am Ende die Frage auf, wie unter diesen Voraussetzungen die vielfältigen Waldleistungen gewährleistet werden sollen und wer das alles bezahlt.

Eine weitere bedenkliche Entwicklung ist jene der „Vollkaskogesellschaft“. Nach dem Motto „Jeder darf sorglos sein, irgendwer wird schon haften“, wird oft ignoriert, dass der Wald eine Betriebsstätte ist. Die Ansprüche an den Waldbewirtschafter zur Kontrolle der „eigenen Sphäre“ sind häufig realitätsfern, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das einfach nicht mehr ermöglichen.

Gesellschaftliche Entwicklungen wie die oben genannten unterstreichen die Bedeutung und Notwendigkeit eines strengen Forstgesetzes, dessen kommentierte Neuauflage nun nach mehr als zehn Jahren erschienen ist. Seit dem Jahr 2002 hat der Gesetzgeber siebenmal Änderungen am Forstgesetz vorgenommen. Im Wesentlichen wurden Unklarheiten beseitigt, Anpassungen an EU Normen vorgenommen und rechtspolitische Gestaltungswünsche vollzogen. Die größten praktischen Auswirkungen hatten die Änderungen im Jahr 2013, wie unter anderem der Rechtszug von der Forstbehörde zum Landesverwaltungsgericht, Klarstellungen beim Waldbegriff, neue Bestimmungen zu den Bringungs-genossenschaften oder die neue Kategorie „Gefahrenabwehrbannwald“.

Mit der grundlegenden Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Österreich wurde der Instanzenzug auch im Forst völlig neu gestaltet: Nach der ersten Instanz führt der Weg seit 2014 zum Landesverwaltungsgericht. Aus mittlerweile zwei Jahren Verwaltungsgerichtsbarkeit gibt es auch bereits zahlreiche Entscheidungen. Im Zentrum von Fragen, welche den Höchstrichtern vorgelegt wurden, standen unter anderem Forststraßen, Waldverwüstung oder Freizeitnutzung. Genau diese in der Praxis wichtigen, oft kontroversiell beurteilten Themen werden in der Neuauflage des Kommentars zum Forstgesetz von Christian Brawenz, Martin Kind und Stefanie Wieser schwerpunktmäßig behandelt. Dass viele dieser Fragen mit Entwicklungen zur weiteren Einschränkung des Eigentumsrechtes zu tun haben, verdeutlicht die große Bedeutung des Forstgesetzes als Instrument zur Sicherung von stabilen Rahmenbedingungen sowie des Interessenausgleiches zwischen Waldbewirtschafter.

Hier die Fortsetzung der Dummheit.

http://www.landwirt.com/Forstgesetz...-die-Waldbewirtschaftung,,17069,,Bericht.html
 
Laut Wimmer sei das Ansinnen der überwiegenden Mehrheit der Mountainbiker sicher nicht, dass Trailparks in den Wald gebaut werden, sondern dass im Tourismusland Niederösterreich endlich die Forststraßen – bei klarer Regelung und Haftung der Mountainbiker – weitestgehend freigegeben werden.

Für einen "enthusiastischen" Mountainbiker hat der gute Mann recht wenig Ahnung davon, was Mountainbiker wollen. Und ich werde auch nie verstehen, wie eine (gepflegte) handtuchbreite Spur in einem Wirtschaftswald das ökologische Gleichgewicht stören kann, egal ob hier in Bayern oder bei Euch drüben.

Ich bin kein Freund von Mega-Bikeparks mit Mega-Strukturen. Die Masse der Mountainbiker sind Tourenfahrer. Feierabendrunde den Berg rauf und etwas Fahrspaß runter. Selbstverständlich naturverträglich. Und das sollte wirklich ohne Probleme realisierbar sein.
 
