Stahl, Trail, Hardtail: Eine Testkolumne

Stahl, Trail, Hardtail: Eine Testkolumne

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Stahlrahmen sind inzwischen ein Nischenprodukt. Jahrelang ist es still geworden um dieses klassische Material, doch es zeigt sich ein kleiner gegenläufiger Trend. Von einigen wenigen Herstellern gibt es seit Jahren Stahlrahmen zum Biken auf den Trails der Wälder. Diese Kolumnen-Serie wird Räder und Rahmen aus Stahl vorstellen, die für die Trailnutzung gedacht sind. Im Vordergrund stehen die Fahreindrücke und die besonderen Eigenschaften des jeweiligen Fahrrads - mehr oder minder regelmäßig, subjektiv mit dem Versuch des Objektivismus und der Reflexion über den Flow beim Trailbiken.

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Stahl, Trail, Hardtail: Eine Testkolumne
 
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Breiter Lenker bleibt breiter Lenker,was hat das mit der Geometrie zu tun?
Ich werde mich da in einem späteren Beitrag drauf beziehen. Aber um es kurz anzureißen, modernere Geometrien sind auf andere Vorbaulängen und Lenkerbreiten ausgelegt. Umso breiter die Griffposition, umso kürzer wird meist auch der Vorbau werden. Hierdurch können durch einen besser im Rad gelegenen Schwerpunkt Überschlagsgefühle ehr minimiert werden. Es kann eine andere Haltung gefahren werden, ohne Kontrollverluste durch den zu geringen Hebel und weniger Einfluss von Bewegungen am lenker auf das Gesamtfahrverhalten.

Man könnte da jedoch auch mit Fertigungsproblematiken in der Vergangenheit argumentieren. Wahrscheinlich wäre man auch schon in den 80er Jahren gerne mehr breite Lenker gefahren, aber die wären entweder sehr schwer oder sehr stahllastig geworden.

Eine Betrachtung des Fortbewegungsmittels Fahrrad hat meist ganzheitlich zu erfolgen, denn alle beteiligten Komponenten haben Einfluss auf das Fahrverhalten und die Sitz, sowie Stehposition.

Aber ich versuche dir ein Beispiel zu geben, warum auch aus ergonomischer Sicht ein breiter Lenker mit geringem Backsweep für eine gesunde Fahrtechnik sinnvoll sein könnte.

Strecke vor dir einmal die Arme aus, wie du deinen schmalen Lenker mit einem langen Vorbau greifen würdest. Und stelle die Ellbogen leicht aus, damit du Schläge vom Boden in den Armen abfedern kannst. Deine Hände müssten jetzt ehr V-förmig zueinander stehen. Der Lenker müsste also statt eines Backsweeps in der Fahrposition einen Forthsweep aufweisen, also nach vorn gebogen sein.
Um in der Position also Handgelenke und Ellbogen zu entlasten und aktiv zu arbeiten, wirst du bei einem gerade 580er Lenker deine Handgelenke abknicken, zudem eine möglicherweise sehr frontlastige Position einnehmen.
Ich sage jetzt nicht, dass das nicht geht, scheint ja zu passen, denn der menschliche Körper gewöhnt sich an Vieles und adaptiert recht schnell.

Ich würde aber behaupten, dass es besser geht, das man eine breite Maße an Menschen ehr an Räder mit breiteren Lenkern und kürzeren Vorbauten heranführen kann. die Gewöhnung dürfte hier auch schneller vorangehen, da sie weniger extrem von uns bekannten Haltungen abweichen.

Das kann man in einem zweiten Test, angenommen einen breiteren Lenker und einen kürzeren Vorbau, ebenfalls testen. Also vorstellen, du greifst breit, und beugst auch die Arme etwas im Ellbogen um aktiver zu arbeiten.

Ich bin gespannt, wer mir nun zustimmt, dass diese Position etwas natürlicher auf die meisten wirken wird?

Ich habe in deinem beitrag noch weitere interessante Themen, zB zur Dauerhaltbarkeit von Titan gegenüber Stahl gefunden, aber hier bin ich gerade noch auf der Suche nach entsprechend validierten Daten. Aber es sei schonmal gesagt, Titan scheint nicht der bessere Stahl zu sein, nur exklusiver (und teurer).

Zu Pinion und Gates kann ich sagen, nutze ich beides, werde ich aber wahrscheinlich nicht in diesem Zuge testen. Die Geometrien kann man weitestgehend von bestehenden Rädern adaptieren, in diesem Preisbereich kann ich kaum Kompletträder empfehlen. Hier macht es Sinn, sich über Customoptionen Gedanken zu machen, da kann man dann auch mit allen Werten spielen. Anbieter gibt es, die diese Rahmen bauen können.

