Touren: Fotos, Berichte

Dank günstigem Datenpaket ein erster Bericht aus den Highlands:
Am Flughafen Bremen der erste Schock und auch vor Beginn schon fast das Ende: Ryanair nimmt keine minimalistisch verpackten Fahrräder mehr mit! Diskussion zwecklos, seit kurzem gibt es wohl eine entsprechende Order von Ryanair. Kurzfassung aufregender 40min: Taxi zu Stadler, grosser Karton, Fatbike rein, Flughafen, Sicherheitskotrolle, alle Feuerzeuge abgegeben, Geschafft!
Jetzt bin ich da
Erste Hürde genommen :daumen:, wie geht's weiter ? Wo geht's lang ?
 
Fastpünktlich um 10Uhr ging es los zur Tour de France (Elsass).
Nachdem wir gleich zu Beginn die höchste Burg der Pfalz (und der Tour) unter die Stollen genommen hatten, konnte es Höhenmetertechnisch nur noch gemütlicher werden :eek:

Von hier oben sieht man sogar die Erdkrümmung:


Da keiner von der noch bevorstehenden Schieberei wusste, ging es frohen Mutes weiter, nun auf der französischen Seite.
Unschwer zu Erkennen an folgendem Hinweisschild:


Wer nicht hören will, oder lesen kann, muss eben fühlen, bzw. sein Rad tragen: :D


Der Trail war bis auf die quer- und längs liegenden Bäume jedoch echt genial, und schreit nach einer erneuten Befahrung :i2:

Natürlich gab es auch Trails ohne Blockaden:


Des Weiteren gab es sogar Trails mit Slickrockeinlagen


Etwas von der ursprünglich geplanten (oder nicht geplanten) Tour ging es weiter zum Zigeunerfelsen. Die bereits in die Jahre gekommene Holztreppe einmal hochgeklettert, hieß es oben Nahrung zu sich zu nehmen :daumen:


Nun ging es fast rasant nach Obersteinbach, wenn da nicht die JJ´s wären :D
Vorbei an der (Ziegen)käserei ging es einen sehr schönen Trail hoch zur Ruine Schoeneck:




Eine wirklich imposante Burg, mit keinerlei Geländer oder sonstigen Absturzsicherungen :eek:
Ein Bauarbeiter erzählte uns von Jugendlichen die auf den losen Steinen des Mauerwerkes rumturnen. :spinner::spinner::spinner:

Nachdem ein Bunker der Maginot-Linie untersucht wurde, ging es weiter auf der Burgenrunde. Nächstes Ziel die Ruine Rothenburg. Und dann war er auf einmal da ......

..... dieser Drecksanstieg:


Wie gerne wäre ich diesen Serpentinentrail mit gefühlten 101 Kehren von oben nach unten gefahren. Aber NEIN: es musste ja nach oben geschoben werden. :spinner::spinner::aufreg::aufreg:
Großen Respekt an @Fatster der sein 0,0293 Tonnen-Gefährt da hoch gedrückt hat :anbet:

Oben angekommen gab es "nur" eine kleine Ruine zu sehen, und so wurde die Fahrt weiter fortgesetzt um unser eigentliches Ziel, die Ruine Falkenstein, zu erreichen.
Da keiner von uns wusste was für ein Schlafplatz uns erwartete, war die Ruine nach einem weiteren steilen Anstieg, ein wahrer Glücksgriff:

Inklusive regenfestem Schlafplatz :hüpf:


Nachdem etwas Holz eingesammelt war, konnte endlich gegrillt werden:



Wenn es noch ein :bier:dazu gegeben hätte, .....:wut::wut::D:D

Der perfekte Schlafplatz war auch schnell eingerichtet.
Somit musste nur noch geklärt werden, wer für die Abwehr von Mäusen, Bären, Wildschweinen und Spinnen zuständig war.
Hätte sich nur mal jemand für die Abwehr von nächtlichen Holzmachern engagiert:winken::aetsch:

Nachdem es nachts etwas geregnet hatte, konnte nun bei schönem (trockenem) Wetter die Rückreise angetreten werden.