Habe erst heute wieder von einem Arbeitskollegen gehört der Nebenerwerbs Bauer ist das sie ihm einen Unterschriftenliste gegen die Öffnung der Forststrassen für Mtber unter die Nase gehalten haben er solle doch unterschreiben ohne ihn wirklich aufzuklären er sollte es nicht mal lesen. Was ich nicht ganz verstehe ist wer da wirklich so dahinter gegen die Öffnung ist es werden ja alle erdenklichen Gegenargumente vom Schaden fürs Wild, die Zerstörung von Wegen und Straßen. Wir werden hier irgendwie nicht gleich wie andere Outdoor Sportler behandelt wenn ich mir ansehe was mit denn Tourenski bei mir in der Heimatgemeinde abgeht für die wird eigens eine Pistenspur perberiert sogar die Straße wird preberiert, jeden Mittwoch hat die Hütte bis in die Nacht offen da ists überhaupt kein Problem wenn man in der Nacht mit der Stirnlampe unterwegs ist und das sind alle die nicht skifahren können Bauern usw. Aber im Sommer mit dem Bike ists sogar zu Mittag verboten.
 
Löse dich von der Vorstellung, dass es um Sachargumente geht! Es geht Denen um weitere Eingriffe in ihre Eigentumsrechte. Zur Durchsetzung ihrer Interessen sind ihnen alle Mittel Recht, es geht ihnen nicht um die Wahrheit ihrer Argumente. Hätten sie den Kampf gegen Fußgänger und Skitourengeher nicht schon vor Jahrzehnten verloren, würden sie gegen diese genauso vorgehen. So versuchen sie diese möglichst gegeneinander auszuspielen, bzw. die Freigabe für Wanderer (die nicht umkehrbar ist) als ihre grundsätzlich generöse Haltung gegenüber Erholungssuchende darzustellen!
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt gegen eine Öffnung ist die gängige Praxis, Forststraßen freizukaufen. Diese Einnahmequelle werden sie mit Hauen und Zähnen verteidigen. In sofern erweisen sich die vermeintlichen Erfolge der Touristiker als wahrhafte Phyrrussiege! Solange ihr denen nicht in die Suppe spuckt, indem ihr in Foren und sozialen Medien die Rechtslage bekannt macht und um Solidarität mit den Einheimischen Bikern werbt, indem Österreich ganzjährig als Touristenziel gemieden wird, habt ihr die zwei mächtigsten Feinde gegen euch: Den Tourismus und den (Geld)Adel.
 
Für einen "enthusiastischen" Mountainbiker hat der gute Mann recht wenig Ahnung davon, was Mountainbiker wollen.
sehe ich etwas anders:
Das Primärziel muss doch sein, dass das MTB dem Fussgänger gleichgestellt wird.
Eine Ausgrenzung hin zum reinen "Parkbiken" sehen sicher gewisse Kreise als Ideallösung an (Biker reguliert und dazu klingelt noch die Kasse im Lifthäuschen). Wenn dann aber dafür noch "unerschlossene Gebiete" erschlossen werden, ist das Ganze noch grotesker, als es jetzt schon ist.

Achja, ich bin regelmässig in Österreich zum Biken, doch Geld (selbst das Tanken ist dort inzwischen uninteressant geworden) lasse ich dort höchst selten liegen...
 
sehe ich etwas anders:
Das Primärziel muss doch sein, dass das MTB dem Fussgänger gleichgestellt wird.
Eine Ausgrenzung hin zum reinen "Parkbiken" sehen sicher gewisse Kreise als Ideallösung an (Biker reguliert und dazu klingelt noch die Kasse im Lifthäuschen). Wenn dann aber dafür noch "unerschlossene Gebiete" erschlossen werden, ist das Ganze noch grotesker, als es jetzt schon ist.

Achja, ich bin regelmässig in Österreich zum Biken, doch Geld (selbst das Tanken ist dort inzwischen uninteressant geworden) lasse ich dort höchst selten liegen...

Es gab die Strecken dort schon einige Jahre und sie werden gut besucht.
Es wurde hier daraufhin gearbeitet sie zu legalisieren und ein Wanderweg geht dort auch hoch also nix mit unerschlossen ;)
 
