Scandium Pro Rahmen gebrochen, Reklamation verweigert- Wo Gutachten?

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Sehr interessant.
Ähm, ist man als Schüler bzw. in einem Ausbildungsverhältnis nicht u.U. bei der Rechtschutzversicherung seiner Eltern mitversichert? War bei mir zumindest mal so. Falls deine Eltern ne RSV haben, solltest du mal da in den Vertragsbedingungen lesen. Weiß ja nicht, wie alt du bist (Schule?). :confused:

Ausserdem schreibst du dauernd, du WILLST machen und HAST nen Anwalt GEFUNDEN, aber nie: ICH HAB GEMACHT (ausser selbst Briefe geschrieben).
Oder hab ich nur was überlesen? :rolleyes:

Ist es dir ernst? HAST du losgelegt?
 
Waere ich als Schueler sicher schon, aber auch meine Eltern haben keinen Rechtschutz.

Ich hab den letzten Brief noch ohne Anwalt geschrieben, weil ich dachte, bei einer ruhigen und sachlichen Erklaerung der Situation wuerde Rose einlenken.

Leider war das nicht der Fall und ich hab Montag einen Termin bei einem auf Produkthaftungsrecht spezialisierten Anwalt.

Gruesse,
André
 
Ich finde hier wird viel zu viel Panik gemacht. Meiner Meinung nach besteht (noch) keine Notwendigkeit dazu, einen Anwalt einzuschalten. Wenn diese ganze kostenfressende Rechts- und Gerichts-Maschinerie erstmal angelaufen ist, dann ist das kaum mehr zu stoppen. Ich habe in den Firmen in denen ich gearbeitet habe viele Rechtsstreitigkeiten miterlebt und das dauerte immer Monate und oft sogar Jahre und oft kam nur ein Vergleich heraus, wenn beide Seiten es irgendwann leid waren, ständig Anwaltsrechnungen zu bezahlen. Einmal war ich als Zeuge bei einer Verhandlung beim Amtsgericht dabei. Es ging um 1000,- oder 2000,- €. Das lief dann so ab, dass die Anwesenheit der Zeugen festgestellt wurde, dann wurde das Urteil verlesen und kurz begründet. Kein einziger Zeuge wurde befragt und niemand konnte weiter irgendwas sagen. Wir haben zwar gewonnen, aber hätten wir verloren, hätten wir gar nichts machen können, außer in Berufung gehen. Also was ich damit sagen will ist, besser versuchen ohne Gericht klarzukommen. Einen Anwalt braucht man eigentlich hauptsächlich, wenn die Rechtslage kompliziert und unklar ist. Hier ist das Ganze relativ klar. Was fehlt, ist nur der Beweis dass Du Recht hast.

Man muß das Ganze auch mal aus der Sicht von Rose sehen. Das ist sicher kein böser Wille sondern die sind wirklich der Meinung, dass es nicht ihre Schuld ist. Hr. S. hat wahrscheinlich zu sehr auf die Felge geachtet und konnte zusätzlich den Rahmenbruch nicht richtig beurteilen, weil ihm wahrscheinlich einfach die Kenntnisse fehlen, da Rose sicher nicht ständig kaputte Rahmen beurteilen muß. Man hätte natürlich kundenfreundlicher reagieren sollen, aber immerhin ist ja bei Rose die Bereitschaft zur Klärung durch ein Gutachten da und auch die Bereitschaft für die Schäden aufzukommen, sollte die Schuld bei Rose liegen.

Ich würde folgendes machen:

1. Wie Rose es vorgeschlagen hat, solltest Du Hr. S. anrufen um herauszufinden wen Rose als Gutachter vorschlägt. Nach den Kosten für das Gutachten fragen. Zusätzlich würde ich Hr. S. sagen, dass Du die Fotos von dem kaputten Rahmen kompetenten Leuten gezeigt hast und diese der Meinung sind, dass man sogar schon von den Fotos erkennen kann, dass der Bruch nicht durch einen Sturz passiert ist. Dann lässt Du Dir die E-mail-Adresse geben und schickst ihm die Fotos mit der Bitte um Weiterleitung an den Hersteller. Der Hersteller soll sich das mal ansehen und seine Meinung dazu abgeben. Das müsste ja innerhalb von ein paar Tagen machbar sein. Du kannst ja in der E-mail dann die Argumente der Leute aufführen, die da was zu den Fotos gepostet haben. Dann vereinbarst Du, dass Du selbst auch noch Angebote für das Gutachten einholst.