Noch etwas frisch heute morgen:


Zunächst einmal warm rollen :daumen:


Die Rückreise ist schnell erzählt :D
Auf zumeist flachen Etappen, einen kleinen Abstecher zur Ruine Lützelhardt:


Mit mächtigem Gemäuer on the Top:


... ging es zum Abschluss noch einmal hoch hinauf zum Gimbelhof.
Hier gab es zum Abschluss der France-Burgen-Runde, wie kann es auch anders sein: Cordon-Bleu mit Pommes und Salat.



Ich bin echt begeistert von meinem ersten Overnighter (per Bike). Es wird mit Sicherheit nicht mein Letzter sein! Zusammen mit den beiden Steffen´s und Rainer war dies mehr als eine geniale Tour. Die Strapazen vom Drecksanstieg hab ich inzwischen längst wieder vergessen (meine Beine noch nicht so richtig) :lol: Was bleibt ist eine sehr schöneErinnerung mit tollen Jungs in einer superschönen Umgebung :daumen::daumen:
 
amüsant erzählt, bebildert mit für mich ungewohnten Landschaften und begeistert :hüpf:so muss das! :bier:
 
Sehr schöne Berichte aus der Pfalz und der Schweiz, danke dafür!

Ich warte irgendwie noch auf den ersten Overnighter in diesem Jahr. Bei passenden Gelegenheiten hat das Wetter bisher nicht so mitgespielt...
 
