Neue Lupine > 1400Lumen LED

also ich habe die Zeit zum Basteln nicht...
mir fehlt ja oft schon Zeit um meine (vielen) Räder instand zu halten und wenns nur die sind die ich wirklich öfter fahre.
Da halte ich mich mit dem roten Tuch der Elektronik nicht auf - ich habe zwar mal ne 5/20/50Watt-Halolampe + 50fach-LED-Rücklicht an mein Stadtradl gebastelt, alles ohne Sicherung uns so...

War zeitaufwändig genug, zudem nicht mal abnehmbar.

also besser mal ne fertige Lampe kaufen um mehr Freude und Zeit zum Räder basteln zu haben.
Da muss ich auch meine Zeit sehen die ich spare wenn ich mir nicht das Wissen aneigne und solange rumbastel.
Zudem brauche ich eine Lampe die für mehrere Fahrten zur Arbeit reicht + anschliessende größere Trainingsrunde in der Winterdunkelheit.
+ Montage an dies oder jenes Rad ohne Probleme.

Habe zwar nicht die meiste Kohle aber wenns sein muss gebe ich sie einfach dafür aus...
Den Bettykopf für 540.- werde ich mir wohl holen und es leuchtet auch ganz nett geradeaus. Den Rest habe ich noch von der Edison (mal "rel." günstig gekauft als ich noch in der Branche gejobbt habe).
LED ist die Zukunft und Lupine hats einfach raus, da ist alles abgestimmt und einfach ein rundes Produkt was Leuchtdauer, Power und Akkuanzeige angeht etc...
 
Jetzt möchte mal ein paar Worte von einem passionierten Selbstbauer an alle anderen Selbstbauer richten, die immer wieder der Meinung sind, man könnte für kleines Geld eine Top-Lampe bauen. Ich bin ganz auf eurer Seite, es gibt tolle Selbstbaulampen, aber leider wird ein DIY-Produkt wahrscheinlich niemals die Performance einer Nightmare, Edison, Wilma oder Betty herankommen.

Diese Behauptung klingt erstmal etwas überheblich und vermessen, aber ich denke, ich weiss, wovon ich rede.

Mein Einstieg in das nächtliche Radfahren begann 1990 mit dem Kauf einer Nightsun aus den USA: Halogendoppelscheinwerfer mit 10 und 35 Watt. Seitdem bin ich infiziert und habe so ziemlich alles, was die Nacht zum Tag machen soll ausprobiert oder gekauft, modifiziert oder nachgebaut und mehr oder weniger erfolgreich verbessert. Meine Osram IRC Zeiten sind schon lange abgehakt, dabei habe ich mit einer Überspannung von bis zu 20 Volt und PWM-Steuerung richtig viel Licht mit entsprechend fetten Akkus in die Nacht geschleudert (allerdings mit einer Leistungsaufnahme von 38 Watt bei Volllast am 20 Watt IRC Brenner).

Auch die HID-Phase ist inzwischen Geschichte. Diverse Trailtech Lampen mit Welch Allyn Brennern mit 6 und 13 Grad und unterschiedlichen Ballasten an Li-Ion und NiMH, verschiedene Brightstar Modelle etc. liegen immer noch in meiner Bastelkammer.

Diverse Luxeon III, V oder K2 Projekte führten zu meiner aktuell hellsten DIY-Lampe: sechs SSC P4 Emmitter in meinem alten Nightsun Doppelscheinwerfergehäuse, drei Emmitter pro Seite, berieben mit einem 14,4 V und 7,2 Ah Li-Ion Akku mit Panasonic CGR 18650 D Zellen. Bei 1000 mA KSQ pro Dreierplatine mit LEDs zieht die Lampe etwa 22 Watt, was ziemlich genau der Leistungsaufnahme von Betty entspricht. Drei verschiedene Carclo-Linsentypen (bei 6 Linsen insgesamt) machen dabei eine ganz ordentliche Lichtverteilung. Aber nun zu dem, was ich nach all diesen Erfahrungen - und ich hab nur die wesentlichen aufgezählt - über die Lupine Lampen loswerden will....

Ich besitze UND liebe sie alle, denn jede ist wahrscheinlich besser als alles, was der begabteste Selbstbauer zustande bringen könnte.

Beginnen wir mit der Nightmare. 25 Watt ist nicht gerade sparsam, aber Halogen ist auch nicht gerade ein Effizienzwunder. Trotzdem hat dieses winzige und äußerst leichte Halogenlämpchen jeden IRC Brenner von Osram niedergeleuchtet. Bei 20 Volt Überspannung und 38 Watt war der Osram dann endlich heller, aber leider mmer noch nicht so weiss wie die Nightmare. Deren Brenner werden übrigens alle bei Lupine von Hand einjustiert und das sieht man dann auch. Die Lichtkegel bei Osram sind teilweise echt ein Witz dagegen (habe mindestens 20 verschiedene IRC Brenner in 10 und 24 Grad gekauft und verglichen, die Streuungen sind manchmal sogar unverschämt, sowas sollte durch keine Kontrolle kommen).

Auch die PWM-Steuerung ist bei Lupine einfach genial. Wenn man mit dem Oszilloskop mal betrachtet, wie der Brenner beim Einschalten mit stetig ansteigenden kurzen Peaks langsam hochgefahren wird, dann versteht man, wie ein Wolframfädchen so weiss glühen kann ohne durchzubrennen. Und die ganze Elektronik mit programmierbaren Dimmstufen, verschieden konfigurierbaren Akkuzustandanzeigen uvm. in einem wasserdichten Gehäuse von der Größe eines Daumennagels. Die Spannung am Brenner wird auch bei randvollem Akku mit deutlich über 8,8 Volt (6-zelliger NiMH) konstant auf 6,5 Volt stabilisiert und das bei einem sensationellen Wirkungsgrad (Das winzige PCS bleibt einfach richtig kalt).

