Bedenkliches Verhalten von Bikern

erinnert mich an:
Bild42g.JPG
 
ralu schrieb:
IIm übrigen, wenn ich mit meinen Kindern im Wald wandern gehe, störe ich (bzw. die Kinder) das Wild sicher mehr, als wenn ich mit dem Bike unterwegs bin. ;)

Nein. Beobachte mal, wie weit Wild flüchtet, wenn

- ein paar Spaziergänger im Wald unterwegs sind

- ein paar Biker im Wald fahren

Vor Jahren war ich mal auf dem Trip, öfter mal nachts zu Fuß hier durch die Wälder zu streifen. Das gibt interessante Begegnungen mit den Waldbewohnern, die aber sehr ruhig verlaufen. Da steht man schon mal in einer Wildschweinrotte, mustert sich gegenseitig, und jeder zieht seines Weges.

Wenn ich gelegentlich mal nachts hier mit dem Rad durch den Wald nach Hause fahre und es kommt z. B. zu einer Wildschweinbegegnung, dann schreckt das regelmäßig alle Tiere im Umkreis von mindestens 500 Metern auf. Die Wildschweine werden nervös, die Vögel fangen an Alarm zu schlagen und plötzlich ist der halbe Wald in Aufruhr.

So ganz unbegründet ist das alles nicht. Und spätestens dann, wenn Du mal auf einem schmalen Trampelpfad von 'nem Wildschwein seitlich gerammt wirst (bzw. vermutest, daß *das* der Grund ist warum Du plötzlich auf dem Boden liegst, weil's so schnell ging), dann entwickelt sich auch sowas wie Respekt vor den Waldbewohnern... :-)

Daniel (der in dieser Richtung schon einiges erlebt hat)
 
alle sollten sich mal hier in ruhe die antworten durchlesen und schon wird klar, warum immer mehr wege gesperrt werden. anscheinend muss an jedem weg ein gesetzblatt ausgelegt werden, natürlich mit einer erläuterung versehen, damit auch nur in erwägung gezogen wird eine sperrung zu aktzeptieren. ist die begründung für die sperrung nicht angenehm wird sich darüber hinweggesetzt.
ich bin es ja gewohnt, auf grund meines berufes (12 jahre grüne polizei, seit 10 jahren wasserschutzpolizei -aufgaben u.a. überwachung der naturschutz- und landschaftsschutzgebiete-), wie sehr sich in der zwischenzeit über die stvo und stvzo hinweggesetzt wird. aber was die wald- und naturschutzgesetze und -verordnungen betrifft, ist es ein witz, wie diese beachtet, bzw. mißachtet werden. die meisten verstehen das als richtlinien, die individuell ausgelegt werden können.
leute, im wald- und den landschafts- und naturschutzgebieten gilt das gleiche wie im straßenverkehr. wer sich dort ohne "gefahr" aufhalten und bewegen möchte, muss sich an die geltenen bestimmungen halten. wer es genau wissen möchte der ließt sich die entsprechenden regelwerke durch, wem das zuviel ist, der muß damit rechnen bei fehlverhalten sanktioniert zu werden.
kh-cap

p.s. es sollten sich mal ein paar leute hier gedanken machen, warum landschafts- und naturschutzgebiete eingerichtet werden müssen.
 
kh-cap schrieb:
anscheinend muss an jedem weg ein gesetzblatt ausgelegt werden, natürlich mit einer erläuterung versehen, damit auch nur in erwägung gezogen wird eine sperrung zu aktzeptieren. ist die begründung für die sperrung nicht angenehm wird sich darüber hinweggesetzt.
Schon, schon. Aber jetzt denk doch mal praktisch. Mit Behördendenken, "Betreten verboten" und Schimpfen über einen Sittenverfall kommen wir nicht weiter.

Was würde einen Waldbesucher motivieren, ein (wie auch immer geartetes) Gebot oder Verbot zu befolgen?

Leute, die über Asylanten schimpfen, waren idR noch nie in einem Asylantenheim. Bringt man sie dann doch mal hin und sie hören die Geschichten, sieht die Welt gleich gaaanz anders aus. Ganz ähnlich beim Naturschutz: Nur was man kennt, um wessen Wert man weiß, das ist man auch bereit zu schützen. Und zwar freiwillig, ohne Schilder. Wenn Behörden es schaffen würden, DAS den Waldbesuchern nahezubringen... Aber nein, man sperrt einfach so, die Schafe werdens schon fressen, und wundert sich, wenn ein paar Draufgänger die Sperren missachten.