So, nachdem ich die Eindrücke meiner Schottlandreise verarbeitet habe und mich weder Dienstreise noch gutes Wetter vom schreiben abhalten, hier mein Bericht:
Erst zur groben Routenplanung: erst wollte ich dem West Highland Way folgen bis Fort William, und dort dann denHighland Trail 550 als grobe Orientierung nehmen und je nach Wetter, Speed und Vorlieben weiterfahren
Anreise, Freitag nachmittag ab Bremen:
eigentlich ein Punkt, über den sich kein geschriebenes Wort zu verlieren lohnt, in meinem Falle aber doch, da hier schon fast alles vorbei war, bevor es überhaupt anfing: die minimalistische Flugverpackung meines Fatbikes hatte ich ja schon weiter oben gepostet, bisher ging das mit etwas Diskussion auch immer, nicht so diesesmal. Die weitgehend emphatiefreie Dame am Ryanairschalter ließ sich nicht bewegen, einen Aufkleber für mein Rad zu drucken. Es gäbe wohl eine Anweisung von Ryanair, dass so verpackte Fahrräder nicht mehr mitgenommen werden dürften. Nach einigem diskutieren erkannte ich die Ausweglosigkeit des ganzen, und das 40 Minuten vor Schließen des Check In! Zum Glück ist ja der Bremer Flughafen direkt in der Stadt und ein Radladen nicht weit. Zum zweiten Glück stand auch eine E- Klasse Kombi am Anfang der Taxireihe. Der Taxifahrer wusste auch wohin und ratz fatz standen wir bei Stadtler vor der Tür. Zum dritten Glück hatten die auch einen Karton, der groß genug für mein Gefahrt war und mit Müh und Not auch in das Taxi passte. Danke Mercedes für diesen gigantischen Kofferraum. Dann waren wir auch noch rechtzeitig wieder am Check In und der Karton bekam den ersehnten Aufkleber.
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Das ich an der Sicherheitskontrolle meine Jet- Flame- Feuerzeuge abgeben musste, war mir dann recht egal, als ich endlich im Flugzeug saß und aus dem Fenster sah, wie der Karton ins Flugzeug geladen wurde, machte sich doch ziemliche Erleichterung breit. Um die Frage, wo ich auf dem Rückweg eine Karton hernehmen sollte, wollte ich mir noch keine Gedanken machen.
Der Flug verlief dann ereignislos und in Edinburgh kam mein Rad im Karton auch unbeschädigt an. So ein Karton hat auch was für sich... In Edinburgh gab es dann das vierte Glück, ich traf Adele. Nicht die Sängerin, nein, eine Mitarbeiterin am Flughafen. Da ich wohl etwas unschlüssig mit meinen gigantischen Karton herumstand, schaute sie mich fragend an, woraufhin wir ins Gespräch kamen und sie mir anbot, den Karton bis zur Rückkehr zu verwahren! Was ein Glück und welch freundliches Welcome!
Der Rest verlief dann unkompliziert, mit dem Zug bis Milngavie, dort im Tesco noch etwas zu essen gekauft, ein Feuerzeug und beim Bierkaufen gescheitert: in Schottland darf zwischen 22 Uhr und 10 Uhr kein Alkohol verkauft werden. Nun gut... Bei GoogleMaps hatte ich mir einen potentiellen Biwakplatz ausgesucht, den habe ich auch gefunden, Zelt aufgebaut und recht zügig eingeschlafen.
Samstag, Milngavie bis Loch Lomond:
Ein traumhafter Platz bei bestem Wetter:
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Um 6:15 war die Nachtruhe dann vorbei, zwei, aus der Froschperspektive sehr sehr große Hunde kamen laut bellend auf mein Zelt zugelaufen. Der Besitzer hatte die allerdings gut im Griff, also unproblematisch.
Also raus aus dem Schlafsack und mit Überraschung festgestellt, dass auf der Rahmentasche noch Eis lag, es war wohl recht kalt nächtens. Gepackt und auf nach Milngavie, wo der West Highland Way startet, um ein Startbild zu schießen (leider verwackelt) und eine Gaskartusche (darf auch nicht in Flugzeug), Feuerzeug, Mückenschutz und Frühstück zu kaufen. Die Hardware gab es bei "The Iron Chef", ein uriger Laden, der Eisenwaren, Früchte und etwas Camingausrüstung anbietet, zudem noch geführte Touren und Gepäcktransport entland des WHW. Dieser ist übrigens der bekannteste Fernwanderweg Schottlands, 154km lang, führt von Milngavie bis Fort William und war fest in deutscher/ holländischer Hand!
