Hungerast

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Servus,

mir ist heute ein Hungerast passiert, den ich mir nicht ganz erklären kann.
Flache Ausfahrt mit MTB auf Strasse ca. 70km, ein Route die ich öfters fahre. Heute zog ich das Tempo ein bisschen an, gefühlsmässig unterhalb der Schwelle also keine dicken Beine jedenfalls und hatte ansonsten kein Problem. Nach ca. knapp 50km plötzlich flaues Gefühl im Magen, die letzten 20km Schlangenlinien gefahren und ich musste bei jeder leichten Steigung absteigen und laufen. Für die 20km hatte ich fast 2 Stunden gebraucht.....:D. Leider nichts zu essen dabei und weit und breit keine Tankstelle. Die Kälte setzte auch mehr zu.

An solch eine Situation konnte ich mich nicht erinnern, das kenne ich eher von längeren Ausfahrten bzw bei wirklich sehr intensivem Einsatz.

Nehme an ich hatte zu wenig gegessen, nach Hause gekommen und sozusagen aufs Rad gesetzt.

Gut, ich bin Wiedereinsteiger erst seit ein paar Monaten somit ist meine Fitness wieder am Aufbau, aber das kannte ich dennoch nicht in solcher Form.

Ist das euch auch schon einmal passiert ?



edit: übrigens die China Lampe hat durchgehalten die ganzen Stunden, das fand ich klasse.
 
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Re: Hungerast
Schon passiert, wie dus beschreibst isses "normal". Pack immer ne Kleinigkeit zu Essen ein und gut. Mim Snickers oder so ner ähnlichen Kalorienbombe kommt man in Zivilisierten Regionen immer nachhause oder zur nächsten Tanke ;).
 
Ich hatte das in meinem ersten Jahr nach meinem "Wiedereinstieg" (mehrere Jahre fast ohne Sport): Am Tag zuvor aufgrund der Temperaturen nur eine halbe Wassermelone und eine Currywurst gegessen. Am nächsten Tag nach kaum Frühstück aufs Rad den höchsten Gipfel der Umgebung radeln wollen... Am Anstieg bin ich dann nach 2/3 ca. so eingebrochen, dass ich heilfroh war ein "Not-Power-Gel" dabei zu haben. Oben angekommen sämtliches Kleingeld für Futter rausgehauen, dann ging es wieder.
 
Yep, kenne ich.
Das erste mal war es nach einer ziemlich harten Tour. Während der Abfahrt merkte ich schon ein flaues Gefühl im Magen. Die letzten drei Kilometer durch die Stadt nach Hause waren dann eine Tortur. Eigentlich hätte ich locker etwas kaufen können, dachte aber, dass es ja "nur" noch 3km sind.
Das zweite mal eine lange Tour von der Arbeit nach Hause. Natürlich war ich direkt von der Arbeit gestartet und ass nichts vor der Tour. Als ich schon fast zuhause war (ca. 10km entfernt), fiel ich in einen Hungerrast. Da ich das Gefühl aber kannte, nahm ich einen Energiegel aus dem Rucksack und kam so einigermassen ok nach Hause. Ich habe jetzt immer einen Notfallgel im Rucksack.
 
Am Sonntag hatte ich glaube ich auch einen leichten oder beginnenden Hungerast. 3 Stunden Tour - vorher nicht viel gegessen - auf der ich auf den letzten 10km nochmal alles rausgeholt habe. Es ging viel auf und ab im Wald und abgesehen von dem sich anbahnenden Krampf im Oberschenkel am letzten Hügel, war ich am Ende richtig schlapp und hatte den Eindruck, dass die Konzentrationsfähigkeit stark beeinträchtigt war. Geradeaus fahren ging aber noch und ich bin vorsichtig nach Hause gerollt.
Habe mir am Kiosk noch was geholt und wirkte dabei glaube ich nicht ganz anwesend auf den Verkäufer.
Zu Hause habe ich erstmal getrunken und mir 2 Müsliriegel und 3 Bananen reingezogen bevor ich Essen gemacht habe.
 
der energiebedarf ist bei der aktuellen kälte ja auch höher, da sollte man wirklich immer was zu essen mit dabei haben :D

Cube Bikes

War ja weder eine harte Tour noch habe ich alles rausgeholt, der Gong kam einfach unerwartet ohne Beschwerden oder Schwächegefühl zuvor und bei einer Distanz die nicht sehr lange war bzw die ich im jetzigen Winter öfters fahre. Darum war ich etwas verwundert.

