hi all,
bin grad durch zufall auf diesen fred gestossen und will mich gleich mal als "ER" outen.
grundsätzlich reden wir hier über ein, von den betroffenen kommunen (bürgermeistern) gewolltes projekt, dass mehrstufig umgesetzt werden soll.
...das thema "ammonit-trophy" (interner arbeitstitel) wurde bei besagter stadtratssitzung nur am rande, als eine von drei zukünftigen "alleinstellungsmerkmalen" von mir erwähnt.
der "schreiberling" war aber scheinbar so gut, dass er hier weiter recherchiert hat und uns damit einen (zu frühen) artikel gewidmet hat.
...aber wir wollen uns mal nicht über positive presse beschweren!
wir planen (ich als koordinator und verantwortlicher für das gemeindegebiet egloffstein und die jeweilige local-szene) derzeit erstmal ein beschilderungskonzept für ca. 440km MTB-routen in der fränkischen schweiz und im veldensteiner forst.
...dies läuft auf der jeweiligen kommunalen ebene grob so ab:
1. routenplanung durch die locals unter berücksichtigung der (von mir) vorgegebenen "übergabepunkte" in die nachbargemeinden
2. vorstellung unserer routenplanung bei den relevanten "nutzungsberechtigten", zur prüfung auf berechtigte einwände (kollisionsgefahr mit hochfrequenten wanderrouten, verbissgebiete, rückzugszonen usw.)
3. konstruktive umplanung/feinplanung der routen gemeinsam mit den "nutzungsberechtigten"
4. finale vorstellung der abgestimmten routen vor dem jeweiligen gremium mit dem ziel einer freigabe (gestattungsvertrag)
sobald wir diese einzelnen mosaiksteine dann beinander haben, werden wir diese zu einem großen ganzen zusammenfügen und im frühjahr dann gemeinsam mit den locals (spätere streckenbetreuer) und voraussichtlich auch dem bautrupp des naturparks beschildern.
...das ist dann die schlanke mindestvariante, die wir irgendwann zwischen pfingsten und den sommerferien an die MTBer/innen übergeben wollen.
alles andere wird idealerweise parallel oder im nachgang "wachsen".
das thema mit den vier eckbahnhöfen war nur die ausgangssituation und ein zusätzliches charmantes angebot, dass aufgrund der begrenzten mitnahmekapazitäten der deutschen bahn bzw. agilis (route FO-EBS und nicht gräfenberg
....da hat der schreiberling unsauber recherchiert) nur begrenzt nutzbar ist.
ein weiterer vorteil hat sich aber trotzdem ergeben:
die vier bahnhöfe haben alle sehr ausgedehnte P&R-flächen, die nur von mo-fr von den berufspendlern genutzt werden und somit am WE für den individualverkehr (pkw) fast zu
100% zur verfügung stehen und nicht so überfüllt sind, wie die wanderparkplätze inmitten der fränkischen schweiz.
...somit behalten wir die beschilderung von/zu den bahnhöfen sinnvollerweise bei.
bzgl. der routenwahl geht es uns natürlich darum, die attraktivsten routen herauszuarbeiten und zu beschildern (wunschdenken).
die praxis bei so einer offiziellen beschilderung (den pfälzerwald mal ausgenommen) produziert gerade wegen des offiziellen charakters eines lenkungskonzeptes natürlich kompromisse (s. weiter oben "nutzungsberechtigte"), die aber auch absolut sinn machen, wenn das MTBen auch ernsthaft als NATURsportart anerkannt werden soll.
...dann gehört die (wissentliche) rücksichtnahme auf die bedürfnisse des naturschutzes und anderer naturnutzer einfach dazu.
...auch wenn es zu abstrichen beim (fahrtechnischen) streckenanspruch führt.
wir werden in der fränkischen schweiz natürlich auch nur die 70% der MTBer/innen ansprechen, die sich als tourenbiker sehen (zum trails bolzen fahre ich lieber nach finale ligure oder graubünden
oder ich nutze meine "geheimen" hometrails dafür).
der charme der fränkischen schweiz liegt ja auch an der konzentration dessen, was die naturnutzung im allgemeinen und das tourenbiken im speziellen ausmacht (vermutlich, wie in keiner anderen region in deutschland):
- unterschiedlichste geologie auf relativ kleinem raum
- natur- und kulturdenkmäler bis zum abwinken
...somit ein hammermäßiges
landschaftserlebnis
- "sägezahnprofile" bis die waden platzen, aber auch entspanntes "cruisen" an den hangkanten und auf den hochebenen
- gastronomischer genuss (brauereien, brennereien, gastwirtschaften, biergärten, keller usw.), der einmalig in deutschland sein dürfte
- ein preis-leistungsverhältnis, dass überragend ist
- bezahlbare übernachtungen in familiär geführten hotels, gasthäusern und pensionen
- eine top-erreichbarkeit über die vier umliegenden BAB A73, A70, A9 und A3 sowie die bundestraßen B2, B470 und B85
das beschilderungskonzept ist auch nicht für mich oder die anderen locals gedacht (braucht von den einheimischen eh kaum einer), sondern für die gäste.
und aus diesem blickwinkel (der völlig anders ist, als der von uns locals) haben beschilderte MTB-routen auf einmal ein ganz anderes anforderungsprofil.
also, bevor jemand die angebote der verschiedenen regionen "schlecht" redet (was ich aber niemandem unterstellen möchte), sollte jedem klar sein welche zielgruppe wird damit angesprochen (gehöre ich überhaupt zu dieser) und welche notwendigkeiten stecken hinter der gewählten routenführung!?
die fränkische schweiz wird niemals für ein angebot wie in finale ligure, dem vinschgau oder graubünden stehen - die stärken der fränkischen schweiz liegen ganz woanders (s. oben).
...falsche erwartungshaltungen (aber eher nur bei den 30% der MTBer/innen, die sich nicht zu den touren- oder genussbikern zählen) werden sonst nur enttäuscht.
lasst euch überraschen!
bei fragen, fragen
beste grüße und rock`n´roll
michél