Nun los: erst zieht sich der Weg recht lieblich durch eine flache, landwirtschaftlich geprägte Landschaft, ich war froh über meinen rollbaren Untersatz, die Sonne schien, die Aussicht schön, am Weg blühten Blumem und Sträucher, das Bikepacker- Leben konnte nicht schöner sein!
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Unbeschwert flogen die Kilometer vorbei, die Landschaft wurde etwas steiniger und bergiger, und ich sah schon im Geiste eine dreistellige Tagesleistung auf dem Navi. Am Conic Hill ging es dann kernig bergauf, auch mit etlichen Schiebepassagen, aber das ist bei einem Fernwanderweg immer miteinzurechnen. Oben dann eine traumhafte Aussicht auf den Loch Lomond
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Die Abfahrt war nicht so doll, viele Spaziergänger, was Samstags an einem touristischen Hotspot kein Wunder ist, auch viele Treppen, aber egal, der Tag war mein Freund. Unten dann im Pub aufgrund der Hitze (25°C) ein Eis, eine Cola und Whisky für den Abend gekauft. Am Seeufer wurde ich dann von einer Schweizerin gefragt, ob das ein E- Bike sei!
Dann führt der WHW entlang des Loch Lomond: erst recht schön am Seeufer entlang, hin und wieder etwas eng, aber eigentlich gan gut machbar. Aber dann zeigte das Seeufer Zähne: eng, noch enger, steinig, drei Felsbrocken hoch, vier runter, fast unpassierbar mit Rad. Ich habe mich über jeden Meter, den ich nicht tragen musste, gefreut. Zum Schluss sogar über Stücke, auf denen ich tragen konnte, und nicht heben, klettern, was auch immer musste! Das war echt herausfordernd!
Irgendwann traf ich dann fünf Jungs aus NRW, die von der ganzen Kletterei auch schwer genervt waren und in einer Bucht ihr Zelt aufgeschlagen hatten. Das Feuer brannte schon, daher war da dann auch das Etappenende erreicht. Ein sehr schöner Zeltplatz, und es war auch ein sehr lustiger Abend!
Sonntag, Loch Lomond bis Loch Tulla
Am nächsten Morgen dachte ich dann ja, es könnte eigentlich nicht mehr schlimmer werden, wurde es dann aber doch. Aber gut, das gehört ja zum Wesen eines Abenteuers dazu, dass man eben vieles vorher im ungewissen liegt. Nach weiteren 2 Stunden tragen, heben, klettern usw war das dann auch geschafft! In Beinglass Farm gab es dann wieder Eis, und der Weg wurde wieder schön: eine alte, grobe Schotterstraße, anstrengend, aber eigentlich gut fahrbar
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Im groben ging es so bis Tyndrum weiter, dort ist ungefähr Halbzeit. Tyndrum ist ein ziemlicher touristischer Hotspot, mit immerhin zwei Bahnhöfen: Tyndrum Lower und Upper Tyndrum. Bei einem Hotel, einem Andenkenladen und einem größeren Kiosk schon wunderlich! Dort wieder Eis (immer noch mindestens 25°C) und Sandwich, und weiter. Ab Tyndrum wurde es dann auch richtig einsam und immer schöner: bis Bridge of Orchy zieht sich der WHW durch ein langes Tal entlang eines Baches über eine alte Militärstrasse: traumhaft!
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Mittlerweile wurde es doch auch später, und die Schlafplatzsuche wurde bedeutsam: Am einem Zufluss zum Loch Tulla fand sich ein recht schöner Platz.
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Dummerweise ließ mich hier meine Exped- Matte im Stich, aber auch das Problem ließ sich mit zwei Armen voller Tannenzweige beheben. Das war nicht so unbequem wie gedacht und überraschend warm!
So, morgen geht es weiter!
 