Dennoch werde ich mir ab jetzt immer etwas zu Essen mitnehmen :daumen:


Richtig übel sind solche Szenen bei einem Triathlon, die können nicht mal mehr laufen. Das ist wirklich extrem.

[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=bbQh2l01Bhw"]Funny Hitting the Wall - YouTube[/nomedia]
[nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=MTn1v5TGK_w"]Sian Welch & Wendy Ingraham - The Crawl - 1997 - YouTube[/nomedia]
 
Wenig gegessen im Vorfeld ist das eine, das andere ist auch was gegessen wurde.Nahrungsmittel mit hohem Glykämischem Index -> hoher Insulinausstoß, hohe Blutzuckerbindung -> Leber erhält wenig Blutzucker zur Aufbereitung fürs Gehirn -> Hunger, mit all seinen Randerscheinungen!!!!!Also vorher proteinreich, bzw. langkettige KH's. Beim aufgetretenen Hungerast, dann aber die Glyx-Bomben.Servus,bobo
 
Wenig gegessen im Vorfeld ist das eine, das andere ist auch was gegessen wurde.Nahrungsmittel mit hohem Glykämischem Index -> hoher Insulinausstoß, hohe Blutzuckerbindung -> Leber erhält wenig Blutzucker zur Aufbereitung fürs Gehirn -> Hunger, mit all seinen Randerscheinungen!!!!!Also vorher proteinreich, bzw. langkettige KH's. Beim aufgetretenen Hungerast, dann aber die Glyx-Bomben.Servus,bobo

Definitiv zu wenig gegessen, habe nochmal Revue passiert über den Tag. Zwar reichliches Frühstück gehabt, aber Mittag und Nachmittag war mehr Kaffee und nur ein paar belegte Brotscheiben und nen Snack, hatte viel zu tun. :rolleyes:. Das war definitiv zu wenig für Sport aber auch zu wenig generell an diesem Tag. Danke dir, das wird mir so schnell in dieser Form nicht mehr passieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hat der bobo absolut Recht :)

Hungerast bekommst du, wenn die KH Speicher leer werden und du quasi fast nur mehr auf Fett fährst -das Problem ist, Fett kannst du nur oxidieren, wenn du etwas KH "druntermischt". Und wenn du kaum mehr welche hast...der Körper kann zwar durch einen gewissen Prozess KH aus Proteinen zu gewinnen, das geht aber nur langsam, deshalb hast du kaum Leistung. Nervenzellen (also Gehirn) laufen nur auf KH, also wirst du bei starkem Auftreten auch auf diese Weise etwas angeschlagen sein....

Eben rauszögern kannst du den Effekt mit langkettigen KH vorher, die brauen länger zum verdauen und geben länger Energie. Wenn deine Speicher schon aml leer sind - oder knapp davor brauchst du was, was schnell wieder den Haushalt wiederherstellt, also was schnell ins Blut übergeht.
 
TrailFlohs aussage möchte ich, nach dem heutigen selbstversuch - kontrolliert in den hungerast reinfahren - bestätigen.

heute standen 200 minuten ga1 auf dem plan. um 8 uhr habe ich eher eiweiß-/fettlastig gefrühstückt, kaum kohlehydrate, und das training zwei stunden später um 10 uhr begonnen.

während dieser 200 minuten gabs keine extern zugeführte energie. nur 3 liter wasser.

in der regel fahre ich die langen sonntagseinheiten im niedrigen ga1-bereich und hatte noch nie probleme, diese einheiten locker zu beenden. da ich nicht genau weiß, wie effizient mein fettstoffwechsel ist, wie groß meine kohlehydratreserven sind und wieviel kohlehydrate ich heute überhaupt noch in den muskeln hatte, nach der gestrigen, härteren intervall-einheit, entschloss ich mich dafür, die heutige fahrt im oberen ga1 bereich zu beginnen und wenn es sein müsste, die belastung wattweise nach und nach herauszunehmen.

die ersten 60 minuten liefen ziemlich normal, ohne irgendwelche auffälligkeiten ab. aber die beine meldeten ab diesem punkt langsam aber sicher ein wenig "schwere" beim treten (meine trittfrequenz pendelt in der regel zwischen 98-102). es wird wohl so gewesen sein, dass die gestrige intervalleinheit die beine recht gut ermüdet hat und ich noch nicht die nötige erholungsfähigkeit besitze.

um die trittfrequenz weiter beibehalten zu können, habe ich um 30 watt reduziert.

