Also,
wir diskutieren das Thema schon seit einer Weile im Bauteam. Ganz pragmatisch, wir müssen die Arbeitslast am SMDH pragmatisch halten, bevor wir überhaupt über weitere Strecken nachdenken können. Wer soll die sonst bauen und instandhalten?
Vielleicht sind wir naiv, wenn wir glauben, dass Absperrungen beachtet werden. Auf jeden Fall wollen wir nicht nur unsere Arbeit "beschützen", sondern auch die Strecke langfristig fahrbar halten. Gewisse Streckenelememte wie Dirts etc. können mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln nicht komplett resistent gemacht werden. Egal wie sehr wir uns das wünschen.
Offensichtlich funktioniert es so wie gedacht nicht. Streckenabschnitte, die nicht bei jeder Witterung befahren werden können, ohne dass sie größeren Schaden nehmen, sind auf Dauer nicht zu erhalten, weil zu viele Leute trotzdem fahren.
Es geht nicht um ein zwei Leute, die trotzdem fahren, es geht um jede Menge Leute. Es werden Gatter aus dem Boden gerissen, Schilder mehrfach abgerissen, Absperrbänder abgerissen. Geäst entfernt. Und irgendwer muss ja hinterher den Müll aufsammeln und neu absperren - oder es eben sein lassen.
Die Erkenntnis ist für uns folgende:
Wir öffnen alle Abschnitte und machen keine Absperrungen mehr, wenn nicht Einsturzgefahr oder sonstiges besteht.
Wir reparieren die unteren Abschnitte aber auch nicht mehr. Wenn sie nicht mehr befahrbar sind oder durch die Schäden zu gefährlich werden, werden sie rückgebaut. Statt der Jumpline und den Tables wird mittelfristig eine ganz schmale, naturbelassene Linie als Abschluss entstehen. Auf dem Feld wird nix mehr sein. Die Strecke wird ein paar hundert Meter kürzer. Der Pflegeaufwand für die oberen Abschnitte ist deutlich überschaubarer.
Deine Argumente sind für mich teilweise sehr valide, Vader. Die Transparenz kommt zu kurz.
Allerdings hat shield auch Recht: Wir werden nicht bezahlt für die Arbeit. Die Bauzeit (oder Schilder drucken, aufstellen, wieder einsammeln, wiederaufstellen usw.) geht von unserer "Bikezeit" ab.
Und jetzt kann ich nur für mich sprechen:
Eine gewisse Menge an Idealismus habe ich, gerade in den letzten Monaten ist bei mir wirklich sehr viel Freizeit in die Lobbyarbeit bezüglich weiterer legaler Strecken geflossen. Die Widerstände bei Jägern, Naturschützern und anderen Interessengruppen sind immens. Da muss man sich alles anhören und auch alles heißen lassen als Biker, egal wie gut die Intention dahinter ist.
Und das ist ja auch in einem gewissen Maß okay und verständlich und vieles prallt da auch an mir ab. Wenn ich das endlos mitmachen würde, wäre ich aber irgendwann gefrustet.
Sehr viel Auftrieb gibt mir, dass viele Leute sich freuen über die Strecke(n) und unsere Arbeit. Außerdem dass ich überzeugt bin, dass es eine tolle und wenn richtig betrieben auch nachhaltige Sache ist, ich baue gerne, fahre gerne und träume davon, in einer Region zu leben, in der ich legal und ohne schlechtes Gewissen meiner Leidenschaft, dem Biken auf Trails, nachgehen kann. Wenn ich das auch noch mit dem Rad ab Haustüre statt mit Auto und Rad in die Pfalz oder sonstwohin machen kann, dann ist das sogar ökologisch und somit ein Gewinn für alle.
Und deshalb motiviere ich mich immer wieder, mich dafür einzusetzen, es gibt sehr tolle Momente, aber manchmal gibt's auch Dinge, die mir wirklich tierisch auf den Sack gehen. Oft ist es einfach Arbeit, die Disziplin erfordert.
Wichtig ist, dass möglichst viele Biker kapieren:
Unsere Arbeit ist nicht selbstverständlich, dass es den Smdh gibt ist nicht selbstverständlich, dass/ob wir noch weitere Strecken bekommen ist nicht selbstverständlich, sondern das alles hängt ganz direkt davon ab, wie wir uns als Gesamtgruppe benehmen und ob wir uns aktiv für unsere Interessen einsetzen. Und wenn die Leute (damit meine ich ausdrücklich nicht nur mich, sondern das sind ja eine ganze Menge Leute), die sich einsetzen, irgendwann keinen Bock mehr haben, weil von allen Seiten gebasht wird, dann geht halt nix voran
Damit meine ich jetzt wiederum auch nicht dich, vader - das war ja kein Gebashe, ich verstehe deinen Beitrag als konstruktive Anregung.
Nächste Woche müsst ihr übrigens alle die Daumen drücken, da sind zwei Termine bezüglich weiterer Trails anberaumt, auf die wir uns seit Monaten vorbereiten. Hoffentlich laufen die gut.
Bis dahin,
Grüße
Franz