Wenden wir uns als nächstes der inzwischen begrabenen Edison zu, die angeblich nur 600 Lumen haben soll. Dann wäre sie ja gerade mal 50 Lumen heller, als die Nightmare mit 550 Lumen, und das sollte man schon fast nicht mehr wahrnehmen können. Fakt ist jedoch: eine Edison topt die Nightmare deutlich und hält locker mit zwei gewöhnlichen Welch Allyn HID Brennern mit jeweils 10 Watt mit. Dabei ist die Ausleuchtung und die Lichtfarbe bei der Edison wesentlich besser. Ich habe es selbst ausprobiert (Trailtech Double System). Der Grund ist einfach: anders als bei LED verbessert sich der Wirkungsgrad bei HID mit steigender Leistung, da sich die abgestrahlte Lichtleistung mehr in den sichtbaren Bereich verschiebt (Linienverbreiterung bei zunehmender Temperatur, Infrarotverschiebung etc.). Außerdem erscheint das Licht bei zunehmerder Leistung weniger bläulich. Welch Allyn fertigt für Lupine eigene Brenner mit einem breiteren Abstrahlwinkel. Der Lupine-Ballast zieht tatsächlich rund 2 Ampere, die 16 Watt Leistungsaufnahme sind also reel, die Lichtmenge enspricht aber wirklich zwei WA Standardbrennern an zusammen 20 Watt. Der original WA Ballast ist nicht geregelt, daher kann man ihn durch eine höhere Eingansspannung auf Edison-Niveau hochpowern, leider hält er das nicht lange aus (habe selbst einen am Labornetzteil abgeraucht, teurer Spaß, aber interessant).

Nun zu Wima und Betty: die kleine Wilma kann mit der Edison mithalten und bringt bei 9 Watt noch Nightmare Niveau, allerdings bei einer nahezu perfekten Lichtfarbe und Ausleuchtung. Im Standbetrieb ohne Fahrtwind wird sie relativ schnell ordentlich warm und regelt sich automatisch runter. Das kann man sehr schön am Eingansstrom sehen, der recht zügig von 1,9 Ampere auf 1,5 und tiefer fällt. Wer jetzt denkt, dass die entsprechende Lichtleistung deutlich abfällt, der hat sich leider oder besser gesagt zum Glück verschätzt. Es ist eigentlich immer luxuriös hell, auch bei Nachtwanderungen ohne Fahrtwind. Und alles was die Wilma kann, macht Betty einfach noch besser. Deutlich heller, breiter, mehr Reichweite und bessere Randausleuchtung. Kurz gesagt: das perfekte Licht. Sie steckt meinen Selbstbau mit sechs P4 Emittern einfach in den Sack. Der Wirkungsgrad der Carclo- Linsen liegt leider bei nur rund 80 % und die Reflektoren wären einfach zu groß, um sechs Stück unterzubringen.

Selbst bei Dimmung der Betty auf 5%, also rund ein Watt kann man noch richtig fahren. Das bereits vielfach zitierte Temperaturproblem ist definitiv nicht vorhanden: Bei normaler Fahrt bleibt die Lampe kalt. Und wenn es heiss wird, ist sie immer noch brutal hell. Betty ist die erste Lampe, die ich überwiegend gedimmt fahre. Und bei Vollgas auf dem Singletrail ist sie einfach die Erleuchtung.

Auch die Aussagen bzw. Mutmaßungen zu der angeblich unerheblichen Selektion der P4 Emitter muss ich mal geraderücken. Selbst wenn man bei LED-Tech, Lumitronix und Co. Emitter der hellsten Selektionsklasse erhalten kann: die von Lupine scheinen noch einmal in der spektralen Verteilung bzw. der Farbtemperatur selektiert zu sein. Sie erscheinen einfach weniger kalt, als alle P4 Emitter, die ich bisher erstanden habe. Noch drastischer war die Streung bei den Luxeon K2 Emittern: da war von gelb über rotstichig bis blau alles vorhanden, was man nicht braucht.

Die ersten Nächte bin ich im völligen Wahn mit Betty UND Wilma am Lenker und zwei Akkus gefahren, inzwischen habe ich aber eingesehen, dass es einfach fast nichts bringt, bei 22 Watt mit Betty noch eine 15 Watt Wilma hinzuzuschalten. Jetzt freut sich meine Maus, da sie nun die Wilma an den Lenker kriegt.

Fazit: Ich werde weiter Lampen bauen, weil es Spaß macht, ich werde mir auch weiterhin alles von Lupine kaufen, weil es noch mehr Spaß macht und weil man ohne Referenz keinen Anreiz und eigentlich auch keine Ahnung hat. Und wenn ich zusammenrechne, was ich in Selbstbau investiert habe, ist das leider mehr als mich meine Lupine Sammlung gekostet hat.

Die Produkte von Lupine sind zwar teurer Luxus, aber jeden Euro wert und über den Service müssen wir an dieser Stelle nur drei Worte verlieren: besser ist unmöglich.