Ich freue mich über weitere rege Diskussionen zu dem Thema.

Gute Nacht
André
 

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Re: Stahl, Trail, Hardtail: Eine Testkolumne
Hardtail.Stahl.Trail.
Super Thema und eine schöne Auswahl an Bikes! Danke! :love: :daumen:

Nach einem ersten Stahl-Rigid (damals gab es nichts anderes) war mein zweites Rad ein Alu-Bock und nach dem Schock bin ich nur noch Stahl(-Hardtails) gefahren. Dazu hat sich irgendwann ein Fully gesellt.

Warum Hardtail? Weil der gleiche Trail bei geringerer Geschwindigkeit mehr Spaß macht!

Warum Stahl? Weil es in Sachen vertikaler Nachgiebigkeit nicht so knochen-trocken und bock-steif ist, wie (viele) Alu-Rahmen es sind.

Ein guter Stahlrahmen schmiegt sich über den Trail. Natürlich nicht wirklich butterweich, aber doch deutlich geschmeidiger als ich das mit Alu-Rahmen (ja, es soll positive Ausnahmen geben), aber auch schlechten Stahl-Rahmen (ja, es gibt negative Ausnahmen) erlebt habe.

Was ist euch als Kunde wichtig?

Mich interessiert die oben genannte Geschmeidigkeit der Rahmen.
Und das Surly interessiert mich sowieso!

Wunschliste für den Test:
  • Stanton Switchback!
  • Niner R.O.S. Nine
  • Last Fastforward
  • 2Souls Cycles Quarterhorse
  • Cotic Solaris und Soul27,5 mit den aktuellen Geometrien
  • Cotic Rocket als eines der wenigen Stahl-Fullies
  • Bluecraft Hardtail und/oder Fully
 
Strecke vor dir einmal die Arme aus, wie du deinen schmalen Lenker mit einem langen Vorbau greifen würdest. Und stelle die Ellbogen leicht aus, damit du Schläge vom Boden in den Armen abfedern kannst. Deine Hände müssten jetzt ehr V-förmig zueinander stehen. Der Lenker müsste also statt eines Backsweeps in der Fahrposition einen Forthsweep aufweisen, also nach vorn gebogen sein.

Klar, deshalb habe ich meinen geraden Lenker, der einen leichtem Backsweep hatte, ja auch nach vorne gedreht, nachdem ich ihn auf 5X0mmm runtergesägt habe. War dann besser und ging auch. Irgendwie. Ist glücklicherweise lange her.
 
Die indiv. Lenkerbreite hat schlussendlich auch immer mit der Schulterbreite zu tun...war für mich ansonsten ehrlich gesagt nie ein grosses Thema. Ich hab auf mein Cotic einen Syntacelenker in 720 gebastelt mit einem 80er Vorbau und fertig. losfahrn. :)

Nur bei der Dicke des Lenkers bin ich etwas sensibler....ich finde 31,8 für die dünnen Stahlrohrsätze einfach nicht wirklich hübsch....ääh..eher hässlich und so bin ich bei 25,4 gelandet, was die Auswahl etwas eingrenzt aber die Optik aufwertet.
 
Lenkerbreite: Ich hab mich (dem Trend folgend) auf 780 mm hochgearbeitet, cool, aber schlecht zu fahren. Zumal ich im Wald dann schon aufpassen muste um nicht seitlich hängen zu bleiben. Bin dann wieder runter auf 600 mm, fahr jetzt am Unit 660 mm mit 12° Backsweep...



Backsweep ist ein wichtiges Thema. Für mich ist alles unter 12° nicht lange auszuhalten, 25° (wie die Mary-Bar) wären ideal, sind aber nicht recht geländetauglich. Ich hab mir nen Lenker mit 20° bauen lassen, der demnächst probiert wird, mal sehen...
 
Lenkerbreite: Ich hab mich (dem Trend folgend) auf 780 mm hochgearbeitet, cool, aber schlecht zu fahren. Zumal ich im Wald dann schon aufpassen muste um nicht seitlich hängen zu bleiben. Bin dann wieder runter auf 600 mm, fahr jetzt am Unit 660 mm mit 12° Backsweep...