Niemand wird sich anmaßen, immer alles besser zu wissen als der Gesetzgeber. Es wäre aber auch blauäugig zu behaupten, dass Regelungen in jeder Sachlage vernünftig wären. (das sag ich allgemein, diesen speziellen Fall kenne ich ja nicht) Gern zitiertes Beispiel: Wartest Du an einer roten Fußgängerampel, im Regen, an einer leeren Straße? Ich wünsche mir den Bürger mit Verstand. Aber auch eine Behördenpolitik, die das berücksichtigt.

kh-cap schrieb:
p.s. es sollten sich mal ein paar leute hier gedanken machen, warum landschafts- und naturschutzgebiete eingerichtet werden müssen.
Sind oft eher Feigenblätter als echter Naturschutz. :(
 
kh-cap

Du hast ein zentrales Problem angesprochen. Viele Regelungen und Anordnungen werden schlichtweg nicht ernst genommen. Warum ?
Sicherlich aus Unkenntnis oder Unverständnis, sinkendes Verantwortungsbewußtsein spielt auch eine Rolle.

Aber auch du wirst staatliche Regelungen kennen, die man einfach nicht ernst nehmen kann, bzw. die bei nächst bester Gelegenheit von den Gerichten kassiert werden. Und aus diesen vermeintlich ungerechten Regelungen wird eine Art "Robin Hood" Mentalität abgeleitet, mit der alles für sich ausgelegt wird. Folgen und Auswirkungen interessieren nicht. Zumal in jedem ein kleiner Che Guevara wohnt, der sich hier vermeintlich gefahrlos austoben kann.

Und das Zurechtbiegen von Nauturschutzthemen für eigensüchtige oder wirtschaftliche Zwecke seitens Privatpersonen, Firmen oder Behörden fördert das. Da hat sich einfach ein tiefes Mißtrauen gegenüber der Autorität Staat entwickelt.

Wenn ich sehe, was ein Vollernter im Wald an Schneisen und Spuren hinterläßt, finde ich auch jede Diskussion über das unerlaubte Befahren von Trampelpfaden einfach lächerlich.

Ich bin der Überzeugung, daß man sich mit dem Thema einfach mehr beschäftigen muß. Wo wird einem denn der schonende Umgang mit der Natur beigebracht ? Wer weiß denn, wie ein Wald überhaupt aussieht und wie er funktioniert ? Da fehlt es eindeutig an Wissen und damit an Verständnis.

Warum treffen sich z.B. Förster und Biker nicht mal, um die Probleme aus der Sicht des anderen auszutauschen? Wer weiß , welche Tiere in seinem Heimatwald leben und wie ? Wer kann denn beurteilen, wo man sich aufhlten sollte und wo nicht ?

Nach meiner Erfahrung entwickeln auch die größten Rüpel Respekt vor der Natur, wenn sich damit beschäftigt wird. Nicht sofort, aber es kommt.

Und genau an diesem Punkt passiert eindeutig zu wenig. Aber wer will sich denn der undankbaren Arbeit unterziehen ?

Gruß

Weizenbiker
 
Das Problem bei einer solchen Diskussion zwischen verschiedenen Waldnutzern wäre bei uns in Ba-Wü z. B. die 2-Meter-Regelung. Wie soll ich z. B. mit dem Förster (oder seiner Behörde) über das Befahren oder Nicht-Befahren von bestimmten Trails (oder sagen wir besser Wege) diskutieren, wenn doch das Befahren oft schlicht und einfach verboten ist.
 
danielr schrieb:
Nein. Beobachte mal, wie weit Wild flüchtet, wenn

- ein paar Spaziergänger im Wald unterwegs sind

- ein paar Biker im Wald fahren
Die Studie von

GANDER, H. (1994) "Eine vergleichende Untersuchung zur Reaktion von Gemsböcken (Rupricapra rup. Rupicapra) auf Wanderer, Jogger und Mountainbiker", Diplomarbeit, Zoologisches Institut der Universität Bern

hat keine nennenswerten Unterschiede im Fluchtverhalten dieser Tiere auf Wanderer, Jogger und Mountainbiker auf einem regelmäßig genutzten Wanderweg ergeben.