Schottland :love: und dann noch solches Wetter :bier:

ich hatte letzten Sommer gefühlt mehrheitlich dieses Programm :aufreg::
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und darum den WHW mit dem Zug überbrückt, um nach Süden zu kommen. Ich bin gespannt, wie es dir ergeht!
 
Am Flugplatz die Nerven bewahrt und die richtige Entscheidung getroffen!
Aber mit Startproblemen kannst du ja umgehen, ich denke gerade an den GST Start 2012 am Strand ;)
Freue mich schon auf die Fortsetzung.
 
So, weiter geht es mit dem Bericht meiner Schottland- Reise:
Montag, Loch Tulla bis kurz hinter Kinlochleven
trotz der Unterlage aus Tannenzweigen war die Nacht erholsam, morgens wurde ich dann von einem Quad geweckt, Fahrer in tarnfarben und vorne quer liegendes Gewehr. Es gibt auch wirklich zu viele Hirsche in Schottland... Dank des eher ungeschützten Zeltplatzes war mein Einwandzelt von innen komplett trocken, das Wetter wurde leicht ungemütlich, bewölkt, windig und nicht wirklich warm, daher schnell aufs Rad und weiter.
Kurz hinter dem Loch Tulla ging es wieder auf eine alte Militärstrasse, kein Schotter, eher eine Art Kopfsteinpflaster, allerdings mit eher spitzen Steinen, dazu leicht bergauf und eher geradeaus. Dank der breiten Reifen gut zu fahren, allerdings taten mir die Wanderer leid, für die war das eher unbequem. Dann wurde der Weg wieder sehr einsam mit der typischen, kargen Landschaft. Man ist doch arg ausgesetzt, kein Baum oder Strauch, der bei schlechtem Wetter Schutz bietet.
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Erst ging es lang und moderat hoch, dann lang und moderat runter, bis ich irgendwann Altnafeadh (ich glaube in ganz Schottland weiß kaum einer, wie man das korrekt ausspricht) erreichte, dort wartete "The Devils Staircase". Ernsthaftes Bergauf, es wurde auch immer steiler, aber eigentlich, trotz einigem schieben, gut machbar. Verglichen mit dem Stück am Loch Lommond nahezu erholsam!
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Wo es raufgeht, geht es auch wieder runter, bis Kinlochleven.
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Bis dahin war es doch überraschend anstrengend, was mir so richtig erst im warmen Pub bewusst wurde. Irgendwie verging die Zeit dann doch recht schnell, und irgendwann wurde mir bewusst, dass ich ja eigentlich noch bis Fort William wollte, um mir dort eine Matte zu kaufen. Dank Free Wifi rausgefunden, dass die Outdoorläden in Fort William alle unerreichbar früh am abend schon wieder ihre Türen schlossen. Kurz überlegt und versucht, auf Asphalt nach Fort William zu gelangen, aber festgestellt, dass das Fatbike mit den Surly Nate einfach nicht taugt, um schnell mal eben 35km zu fahren. Und abkürzen gilt ja auch nicht! Zum Glück gibt es in Kinlochleven eine Kletterschule die auch Outdoorzeug verkauft, leider hatten die nur eine sehr einfache Matte. Daher nochmal zum Supermarkt und Whiskey gekauft.
Mittlerweile war es auch früher abend, daher war der weitere Tagesplan schnell gefasst, einen möglichst schönen Lagerplatz zu finden. Nach einer steilen und steinigen Passage war ein wieder sehr schöner Platz direkt an einem Wasserfall gefunden, sogar eine kleine Feuerstelle war schon angelegt!
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Das holzsammeln dauerte recht lang, dafür brannte das Feuer um so schöner. Zum Glück kamen dann auch endlich die Midges, hatte ich das Mückennetz für den Kopf also nicht umsonst gekauft.
Dienstag, Kinlochleven bis Loch Arkaig
Die neue Matte war unbequemer als die Tannenzweige, ich bin, zum ersten Mal seit langem wieder mit Rückenschmerzen aufgewacht. Das Wetter sah auch schon nach Regen aus, die Laune demzufolge eher bescheiden. Doch der Weg war toll: wieder auf grobem Schotter bei stetigem hoch und runter die letzten 20km des WHW bis Fort William.
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Die Landschaft gefällt mir immer besser: einsam, rauh, abweisend und durch die Wolken ständig wechselndes Licht. Ganz großes Kino! Leider war ich dann auch irgendwann in Fort William angekommen, aber immerhin gab es da eine ordentliche Matte, Thermarest Neoair Camper, satte 7,6cm dick. Einen neuen Schlauch gab es auch noch, und dann ging es, bei einsetzendem Regen (endlich, schon der vierte Tag und noch keinen Regen), endlich weiter, erst entlang des Caledonian Canal
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Dann irgendwann links ab noch ein paar Kilometer durch den Wald entlang des Loch Arkaig, lag dann das Bothy vor mir
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So ein Bothy ist eine feine Sache, und dieses ganz besonders: zwei Feuerstellen, Pritschen, Säge und Beil fürs Holz, Kerzen, also sehr luxuriös. Und das ganze kostenlos, und es gibt sogar einen Verein, der die Bothies in Stand hält! Klasse Einrichtung!
Die Nacht war dann auch entsprechend erholsam, durch das Feuer wurde alles wieder trocken. Leider konnte ich die neue Matte nicht nutzen, es gab sogar Matrazen!
So, da es wieder recht spät geworden ist, geht es morgen weiter
 
@olev , es geht noch weiter! Aber dauert leider noch etwas, da ich die letzten und kommenden Abende keine Zeit hatte und habe. Sumpf und schlechtes Wetter kommt noch reichlich
Ich bin aber nicht Richtung Westen gefahren, sondern nach Osten über den Corrieyairack Pass. Echt beeindruckend...
 
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Bikepacking-Overnighter- ich war dann mal weg.
Mit meinem Lieblings-Reisekumpel sollte es diesmal nach Tschechien gehen. Da wir in den letzten 30 Jahren gefühlt drölfhundert Mal in der Tschechei waren wussten wir um die hervorragenden kulinarischen Köstlichkeiten und haben auf die örtlichen Servicekräfte gesetzt- Kocher & Co blieben Zuhause, Bikepacking light war die Devise. Da wir überwiegend auf Straßen unterwegs sein sollten habe ich auf meinen Crosser die dicken Slicks gezogen.