Was ich hier lese widerspiegelt doch was ich ab und zu auch auf den Trails erlebe: Wanderer denen man das Wort „Riesenanschiss“ schon einen Kilometer weit vom Gesicht ablesen kann. Ich frage mich was solche Leute überhaupt in die Berge verschlägt, den Spass oder Freude haben diese Leute nicht, unabhängig ob jetzt ein Biker in der Nähe ist oder nicht. Hopfen und Malz ist dort schon längst verloren, man kann noch so langsam fahren, noch so freundlich grüssen, dass „Guten Tag“ meinerseits wird von diesen Griessgrämigen Individuen als Startschuss interpretiert gleich mal eine ordentliche Hasstirade von sich zu geben. Rotzfrech, keinerlei Manieren und meist genau so wenig Inhalt oder Logik in deren Gefluche und mit der Inneren Überzeugung, dass wenn man sich schon die mühsamen 2 Stunden Autofahrt auf sich nehmen musste einem nun aber auch gefälligst die Bergidylle exklusiv zur Verfügung stehen sollte.
Ich denke mir aber jeweils nur, dass wenn sich solche Leute in der Stadt/ Ausgang gegenüber gewissen Individuen so verhalten würden, wohl am nächsten Morgen in der Intensivstation aufwachen würden. Zum Glück bin ich als „radikaler und rücksichtsloser Biker“ da friedfertiger…
 
Finkenstein 11.02.2016
Wiederaufbau der Annahütte stößt auf viel Widerspruch

Eine Initiative will die Annahütte in Finkenstein wiederaufbauen. Doch die Bundesforste als Grundeigentümer sind dageben.

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t der alten Annahtütte soll auch die neue entstehen Foto © KK
Gestritten wird am und über den Jeppca-Sattel schon länger. Und zwar darüber, ob er nun Jepca- oder Annahütten-Sattel heißt.
Doch nun kommt auf die Alm in der Gemeinde Finkenstein ein neuer Konflikt zu. Die Freunde der Annahütte, allen voran Josef Puschan, wollen die namensgebende Hütte, die bereits während des Zweiten Weltkriegs abgebrannt ist, wieder aufbauen. „Seit 15 Jahren verfolge ich dieses Projekt schon, jetzt wollen wir endlich Nägel mit Köpfen machen“, sagt der Unternehmer.

Die Mountainbiker am Weg auf den Annahüttesattel stören die Bundesforste nicht – eine Hütte würde es schon tunFoto © Jandl
Sein Plan: Direkt am Standort der alten Hütte soll eine neue entstehen. „Kein Palast, aber eine zeitgemäße Hütte, auf der wir Wanderern auch einen Schlafplatz bieten können.“ Wirtschaftlich sieht er ein solides Potenzial für den Betrieb. „Es gibt zwischen Finkenstein und Kranjska Gora keine bewirtschaftete Hütte entlang der sieben Stunden dauernden Wanderung. Und auch die Radfahrer, die seit der offiziellen Öffnung des Weges für Mountainbiker die Straße befahren, hätten dann einen Platz zur Einkehr.“ Unterstützung erhält er von Kärnten Werbung-Chef Christian Kresse: „Der der Sattel ist ein wichtiger Teil des Alpe-Adria-Trails, der von Heiligenblut bis ans Meer nach Triest führt. Allerdings ist er auch der einzige Teilabschnitt auf dem wir keinerlei Gastronomie anbieten können“, sagt Kresse.

Forstliche Interessen
So begeistert Puschan von seinen Plänen erzählt, so entschieden ist der Widerspruch von Günther Tragatschnig. Er leitet für die Bundesforste den Forstbetrieb Kärnten-Lungau, zu dem auch die mehr als 600 Hektar rund um die einstige Annahütte gehören. „Es tut mir leid für Herrn Puschan, aber wir können hier einfach keinen Hüttenbetrieb zulassen“, sagt Tragatschnig. „Das Gebiet wird von uns sehr intensiv Forstwirtschaftlich genutzt, zudem haben wir das Gebiet an zwei Jagdkunden verpachtet. Eine permanente Störung, die eine bewirtschaftete Hütte mit sich bringen würde, wäre einfach nicht in unserem Interesse, sagt Tragatschnig.
Zudem gelte es eine Quelle in diesem Bereich zu schützen. „Es kann sein, dass man diese Quelle in absehbarer Zeit fassen wird, um sie zur Trinkwasserversorgung heranzuziehen, da birgt ein naher Hüttenbetrieb viel zu viele Gefahren“, sagt Tragatschnig.

