Als stiller und begeisterter Mitleser fänd ichs schade, wenn die Boreout-Phase länger anhalten würde.
Ist aber nachvollziehbar. Wir hatten hier in Bad Kreuznach nen richtig warmen, trockenen Sommer, bin viel gefahren - auch oft allein unterwegs. So langsam gehen mir die "Neuigkeiten" in der näheren Umgebung aus, die ich von der Haustür aus mit dem Bike erreichen kann. Für die Vielzahl an Alternativen in der näheren Umgebung müßte ichs Bike ins Auto packen, ist mir aber (noch) zu viel Aufwand bzw. heißt dann eigentlich immer Tagestour statt 1-3 Stunden Hometrails. Und aktuell fröstelts mich bei den Temperaturen sowieso, obwohl ich eigentlich ganzjährig unterwegs bin. Klingt auch ein wenig nach mildem Boreout.
Hab da allerdings ne sportliche Outdoor-Alternative, die vielleicht auch für Dich neue Anreize setzen kann (und auch als ergänzendes Bike-Fitness Training ganz gut taugt):
Nordic Skating. Mach ich seit Jahren mit simplen 0815 Fitneß Skates (gibts ständig irgendwo im Angebot, bei mir immer so um die 100-130,- €). Die Spezialstöcke sind leider teuer (in D am ehesten von Leki so ab 70,- €, wenn Du aber mal wieder Richtung Norden / Baltikum kommen solltest, mal dort nach Exel oder Stix Modellen schauen. Hab da schon Carbonstöcke für 5,- € das Paar in FIN schiessen können). Ansonsten bist Du mit Bikehelm (echtes Muß) und Handschuhen sowie Laufklamotten komplett ausgerüstet. Im Gegensatz zum normalen Skaten macht mir Nordic Skating mit Stöcken deutlich mehr Spaß und vereint je nach Strecke mehrere Sportarten (Eisschnelllauf, Abfahrtsskilauf, Skilanglauf-in-Skatingtechnik), man kann mal mehr mit den Armen, mal mehr mit den Beinen laufen. Berghoch und Gegenwind frustrieren nicht mehr, (steil) bergab ist gefährlich (
bremsen ist, auch wenn mans kann, bei starkem Gefälle nicht unproblematisch), aber schmutzige Asphaltwege mit kleineren Hindernissen, bei denen man stolpert, sind durch den Stockrhythmus meist sehr gut aufzufangen und stören wenig. Typische Geschwindigket so 15-25 Km/h (Schneller erfordert nen extrem sauberen Stockeinsatz und ist technisch schwierig - für mich jedenfalls). Man trainiert "mehr" Muskeln (Oberkörper) als beim Biken oder normalem Laufen, schult Reaktion, Blick und Gleichgewichtssinn ähnlich wie beim Biken, fährt - wenn geeignete (eher flache) Asphalt-Radwege oder einsame Landstraßen vorhanden sind - eher längere Strecken verglichen mit Laufen und hat nicht viel Ausrüstung, die es zu pflegen und mitzuschleppen gilt. Falls bei Dir in Hillesheim keine oder wenig geeignete Strecken sein sollten (könnte mir vorstellen, daß im Kylltal oder vielleicht Ahrtal doch einiges möglich ist), dann wären statt Fitnessbikes eventuell Skykes ne Alternative (geht auch auf Kiesstrecken und
bremsen besser). 3 Tips noch:
- Typische Stocklänge (OBERkante Schulter, nicht wie beim Skilanglauf UNTERkante/Achselhöhe, da die Skates höher sind als Langlaufski)
- Bei feuchten Strecken oder Regenrisiko die Normalrollen eher gegen weichere austauschen, die besseren Grip auf nassem Geläuf machen und mit geeigneten NIRO-Lagern. Kann sonst sehr "schmierig/rutschig" werden.
- Man ist rechtlich Fußgänger, macht aber aus Sicherheitsgründen mehr Sinn, außerhalb geschlossener Ortschaften auf öffentlichen Landstraßen RECHTS zu fahren. Ist sicherer als links UND auch als RR-Fahren (Autofahrer haben einen Heidenrespekt vor fast 2 m langen Stöcken mit spitzen Metallenden
)
So, vielleicht konnte ich Dich ein wenig motivieren, um dann demnächst ganz egoistisch hier neue, interessante Reportagen mitlesen zu können.