Finde ja wirklich witzig, dass die größten Kritiker immer die sind, die es selbst noch nie probiert haben.
Ich würde mich gern mal mit jemanden unterhalten der gerne beides betreibt - e-bike und klassisch, dh, trails, touren etc.
Und von dem dann objektiv eine Meinung hören. Denn entweder sind die ganzen Erfahrungsberichte gesponsert und man hört nur Lobgesang oder nur Kritikpunkte von Menschen die noch nie am E-MTB gesessen sind. Und dann gibts noch die, die viel Geld in so ein e-bike investiert haben und dann muss es natürlich auch super sein, sonst würde man sich ja ärgern die Kohle verbraten zu haben.
objektiv wird meine meinung nicht sein, aber zumindest hab ich erst probiert, bevor ich poste
here goes:
besitze ein speci demo, ein scott genius lt, sowie ein altes hardtail. mit dem demo bin ich ausschliesslich, aber auch sehr intensiv in bikeparks und trail areas unterwegs sobald die lifte im sommer aufmachen, quer durch europa, frankreich, italien, schweiz, österreich. das genius nutze ich im frühling zum tourenfahren und winterspeck abtrainieren, im sommer eher weniger ausser wir fahren ne tour, oder in eine enduro area (nauders zb).
die letzten 2 tage hatte ich mir ein speci levo ausgeliehen (29/120mm) und einfach mal ausprobiert, was es mit den e-bikes auf sich hat.
zuerstmal bin ich damit 8km und 500hm zur arbeit gefahren (schotterstrassen, wanderwege bergauf). da war nach den ersten 5 min klar, dass ich eins haben will, denn damit war ich von haustür zu jobtür schneller als mit den öffis, und das will erstmal was heissen. verglichen mitm enduro habe ich die halbe zeit gebraucht. heim gings dann über den trail. von der arbeit nach hause trailen, kein auto mehr brauchen, was will man mehr.
dann hab ich einen kollegen angerufen, und gemeint, er soll das doch auchmal probieren. spontan zweites bike geliehen, rein ins auto und zum kollegen. es war 16:00 irgendwas. wir sind dann noch gemeinsam eine tour gefahren, für die wir ohne e-bike locker 2-3h hoch gebraucht hätten und die sich an dem abend normal nie mehr ausgegangen wäre, und, die tiroler berge sind steil, wo wir üblicherweise einige teile schieben müssen. mitm e-bike? 1h10, nix schieben, nix lunge rauskotzen, und plötzlich macht uphill richtig spass.
(der weg runter hat dann die grenzen des bikes aufgezeigt. 120 federung sind mir einfach zuwenig. aber das nur so am rande.)
am nächsten tag haben wir dann eine "ganztagestour" geplant und wollten mal ausprobieren, was alles geht, verglichen mit unseren enduro fullies. hier zeigte sich dann schnell die nächste grenze. das ebike tragen, über felsige, rutschige, alpinen steige, was mitm scott kein problem war, ist mit dem ebike einfach nicht drin - dazu ist es viel zu schwer. davon abgesehen, soviel spass hatten wir schon lange nicht mehr: man sucht regelrecht nach strecken oder streckenteilen mit anstiegen, denn das bergauf macht mit dem levo einfach spass. wo mir beim scott jeder gegenanstieg nach einer down-sektion zuwieder war, passte es mit dem levo geradezu perfekt. unten angekommen war nicht "cool wars, cya", sondern "und wo fahren wir jetzt noch hoch?".
wir haben daher an die geplante strecke dann noch 2 teile drangehängt, denn es war noch kraft in den beinen, was ich von meinen ausflügen mit dem scott definitiv anders in erinnerung habe. ich fühlte mich trotz "e" ausgepowert, sportlich aktiv, mir tun heute beine und oberarme weh, da ist nicht viel unterschied zu sonst. so stelle ich mir zukünftige biketouren vor...
(edit: vielleicht interessant, wir sind die meisten sachen auf kleinster unterstützungsstufe gefahren in hinsicht auf batteriereserven. bei den ganz steilen sachen auf mitte. den stärksten modus haben wir gar nicht benutzt)
zum them bergab bzw downhill in parks/trail areas:
wie schon oben erwähnt hatte das levo in der 120er ausführung für meinen geschmack zuwenig federweg. der trail zur arbeit und heim ist damit kein thema - die trails die wir gestern gefahren sind, waren hingegen schon grenzwertig. nicht dass es nicht ginge, aber 140 oder 160 an der gabel müsste es in meinem fall schon sein.
das gewicht stört mich schon - das enduro ist spürbar feiner zum handeln, in engen kurven, aber auch generell bei wurzeln / stufen, etc.
liftunterstützes park riding? da geht einfach nichts übers demo. sehe auch gar keinen grund, für dedizierte bergabfahrten einen motor drauf zu haben. handling bei sprüngen, drops, etc... nein danke.
fazit:
muss sich jeder selbst machen..... ich werd mir eins kaufen, primär aus der motivation heraus, damit sportlich aktiv in die arbeit zu kommen, wenn ich was find wo ausstattung und preis passen. ob ich ohne diesem argument auch so überzeugt wäre, muss ich gestehen, weiss ich nicht!
sollte es aber doch dazu kommen, dann wird das enduro über kurz oder lang einen neuen besitzer finden müssen. cya