P.S. Ich bin kein Mitarbeiter von Lupine. Wer sich über die ganze Kohle wundern mag: ich bin nicht Sohn von Beruf, sondern Physiker und habe für die ganze Leuchterei gearbeitet und noch keinen Cent bereut. Meine Lampen sind teurer als mein Auto und das ist auch gut so!
 
toller Bericht, nur 2 kleine Kritikpunke:

erstens sind Reflektoren mM nach viel besser als Optiken und es gibt sie (im Falle der genannten Seoul) in 17, 20 und 27 mm Durchmesser - also so groß wie ne Optik auch (20er ist mM nach der beste, also genau die Größe wie eine Optik)
zweitens: natürlich gab es bei Luxeons vernünftig selektierte, nach Leuchtkraft und nach Lichtfarbe - nur eben nicht bei uns und wo es die gab waren die guten natürlich teurer. Cree gibts auch dementsprechend, Seoul ist noch Glücksspiel (aber die sind trotzdem um Welten besser als frühere Luxeon Led waren, selbst wenn man die ordentlich nach tint auswählen konnte)

Alles andere hat sich mit der Entwicklung der Led erübrigt, denn Lupine lebte einfach "nur" davon, genial gute Halogenbirnchen beziehen zu können. Speziell die (und natürlich auch die Spannungsregelung) waren, was deren Produkte allem anderen voraus hatten.

Was jetzt die Selbstbaulampen betrifft: das liegt doch wohl eher an der ausführenden Person und (in kleinem Maße) am vorhandenen Werkzeug. Jedenfalls kann schon ein minder begabter Bastler eine schöne und gut funktionierende Lösung bauen, kein Problem, muss man sich halt nur vorher ein wenig was überlegen...
Würde ich erstens mehr Licht als bisher wollen (Einzelemitter und Stirnlampe reichen mir, sonst könnte ich ja gleich bei Tag fahren) ;),öfter als ein paar Mal im Jahr n Nightride mitmachen & die Kohle haben, dann würde ich mir trotzdem kein Produkt von Lupine kaufen und mein Argument ist Kurzsichtigkeit von Lupine:
konnte/wollte mir nämlich anfangs keine Babylu kaufen und als ich so weit war, gab es plötzlich nur mehr die beinahe doppelt so teure Nightmare.
...egal, ein Kunde mehr/weniger juckt da nicht, dafür hab ich n Hobby um den Kopf freizukriegen und bei Regenwetter a bissl was im Keller zu basteln.

Hat eigentlich irgendwann in diesem Tread jemand die Performance, die Ausführung oder den Service von Lupine kritisiert? :confused:
Daran kann ich mich gar nicht erinnern, da gibts auch nichts zu zu tippen. :daumen:
 
Netter Bericht:lol:
Hat sich wieder ein Lupine Mitarbeiter angemeldet:confused:
Oder muß ein Kauf gerechtfertigt werden:rolleyes:
Einige Kritikpunkte:
Edi zu WA Vergleich sieht z.B. bei anderen komischerweise anders aus...
16Watt Input bei 7.2V bedeutet max. 12Watt Output = 600 Lm... (die Watt am Brenner zählen), WA ist bei 12Watt am Brenner gleichhell...
Softstart und Leistungsregelung, sorry, ist bei ambitionierten Selbstbauern Standard...
etc. pp. ...

Der Nikolauzi
 
Da sind sie ja gleich wieder, die großmäuligen Obermurkser.
War mir klar, daß euch der Beitrag nicht geschmeckt hat, Realismus ist halt nicht euer Ding.
 
pisa @ work :(

versuch doch einmal die Beiträge zu lesen, den Sinn zu verstehen und zwischen berechtigter Kritik bzw. der berechtigten Nennung von Fakten und nicht zutreffendem Humbugsmeldungen zu unterscheiden
und unterlasse dann doch bitte Deinen Humbug

schwierig, zugegeben ... :rolleyes:
 
Also mir würde der Titanring ja schon reichen, das niedliche Lämpchen brauche ich nicht. :daumen: Ob die den Ring einzeln verkaufen? :confused:

Und zum Bericht von Serotta-Tom: genau so sehe ich das auch, nur das ich halt die Supernovaserie kaufe aber das ja nu egal.

Die Selbstbaulampen, auch ich ziehe den Hut vor soviel Einfallsreichtum, kommen eben nur in seltenen Fällen und auch nur in Teilbereichen aber niemals als Gesamtpacket an die Herstellerlampen heran.
Große Nachteile sehe ich auch in dem dauernden Birnenwechsel und der ständigen Angst vor ausfällt, den schweren Akkus, den peinlich langen Ladezeiten, den ungenauen Spannungsanzeigen, weil Temperaturschwankung abhängig und die kurze Lebensdauer der Akkus. Des weiteren sind sie wenig flexibel das sie im gedämmten Modus sofern sie einen haben um Welten dunkler sind als die Hersteller Lampen und und und…
Ja die Kosten, was die da schon alles rein gesteckt haben, Auch ich kaufe, montiere und fahre los und das bei einem 5 Sterne Service
 
Große Nachteile sehe ich auch in dem dauernden Birnenwechsel und der ständigen Angst vor ausfällt, den schweren Akkus, den peinlich langen Ladezeiten...

Du hast aber schon mitbekommen daß Selbstbau längst weiter als Halogen-Spots am Blei-Akku ist? Bei der Ladezeit verstehe ich weder was da im Selbstbau der beschränkende Faktor, noch was an einer längeren "peinlich" sein soll.