2. Dann würde ich mehrere Angebote für ein Gutachten einholen. Das Gutachten sollte von einem renommierten Institut sein, damit Rose es später anerkennt. Du solltest auch fragen mit welchen Prüfmethoden untersucht wird damit Du die Angebote vergleichen kannst. Innerhalb einer Woche solltest Du die Angebote eigentlich haben.

3. Wenn Du die Angebote hast, kannst Du ja noch mal hier posten, dann kann ein Werkstoffexperte vielleicht was dazu sagen.

4. Dann rufst Du noch mal Rose an und fragst nach der Meinung des Herstellers. Vielleicht ist der Hersteller ja der Meinung, dass er den Schaden ersetzen will. Wenn nicht, sagst Du Rose dass Du ein Gutachten machen lässt. Du solltest das schon mit Rose absprechen, wo das Gutachten gemacht wird, also Rose sollte mit Deiner Wahl einverstanden sein.

Rose schreibt ja der Verursacher trägt die Kosten des Gutachtens, und da wir davon ausgehen, dass Rose der Verursacher ist, wird Rose Dir die Kosten zurückerstatten. Soweit die Theorie. Zum Anwalt kann man immer noch wenn alles nichts nützt und ein Gutachten ist sowieso notwendig.

Ich habe gerade gelesen, Du hast am Montag einen Termin beim Anwalt. Eine kurze Beratung wird nicht die Welt kosten und der Anwalt wird Dir die Vorgehensweise erklären und die eventuellen Kosten und Dauer der ganzen Sache. Dann kannst Du immer noch entscheiden, was Du tust.
 
zeig mal die bilder vom gebrochenen ramen
ich hab mal etwas werkstoftechnik gehabt und kann eventuell auch etwas dazu sagen
 
RajHid schrieb:
zeig mal die bilder vom gebrochenen ramen
ich hab mal etwas werkstoftechnik gehabt und kann eventuell auch etwas dazu sagen

Die Fotos sind weiter vorne im Text - Du wirst bei den dünnen Rohren aber mit einer normalen Cam nie hinbekommen, Rastmarken auf dem Foto zu erkennen.

Florian - auch ein paar Semester Werkstofftechnik gehabt
 
Ich möchte ´mal kurz mit Vorurteilen aufräumen:

rtc möchte gern Ansprüche wegen des Rahmens und der Schmerzen durchsetzen. Was er sich getan hat, wissen wir nicht, aber ich schätze mal die Rahmenkosten mit Montage auf 1.200,00 € und das Schmerzensgeld auf 1.000 und ein bißchen Haushaltsschaden auch für den Schüler. Sagen wir einmal insgesamt 3.000,00 €.

Dafür bekommt der RA außergerichtlich satte 245,70 € plus Auslagen und Mehrwertsteuer, also knapp 300,00 €, bei einem Vergleich nochmal 283,50 plus Mehrwertsteuer. Bei einem Prozeß für die gesamte Tätigkeit knapp 500,00 €, wobei von der vorherigen Vergütung ein Teil, knapp 170,00 € angerechnet werden. Da ist dann schon so ziemlich alles drin. Alle Gespräche, Schreiben und Gerichtstermine, Gutachten durcharbeiten usw., hier vermutlich mehrere.

Geht das ganze außergerichtlich auf Beratungshilfe bekommt er 40,00 € plus Kopierkosten. Beim Vergleich glaub ich 120,00 € (hab´selbst in meiner Kanzlei fast nie Beratungshilfe, weiß ich also nicht genau).

Da lohnt es sich sicherlich, wieder das alte, aber auf Stammtischen beliebte Vorurteil der hohen Anwaltskosten auszupacken. Der Anwalt wird da wieder richtiiiiig reich!

Blauer Vogel, mit Verlaub, du kennst Dich da nicht aus. Die wirklichen Kosten der Rechtsverfolgung stecken hier in den Gutachterkosten, nicht bei den Anwälten. Dein Ratschlag könnte ihn sehr viel Geld kosten. (Naja, Du haftest ja nicht.)