Backsweep ist ein wichtiges Thema. Für mich ist alles unter 12° nicht lange auszuhalten, 25° (wie die Mary-Bar) wären ideal, sind aber nicht recht geländetauglich. Ich hab mir nen Lenker mit 20° bauen lassen, der demnächst probiert wird, mal sehen...

Cooles Gerät! :daumen:
Ist das ein Brooks Swift? Wie sind denn Deine Erfahrungen damit?
 
Cooles Gerät! :daumen:
Ist das ein Brooks Swift? Wie sind denn Deine Erfahrungen damit?
Danke :)
Nein, ist der Swallow, guter Sattel, wenn er eingeritten ist. Fahr ich seit Jahren und bin zufrieden. Bin aber mittlerweile auf die Cambium-Serie von Brooks umgestiegen, die find ich noch besser (warte grad auf den neuen C 13).
 
Hi, ein Traum, genau auf solch eine Kolumne habe ich gewartet. Endlich mal etwas kerniges, echtes, einfaches! Endlich mal wieder einfach nur BIKEN und LAUFEN LASSEN! ich bin sehr gespannt was da kommt. BIG UP!
 
Da bin ich auch sehr gespannt. Gerade ein NS Eccentric aufgebaut, nachdem ich vor vielen Jahren schonmal ein Parkpre (falls das noch wer kennt?) Stahl-Mtb hatte.
 

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Mich würde interessieren, ob die zum Teil angepriesenen Hinterbau-Flex-Systeme (z.B. im Rahmen von production-privee) einen nennenswerten Mehrwert gegenüber Alurahmen bieten und in wieweit sich die Systeme der unterschiedlichen Hersteller unterscheiden.
 
Mich würde interessieren, ob die zum Teil angepriesenen Hinterbau-Flex-Systeme (z.B. im Rahmen von production-privee) einen nennenswerten Mehrwert gegenüber Alurahmen bieten und in wieweit sich die Systeme der unterschiedlichen Hersteller unterscheiden.
 
Mich würde interessieren, ob die zum Teil angepriesenen Hinterbau-Flex-Systeme (z.B. im Rahmen von production-privee) einen nennenswerten Mehrwert gegenüber Alurahmen bieten und in wieweit sich die Systeme der unterschiedlichen Hersteller unterscheiden.
Nach einer kurzen Probefahrt mit dem "Shan" von p-p habe ich keinen nennenswerten Komfort-Unterschied feststellen können zu dem Hinterbau meines Souls. Luftdruck und Reifentyp mögen da aus meiner Sicht eher eine Rolle spielen...und natürlich die Länge des Sitzrohrs+Stütze als Flex. ;-)
 
Man liest ziemlich häufig, dass ein Shan z. B. deutlich mehr Komfort bietet als etwa ein Hornet mit seinem dicken, unnachgiebigen Alu-Hinterbau.
Aber ob das gegenüber einem anderen Stahlrahmen, der nicht zu massiv gebaut ist, auch noch fühlbar ist?
 
Der Komfort des Souls gegenüber des BFe's waren für mich auch spürbar. Mein altes 26Zoll on one Inbred war auch recht komfortabel, hatte eine 27,2 Stütze und war recht weich und nicht sehr verwindungssteif...kein Wunder bei dem durchgehenden Billo-4130-Rohrsatz.

Ich hatte da übrigens auch noch einen anderen Laufradsatz drauf mit etwas lascher Speichenspannung und hab hier auch schon meine Erfahrungen gesammelt, wie unterschiedlich sich bikes nach dem Austausch dessen anfühlen können. Danach ein völlig anderes bike.
 
Wenn ich von Stahl-Flex rede, meine ich übrigens in erster Linie den bergab und im Stehen.
Ob das jetzt im Sitzen auch so einen großen Unterschied macht, weiß ich gar nicht und ist mir auch weniger wichtig.

Übrigens: es soll Carbon Rahmen geben, die den idealen Kompromiss aus vertikalem Flex und lateraler Steifigkeit hinbekommen. Stahl ist also auch aus Sicht eines Stahlfans nicht unbedingt das einzig Wahre. In meinem persönlichen Fall scheidet Carbon aber aus. Ich will ja nicht ständig mit dem Rahmen zum Röntgen gehen.

Es geht also bei Stahl nicht nur um Nostalgie, Nische und Optik. Aber schon auch.

Ähnlich dürfte es aber auch den Alu- und Carbo-Fans gehen: es gibt gute, sachliche Gründe für das jeweilige Material, aber es geht auch um die Freude an High-tech und die moderne Optik, oder?

So gesehen sind wir alle gleich. ;)
 
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