Los gings am Sonntag mit dem Zug von Schwerin nach Leipzig.
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Dort meinen Kumpel getroffen und zu zweit weiter mit dem Zug nach Riesa. Mit dem Rad dann auf dem Elberadweg Richtung Südosten. Kurz vor Dresden zog ein Unwetter auf, so das wir uns in der Dresdner Neustadt eine Kneipe gesucht haben um die Zeit sinnvoll zu überbrücken.

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Gegen 20 Uhr weiter bis Bad Schandau (kurz vor der tschechischen Grenze). Dort einen schönen kuscheligen Schlafplatz gefunden (kein Bild). Nächsten Morgen Frühstück beim Bäcker und Grenzübertritt. Vormittags im Konsum Zwischenverpflegung.

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Mittags dann Knödel und Gulasch. Lecker!

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Weiter Richtung Jested, unserem Etappenziel. Jested ist der Hausberg von Liberec, oben drauf steht ein Turm, der Hotel, Restaurant und Antennen beherbergt. In den 70er Jahren gebaut wurde das originale Inventar erhalten bzw. restauriert- ein schönes Retro-Objekt und sehr begehrt: die wenigen Zimmer sind übers Wochenende mehrere Monate im Voraus ausgebucht Link zum Nachlesen. Wir waren abends in der Bar, ein paar Absacker trinken.

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Danach dann den Schlafplatz auf der Terrasse bezogen

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und in Bauchlage den Sonnenuntergang genossen.

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In Rückenlage sah es so aus:

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Während es am Tage knapp 30 Grad heiß war war die Nacht mit 5 Grad recht frisch. Der dünne Sommerschlafsack war gerade so ausreichend. Die ersten Sonnenstrahlen haben schon kräftig gewärmt, das Zusammenpacken ging recht flott (rechts neben der Holzhütte war unser Nachtlager).

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Runter nach Liberec, frühstücken. Für den Rückweg gabs 2 Möglichkeiten: wieder über den Berg oder diesen umfahren. Wir sind aussen rum geeiert, haben uns im Gewirr kleiner Straßen und Wege häufig verfahren (trotz Garmin) und standen irgendwann an der deutschen Grenze vor Zittau. Da wollten wir aber nicht hin, also über abenteuerliche Waldwege zurück in Richtung Südwesten.
Unterwegs mal schnell den Sitz des Trikots gechecked. :D

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Kurz vor Bad Schandau, noch auf tschechischer Seite: essen! Gulschsuppe mit Kümmelbrot.

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Die Heimfahrt war für den nächsten Tag (Mittwoch) geplant, für die kommende Nacht wollten wir noch einen schönen Übernachtungsplatz suchen, vorher aber noch ein paar Essenssachen kaufen. Den Ü-Platz haben wir dann auch schnell gefunden, hoch über der Elbe. Der Zugang war nicht ganz legal, deswegen gibts hier keine näheren Ortsangaben. Mich faszinieren diese Ausblicke immer wieder- habe ich im Flachland zwar Weitblick, aber nicht diese exponierten "Biwak"plätze.

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Traumhafter Sonnenaufgang am nächsten Morgen.

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Uns war klar, das wir nicht unbemerkt vom Gelände runterkommen, und so mussten wir uns dem Betreiber/Geschäftsführer/wasweißich erklären. Alles sehr freundlich und so wurden wir gegen eine kleine Geldspende entlassen. Als erste, die dort unter freiem Himmel übernachtet haben. :eek:
Schnell runter nach Dresden, dort Brötchen und Kaffee vom Bäcker geholt und am Elbufer gefrühstückt. Am Bahnhof trennten sich unsere Wege: der Eine fuhr nach Leipzig, der Andere nach Schwerin.

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Schön wars!

Für die Statistik: ein Mittagessen (Gulasch, Knödel, Salat, Bier, Kaffee) kostet in Tschechien ca. 7€. Die Energieversorgung unterwegs übernahm mein Nabendynamo. Damit habe ich Garmin, iPhone, Powerbank geladen. Fahrleistung ca. 440km von Sonntag Nachmittag bis Mittwoch Vormittag. Bei Interesse kann ich den Track hochladen.