Will rtc hier das Kostenrisiko umgehen, muß er das Gutachten über das Gericht mit Prozeßkostenhilfe (kriegt praktisch jeder Schüler, wenn er nicht Flick, Rockefeller oder Albrecht heißt) einholen.

Rtc ist auf dem Weg zum Anwalt, haltet ihn bitte nicht auf!

Haardtfahrer
 
Haardtfahrer schrieb:
Rtc ist auf dem Weg zum Anwalt, haltet ihn bitte nicht auf!
Haardtfahrer

thumbup.gif

RRRRRichtich !
 
kannst du mal bessere fotos von den bruchstellen machen (schärfer und höhere auflösung)
am besten die vom steuerrohr (ist weniger durch den sturtz beschädigt)
und mach mal genaue fotos von der felge und den stellen wo das rad aufgeschlagen ist
die stellen sollten ja irgendwie zueinader passen
(wie die faust aufs auge)

aber sowas ist schon traurig :heul: :heul: :heul:
nja bei rose werde ich auch nix bestellen wenn die sich so haben
PS kann es sein das das steuerrohr seitlich weggeknikt / gerisen wurde ???
 
RajHid schrieb:
aber sowas ist schon traurig :heul: :heul: :heul:
nja bei rose werde ich auch nix bestellen wenn die sich so haben
???

Jetzt muß ich doch auch mal was zu der bösen Firma Rose sagen. Erstmal ist es völlig legal, daß Rose bei der Betrachtung des Schadens zu einem andren Ergebnis kommt, als der Verunfallte. Je mehr wir ein günstiges Großserienprodukt wir vor uns haben, desto weniger kann sich der Hersteller kulant zeigen, sonst kann er schlicht seine Preise niicht mehr halten. Es ist auch noch legal, daß man keinen Sachverständigen im Haus hat zur Beurteilung von Schäden. Es reicht zur ersten Begutachtung einen normalen Meister oder Ingenieur heranzuziehen.
Nicht so schön ist es in meinen Augen, dem Kunden indirekt zu sagen: Für den bei unserer unterschiedlichen Meinung notwendigen Gutachter bist Du zuständig, und er wird eh zu keinem anderen Ergebnis kommen. Das Ganze hätte man - vorsichtig ausgedrückt - etwas sensibler gestalten können.

Noch was zum Bruchverlauf: Es ist schon krass, wenn ein Rahmen so knallhart ohne Vorwarnung komplett durch beide Rohre durchbricht. Das ist eine Tendenz im heutigen Rahmenbau, die mir offen gestanden gar nicht schmeckt. Man will immer leichtere und steifere Rahmen. Ergo sind die Hersteller gezwungen zu hochfesten Aluminium-Legierungen zu greifen - diese werden dann noch nach aller Kunst der Werkstofftechnik nach T6 wärmebehandelt.
Ergebnis, das Material wird wirklich hochfest und spröde. Übertrieben gesagt, es ist wie mit Glas und Gummi. Wenn ich einen Gummistab nehme und ihn belaste, dann biegt er weg, bricht aber nicht. Nimm ich den Glasstab ist er bedeutend steifer, bricht er, dann komplett in einem durch. Das Ergebnis haben wir hier gesehen. Ohne Vorwarnung lag unser Kandidat auf der Straße und wusste nicht, wie ihm geschah.
Das war mein Plädoyer für weichere Rahmenmaterialien, die im Schadensfall einfach gutmütiger sind.

Noch was, weil ich schon gerade dabei bin. Ein "Scandium" Rahmen ist nicht aus Scandium sondern aus Aluminium mit max. 2% Scandiumanteil. Der Scandiumzusatz zum Aluminium soll dessen Gefüge verfeinern und Grobkornbildung - als potentielle Schwachstelle im Material - unterbinden.

Florian
 
FloII schrieb:
Je mehr wir ein günstiges Großserienprodukt wir vor uns haben, desto weniger kann sich der Hersteller kulant zeigen, sonst kann er schlicht seine Preise niicht mehr halten.
Es geht hier um einen HT-Rahmen, der 920 € kostet.
FloII schrieb:
Es ist auch noch legal, daß man keinen Sachverständigen im Haus hat zur Beurteilung von Schäden. Es reicht zur ersten Begutachtung einen normalen Meister oder Ingenieur heranzuziehen.
Aber bitte keinen Meister, der bei Riose in Lohn und Brot steht :mad:
 