@nikolauzi
Ich hatte mal beim Lupine-Chef rausgekitzelt daß es bei der Edi 13W am Brenner sind, sehe die 900lm-Angabe mittlerweile auch mit Zweifel, aber eine schlüssige Erklärung warum dann die Wilma nicht deutlich heller ist, hab ich von dir auch noch nicht gelesen. Vielleicht sollten wir z.B. mit den 240lm der SSC und überhaupt mit Lumen-Angaben auch etwas vorsichtiger umherschmeissen, bin mal gespannt was bei den Messungen von Siam rauskommt.

MfG Manne
 
Ich habe gerade mal unter die Motorhaube meines Wagens gesehen, (Baujahr 2006) da hängt doch tatsächlich noch eine Halogenlampe an nem Bleiakku... :heul:
 
Große Nachteile sehe ich auch in dem dauernden Birnenwechsel und der ständigen Angst vor ausfällt, den schweren Akkus, den peinlich langen Ladezeiten, den ungenauen Spannungsanzeigen, weil Temperaturschwankung abhängig und die kurze Lebensdauer der Akkus. Des weiteren sind sie wenig flexibel das sie im gedämmten Modus sofern sie einen haben um Welten dunkler sind als die Hersteller Lampen und und und…

Sind das die Erfahrungen mit Deinen eigenen minderwertigen Eigenbauten von denen Du nun auf alle anderen Eigenbauten schließt oder ist das aus den Fingern gesaugtes "Hörensagen" und beruht nur auf Vermutungen?
 
Netter Bericht
Hat sich wieder ein Lupine Mitarbeiter angemeldet
Oder muß ein Kauf gerechtfertigt werden

Immer erst mal im unteren Niveaubereich starten und die Reputation oder/und Intention des anderen schlecht machen. Bist du Anwalt?

Wenigstens bleibt dann noch Spielraum nach oben.
 
War bis gestern ein schöner Beitrag. Sollte doch jedem selbst überlassen sein, sich eine Lupine oder ähnl. zu kaufen, oder selbst zu basteln. Wird sicherlich kein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Ich bastel selbst. (Ende)
 
Bemerkenswert wieviele sich derbe auf den Schlips getreten fühlen.

Diese Diskussion (sofern es überhaupt eine ist) führt eh zu nix.

Jeder der für sich selbst findet das er mit dem Preis X eine gute Lösung gefunden hat für seine Bedürfnisse hat doch irgendwie recht. Warum immer alle in ein Raster zwängen.

Ich bin laie. Zweifel dennoch einige Pauschalaussagen oben an. Dennoch glaube ich das die neue Wilma für 550 Euro derzeit eine ganz akzeptable Lösung sein könnte für viele biker. Muss es immer gleiche die Betty für 1.000 sein?

Ach ja, mehr Licht geht immer.
 
Auch wenn ich eigentlich lieber kaufe als baue, da der Zeitaufwand für eien guten Eigenbau immens ist, so bin ich der Meinung, dass der Selbstbau -bis auf das mechanische finish- dem kommerziellen Produkt immer überlegen sein kann. Das liegt einfach daran, dass man im Gegensatz zu einer laufenden Serienfertigung praktisch sofort zu den neuesten Bauteilen greifen kann, während diese bei kommerziellen Produkte erst nach einiger Zeit eingesetzt werden (können). Zudem muß man sich keine Gedanken um Preise, dauerhafte Verfügbarkeit, Sicherheitsbestimmungen, EMV etc. machen. Zudem kostet die eigene Arbeitszeit nichts. Und wieso sollten die Ingenieure in Firmen mehr können als (eventuell dieselben) wenn sie zu Hause eine Fahrradlampe bauen?? Eine Neuentwicklung oder Verbesserung ist "privat" (bei vorhandener Infrastruktur) deutlich schneller und einfacher als in einer Firma möglich.
Zu den Leuchtmitteln (wo man immer auf den Markt angewiesen ist): Man kann davon ausgehen, daß die aktuellen HID-Lampen für Kfz das Beste am Markt erhältliche darstellen, was Wirkungsgrad in Verbindung mit einer annehmbaren Lichtfarbe bei hoher Lebensdauer angeht. Eine derartige Entwicklung steckt wohl in kaum einem anderen Leuchtmittel. Selbst die H7 Halogenlampe schlägt so ziemlich jede andere Glühlampe dieser Leistung (bis zu 1700 lm), frißt jedoch einfach zu viel Strom für das Fahrrad.

Ich habe bisher noch nichts gesehen, was an eine D2S auch nur ansatzweise rankommt. Ich hätte auch lieber eine kommerzielle Lampe in schönem Gehäuse, würde auch richtig Geld dafür bezahlen, jedoch müsste diese mindestens die Ausleuchtung meiner D2S besitzen und das gibt es nicht.

Gruß
Thomas
 
Immer erst mal im unteren Niveaubereich starten und die Reputation oder/und Intention des anderen schlecht machen. Bist du Anwalt?

Wenigstens bleibt dann noch Spielraum nach oben.

Es werden Werbeaussagen hingestellt/wiederholt, die sich nicht belegen lassen/schon mehrfach wiederlegt worden sind. Zudem Eindrücke zu Fakten erhoben (z.B. Nightmare mit knapp 40Lm/Watt angenommen:rolleyes: )
Das klingt sehr emotional oder finanziell bewegt.
Daher rührt meine Reaktion.