Hütte in Slowenien
Puschan will trotz dieser Argumente nicht von seinem Plan abkehren und hat für den 21. Februar zu einer Informationsveranstaltung in das Kulturhaus Latschach geladen. „Ich will die Hütte beim Annakirchtag 2019 eröffnen“, gibt sich der 60-jährige ehrgeizig. Er beruft sich zudem darauf, dass es noch ein aufrechtes Baurecht für die Hütte gebe – und die Rechtsnachfolgerin der einstigen Hüttenwirte sich auch für einen Wiederaufbau einsetzen würde. Auch die Meinung der Bundesforste sieht er nicht in Stein gemeißelt. „2006 hat man sich auch gegen eine Mountainbikestrecke ausgesprochen, mittlerweile fahren im Sommer jeden Tag hunderte Radler auf den Berg.

Das Projekt
Neubau. Auf 1587 Metern Seehöhe soll die Annahütte neu gebaut werden. Die Hütte wurde erstmals in den 1930ern errichtet und brannte in den Kriegswirren 1944 ab.
Eigentum. Die Alm gehört den Bundesforsten, einer 100% Tochter der Republik Österreich. Eigentümervertreter ist Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter.


Während Puschan sich sorgt, dass im Falle einer Ablehnung durch die Bundesforste auf slowenischer Seite des Sattels eine Hütte errichtet würde, hätte Tragatschnig damit kein Problem. „Die Bewirtung müsste dann ja über die slowenische Straße erfolgen – und alleine das macht den Plan sehr schwer umsetzbar.“
THOMAS CIK

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4 Kommentare
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GustavSchatzmayr am 18.02.2016 10:15 Kommentar melden

Bundesforste - ein Staat im Staat
Die Bundesforste gehören den Bürgern Österreichs, deren Repräsentanten fühlen sich jedoch den Jagdpächtern mehr verfplichtet als den Eigentümern.

"Eine permanente Störung, die eine bewirtschaftete Hütte mit sich bringen würde, wäre einfach nicht in unserem Interesse, sagt Tragatschnig."

Mit "unserem Interesse" meint er nicht das Interesse der Bürger sondern Eigeninteressen, die im Widerspruch zu denen der Bürger stehen. Diese Ignoranz ist unerträglich!
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SafronS am 17.02.2016 21:34 Kommentar melden

die italienischen Jagdpächter freuen sich...
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bimbolino am 12.02.2016 16:39 Kommentar melden

Annahütte
Es wird eine Hütte für Schutzsuchende. Wo liegt da das Problem.
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Nein (aus 2 Stimmen)
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walderich am 12.02.2016 15:13 Kommentar melden

Dass die Bundesforste dagegen sind, wundert mich nicht
Sie hätten gerne, wie auch die meisten Jäger, den Wald für sich allein und ihre zahlungskräftigen Jagdkunden. Es sind sowieso schon viel zu viele Wege gesperrt worden für die betuchte Klientel, die sich wie die adeligen Grundherren aufspielen. Das gemeine Volk bleibt ausgesperrt.

Villach 23.02.2016
„Für Gäste ist der Bau der Anna-Hütte ein Muss“

Rund 200 Personen verfolgten im Kulturhaus Latschach die Diskussion um die Anna-Hütte.
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200 Interessierte folgten der Einladung von Josef Puschan und nahmen an der Informationsveranstaltung im Kulturhaus Latschach teil Foto © Zore
Stoff für Diskussionen liefert der mögliche Wiederaufbau der Anna-Hütte nahe des Jepca-Sattels genug. Entsprechend versammelten sich mehr als 200 Interessierte, Vertreter aus Politik und Tourismus im Kulturhaus Latschach, um von Initiator Josef Puschan mehr über die Idee zu erfahren.
Als einziger Skeptiker stand Jäger und Gastwirt Hubert Baumgartner am Podium. „Wenn ein Pächter über zehn Jahre mehrere hunderttausend Euro zahlt, ist es sein gutes Recht, sich zu wehren. Durch den Mountainbike-Weg ist das Revier sowieso schon beunruhigt“, klagte Baumgartner.
Das Revier ist ohnehin schon beunruhigt, daher haben die Jäger, die ja auch viel zahlen, keine Freude mit einer Hütte. Wir brauchen einen Konsens, den wir erst schaffen müssen. Hubert Baumgartner, Gastwirt und Jäger