nach allem was ich so an mechanik verstehe
denke ich das der ramen nicht so ein bruchmuster zeigt wenn man vor ein hindernis fährt

wenn ihr euch mal die bruchstelle des oberrohres am rahmen anschaut
kann man sehen (da wo der lack bogenförmig abgeplatzt ist) ist auch das rohr stark eingedrükt und zwar nach unten
das heißt für mich das der steuersatz nach oben weggebrochen ist und beim heumbigen diese delle in das rohr gedrückt hatt
das heißt dass das oberrohr zuletzt gebrochen ist
wenn man wirklich vor ein hindernis rauscht sollte eigentlich das unterrohr so aussehen (kan man aber leider schlecht begutachten da diese teile beim folgenden sturtz weiter beschädigt wurden)

ungewohnlich ist auch, dass das unterrohr seitlich weggeknikt ist
aber näheres kann man nur sagen wenn man bessere pics hatt



noch was zu den preisen
bei über 900 OKEN darf ich wohl erstklassige qualität erwarten
außerdem ist der junge mit 55kg eher leicht als schwer und da solte so ein rahmen schon was aushalten schließich solllen die rahmen ja auch einen fahrer von 80 oder mehr aushalten

vor jahren gabs ja auch mal zimliche probs mit titanrahnem wo die rohre einfach der länge nach aufgeplöatzt sind
 
Haardtfahrer schrieb:
Ich möchte ´mal kurz mit Vorurteilen aufräumen:

rtc möchte gern Ansprüche wegen des Rahmens und der Schmerzen durchsetzen. Was er sich getan hat, wissen wir nicht, aber ich schätze mal die Rahmenkosten mit Montage auf 1.200,00 € und das Schmerzensgeld auf 1.000 und ein bißchen Haushaltsschaden auch für den Schüler. Sagen wir einmal insgesamt 3.000,00 €.

Dafür bekommt der RA außergerichtlich satte 245,70 € plus Auslagen und Mehrwertsteuer, also knapp 300,00 €, bei einem Vergleich nochmal 283,50 plus Mehrwertsteuer. Bei einem Prozeß für die gesamte Tätigkeit knapp 500,00 €, wobei von der vorherigen Vergütung ein Teil, knapp 170,00 € angerechnet werden. Da ist dann schon so ziemlich alles drin. Alle Gespräche, Schreiben und Gerichtstermine, Gutachten durcharbeiten usw., hier vermutlich mehrere.

Geht das ganze außergerichtlich auf Beratungshilfe bekommt er 40,00 € plus Kopierkosten. Beim Vergleich glaub ich 120,00 € (hab´selbst in meiner Kanzlei fast nie Beratungshilfe, weiß ich also nicht genau).

Da lohnt es sich sicherlich, wieder das alte, aber auf Stammtischen beliebte Vorurteil der hohen Anwaltskosten auszupacken. Der Anwalt wird da wieder richtiiiiig reich!
Wenn der Anwalt diese Kosten so genau definieren kann, ist es ja kein Problem. Ich habe in ca. 15 Jahren eben schon etliche Rechnungen von Anwälten gesehen und da war nie was begrenzt. Jedes Telefonat, jeder Brief kostete. Über den Stundenlohn den man daraus ableiten könnte, würden manche erschrecken und die Anwälte (auf beiden Seiten) hatten die Tendenz alles in die Länge zu ziehen. Ich sage ja nicht, dass ein Anwalt zuviel verdient, der muß ja auch die Kanzlei unterhalten, Angestellte bezahlen, usw. Er hat ja auch nicht den ganzen Tag gefüllt mit Tätigkeiten, die er berechnen kann. Es liegt einfach in der Natur der Sache, dass es kostet.
Wie das mit der Prozeßkostenhilfe oder Beratungshilfe oder Tarife für Schüler ist, weiß ich nicht, kommt wahrscheinlich auf die Einkommensverhältnisse der Eltern an.

Haardtfahrer schrieb:
Blauer Vogel, mit Verlaub, du kennst Dich da nicht aus. Die wirklichen Kosten der Rechtsverfolgung stecken hier in den Gutachterkosten, nicht bei den Anwälten. Dein Ratschlag könnte ihn sehr viel Geld kosten. (Naja, Du haftest ja nicht.)