Alex
 
Durch meine Leistenbruch Op konnte ich die Grenzsteintrophy leider nicht mitfahren. Da wollte ich wenigstens in der GST Woche etwas rumfahren und mal schauen ob es mit dem Radfahren wieder funktioniert. Mein neues Zelt (Luxe Outdoor Silhexpeak v4) wollte ich auch mal testen.

Dienstag Mittag machte ich mich dann erst mal los von Köln in das Ebbegebirge und suchte mir auf etwa 650m Höhe einen Übernachtungsplatz.

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Es zog sich immer mehr zu. Um Mitternacht hat es dann ein paar Stunden geregnet.

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Die nächste Nacht wollte ich im Sauerland auf dem Campingplatz Hunau-Camping verbringen.
So ging es erst mal Richtung Finnentrop.

Abfahrt aus dem Ebbegbirge
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Die Bigge bei Finnentrop
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Sauerland
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Hunau - Camping
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Am Donnerstag wollte ich dann vom Campingplatz hoch auf die Hunau.
Dort unten liegt der Campingplatz.
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Doch leider hörte der Weg irgendwann auf. Da war dann Schieben angesagt.
Ein kleiner Rest vom Weg, bald war er ganz weg.
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Bin dann noch etwas Richtung Winterberg gefahren hab mich dann aber entschlossen wieder die 150km nach Köln zu radeln.
Auch weil ich mal testen wollte wie es wieder läuft
150km mit Gepäck durch Gelände bei 32C°. Es läuft wieder halbwegs.
Eine Pause war aber doch drin.
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Fazit:
Durch den Dauerregen der letzten Tage war es im Wald immer noch schlammig.
Das Zelt ist Klasse.
 
Zuletzt bearbeitet:
@boelf du täuschst dich, so ein Gubel, wie wir das hier nennen, hat nichts mit der Glarner Hauptüberschiebung zu tun. Die befindet sich ca. 40km weiter südlich und auf geschätzt 2700m Höhe, da gibt's auch in der Schweiz keine Bäume mehr.
Die Gubel entstehen, wenn in Sedimentgesteinen harte (Nagelfluh) über weichen (Mergel) Schichten zu liegen kommen. Der Mergel wird dann ausgewaschen.
Die Bestandtteile der Sedimente wurden natürlich von irgendwo her angeschwemmt. Darum kann es sehr gut möglich sein, dass hier zermahlene und neuverbackene Glarner Steine vorkommen.
 
@olev Ich erinner mich nur dunkel an einen Aufschluss bei einer Alpenexkursion auf der Höhe von Glarus. Wenn ich mich recht entsinne fällt die Hauptüberschiebung vom Martinsloch aus gesehen nach NNW ein und ist dann knapp über Talhöhe bei Glarus aufgeschlossen. Und der Aufschluss sah deinem Bild so verdammt ähnlich, die Sichelform im Fels, dazu eben typisch für eine massive Überschiebung: Feinkörniges zerschertes, leicht errodierbares Gestein auf der Überschiebungsfläche (Kalkmylonit), das Gestein an der Decke müsste einen rötlichen Farbton haben, grobe bis faustgroße Gesteinseinschlüsse beeinhalten (Verrucano Konglomerat). Und der Boden aus einem dunkel bis helgrauem, geschiefertem Gestein (Flysch) bestehen.
Auch der krumme Baum und die von der Feuerstelle geschwärzte Decke kommt mir so bekannt vor. Wenn es die Stelle ist dann ist es wirklich ne verdammt schöne Stelle zu nächtigen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke @boelf ! wieder was gelernt. Es ist tatsächlich so, wie du sagst. Dennoch hat mein Gubel mit diesem Aufschluss nichts zu tun. Er befindet sich in Molassegestein (Hörnlischuttfächer, dh. 30km nördlich von Glarus), das nur 5 - 23 Millionen Jahre alt ist (das Verrucanokonglomerat ist mit 250 Mio Jahren etwas betagter).

Ich hoffe, die geologischen Spitzfindigkeiten meiner Heimat interessieren alle, die hier mitlesen :teufel:. Darum noch ein Foto der wohl bekanntesten Stelle dieser Hauptüberschiebung, immerhin vom Velo geschossen. Und gut ist's :crash:

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