Wichtig ist vor allem, dass sich die Tiere an bestimmte Belastungen auf gleichbleibenden Strecken gewöhnen können. Der Wald sollte nicht mit immer mehr neuen und invasiven (Forst)Straßen zersiedelt werden (-> Wunschtraum der an wirtschaftlichen Interessen grundsätzlich scheitert), die vorhandenen Wege sollten nach Möglichkeit von allen Besuchern gemeinsam genutzt und erhalten werden (-> "shared use" - braucht mit Vernunft, Toleranz und vor allem Rücksichtnahme kein Wunschtraum zu bleiben). Auch sollten möglichst alle Besucher auf diesen Wegen bleiben (-> Infragestellung des uneingeschränkten *Betretungs*rechts zu Fuß).



danielr schrieb:
Vor Jahren war ich mal auf dem Trip, öfter mal nachts zu Fuß hier durch die Wälder zu streifen. Das gibt interessante Begegnungen mit den Waldbewohnern, die aber sehr ruhig verlaufen. Da steht man schon mal in einer Wildschweinrotte, mustert sich gegenseitig, und jeder zieht seines Weges.
Ein Jäger bei mir im Naturpark Westliche Wälder, mit dem ich mich gelegentlich unterhalten habe, hat mir diesbezüglich seine Beobachtungen geschildert: Er meint, die Tiere lernen sehr schnell, von welchen Besuchergruppen tatsächlich eine Gefahr ausgeht. Insbesondere Wildschweine sind so schlau, dass er (dieser Jäger) deutliche Unterschiede in der Begegnungshäufigkeit, ja sogar in den Möglichkeiten zur Beobachtung bemerkt, wenn er als "Zivilist" im Wald unterwegs ist oder im Loden und mit Büchse (unabhängig von der Mitführung seines Hundes).



danielr schrieb:
Wenn ich gelegentlich mal nachts hier mit dem Rad durch den Wald nach Hause fahre und es kommt z. B. zu einer Wildschweinbegegnung, dann schreckt das regelmäßig alle Tiere im Umkreis von mindestens 500 Metern auf. Die Wildschweine werden nervös, die Vögel fangen an Alarm zu schlagen und plötzlich ist der halbe Wald in Aufruhr.
Hier könnte ein Zusammenhang mit dem Lichtkegel der Scheinwerfern bestehen, vielleicht hat es vor Dir auch keine Radfahrer gegeben, die hier bei Nacht regelmäßig unterwegs waren.

Über nightrides mit dem Bike streiten sich die Geister aber in der Tat. Andererseits existieren genügend Verkehrsstraßen durch unsere Wälder. Auch an diese wiederkehrende Belastung haben sich die Tiere "gewöhnt" (pro Jahr werden in D ca. 250.000 Wildunfälle gemeldet – Quelle ADAC)

BTW: wie kannst Du grundsätzlich und speziell in der Nacht als Radfahrer abschätzen, dass "im Umkreis von mindestens 500 Metern alle Tiere aufgeschreckt" wurden?



danielr schrieb:
So ganz unbegründet ist das alles nicht. Und spätestens dann, wenn Du mal auf einem schmalen Trampelpfad von 'nem Wildschwein seitlich gerammt wirst (bzw. vermutest, daß *das* der Grund ist warum Du plötzlich auf dem Boden liegst, weil's so schnell ging), dann entwickelt sich auch sowas wie Respekt vor den Waldbewohnern... :-)
Schon richtig, ich möchte hier auch nichts schönreden. Wir sollten aber die Kirche im Dorf lassen und trotzdem auch beim Biken unnötige Belastungen vermeiden: nightrides – insbesondere auf abgelegenen Pfaden; (illegaler) Streckenbau; Querfeldeinfahrten abseits vorhandener Wege – die beim Biken als weggebundene Sportart im Gegensatz zum Begehen praktisch nicht vorkommen, weil es i.d.R. vollkommen unmöglich ist im Unterholz oder im Gebirge abseits von Wegen überhaupt Rad zu fahren.

Wir müssen uns auch dieses Bambi-Schemas entledigen und zwischen einzelnen Biotopen und Naturschutzgebieten sowie dem Wirtschaftsfaktor Wald differenzieren, wobei bei letzterem der "Wald" selbst sowie einzelne Populationen ohne natürliche Feinde das größte Natur(schutz)problem darstellen.