Will rtc hier das Kostenrisiko umgehen, muß er das Gutachten über das Gericht mit Prozeßkostenhilfe (kriegt praktisch jeder Schüler, wenn er nicht Flick, Rockefeller oder Albrecht heißt) einholen.

Rtc ist auf dem Weg zum Anwalt, haltet ihn bitte nicht auf!

Haardtfahrer

Deshalb wäre es ja mal interessant, die Kosten für ein Gutachten anzufragen. Das kostet ja noch nichts. Oder eben Rose fragen, dann weiß man wenigstens, welchen Gutachter die nehmen würden und kann dann einen anderen nehmen. Dann hat man zumindest mal einen Anhaltspunkt. Außerdem finde ich ist es Sache des Herstellers des Rahmens herauszufinden, warum das passiert ist. Der Hersteller sollte detaillierte Fotos bekommen. Verstehe ich sowieso nicht, warum sich Rose nicht an den Hersteller gewandt hat.

Ich will rtc bestimmt nicht aufhalten zum Anwalt zu gehen, er hat ja schon einen Termin. Er muß sich das vom Anwalt eben genau vorrechnen lassen, was für Kosten entstehen können und wie es genau abläuft mit dem Gutachten und der Prozeßkostenhilfe. Es schadet auch nichts, sich rechtzeitig zu informieren über Gutachten und dem Anwalt, der vielleicht noch keinen fahrradspezifischen Fall hatte, Vorschläge für Gutachter zu unterbreiten. Das könnte die Sache beschleunigen.

Ich bin halt nicht so sonderlich gut auf Anwälte zu sprechen weil ich drei Insolvenzen meiner Arbeitgeber mitgemacht habe und einiges von der Arbeitsweise der Insolvenzverwalter (Anwälte) mitgekriegt habe und nicht zuletzt die vorangehenden Rechtsstreite und damit verbundenen Kosten wenigstens an einer Insolvenz mit schuld war. Aber man kann die Rechtsstreitigkeiten von Privatleuten sicher nicht mit denen von Firmen vergleichen. Da würde mich mal interessieren, ob es unterschiedliche Tarife für Privatpersonen (für Erwachsene die keine Prozeßkostenhilfe bekommen) und für Firmen gibt.
 
Hi,
so einfach ist das mit dem Gutachten leider nicht. Der Endpreis stellt sich erst heraus, wenn der Gutachter schon mitten in der Arbeit steckt, weil er erst dann sieht, ob beispielsweise eine Materialpruefung noetig wird. Mir wurden als Schaetzwert so 500-700EU genannt.

Mit besseren Bildern schauts im Moment leider noch schlecht aus, hab nix besseres als die Handycam da.

Ich glaube man denkt bei Rose n bissl, "dass der schon aufgeben wird. Den Aufwand isses ihm ned wert". So wird das nix!

Gruesse,
André
 
500 - 700 € ist zu teuer um das einfach so selbst zu bezahlen.

Aber was Haardtfahrer geschrieben hat, klingt doch interessant:
Haardtfahrer schrieb:
Will rtc hier das Kostenrisiko umgehen, muß er das Gutachten über das Gericht mit Prozeßkostenhilfe (kriegt praktisch jeder Schüler, wenn er nicht Flick, Rockefeller oder Albrecht heißt) einholen.

Wenn das alles so funktioniert wie Haardtfahrer das geschrieben hat, wäre das Risiko für Dich ja begrenzt, wenn Du den Anwalt alles erledigen lässt.

An die Werkstoffexperten: Kann man mit einem Gutachten immer feststellen, welches die Ursache eines Bruches war, oder ist es auch möglich, dass die Ursache nicht feststellbar ist?
 
Es gibt ja nicht viele Ursachen von Brüchen:

1. Eine schlagartig zu hohe Belastung, die der Rahmen nicht gewachsen ist --> Gewaltbruch
2. Ein langsam, sich unter stetiger Lasteinwirkung sich ausbreitender Riß --> Rahmen bricht, wenn der Riß eine kritische (Reiß)länge erreicht hat.

Mehr gibts nicht.

An der Rißfläche kann man zweifelsfrei feststellen, ob der Rahmen durch eine plötzliche Gewalteinwirkung (was Rose ja meint gesehen zu haben) oder durch einen langsam wachsenden Riß (z.B. durch Materialfehler) gebrochen ist.

