Es gibt aus meiner Sicht zwei Seiten der Story.
Solche und andere spezielle Kinderbikes entspringen dem Verständnis der bikebegeisterten Eltern, dem Kind ein möglichst ebenbürtiges Rad zur Verfügung zu stellen. Die Preise übersteigen dann häufig die Möglichkeiten oder Bereitschaft, Geld auszugeben. Ich nehme mich da nicht raus und habe daher meinen Kids die Bikes selbst aufgebaut.
Auf der anderen Seite halte ich es für einen Trugschluß, dass Kinder solche Bikes wirklich brauchen, um Spaß zu haben oder Radfahren zu lernen. Ich muss da immer an mein 26" Mifa-Herrenrad denken, dass mir meine Oma schenkte. Der Sattel wurde zuerst auf das Oberrohr geschraubt, weil ich noch zu klein war. Ich war aber Stolz wie Bolle und habe mit diesem Rad mein erstes Podium bei einem Rennen erreicht, mit 3-Gang-Schaltung, Rücktritt- und Klotzbremse.
Damit will ich sagen, dass unsere Anprüche die Qualität der Güter bestimmen, die wir unseren Kindern zukommen lassen und dadurch wiederum das Level der Ansprüche bedingt wird. Das trifft nicht nur auf Bikes zu und ist ein typisches Phänomen unserer Wohlstandsgesellschaft.
Mit Spaß hat das alles nichts zu tun, den haben Kinder, wenn man sie allein mit ihren Freunden radeln lässt oder sich auf Touren nach ihren Möglichkeiten und Ansprüchen richtet, statt die eigenen möglichst wenig einzuschränken. Ich spreche da aus Erfahrung, weil ich es nicht immer richtig gemacht habe.
Dann noch zum Produkt: Ich fürchte, dass Propain gar nicht so viel an dem Bike verdient (Nischenprodukt). Vielleicht betrachten Sie es eher als Marketing. Oft fahren Alt und Jung dieselbe Marke, also verkauft Propain im günstigsten Falll immer ein großes Bike zusätzlich, wo dann die Marge wieder stimmt.