Hallo Leute.
Erst mal vielen Dank für die Antworten, ich dachte schon, der Thread sei so langweilig und ohne Sinn, daß ihn niemand mehr 'anfassen' will.
DH-Luza hat eigentlich schon das wichtigste zum Thema Fett gesagt. Lithium und das Flour aus der Teflon-Werkstoff, sei er nun als Beschichtung auf den Standrohren oder in Teflonringen in den Gleitbuchsen der Tauchrohre, lieben sich so sehr, daß sie eine verbindung eingehen. Ob sie nun reduzieren, oxidieren, polymerisieren oder verseifen, was auch immer, Teflon löst sich auf und damit ist die Gabel kaputt.
Gabelöl ist heutzutage Gabelöl. Ich habe mich nicht bei Hein-Gericke bedient, ich war bei Polo, die bieten das Wilbers Fork Race Fluid ebenso für 12 pro Liter an. Es ist ein Mineralöl. Leider gibt es auf dem Motorradsektor kaum synthetische Gabelöle, die eine höhere Viskosität als SAE 10 haben, Castrol wäre da zu nennen. Synthetische Öle sind langzeitstabiler und haben ein höheres Schermodul. Kurzum: sie 'leben' länger. All das, was die Zweiradsport-Profis in all den Jahren in Erfahrung gebracht haben, gilt auch für die Federgabeln der Mountain-Bikes.
Da
Magura das Motorex-Gabelöl empfiehlt, dieses Gabelöl aber ebenso das Zertifikat 'für alle Motorradgabeln geeignet' tragt wie Castrol, Shell, Esso oder Wilbers und Mobil 1, darf ich daraus konkludieren, daß man jedes qualitativ hochwertige, Standardforken-Öl verwenden darf und kann.
Ich will nun noch in Erfahrung bringen, ob es bekannte probleme mit Forkenöl-Additiven und den Beschichtungen der Gleitbuchsen gibt. Das könnte durchaus noch ein Argument sein, allerdings muß es verifiziert/falsifiziert werden.
Beim Fett sieht das nun etwas komplizierter aus. Nahezu alle gängigen Lager- und Allzweckfette sind lithiumverseift. Darunter fallen die meisten Molybdänsulfid-Fette (MoS2), Graphitfette, Titanfette und leider auch viele Silikonfette. Allerdings kann man bei Teflonfetten sicher sein, daß sie NICHT lithiumverseift sind, siehe oben, allerdings habe ich das noch nicht verifiziert, meine Chemiekenntnisse sind bis auf das, was ich brauche, stark eingeschränkt.
Ich suche im Moment eben ein spezielles, wasser- und bewegungsstabiles sowie gut haftfähiges Fett. Teflonfett wäre sicher eine sehr gute Lösung, es ist aber einfach zu teuer. Ich werde diesbezüglich nochmals schreiben, wenn ich was gefunden habe, ich werde morgen den Diplomanden, der sich zur Zeit mit Fetten beschäftigen muß, anzapfen ;-)
Der Grund, weshalb ich hier frage und warum ich es vielleicht für den einen oder anderen zu ausführlich mache, ist der, daß ich nicht bereit bin das Doppelte für etwas zu zahlen, nur weil jemand ganz schlau zu sein meint und 'Extra für Mountainbike-Forken' auf die Dose druckt. 500ml
Magura Suspensions-Gülle Nr 8 mal 4 für 12 Euro stehen gegenüber 12 Euro für Motorradforken-Öl. Das wären bei gleicher Menge 50 DM für
Magura!
Beim Fett ist das ähnlich, wenn nicht genauso. Ich sehe nicht ein, Minimengen eines Schmiermittels zu horrenden Preisen zu erwerben, das in einer möglicherweise wesentlich höheren Qualitätsstufe am Markt der Schmiermittel zu einem wesentlich günstigeren Preis und zudem hier produziert erhältlich ist.
Manitou oder Rock Shox lassen ihre Schmierpasten in den USA produzieren, für den hiesigen Kunden ist es meist nicht möglich, herauszufinden wer sie produziert und ob es gleiches Fett auch in größeren Gebinden günstiger für das werkende Gewerbe gibt.
wer sich ein bißchen informieren will, kann ja mal bei
http://www.wunsch-oele.de
nachsehen. da gibt es sogar ein Fett namens "Soraja C-402' (haben wir hier als 1kg Dose), das biologisch ist, wasserstabil sowie druck- und temperaturunempfindlich ist, wenn es um 'normale' Witterungstemperaturen' geht. Da dieses Fett für Lebensmittelmaschinen gedacht ist, wird garantiert kein Lithium zur Verseifung verwendet worden sein ;-)
Ich bin nach wie vor interessiert an weiteren Informationen.
Nur eines werde ich nicht: Viel Geld für winzige Mengen Standardmaterials ausgeben.
Gruß Eisenfaust