@manne
"aber eine schlüssige Erklärung warum dann die Wilma nicht deutlich heller ist, hab ich von dir auch noch nicht gelesen."
Die liefert Lupine selbst, sie stufen die Wilma unter der Edi ein, so stand's zumindest in den Berichten. Allein davon bin ich ausgegangen.
Habe mich also auch auf Werbeaussagen verlassen, eigentlich ein Widerspruch:)

Der Nikolauzi
 
Große Nachteile sehe ich auch in dem dauernden Birnenwechsel und der ständigen Angst vor ausfällt, den schweren Akkus, den peinlich langen Ladezeiten, den ungenauen Spannungsanzeigen, weil Temperaturschwankung abhängig und die kurze Lebensdauer der Akkus. Des weiteren sind sie wenig flexibel das sie im gedämmten Modus sofern sie einen haben um Welten dunkler sind als die Hersteller Lampen und und und…

@michrat: 1. Ich verwende LED, nicht selektiert, aber ansonsten die Gleichen wie auch Lupine verbaut. Die muß man nicht wechseln, bis die kaputt sind ist eine neue Lampe da.
2. Lupine schreibt selbst, dass man nicht sicher ist vor ausfällen und zur Sicherheit immer eine kleine Notlampe dabei haben sollte. Solltest du bei deiner Supernova auch mal überdenken.
3. Mein Akku ist nicht schwer.
4. Ich könnte den Akku rein theoretisch in 3 Stunden laden, ob ihm das gut tut ist die Frage. Peinlich finde ich die 8h bei der Betty.
5. Die Spannungsanzeige zeigt mir Klartext die Spannung an. Das ist zwar interpretationswürdig, aber dafür habe ich ja die Lampe gebaut und kann das interpretieren.
6. Meine Lampe soll dunkler sein im "gedimmten" Modus.

Ich möchte einfach mal ein paar Sachen klarstellen.
Finde nämlich in beiden Richtungen durchaus unberechtigte Kommentare.
Niemand hier sagt, dass Lupine schlechte Lampen baut, aber man kann sich durchaus Fragen wo die Entwicklungsarbeit von Lupine ist.
Es ist faktisch so, dass man sich absolut vergleichbare Lampen zusammenbauen kann. Wer nicht die Zeit dafür hat oder nicht das Können, der muß sich wohl eine Lupine kaufen, aber wer die Zeit und das Können hat kann viel Geld sparen. Sehr viel Geld. Und dazu gewinnt man eine Menge an Erfahrung und Fähigkeiten.
Ich finde es halt nach wie vor Schade, dass Lupine immer teurer wird und nie billiger, nichtmal günstiger.
Daher mein Kritikpunkt an Lupine. Wo ist die Entwicklung? Von der Wilma zur Betty ist es nur ein Katzensprung von der Entwicklung her, aber ein ordentlicher Sprung im Preis.

Noch eine kleine Frage: Wie kommt man auf 6 Stunden Leuchdauer bei der Betty? Mal 1,333 Märchenfaktor?

Gruß td
 
So, um eine vernünftige Diskussion nochmal anzuheizen. Hört euch das mal an:

(Annahmen sind unterstrichen und können nicht überprüft werden)

Lupine Betty 12:

Der Akku ist von Lupine mit 13,8Ah angegeben. Da der Akku eine 2s6p Konfiguration hat kann man von 2300mAh 18650 Zellen ausgehen. Nehmen wir an Lupine hätte im Sinne des Kunden die Produktion auf die stärksten Zellen umgestellt, klammheimlich ohne es im Datenblatt zu erwähnen. Understatement pur! :lol:
Dann hätten wir jetzt 2600mAh pro Zelle und damit einen Akku mit 15,6Ah.

Weiter ist die Laufzeit auf voller Leistung (22Watt) mit 6h angegeben. Da der Kunde ausschließlich mit einer Stoppuhr die Laufzeit überprüfen kann, sollte man annehmen, dass hier nicht geflunkert wurde. Wäre auch sehr ärgerlich wenn einem 1h Marsch vor dem Höhlenausgang das Licht ausgeht. *gg*

Und jetzt noch das Datenblatt von der Seoul P4: http://www.dianaelectronic.de/faq/W42180.pdf


Das sind die Berechnungsgrundlagen, jetzt die Berechnung:

Bei angenommenen 15,6Ah und 7,2V Nennspannung habe ich 112Wh Energie in meinem Akku.
Diese Energie muß für 6h reichen: 112Wh : 6h = 18,7W
Diese Leistung von 18,7W spaltet sich auf auf 7LED: 18,7W : 7LED = 2,7W pro LED
Laut Seoul Datenblatt habe ich bei 600mA ca. 3,5V Vorwärtsspannung.
Also 2,7W : 3,5V = 0,76A (ok, kleiner Fehler zu Gunsten Lupines)
Ich gehe von ca. 1V Drop in der Schaltung aus!
0,76A * 1V = 0,76W Verlust (wäre noch viel effizienter als wahrscheinlich technisch möglich)
Also bleiben gesamt 18W für die 7 LED.
18W : 7LED = 2,6W
Strom pro LED (wieder mit 3,5Vf gerechnet um Verwirrung zu reduzieren):
2,6W : 3,5V = 0,7A
Laut Seoul Datenblatt habe ich bei 700mA ca. 170lm pro LED
170lm * 7LED = 1190lm
Verluste im Kollimator: 5%
1190lm * 0,95 = 1131lm

Alle Annahmen sind, denke ich, realistisch gewählt. Trotzdem fällt das Ergebnis "nicht" wie erwartet aus.
Wenn Lupine nicht die beste Klasse Lithium Zellen verwendet, oder der Drop der Schaltung höher wäre, oder der Kollimator nicht hochvergütet wäre, würde das Ergebnis sicher vernichtend ausfallen.


Eternity2:

8 Seoul P4 an gemessenen 1000mA, Carclo Optiken 10°, Taskled Platinen, 32Watt Aufnahme maximal, 4,5h Leuchtdauer, bei Fahrtwind nicht fühlbar warm,...