und so trat ich dann konstant die folgenden 30 minuten weiter, bis ich einen kleinen energieaussetzer hatte. ungefähr ein loch von 2 minuten. der kopf war ein bisschen unkonzentriert, die trittfrequenz fiel auf 95 ab, aber das treten an sich fühlte sich nicht "schwer" an, sodass ich hätte den widerstand weiter runter regulieren müssen. es war nur irgendwie so, als ob da gerade die zusammensetzung des treibstoffgemischs neu berechnet werden musste, damit die 200 minuten bei dieser belastung - und ohne externe energiezufuhr - überhaupt überstanden werden konnten.

und im nachinein stelle ich mir fragen, deren antworten ich nicht in der schwarzweißen wissenschaft finde. verfügen die glycogenspeicher - über den status voll/leer hinaus - einen vielleicht höher entwickelten füllstandsanzeiger, der in der lage ist (zusammen mit allen anderen "energielieferanten") mit der schaltzentrale bidirektional zu kommunizieren und dynamisch zu veranlassen, das treibstoffgemisch auf die erforderte zeit zurechtmischen zu lassen? ich frage mich, weil die schaltzentrale 200 minuten angesetzt hat und nicht z.b 150 minuten. wenn die schaltzentrale nun die dauer "150 minuten" angesetzt hätte, hätte ich dann zu beginn nach den ersten 60 minuten schon 30 watt herunterschalten müssen, oder vielleicht doch erst 10, 20 oder 30 minuten später? das sind meiner meinung nach überlegungen jener art, die leider immer nur im nachinein wahrgenommen werden können, die man aber leider praktisch nicht mehr ausführen können wird, weil die absolut identische ausgangssituation, bis zum zeitpunkt des versuchbeginns, nicht mehr annähernd identisch angeboten werden kann. eine zeitmaschine wäre für solche situationen echt ne lösung. wer erfindet die?

diese 2 minuten-löcher hatte ich dann noch 3x im weiteren verlauf. an die zeiten kann ich nicht mehr genau erinneren, aber sie kamen doch recht regelmäßig. ach, ich gehe jetzt mal ungeprüft von weiteren gemisch-aktualisierungen nach jeweils weiteren 30 minuten aus. es kam mir ja gleichmäßig vor und rechnerisch lande ich so auch auf 180 minuten.

der hammer schlug dann aber irgendwann zwischen 180-190 minuten richtig ein. auf der straße wäre ich definitiv nicht mehr bereit gewesen das risiko einzugehen, weiter zu fahren. aber auf dem ergometer konnte ich die gleiche trittfrequenz und die gleiche belastung immer noch irgendwie treten - den kopf dabei alle 15 sekunden von einem auf den anderen arm ablegend und kurz vorm wegdösen oder ohnmächtig werden. was weiß ich ... :D

schaltzentrale: "hallo? energie?"
energie: "WAS?"
schaltzentrale: "saft?"
energie: "alla!"
schaltzentrale: "und jetzt?"
energie: "schau zu, wie wir alle noch heimkommen!"
ich: "boah, was für ein kackteam da unten ..."

die letzten 10 minuten kamen mir länger vor, als die 190 minuten davor. als ich absteigen wollte, habe ich das nicht mit der gewohnten leichtigkeit geschafft. alle bewegungen und abschlussrituale, wie zb das reinigen des ergometers, liefen irgendwie weit ausserhalb meiner scharfen wahrnehmung ab und das dann auch noch in zeitlupe.

ich suchte zum ersten mal mal in 4 jahren die theke auf, leicht schlurfend, sah einen glastürkühlschrank und presste mit schwacher stimme heraus "ein erdinger wäre jetzt nicht schlecht!". das mädel an der theke fragte, ob es mir gut ginge. "ja klar! ... mhh ... ist da würfelzucker drin in der dose da hinten?" ...
 
um zu schauen, wie man da hinkommt? ich kannte das gefühl bisher nur vom hörensagen. es war sicher nicht lustig.
 
Sei froh dass du so gut wie zu Hause warst und nicht in der Kälte der Nacht mit nem Hungerast knapp zwei Stunden rumkämpfst und bei jeglicher geringsten Steigung absteigen musstest :D. "Löcher" gabs bei mir nicht, das kam einfach unerwartet.
 
kann ich mir vorstellen, wie du gelitten haben musst. ich hatte ja noch nicht mal die ordentliche lust, mich nach dem training umzuziehen. und die 5 minuten zu fuß nach hause waren auch total lustlos :(
 
mal ne kleine zusammenfassung der tage nach dem hungerast vom SONNTAG.