Armin
 
kh-cap schrieb:
alle sollten sich mal hier in ruhe die antworten durchlesen und schon wird klar, warum immer mehr wege gesperrt werden. anscheinend muss an jedem weg ein gesetzblatt ausgelegt werden, natürlich mit einer erläuterung versehen, damit auch nur in erwägung gezogen wird eine sperrung zu aktzeptieren. ist die begründung für die sperrung nicht angenehm wird sich darüber hinweggesetzt.
ich bin es ja gewohnt, auf grund meines berufes (12 jahre grüne polizei, seit 10 jahren wasserschutzpolizei -aufgaben u.a. überwachung der naturschutz- und landschaftsschutzgebiete-), wie sehr sich in der zwischenzeit über die stvo und stvzo hinweggesetzt wird. aber was die wald- und naturschutzgesetze und -verordnungen betrifft, ist es ein witz, wie diese beachtet, bzw. mißachtet werden. die meisten verstehen das als richtlinien, die individuell ausgelegt werden können.
leute, im wald- und den landschafts- und naturschutzgebieten gilt das gleiche wie im straßenverkehr. wer sich dort ohne "gefahr" aufhalten und bewegen möchte, muss sich an die geltenen bestimmungen halten. wer es genau wissen möchte der ließt sich die entsprechenden regelwerke durch, wem das zuviel ist, der muß damit rechnen bei fehlverhalten sanktioniert zu werden.
kh-cap

p.s. es sollten sich mal ein paar leute hier gedanken machen, warum landschafts- und naturschutzgebiete eingerichtet werden müssen.



Ich gebe Dir recht, dass man Naturschutzgebiete, Biotope, etc auf alle Fälle achten sollte.

Ansosnten ist mir Deine Aussage zu pauschal.

Würde ich nämlich geltende Bestimmungen immer strikt beachten müsste ich

1. Entweder immer einen Zollstock mitführen um alle 200 Meter die Wegbreite zu messen und bei einer Breite unter 2,5 Meter umkehren (Stichwort: 2.5 Meter Regelung in BaWü) (wie definiert sich überhaupt die Wegbreite).
2. Oder den MTB Sport gleich an den Nagel hängen und Rennrad fahren gehen.

Beides ist für mich keine Alternative weswegen ich auch ab und an mal als Gesetzesbrecher durch den Wald radle und mit den Konsequenzen (pöbelnde und teilweise gewalttätige Wanderer, die das Gesetz kennen und sich als Aushilfs-Polizisten aufspielen) leben.

An jede Wegsperrung eine Begründung zu hängen ist schon deswegen unmöglich, weil es oft keine sinnvolle Begründung gibt. Für mich ist die Begründung: "Dieser Weg ist keine 2,5 Meter breit und im Gesetz steht dass man da nicht fahren (laufen aber schon) darf" jedenfalls keine sinnvolle Begründung.

Bei uns im Raum habe ich aber auch schon Sperrungen gesehen die anhand eines Schildes sinnvoll begründet wurden (z.B. "In diesem Gebiet leben Frösche, Eidechsen und seltene Krebse. Bitte nicht betreten") und daran wird sich auch meist gehalten (Schwarze Schafe gibt es leider immer (Fussgänger und Radfahrer).

Gruß

Achim
 
akeem schrieb:
1. Entweder immer einen Zollstock mitführen um alle 200 Meter die Wegbreite zu messen und bei einer Breite unter 2,5 Meter umkehren (Stichwort: 2.5 Meter Regelung in BaWü) (wie definiert sich überhaupt die Wegbreite).
augenmaß bzw. schätzen
 
Weizenbiker schrieb:
Ich bin der Überzeugung, daß man sich mit dem Thema einfach mehr beschäftigen muß. Wo wird einem denn der schonende Umgang mit der Natur beigebracht ? Wer weiß denn, wie ein Wald überhaupt aussieht und wie er funktioniert ? Da fehlt es eindeutig an Wissen und damit an Verständnis.

Warum treffen sich z.B. Förster und Biker nicht mal, um die Probleme aus der Sicht des anderen auszutauschen? Wer weiß , welche Tiere in seinem Heimatwald leben und wie ? Wer kann denn beurteilen, wo man sich aufhlten sollte und wo nicht?
Dass solche Themen wieder in die Schule müssen -- geschenkt. Aber ich hielte es auch in einem konkreten Konfliktfall wie hier für das einzig Richtige. Was zwar -- wie Schwarzspecht sagt -- eine gewisse Gesprächsbereitschaft seitens der Forstämter bzw anderer Waldnutzer voraussetzt. Aber die wissen doch sehr genau, dass "verbotene" Wege benutzt werden, und wenn sie (wie ich oben meinte) pragmatisch denken, müssten sie erkennen, dass sie ihr Ziel eben nicht erreichen, wenn sie sich mit Verweis auf Verordnungen der Diskussion entziehen. Problem ist wohl eher, dass Biker, die Rüpel sind und bleiben wollen, zu einem solchen Austausch schon nicht mehr bereit sind -- Stichwort Misstrauen gegenüber der staatl. Autorität.
 
