Eine Doppelbrückengabel leitet Kräfte ein wenig anders in den Steuerkopfbereich eines Rahmens als ein normale Gabel mit einer Brücke. Das ist aber nicht der Hauptgrund warum wir vom Einbau einer solchen Gabel bei der Big Air Serie abraten. Das hat vielmehr den Grund, dass zum Einen eine Doppelbrücke in einem Freerider wenig Sinn macht, da der Lenkeinschlag zu stark begrenzt wird und zum Zweiten, dass sich dadurch der Einsatzbereich hin zum DH verschiebt. Dafür ist der Rahmen zwar von den Belastungen her ausgelegt aber nicht von Geometrie und Ausstattung. Wir möchten, dass unsere Kunden immer ein optimales Fahrerlebnis haben und dazu gehört ein Bike, dass optimal auf den Einsatzzweck abgestimmt ist. Ein Big Air mit Doppelbrücke erfüllt das aber, unserer Einschätzung nach, weder im Freeride noch DH Bereich, da es immer eine Kompromislösung ist.
Dann kommt noch die Geometrieveränderung zum Tragen: Baut man eine längere Gabel ein, ändert sich der Lenkwinkel und damit eine der grundlegenden Fahreigenschaften. Hier wird häufig das Argument geführt, dass ja viele SingleCrown Gabeln mit 180mm fast die gleiche Einbauhöhe wie eine Doppelbrücke haben. Das ist zwar richtig, was jedoch vernachlässigt wird ist, dass das nur im statischen Bereich gilt - also ohne Fahrer. Sitzt der Fahrer auf dem Bike wird durch den größeren Federweg und bei prozentual gleichem Sag die Gabel im dynamischen Bereich länger - und damit der Lenkwinkel flacher.
Zuletzt sei noch gesagt, dass die Gründe sich eine Doppelbrücke ins Big Air zu schrauben meist entweder der Wunsch nach "brachialerer" Optik, mehr Stabilität oder besserem Durchschlagschutz sind. Dazu sei gesagt, dass die Optik natürlich nicht der Perfomance eines Bikes voran steht, eine gute SingleCrown heute genauso stabil ist wie eine DualCrown und auch ein besserer Durchschlagschutz oder besseres Ansprechverhalten bekommt man mit einer 180mm SingleCrown genauso gut hin.
Zitat von Bergamont persönlich