Ich finde hier wird viel zu viel Panik gemacht. Meiner Meinung nach besteht (noch) keine Notwendigkeit dazu, einen Anwalt einzuschalten. Wenn diese ganze kostenfressende Rechts- und Gerichts-Maschinerie erstmal angelaufen ist, dann ist das kaum mehr zu stoppen. Ich habe in den Firmen in denen ich gearbeitet habe viele Rechtsstreitigkeiten miterlebt und das dauerte immer Monate und oft sogar Jahre und oft kam nur ein Vergleich heraus, wenn beide Seiten es irgendwann leid waren, ständig Anwaltsrechnungen zu bezahlen. Einmal war ich als Zeuge bei einer Verhandlung beim Amtsgericht dabei. Es ging um 1000,- oder 2000,- . Das lief dann so ab, dass die Anwesenheit der Zeugen festgestellt wurde, dann wurde das Urteil verlesen und kurz begründet. Kein einziger Zeuge wurde befragt und niemand konnte weiter irgendwas sagen. Wir haben zwar gewonnen, aber hätten wir verloren, hätten wir gar nichts machen können, außer in Berufung gehen. Also was ich damit sagen will ist, besser versuchen ohne Gericht klarzukommen. Einen Anwalt braucht man eigentlich hauptsächlich, wenn die Rechtslage kompliziert und unklar ist. Hier ist das Ganze relativ klar. Was fehlt, ist nur der Beweis dass Du Recht hast.
Man muß das Ganze auch mal aus der Sicht von
Rose sehen. Das ist sicher kein böser Wille sondern die sind wirklich der Meinung, dass es nicht ihre Schuld ist. Hr. S. hat wahrscheinlich zu sehr auf die Felge geachtet und konnte zusätzlich den Rahmenbruch nicht richtig beurteilen, weil ihm wahrscheinlich einfach die Kenntnisse fehlen, da
Rose sicher nicht ständig kaputte Rahmen beurteilen muß. Man hätte natürlich kundenfreundlicher reagieren sollen, aber immerhin ist ja bei
Rose die Bereitschaft zur Klärung durch ein Gutachten da und auch die Bereitschaft für die Schäden aufzukommen, sollte die Schuld bei
Rose liegen.
Ich würde folgendes machen:
1. Wie
Rose es vorgeschlagen hat, solltest Du Hr. S. anrufen um herauszufinden wen
Rose als Gutachter vorschlägt. Nach den Kosten für das Gutachten fragen. Zusätzlich würde ich Hr. S. sagen, dass Du die Fotos von dem kaputten Rahmen kompetenten Leuten gezeigt hast und diese der Meinung sind, dass man sogar schon von den Fotos erkennen kann, dass der Bruch nicht durch einen Sturz passiert ist. Dann lässt Du Dir die E-mail-Adresse geben und schickst ihm die Fotos mit der Bitte um Weiterleitung an den Hersteller. Der Hersteller soll sich das mal ansehen und seine Meinung dazu abgeben. Das müsste ja innerhalb von ein paar Tagen machbar sein. Du kannst ja in der E-mail dann die Argumente der Leute aufführen, die da was zu den Fotos gepostet haben. Dann vereinbarst Du, dass Du selbst auch noch Angebote für das Gutachten einholst.
2. Dann würde ich mehrere Angebote für ein Gutachten einholen. Das Gutachten sollte von einem renommierten Institut sein, damit
Rose es später anerkennt. Du solltest auch fragen mit welchen Prüfmethoden untersucht wird damit Du die Angebote vergleichen kannst. Innerhalb einer Woche solltest Du die Angebote eigentlich haben.
3. Wenn Du die Angebote hast, kannst Du ja noch mal hier posten, dann kann ein Werkstoffexperte vielleicht was dazu sagen.
4. Dann rufst Du noch mal
Rose an und fragst nach der Meinung des Herstellers. Vielleicht ist der Hersteller ja der Meinung, dass er den Schaden ersetzen will. Wenn nicht, sagst Du
Rose dass Du ein Gutachten machen lässt. Du solltest das schon mit
Rose absprechen, wo das Gutachten gemacht wird, also
Rose sollte mit Deiner Wahl einverstanden sein.
Rose schreibt ja der Verursacher trägt die Kosten des Gutachtens, und da wir davon ausgehen, dass
Rose der Verursacher ist, wird
Rose Dir die Kosten zurückerstatten. Soweit die Theorie. Zum Anwalt kann man immer noch wenn alles nichts nützt und ein Gutachten ist sowieso notwendig.
Ich habe gerade gelesen, Du hast am Montag einen Termin beim Anwalt. Eine kurze Beratung wird nicht die Welt kosten und der Anwalt wird Dir die Vorgehensweise erklären und die eventuellen Kosten und Dauer der ganzen Sache. Dann kannst Du immer noch entscheiden, was Du tust.