@ carmin,

klarbenutze ich auch singeltrails. weils ja auch spaß macht. ABER wenn ich an eine solche barriere kommen würde oder dort ein schild stehen würde, würde ich eben umfahren oder eine neue route einlegen. basta.

grüße coffee
 
akeem schrieb:
Würde ich nämlich geltende Bestimmungen immer strikt beachten müsste ich

1. Entweder immer einen Zollstock mitführen um alle 200 Meter die Wegbreite zu messen und bei einer Breite unter 2,5 Meter umkehren (Stichwort: 2.5 Meter Regelung in BaWü) (wie definiert sich überhaupt die Wegbreite).
2. Oder den MTB Sport gleich an den Nagel hängen und Rennrad fahren gehen.
Oder!

Mit der Einschränkung, dass Du streng nach dem Gesetz als Radsportler auch auf der Straße nichts zu suchen hast:

StVO §31 Sport und Spiel: Sport und Spiel auf der Fahrbahn und den Seitenstreifen ist nur auf den dafür zugelassenen Straßen erlaubt (Zusatzschilder hinter Zeichen 101 und 250).

Armin
 
Coffee schrieb:
Ehe ich missverstanden werde: Ich wollte damit u.a. akeems Aussage unterstützen, dass wir alle (außer dubbel) prinzipiell dauernd irgendwelche Gesetze und Verordnungen brechen. Wovon wir die meisten wahrscheinlich gar nicht kennen (@Armin: §31, yeah, genau sowas mein ich). Ergo können Gesetze nur dann wirken, wenn sie mit dem Gefühl übereinstimmen. Also entweder Gesetze anpassen, oder Gefühl anpassen. Letzteres muss, wie oben gesagt, Ziel der Behörden sein.
 
Ich wollte damit [die schrieb:
Aussage unterstützen, dass wir alle (außer dubbel) prinzipiell dauernd irgendwelche Gesetze und Verordnungen brechen.
das ehrt mich, aber wenn ich den thread lese, dann ist coffee die brave, nicht ich.

ich bin der, der diskrete seitenhiebe immer missversteht.
 
dubbel schrieb:
ich bin der, der diskrete seitenhiebe immer missversteht.
Das "außer dubbel" war auch einer. Aber wahrscheinlich hab ich Deinen jetzt nicht verstanden.

dubbel schrieb:
das ehrt mich, aber wenn ich den thread lese, dann ist coffee die brave, nicht ich.
Diese Antwort hab ich vorausgesehen. :D So, was stellst Du denn an, ganz ohne 2-Meter-Regel?

Hoffe, dass bei unserem Geplauder die Idee nicht untergeht und kh-cap (Zuckerhut?) sich nochmal meldet.
 
Armin Mann schrieb:
Oder!

Mit der Einschränkung, dass Du streng nach dem Gesetz als Radsportler auch auf der Straße nichts zu suchen hast:

StVO §31 Sport und Spiel: Sport und Spiel auf der Fahrbahn und den Seitenstreifen ist nur auf den dafür zugelassenen Straßen erlaubt (Zusatzschilder hinter Zeichen 101 und 250).

Armin

Also gut, dann bleib ich daheim, bohr in der Nase, werde fett bis ich nicht mehr laufen kann und bestelle dann einen staatlich geförderten Zivi, dann sehen die mal was Sie von Ihren Gesetzen haben. :D

dubbel schrieb:
augenmaß bzw. schätzen

Tolles Gesetz, das auf Augenmaß bzw. schätzen beruht. Das ist dann in etwa wie ein Schild, auf dem steht dass ich mit dem Auto ca. 50 fahren darf

dubbel schrieb:
ich wohn aber nicht in BW

Wir lassen auch nicht jeden in unser Land in dem Milch und Honig fliesst. :D

carmin schrieb:
Ehe ich missverstanden werde: Ich wollte damit u.a. akeems Aussage unterstützen, dass wir alle (außer dubbel) prinzipiell dauernd irgendwelche Gesetze und Verordnungen brechen. Wovon wir die meisten wahrscheinlich gar nicht kennen (@Armin: §31, yeah, genau sowas mein ich). Ergo können Gesetze nur dann wirken, wenn sie mit dem Gefühl übereinstimmen. Also entweder Gesetze anpassen, oder Gefühl anpassen. Letzteres muss, wie oben gesagt, Ziel der Behörden sein.

