Hi Litevillegemeinde und andere Mitleser,
da wiederum das Thema Dämpfer angesprochen wurde, muss ich auch mal wieder meinen Senf dazugeben. Nachdem der Dämpfer an meinem Liteville nun wahrscheinlich zum 7. Mal seit Ostern 2006 defekt ist (ja richtig gelesen 7mal), quasi jeden Monat einmal zu DT und zurück, hoffe ich auf eine baldige Lösung des Problems. 5 Defekte waren auf Hubverlust zurückzuführen. 1x ist der Dämpfer nach einiger Fahrzeit nicht mehr richtig ausgefedert, er sackte während der Fahrt immer tiefer, nach kurzer Pause konnte man ihn wieder herausdrücken. Und nun beim 7.Mal macht der Dämpfer nach der 2. Ausfahrt so metallische Kratzgeräusche beim Federn. Merkwürdig ist, sobald man einige Male federt, klingt er wieder normal, nach einer kurzen Pause, sind wieder diese Kratzgeräusche da. Ich hatte zuerst die Lager und die Schrauben (Dreck dazwischen) in Verdacht, aber dann habe ich sämtliche Schrauben an der Wippe und der Dämpferaufnahme gelöst und den Hinterbau vorsichtig bewegt und wieder diese Kratzgeräusche, also kann es nur am Dämpfer liegen, oder? Hatte jemand schon einmal ähnliches?
Vielleicht können wir DT und Liteville bei der Ursachenanalyse zum Defekt Hubverlust helfen, indem wir hier unsere Erfahrungen zu den Defekten austauschen. Bei mir trat der Hubverlust ca. 2 bis 3 Wochen nach der jeweiligen ersten Benutzung auf (ca. 20-25 Betriebsstunden oder ca. 350-500 km). Der Hubverlust war immer verbunden mit einem defekten Lockout (5-10 mm Federung trotz Lockout). Den Lockout habe ich eigentlich nie verwendet (später nur zu Kontrolle, ob der Dämpfer defekt ist). Kein schleichender Hubverlust oder Lockoutdefekt, sondern plötzlich und auch keine Verschlechterung, wenn man mit dem Defekt weitergefahren ist. Harter Endanschlag beim Hubverlust. Der Hubverlust hat sich im Laufe der Reparaturen und Austausche verringert (15, 10 und dann nur noch 5mm). Je stärker der Hubverlust war je höher war auch die Federung im Lockout. Meistens kam beim Luftablassen Öl aus dem Ventil. Vielleicht ist das häufige Auftreten beim Liteville einfach auf die sehr gute Ausnutzung des Federweges und damit des Dämpferhubes zurückzuführen. Sprich bei anderen Rahmen fällt das gar nicht auf, da sowieso die letzen 10 bis 15 mm des Dämpferhubes gar nicht erreicht werden oder durch die Hubausnutzung wird der Dämpfer in dem letzten Drittel stärker beansprucht und geht dadurch kaputt. An der Litevilleabtimmung soll es nach DT nicht liegen.
Andere Dämpfer im Liteville: den DT HVR 200 kann man auch fahren. Da dieser einen anderen Aufbau hat als der SSD 210L (bzw. 190) und damit der Hubverlust nicht auftreten soll, könnte dieser eine echte Alternative sein. Mein persönlicher Fahreindruck: der HVR 200 passt eigentlich schon ganz gut zum Liteville, er schluckt Bodenwellen besser als der SSD 210L, ist aber nicht so effektiv beim Vortrieb. D.h. sobald der Dämpfer gerade ein Hindernis schluckt und man genau in diesem Moment stärker in die Pedalen tritt (beschleunigen oder Wiegetritt) sackt der Dämpfer stärker ein, also ein Wippgefühl. Dies tritt beim SSD 210L nicht auf. Man kann auch sagen, er ist im mittleren Dämpfungsbereich schluckfreudiger als der SSD 210L. Die stufenlos zuschaltbare Plattform (kein Lockout) macht den Dämpfer zwar weniger wippanfällig aber auf Kosten der Sensibilität. Meine Einschätzung: daher für Enduro oder Freeride gut geeignet, für CC oder Touren ist der SSD 210L die bessere Wahl. Nach meinem Kenntnisstand fährt ein Mitarbeiter bei DT auch den HVR 200 im Liteville.
Vielleicht kann Liteville ja den HVR 200 auf das Liteville abstimmen lassen. Zwar hat man dann kein Lockout, aber wer braucht dies schon.
Das Liteville ist ein überragendes Bike (bis auf den defekten Dämpfer), sonst hätte ich den ständigen Dämpferaus- und -einbau bisher nicht mitgemacht und das Bike zurückgegeben.
Für die kalte Jahreszeit habe ich übrigens eine Homepage mit geilen Bikevideos gefunden:
http://www.mountainbikebill.com/videos.htm
Echte Motivation für 2007, oder?
MfG 78