Aufgabe des Gutachters ist es dann, herauszufinden, wie der Riß entstanden ist. Und da fängt eigentlich die Kunst an. Kann Materialfehler, Verarbeitungsfehler, Fertigungstoleranzen.... sein. Da kenn ich mich auch nicht so gut aus

Aber siehe meinen Post ein paar Seiten zuvor,,,,ich denke ja, dass es sich um einen Riß gehandelt hat, der größer geworden ist, bis er zum Bruch geführt hat. Kann man an den Fotos schön erkennen. Sah bei meinem Rahmen ganz genau so aus.

Der Gutachter kann zweifelsfrei feststellen, auf welcher Art der Rahmen gebrochen ist. DAS kann aber auch in stinknormaler Dipl.-Ing. oder ein Maschinenbau/Werkstofftechnikstudent in der richtigen Vertiefungsrichtung...
Aber ob der Gutachter dann sagen kann, WIE der Riß da reingekommen ist, kann ich nicht beurteilen....das tut dann aber auch nicht zur Sache, weil dann ja eh Rose die Schuld hat :D

EDIT: OK, unter 1.) muss man noch berücksichtigen, dass z.B. durch falsche Schweißparameter die lokale Festigkeit des Werkstoffes herabgesetzt wurde und der Rahmen dann natürlich einen Gewaltbruch erleidet, aber mit deutlich geringerer Kraft, als das bei einem fehlerfreien Rahmen der Fall wäre
 
wenn man auch mal schaut wie weit der ramen vom steuersatz gebrochen ist dann kann man auf die idee kommen das das genau der übergang der konifizierten (ist das richtig?) Rohre (da wo die materialstärke abnimmt) passiert ist

ich würde auf alle fälle drann bleiben !!!

PS mach mal pics von der felge
ist die auf beiden flanken beschädigt oder nur auf einer felgenflanke ???
und mach mal pics von der unfallstelle
reichen auch pics mit der handycam
 
[/QUOTE] Ich bin halt nicht so sonderlich gut auf Anwälte zu sprechen weil ich drei Insolvenzen meiner Arbeitgeber mitgemacht habe und einiges von der Arbeitsweise der Insolvenzverwalter (Anwälte) mitgekriegt habe und nicht zuletzt die vorangehenden Rechtsstreite und damit verbundenen Kosten wenigstens an einer Insolvenz mit schuld war. Aber man kann die Rechtsstreitigkeiten von Privatleuten sicher nicht mit denen von Firmen vergleichen. Da würde mich mal interessieren, ob es unterschiedliche Tarife für Privatpersonen (für Erwachsene die keine Prozeßkostenhilfe bekommen) und für Firmen gibt.[/QUOTE]

Lieber Blauer Vogel,

ich danke Dir - wirklich! - dass Du so offen sagst, warum Du solche Vorbehalte gegen Anwälte hast. Ich denke, dass dies in erster Linie aus Deiner persönlichen Betroffenheit und vielleicht auch aus den Ergebnissen der Rechtsstreite herrührt.

Was die Vergütung angeht, gehst Du von völlig falschen Voraussetzungen aus. Wenn nicht ausdrücklich und schriftlich und zu Beginn des Mandats eine Vereinbarung über eine Stundenvergütung geschlossen wir, kostet eben nicht jedes Schreiben extra, der Anwalt bekommt im Ergebnis eine Pauschale (Er kann sich in einem festen und berechenbaren Gebührenrahmen bewegen). Anders ist dies in den Niederlanden, den USA usw., da wird nur nahch Stunden oder vereinbarten Pauschalen bezahlt.(Und im Östereich des 19. Jahrhunderts, da wurde nach Seitenzahl bezahlt. Wozu das geführt hat, kann sich jeder denken, oder? )

Die Kosten kann jeder vorher ausrechnen, steht auch in einem Gesetz (Rechtsanwaltsvergütungsgesetz - RVG). Ein Anwalt sollte dies dem Mandanten auch vorher erklären und darlegen, das vermeidet Streit. Sehen zumindest wir so.

So, jetzt lassen wir aber bitte das "Anwaltsthema" ruhen, es geht hier doch um den gefährlich gebrochenen Rahmen und die Verletzungen! ;)


Haardtfahrer
 
Ich würde Rose mit einem Anwalt in Pfanne hauhen !
Schmerzensgeld ist in diesem Fall mehr als gerechtfertigt !
Und so unkulant sich Rose verhält - bei einem Rahmen der Rose maximal 150 Euro kostet ist für mich ein Skandal !