Schöner hätte ich es nicht sagen können. (Wer blickt denn z.B. schon noch durch, welche Lampe jetzt an welche Art von Rad darf und welche nicht (Rennrad unter 11 Kg und Mountainbike unter 13 ohne Dynamo alles andere mit (ist dann das Gewicht mit oder ohne Dynamo entscheidend (hat der Ordnungshüter immer eine Waage dabei (Fragen über Fragen. Aber, halt, das ist ein anderes Thema)))))

carmin schrieb:
Hoffe, dass bei unserem Geplauder die Idee nicht untergeht und kh-cap (Zuckerhut?) sich nochmal meldet.

Ich auch..... :daumen:
 
kh-cap schrieb:
alle sollten sich mal hier in ruhe die antworten durchlesen und schon wird klar, warum immer mehr wege gesperrt werden. anscheinend muss an jedem weg ein gesetzblatt ausgelegt werden, natürlich mit einer erläuterung versehen, damit auch nur in erwägung gezogen wird eine sperrung zu aktzeptieren. ist die begründung für die sperrung nicht angenehm wird sich darüber hinweggesetzt.
Kannst Du Beispiele nennen? Ich meine von *expliziten* und *begründeten* Sperrungen. Von welchen Gruppen werden diese Sperrungen mißachtet?



kh-cap schrieb:
ich bin es ja gewohnt, auf grund meines berufes (12 jahre grüne polizei, seit 10 jahren wasserschutzpolizei -aufgaben u.a. überwachung der naturschutz- und landschaftsschutzgebiete-), wie sehr sich in der zwischenzeit über die stvo und stvzo hinweggesetzt wird.
Du meinst "früher" war alles besser? Damals, als unfallrelevante (und gesellschaftlich immer noch akzeptierte) Verkehrsverstöße wie schnelles Fahren und Alkoholdelikte der Autofahrer noch weniger sanktioniert waren? Die Entwicklung der Unfallzahlen der letzten Jahrzehnte und sämtliche Verkehrstudien zeigen national wie international das genaue Gegenteil.

Du bist aber entschuldigt ;) - Kenntnisse über Unfallursachen im Straßenverkehr oder die StVO sind nicht unbedingt die Stärke der (grünen) Polizei. Nur eines von unzähligen, aktuellen Beispielen siehe unter News Message-ID: <[email protected]>



kh-cap schrieb:
aber was die wald- und naturschutzgesetze und -verordnungen betrifft, ist es ein witz, wie diese beachtet, bzw. mißachtet werden. die meisten verstehen das als richtlinien, die individuell ausgelegt werden können.
Wie wir sehen konnten, ist das auch ein philosophisches Problem ;) Kannst Dich hierzu ja in einigen anderen Postings äußern.



kh-cap schrieb:
leute, im wald- und den landschafts- und naturschutzgebieten gilt das gleiche wie im straßenverkehr. wer sich dort ohne "gefahr" aufhalten und bewegen möchte, muss sich an die geltenen bestimmungen halten. wer es genau wissen möchte der ließt sich die entsprechenden regelwerke durch, wem das zuviel ist, der muß damit rechnen bei fehlverhalten sanktioniert zu werden.
Unsere StVO enthält bis auf die für mehr Verkehrssicherheit wie u.a. vom deutschen Städtetag dringend geforderten Geschwindigkeitsbegrenzungen (z.B. 30/80/130) sehr viele gute und vernünftige Regelungen, von der leidigen Radwegbenutzungspflicht einmal abgesehen. Auch diese Verdrängung der Radfahrer in gefährliche Ghethos ist ein reines Politikum, ebenso wie die pauschale Verdrängung von Bikern von bestimmten Wegen im Wald.



kh-cap schrieb:
p.s. es sollten sich mal ein paar leute hier gedanken machen, warum landschafts- und naturschutzgebiete eingerichtet werden müssen.
Um in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen unser Gewissen zu beruhigen.

Armin
 
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