  • MONTAG morgen wollte ich eigentlich in der früh vor der arbeit intervalle fahren. die motivation reichte aber nur bis zur küche, für einen heißen kakao mit nem schuss mokka. der puls war am montag noch ok, aber anstatt zu trainieren, bin ich wieder ins bett. später gegen 9:00 uhr, auf dem weg zur arbeit, war ich seltsam euphorisiert. das hielt auch stundenlang so an. arbeitskollegen haben mich auf drogenkonsum angesprochen.
  • DIENSTAG wollte ich am abend die ausgelassene intervallfahrt nachholen. der arbeitstag ansich war ok wie immer. die beine fühlten sich prall und stark an. ich fahre immer mit dem rad zur arbeit, 5 kilometer. die beine fühlten sich wirklich extrem gut an. ich freute mich auf den abend, auf die intervalle. dann setze ich mich auf das ergometer, wärme mich wie üblich auf ... und kack sofort ab beim ersten belastungsintervall. die beine fingen an zu brennen, ich schwitzte wie blöd und zu allem überfluss war ich in dem moment zu verpeilt oder zu stolz, die einheit sofort abzubrechen. von den geplanten 7 intervallen (7 minuten belastung, 3 minuten entlastung) habe ich mich zu 4 stück gezwungen.
  • MITTWOCH nach dem aufstehen, hatte ich erhöhten puls und das gleiche ausgebrannte und fahrige gefühl hinterm gesicht und im körper, wie ich es sonst nur von langen, harten touren her kannte. der puls war definitiv zu schnell. der ganze arbeitstag war ein desaster.
  • DONNERSTAG war ich wieder fit am morgen, fit auf der arbeit und fit für die - wie vorher erwähnten - intervalle.
  • FREITAG alles ok
  • SAMSTAG alles ok
 
die frage habe ich mir noch nicht gestellt. ich weiß nicht, ob sich das auswirken sollte oder far muss. ich habe es nur beobachtet. vielleicht hingen die auswirkungen auch nur mit dem gesamtvolumen und der -intensität der kompletten woche oder des kompletten blocks zusammen.

vielleicht kannst du mir mehr darüber erklären?
 
Nicht wirklich. Bei Unterzuckerung wird eben Cortisol ausgeschüttet und der Proteinabbau wird verstärkt.
Aber bei einem Hungerast kurz vorm Ziel, da ess ich zu Hause was ordentliches und die Welt ist wieder in Ordnung. Auswirkungen auf die nächsten Tage hat das eigentlich nie, außer wenn ich jetzt mal eine längere Zeit mit Unterzuckerung fahren muss.
 
gegessen hatte ich sofort danach ja auch. sogar alle 1,5-2 stunden, nicht zu wenig aber auch nicht zu viel. auf dem dampfer war ich aber erst 6 stunden später wieder. den über-euphorisichen tag danach kann ich mir nicht erklären. und die guten beine am zweiten tag, die sich abends jedoch als fake herausgestellt hatten, haben mich auch überrascht. beine die so tun, als ob ...

wie schon geschrieben: ich beobachte das nur und bewerte das nicht. ich war neugierig, nicht mehr, nicht weniger. bei mir zeigten sich die auswirkung, wie oben beschrieben. bei anderen wird es dann wahrscheinlich anders ablaufen.

bei allen gleich?
 
Mim Snickers oder so ner ähnlichen Kalorienbombe kommt man in Zivilisierten Regionen immer nachhause oder zur nächsten Tanke ;).

Und der nächste Einbruch wird dann um so heftiger.
Ich würde da eher was in Richtung Oat Snack empfehlen.
Das hält länger vor.

Warum sollte sich 10min im Hungerast zu fahren, auf die folgenden Tage auswirken?

Als Hyperinsuliniker kann ich dir sagen, das einem das durchaus 24h und länger nachhängen kann. Mittlerweile ist es besser, aber früher hatte ich nach einem entsprechenden Tief (wenn man mal wieder die Mahlzeit verpasst hat) bis in den nächsten Tag rein massivste Kopfschmerzen, etc. :rolleyes:
 
Als Hyperinsuliniker kann ich dir sagen, das einem das durchaus 24h und länger nachhängen kann.

Kommt dem Lehrbuch ziemlich nahe...

KH Aufnahme dauert schon mal seine Zeit, abhängig davon was du genau zu dir nimmst. Denke die Zeit die das Speicherauffüllen benötigt, resultiert aus der Verstoffwechslung in der Leber und dem Prozess des Einlagerns in der Muskulatur...

Jedenfalls wird nach einem kompletten Entleeren der KH-Speicher meines Wissens von 24-48h bis zur vollständigen Wiederauffüllung gesprochen...
 
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