Seit zwölf Jahren bemüht sich Unternehmer Puschan, die 1944 abgebrannte Schutzhütte wieder aufzubauen. Ihm stehen aber die Österreichischen Bundesforste als Eigentümer des Gebietes und zwei Jagdpächter gegenüber.
Georg Overs und Christian Kresse befürworten das ProjektFoto © Zore

Unter den Befürwortern sind auch die Bürgermeister von Finkenstein und Kranjska Gora, Christian Poglitsch und Janez Hrovat, die beide finanzielle Unterstützung für einen möglichen Wiederaufbau zusicherten. Von der Sinnhaftigkeit der Hütte, deren Aussehen und Finanzierung noch in der Luft hängen, sind auch Peter Wrolich, Vertreter des „Radland Kärnten“, Villachs Tourismusregionsleiter, Georg Overs und Kärnten-Werbung-Chef Christian Kresse überzeugt. „Der Weg über den Sattel ist die meist befahrene Mountainbike-Strecke Kärntens und die einzige Etappe des Alpen Adria Wanderweges ohne Bewirtung. Aus sportlicher und touristischer Sicht ist die Hütte ein Muss“, legten Wrolich und Kresse vor. „Im Sinne der Naherholung und der Gäste-Bewirtung braucht es die Schutzhütte, aber kein Großprojekt“, zogen die anderen Redner nach.
Mich haben nach der Berichterstattung der Kleinen Zeitung einige Leute kontaktiert. Von den Bundesforsten bis zum Ministerium. Aber ich bleibe bei meiner Meinung. Ich unterstütze den Bau einer solchen Hütte.Christian Poglitsch (ÖVP), Bürgermeister Finkenstein
Nicht vom Erscheinen überzeugen konnte Puschan die Hütten-Gegner. Weder Günther Tragatschnig, Leiter der Bundesforste-Abteilung Kärnten-Lungau, noch die beiden Pächter erschienen. Poglitsch, selbst Mitpächter in dem Gebiet, möchte aber noch in dieser Woche mit den Dreien über einen Kompromiss reden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Österreich Mountainbiken in Lermoos

Von Gabriela Beck aus Lermoos 14. Februar 2016 - 05:00 Uhr

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Die Tiroler Zugspitz-Arena wurde wiederholt zu Österreichs bester Mountainbike-Region gewählt.Foto: Tiroler Zugspitz Arena
Wo sich im Winter in Lermooos Skifahrer tummeln, stürzen sich im Sommer Mountainbiker die Hänge hinunter. Für Einsteiger gibt es spezielle Angebote.
„Den Lenker gut festhalten, Gewicht nach hinten und bloß nicht die Bremsen reinhauen, dann schafft ihr das“, verspricht Georg Mott, bevor er auf seinem Rad elegant über die Wegkante kippt und den Steilhang hinunter rast. Mit ‚das‘ meint er die Rinnen und Stufen, die Kühe und Erosion auf der Almwiesen hinterlassen haben. Ein vollgefedertes Mountainbike steckt die Holperstrecke locker weg - wenn der Fahrer nicht die Nerven verliert und angesichts rapide auf ihn zukommender vermeintlicher Mega-Trichter eine Vollbremsung hinlegt. Dieser Sport hat mindestens ebenso viel mit ‚Blockaden im Kopf überwinden‘ zu tun wie mit Fahrtechnik, so viel steht nach zwei Tagen Mountainbike-Einsteiger-Camp in Lermoos fest.
Ausgehend von Ehrwald und Lermoos führen 103 offizielle Touren in alle vier Himmelsrichtungen durch die Tiroler Zugspitz-Arena. Die österreichische Seite der Zugspitze gilt als eine der vielseitigsten Mountainbike-Regionen überhaupt. Georg Mott, Chef der Bikeguiding Zugspitz-Arena, und seine Mitarbeiter, die Coaches, also Trainer genannt werden, kennen jede Bodenwelle, jeden Graben und jede größere Wurzel in der Umgebung. Seit 20 Jahren begleiten sie Einsteiger auf leichten Genuss-Touren rund um glasklare Gebirgsseen, zeigen Fortgeschrittenen Routen mit anspruchsvollen Singletrails, auf denen man nicht nebeneinander fahren oder laufen kann, oder vermitteln das dafür erforderliche Können beim Techniktraining. Ein solches absolvieren auch die Teilnehmer des Einsteiger-Wochenendes, bevor es ins Gelände geht. Auf einem Parkplatz übt die Gruppe zunächst das Balancieren im Stand. Das funktioniert dank der extrabreiten Mountainbike-Reifen erstaunlich gut. Das Lenken mit überkreuzten Armen bringt dagegen den Gleichgewichtssinn gehörig durcheinander und das Fahren über eine schmale Holzwippe erfordert Beherztheit und Mut. „Als das Brett noch flach auf dem Boden lag, hattet ihr damit doch auch kein Problem“, frotzelt Georg Mott. Er wird die Mountainbike-Anfänger im Verlauf der nächsten zwei Tage immer wieder an ihre psychischen Grenzen bringen.
Mountainbiken ist ziemlich anstrengend