Seoul hat mich beschissen und die P4 liefert nur 200lm an 1000mA

Die Carclo Optiken lassen nur 85% des Lichts durch! (http://www.dianaelectronic.de/faq/ctpCR1.pdf ganz unten)

Berechnung:
200lm * 0,85 = 170lm
8LED: 170lm * 8LED = 1360lm

und das mit miesen Annahmen, völlig ungeschönt. Und die Ausleuchtung ist völlig in Ordnung, meiner Meinung nach sogar annähernd perfekt.

So hätte ich mir den Artikel von einem Physiker vorgestellt.

Gruß td
 
Ich bin jetzt mal von "die 22Watt stimmen nicht" ausgegangen! Aber wenn sie im Stand runterdimmt hat die Betty auch keine 22 Watt mehr. Also läuft es aufs Gleiche raus!

Gruß td
 
@all:
Ich hab zwar mit Sicherheit nicht alle 120 Postings zu diesem Thema gelesen, will aber jetzt auch meinen Senf dazu abgeben.

An die Lupine-Fans:
-Wie viele schon gepostet haben, es steht ausser Frage, daß Lupine geile Lampen herstellt.
-Nur mal so als Beispiel: Wenn ich jemanden, der nicht gerade Geländefahrrad (das ist mal schön bezeichnet, oder?) fährt erzähle, daß es Fahrradlampen zu kaufen gibt, die zw. 600 und 1000€ kosten, ernte ich gewöhnlich ungläubiges Kopschütteln oder bekomme gar den Vogel gezeigt. BTW, es gibt sehr viele Leute, die nur wenig mehr monatlich von ihrem Chef überwiesen bekommen, als die Lupines kosten (zumindest die Top-Modelle).
-Die Selbstbaulampen kosten natürlich auch Geld, v. a. wenn man nette Teile bauen möchte, jedoch hat man dann doch ein ganz anderes Preis/Leistungsverhältnis!
-Die meisten Lampenbauer wollen auch gar nicht mit Lupine und Co. mithalten, es gibt welche, die bauen mit Sicherheit gleichwertige Lampen, manche eher weniger feine. Was aber meiner Meinung nach auch gar nichts ausmacht, jeder halt so wie er mag, deshalb dürft Ihr ja auch gerne Euere Kröten nach Burgthann schicken ;)

Ich hab auch auf beiden Seiten (Lupine vs. Eigenbau) durchaus gut und fair argumentierte Postings gesehen, die interessant geschrieben waren und auch echt informativ.

Sich aber gegenseitig zerfleischen zu wollen bringt auf jeden Fall keinem was.
Deshalb: Nicht streiten, schön spielen, es geht im Endeffekt ja nur drum, nachts gut was zu sehen, wenn man biken geht.

So, das wars, wenn jemand noch Bock hat, ne feine Maglite zu sehen, muß er zu diesem Forum gehen: http://www.ledstyles.de/ftopic2075.html

mfg
bofer
 
Wenn ich jemanden, der nicht gerade Geländefahrrad fährt erzähle, daß es Fahrradlampen zu kaufen gibt, die zw.
völlig korrekter Post und absolut nachvollziehbar,
aber noch zu schwach ;)

Wenn wir hier in einem MTB-Forum hören, dass ein Rad 5000,- (oder mehr) kostet ...
(das aktuelle hat die Hälfte gekostet und viel mehr an Kohle zusätzlich bringt imho kaum mehr einen Perfomancegewinn)
und erzähl das mal jemand, der ein € 500,-- Fully mit Scheibenbremsen für teuer hält
.
.
.
(nur mit dem Unterschied, dass das Billigrad tatsächlich schlecht ist, ohne Interpretationsspielraum)
 
Guten Morgen Leute,
ich finde es beeindruckend, welche kleine Lawine da gestern zum x-ten Mal losgetreten wurde. Daher will ich nun einfach mal eine Faktensammlung zum Besten geben. Die richtet sich in vielen Punkten besonders an nikolauzi und an Joerky, an deren Kompetenz ich noch nie gezweifelt habe, aber bei denen ich häufig den Eindruck habe, dass deren mir theoretisch anmutende Statements keine empirische Basis haben. Wenn man über Licht spricht, muss man es definitiv gesehen haben. Ansonsten bleibt man auf der Ebene dunkler Spekulation.

Als erstes mal ein paar Fakten über mich. Ich hoffe, es wird nicht peinlich poserhaft, aber Kompetenz will schließlich belegt sein:

Ich bin KEIN!!! Mitarbeiter von Lupine, sondern Physiker, Neurobiologe und wissenschaftlicher Leiter eines Lernsoftwareherstellers, wohne auch nicht in Burgthann, sondern in Wiesbaden und bin seit 17 Jahren pathologisch lampenverstrahlt. In meiner Doktorarbeit untersuchte ich die Mechanismen der Verarbeitung von Helligkeitsinformationen im visuellen System des Menschen und bin daher mit den physiologischen und wahrnehmungspsychologischen Mechanismen des Sehens bestens vertraut.

Ich habe so ziemlich alles ausprobiert und DIREKT miteinander verglichen, was der Markt an guten Produkten in den letzten 10 Jahren geboten hat. Als Sammler liegt das meiste Zeug auch noch bei mir zuhause rum.