Da würde ich nicht lange zögern !
Ich habe das Vertrauen in Rose verloren - würde so einen Rahmen nicht mal mehr geschenkt fahren !
 
Piefke schrieb:
Es geht hier um einen HT-Rahmen, der 920 € kostet.

Egal was die Kiste gekostet hat. Red Bull ist eine Eigenmarke von Rose die äußerst knapp kalkuliert werden muß um im Markt zu bestehen. Es ist mitnichten ein bekanntes und teures Label wie sagen wir mal Rocky Mountain, Specialoces etc. Die können und müssen sich einen anderen Service leisten.

Piefke schrieb:
Aber bitte keinen Meister, der bei Riose in Lohn und Brot steht :mad:

Doch natürlich! Meinst Du irgendeine Firma wird sofort bei einem Schaden einen teuren Gutachter bestellen? Jede Firma in der ich bisher gearbeitet habe - und das war in der Regel nicht die Fahrradbranche - beurteilt die Schäden erst mal selber. Erst wenn man sich nicht einig wird, werden externe Gutachter herangezogen.
 
RajHid schrieb:
nach allem was ich so an mechanik verstehe
denke ich das der ramen nicht so ein bruchmuster zeigt wenn man vor ein hindernis fährt

Deine Schlußfolgerungen sind erst mal richtig. Vorstellbar wäre aber ein Sprung wo Du über das Hinterrad aufs Vorderrad aufkommst. Dann sieht der Kräfteverlauf so aus, wie der Rahmen gebrochen ist.


RajHid schrieb:
noch was zu den preisen
bei über 900 OKEN darf ich wohl erstklassige qualität erwarten

Ich darf auch bei einem Rad von 99€ volle Verkehrssicherheit verlangen.

RajHid schrieb:
vor jahren gabs ja auch mal zimliche probs mit titanrahnem wo die rohre einfach der länge nach aufgeplöatzt sind

Nein, Du tust dem Material Titan unrecht. Das war damals Titanal, was eine Aluminlegierung war. Titan kam damals je nach Ausführung als Legierungsbestandteil in Spuren vor.

Florian
 
chilipeppersfan schrieb:
Es gibt ja nicht viele Ursachen von Brüchen:

1. Eine schlagartig zu hohe Belastung, die der Rahmen nicht gewachsen ist --> Gewaltbruch
2. Ein langsam, sich unter stetiger Lasteinwirkung sich ausbreitender Riß --> Rahmen bricht, wenn der Riß eine kritische (Reiß)länge erreicht hat.

Mehr gibts nicht.

Einspruch ;)
Was Du oben schreibst ist die einfache Variante, hat sich ein Riß langsam gebildet ist das defintiv an der Bruchstelle erkennbar - da hast Du recht. War es aber ein Gewaltbruch, dann geht die Sucherei los. Warum ist er so gebrochen? Klar ist, die Belastung war für den Rahmen zu hoch, nur, war die Belastung höher als im normalen Gebrauch üblich. Sprich es gibt jetzt wieder mehrere Möglichkeiten: Der Rahmen ist konstruktiv zu schwach ausgelegt gewesen. Der Rahmen könnte einen Verarbeitungsfehler aufweisen oder der Kunde hat - überspitzt ausgedrückt - einen Drop von einer 10m hohen Brücke gemacht, worauf der Rahmen dann mit einem Bruch reagierne durfte! Da kommen dann Materialgutachten, statische Berechnungen etc.


chilipeppersfan schrieb:
Aber siehe meinen Post ein paar Seiten zuvor,,,,ich denke ja, dass es sich um einen Riß gehandelt hat, der größer geworden ist, bis er zum Bruch geführt hat. Kann man an den Fotos schön erkennen.

Das kannst Du definitiv nicht an den Fotos erkennen, das kannst Du nur exakt an der Bruchstelle erkennen. Du must ein Auge für Rastmarken etc haben. Ich erkenne nur eines, daß ein großer Teil des Bruches ein Gewaltbruch war. Ob vorher ein Riß im Rahmen war oder nicht, das siehst Du an den Fotos gerade nicht!
Bitte glaubt auchmal einem, der den ganzen Kram studiert hat ;)

Florian
 
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