Auch bei der nächsten Übung. „Das richtige Bremsen lernen wir am besten auf dem Grashügel da drüben.“ Tatsächlich wirkt der Hügel von oben betrachtet eher wie ein Steilhang der Kategorie schwarze Piste - wenn auch nicht so besonders lang. Die Instruktionen des Bike-Guides machen auch nicht gerade Mut: beim Bergabfahren am besten mit Vorder- und Hinterradbremse gleichzeitig bremsen - und zwar mit Gefühl, also nie mehr als zwei Finger am Bremshebel. Wer nur die Hinterradbremse benutzt, dem kann insbesondere auf Schotter das Hinterrad wegrutschen. Wer vorne zu stark bremst, riskiert einen Abgang über die Lenkerstange. „Vertraut eurem Bike“, sagt Mott. Und tatsächlich, nach den ersten unfallfreien Abfahrten im Gelände entsteht ein Gefühl für das Sportgerät, die Sache fängt an, Spaß zu machen. Dann geht es auf die Piste - im wortwörtlichen Sinn. Wo die Trails direkt auf oder als Singletrails in den Latschenkiefer-Wäldern entlang der Skipisten verlaufen, sind die Skilifte in der Tiroler Zugspitz-Arena auch im Sommer in Betrieb und für den Transport von Rädern ausgerüstet. Das Personal ist geübt im Aufladen, im Winter dürfte die Abfertigung kaum schneller gehen. Per Lift bergauf, auf dem Mountainbike bergab - das hat was und liegt laut Georg Mott im Trend. Die erste längere Abfahrt auf einer blauen Piste ist vielleicht eine Mutprobe, aber keineswegs anstrengend.
Das ändert sich am nächsten Tag, als die Muskeln auf der roten Piste über einen längeren Zeitraum heftigere Stöße wegstecken müssen. Aber auch die ungewöhnliche Haltung fordert den Untrainierten einiges ab: Anstatt wie beim Skifahren das Gewicht eher nach vorn zu verlagern, stellen sich Mountainbiker bei der Abfahrt auf die Pedale und schieben den Körperschwerpunkt, also den Po, hinter den Sattel. In dieser Position können die Fahrer Hindernisse am besten abfedern und insgesamt schnell und flexibel reagieren. „Ein Nachlassen der Kraft kann zum Sturz führen“, warnt Georg Mott. Da heißt es Zähne zusammenbeißen - auch wenn die Muskeln zu brennen anfangen. Während der Liftfahrt können sich die beanspruchten Körperpartien wieder erholen und es bleibt Zeit für einen Blick ins Gelände: ein weites Netz aus Almwegen vor tollem Bergpanorama. Georg Mott hat nach seiner rasanten Talfahrt durch die Rinnen und Trichter auf einem die Bergflanke querenden Schotterweg abgestoppt und schaut erwartungsvoll nach oben. Wie beim Skifahren auch brauchen seine Schützlinge immer noch ein wenig Überwindung, um sich vom sicheren Weg in den Steilhang gleiten zu lassen. Doch dann stürzen sich die Teilnehmer einer nach dem anderen in den Abgrund. „Klappt doch schon ganz ordentlich“, brummt Georg Mott, als alle unversehrt und mit erleichtertem bis glücklichem Grinsen unten angekommen sind. Kaum zu glauben, dass die meisten erst gestern das erste Mal auf ein Mountainbike gestiegen sind.
 
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