Bei unseren Selbsbauprojekten sind CNC-gefräste und eloxierte Gehäuse, frei programmierbare PWM-Controller und viel Liebe zum Detail seit 3 Jahren Standard. Wir sind zu dritt: ein radsportbegeisterter Industriedesigner, ein Dozent für Elekrotechnik, der sich seit Jahren intensiv mit Lampenelektronik beschäftigt und ich als fleischgewordenens Leuchtmittel.

Unser aktuelles Projekt läuft mit vier SSC P4 Emittern in Reihe geschaltet (Wilma lässt grüßen), die an 7,2 Volt (2-zell. Li-Ion) mit einem Step-up Wandler betrieben werden. Der Wandler wurde inzwischen nach umfangreichen Modifikationen auf einen Wirkungsgrad von 92% bei einem Output von 880 mA gebracht.


Als nächstes möchte ich einfach mal einige Statements aufgreifen, die mir bei der Lektüre der vielen Beiträge im Hals stecken geblieben sind:

@ nikolauzi: Es wurde niemals behauptet, die Nightmare habe 40 Lumen pro Watt. 550 Lumen bei 25 Watt entspricht 22 Lumen/Watt. Ich denke, das wird keiner anzweifeln - ist ja auch nicht weiter beeindruckend. Trotzdem ist die Lichtqualität (insb. Ausleuchtung und Farbtemperatur) einer Nightmare deutlich besser als die eines 20 Watt Osram IRC mit Überspannung bei einer Betriebsleistung von 25 Watt. Wir haben die 20 Watt IRC Brenner mit bis zu 40 Watt bei über 20 Volt gequält, dann machen die natürlich schon richtig viel Licht. Ich selbst habe schätzungsweise 20 bis 30 IRC Brenner nach Homogenität der Ausleucht selektiert. Da waren auch echte Gurken mit dunklen Löchern im Zentrum dabei. Nichtsdestotrotz ein gutes Leuchtmittel und immer noch erste Wahl für Halogenlampenbauer, die für wenig Geld viel Licht wollen und denen der dicke Akku am Rad egal ist.

Gehen wir nun von der hoffentlich nicht angezweifelten Nightmare über zur Edison: Wenn die keine 900, sondern nur 600 Lumen bringen würde, wäre sie genau 50 Lumen heller als die Nightmare. Diese 50 Lumen sollte man aufgrund der physiologischen Eigenschaften des visuellen System gerade mal wahrnehmen können (siehe Weber-Fechner-Gesetz: logarithmischer Zusammenhang zwischen Wahrnehmungsintensität und physikalisch ermittelter Lichtintensität). Leider oder besser glücklicherweise bügelt die Edison eine Nightmare locker weg. Ein kurzer Vergleich: Ein IRC Brenner (20 Watt, 24°) mit 25 Watt betrieben erscheint gegen eine Nightmare wie eine große gelblich Pizza mit sehr bescheidener Randausleuchtung. Nächter Schritt: Die bisher gleißend weiss erscheinende Nightmare wird allerdings im Vergleich zur Edison zum gelben Fleck auf dem Waldboden.
Dass die Edison deutlich heller erscheint, als die Nightmare, ist garantiert nicht auf die andere spektrale Strahlungsleistungsverteilung des HID-Brenners zurückzuführen (Maximum nicht bei 3600 sondern bei 5500 Kelvin). Den Beleg hierfür finden wir beim Vergleich mit zwei original Welch Allyn HID-Brennern (hiervon hatte ich insgesamt 6 Stück aus den USA bezogen). Die Edison ist dramatisch heller als ein WA Brenner mit original Ballast an 10 Watt, der schließlich 500 Lumen bringen soll. Hätte die Edi nur 600 Lumen, wäre das nur ein erkennbarer Unterschied. Erst bei Betrieb von zwei WA-Brennern (20 Watt, 1000 Lumen) hat man die Power der Edison erreicht. Leider bei einer wesentlich schlechteren weil zu schmalen Ausleuchtung, dabei handelte sich um die 13° Flood Version, über die 6° Spot Variante brauchen wir gar nicht zu reden. Die funktioniert wirklich nur als Zweitbrenner zur Fernsicht. das vermute ich nicht, ich habe es x-mal getestet!!!! Der Edison-Brenner ist eine Sonderanfertigung von Welch Allyn für Lupine und leider nicht frei erhältlich.

Meine Erfahrung mit den original Brennern von WA und den lichtschwächeren (auch getestet und das mit diversen Nachtfahrern) von Brightstar (10 Watt bei geregeltem :) Ballast in 35 und 50 mm Durchmesser) im Vergleich zur Edison ließen mein Interesse an weiteten HID-Projekten schnell einschlafen. Insbesondere die Problematik des ungeregelten WA-Ballast und den hierzu passenden Akkus hat mich ziemlich genervt. Mit der von Trailtech gelieferten HID-Controller-Elektronik (Softstart und Spannungsstabilisation auf 13,2 Volt) habe ich zwei Ballaste abgeraucht, da die PWM-Steurung den Ballast einfach nur quält. Der will ne glatte Gleichspannung und kein hochfrequentes Hackwerk.

Widmen wir uns der aktuellen und mit Sicherheit zukunfstweisenden Technologie. Die Vorteile der LED-Technik will ich an dieser Stelle nicht mehr zusammenfassen, die kennt sowieso jeder (Wirkungsgrad, Lebensdauer, Dimmbarkeit, Lichtfarbe, mech. Stabilität etc....). Stattdessen will ich mal die eine oder andere Bemerkung aufgreifen:

Betty und Wilma sind in puncto Temperaturmanagment keine Fehlkonstruktion.

... was die Entwärmung angeht, ist sie offensichtlich eine Fehlkonstruktion. Halogen soll schön heiß sein, um gut zu funktionieren, bei den Gasentladungslampen weiß ich es nicht, aber LEDs müssen möglichst kühl betrieben werden für erstens guten Wirkungsgrad und zweitens das lange Leben, das man ihnen im allgemeinen nachsagt. Dieses Gehäuse ist dafür definitiv unzureichend. Das reicht mit viiiel Augen zudrücken vielleicht bis 10W.

@spargel? hast du's ausprobiert? Ich schon! Bei Wilma UND Betty: kein Problem, die Temperaturregelkreise funktionieren hervorragend und die Lichtmenge im runtergeregelten Modus ist immernoch Luxus pur. Dabei wird keine LED auch nur annähernd im schmerzhaften Temperaturbereich gequält. Mein Selbstbau mit sechs P4 Chips bei 1000 mA und über 20 Watt wird im Stand ohne!!! Temperaturkontrolle ordentlich heiss, aber bei Fahrtwind bleibt die Lampe kühl. Ein Vorgängermodell mit K2 Emittern an 1500 mA KSQ wird sogar richtig heiss, aber wenn die abrauchen ist mir das auch egal. Beim Fahren bleibt sie trotzdem kalt.

Hier habe ich ein wenig Toleranz vermisst:
...Eins muß man ihr aber lassen, trotz dem blöden Namen (der die Borniertheit von Lupine zeigt) sieht sie sehr geil aus!
....

@ traildesaster: ich weiss nicht, wieso die Namensgebung der Modelle die Borniertheit von Lupine zeigt, aber du hast recht: Betty sieht live sogar noch geiler aus. Und der Titanring ist im abgeschraubten Zustand federleicht und er passt sensationell zu meinem Serotta Titan.

Auch irgendwie erstaunlich fand ich folgendes Statement:
Die Selektion ist kein Aufwand, die "ganze Regelung und Steuerung" ist nix neues - ob nun 3, 4 oder 7 LEDs benutzt werden, die Ansteuerung über nur einen Taster - naja, nett, aber was ist daran teuer entwickelt?
...Schöne Lampe, kein Zweifel, aber den Preis immer mit solchen an den Haaren herbeigezogenen "Entwicklungskosten" zu rechtfertigen ist echt langweilig.
...aber dieses "hach, die Entwicklung war sooooo teuer" kann jetzt mal aufhören. Damit könnt ihr gerne wieder anfangen wenn Lupine eine Lampe rausbringt die fliegen kann...

@Joerky: Schon mal einen Step-up-Wandler entwickelt, der mit 7,2 Volt vier oder sogar sieben Emitter in Reihe mit einem akzeptablen Wirkungsgrad antreibt? Bring doch mal 6 Volt (fast leerer Akku) auf 25 Volt Durchlassspannung für sieben LEDs in Reihe. Viel Spaß bei Layout der Platine und der Wahl der Bauteile. Und überleg dir, wo du deine Elektronik unterbringen willst. Wir sind jetzt bei einer beidseitig bestückten Platine mit 40 mm Durchmesser angekommen und die Bauteile sind so winzig, dass man sie kaum noch von Hand löten kann.
Hast du schon mal mit unterschiedlichen Linsenkombinationen experimentiert? Wenn ja, dann weißt du, wie aufwendig es ist, ein vernünftiges Ergebnis zu erreichen. Und wenn man sich wirklich den Ar... aufreißt, ist es immer noch nur der Versuch, die Performance einer Lupine zu erreichen. Ganz zu schweigen von Größe, Gewicht, Zuverlässigkeit, Wirkungsgrad und Design.

Übrigens: folgendes Statement hat mir auch sehr gut gefallen. @yellow_ö: Lustige rechnung. So kann man richtig reich werden.
Natürlich sind die Lupine-Produkte alle sehr gut, aber ...verglichen mit einer Nightmare sind die reinen Materialkosten
* für eine Edison + 50,--
* für eine alte Wilma + 50,--
* für diese neue Lampe + 70,--
(wobei ich für diese "Sonderentwicklung" der Optik 30,-- angenommen habe, denn eigentlich sind das nur die bereits von ANDEREN entworfenen Otiken, die "einfach nur" mit einer 5 mm Kunststoffplatte zusammengeschweisst wurden. Viel teuerer werden die nicht kommen und selbst wenn ...)
Elektronik dieser drei Lampen sind NULL unterschiedlich im Konstruktionsaufwand.

...und genau aus diesem Grund befindet sich das komplette Team von Lupine gerade auf den Seychellen und genießt Hummer und Champagner. Die haben nämlich keine Ahnung, wie sie die ganze Kohle verprassen sollen, die sie mit ihren Lampen inzwischen verdient haben. Proost!

Fazit: Spaß beiseite - Ich habe mich immer bemüht und ich werde auch nicht aufhören, Lampen zu bauen. Trotzdem habe ich eingesehen, dass ich bei bei allem Know-how und handwerlichem Geschick nicht mit den (Zitat: auch nur mit Wasser kochenden) Lupinisten mithalten kann. Und leider kostet die Bastelei ein Schweinegeld, denn oft sind diverse Komponenten einfach unbrauchbar. Und Lehrgeld ist auch Geld. Also kaufe ich mir weiterhin alle Bettys und Co als Referenz und Ansporn und freu mich, wenn ich nahe an die Qualität der Ausleuchtung rankomme. Aber wenn man das beste Produkt am Markt haben will, kommt man an einer Lupine einfach nicht vorbei. Dafür vergneif' ich mir auch gerne mal das eine oder andere:bier:
 
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