Schlaflos auf'm Sattel - Wertfreie Bike-Touren

mikkael

Trailblazer
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7. August 2003
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Ort
Erkrath
Ich weiß, von dieser guten Threadsorte über interessante Touren und Tourenberichte gibt's einiges hier im Forum. Hier sind meine 50 Cents.
 


Immer nach dem gleichen Muster. Telefon klingelt:

“Michael Abi*?”
“Jou.”
“Hättest du mal Lust, ähmm.., ?”
“Ja, klar. Mach ma.”​

Somit war eigentlich die aufwendige Planung bereits abgeschlossen. Es ging los am Donnerstag Abend.

Eckdaten:
Ziel: Schon wieder Pfalz - Mission: Biken, klar.
Personal: Das übliche, Mr Sunday und ich
(3 Nächte, 3 Biketage. Zuerst ab nach Rodalben, anschliessend nach Dahn)
Fahrzeug + Unterkunft: Peter Förster (das WoMo, Bild unten).



Tag 1 - Rodalben

Zwar hatten wir beide den übergehypten und auch ferbotenen Fatty bereits einige Male in den Beinen, das (und der Dauerregen am Vormittag) sollte uns nicht daran verhindern, zu den bereits vorhandenen Straftaten, einen weiteren hinzuzufügen. Über den Fatty ist bekanntlich wenig zu berichten, langweiliger Singletrail halt, so etwa 40 Kilometer lang! Ganz nett. :D

Beim Supermarkt in Rodalben war dann die Kaffeefahrt zu Ende. Anschliessend rückten wir nach Dahn, unsere ausgesuchte Heimat für die nächsten 2 Nächte. Leckeres pälzisch-chinesisches Abendessen wurde mit nicht so leckerem chinesischem Reisbier kombiniert, das Resultat war die gebackene Banane.

Diese harmonische Mischung trübte die Stimmung keineswegs, als wir dann im Wohnzimmer von Peter Förster die Schokoladenvorräte mit begleitender Musik vernichteten.



Tag 2 - Dahn

Der Samstag begann mit hohem, steigendem Luftdruck. Somit blieb der angesagte Regen aus und wir hatten die einzigartigen “Schätze der Süden” im Programm, ein Mix aus dem Dahner-Felsenweg und akribisch handausgelesene Singletrails der Region. Die zigfachen Abzweigungen führten mich teilweise in die Irre, aber bis auf wenige Ausnahmen, klappte es sogar mit dem Navigieren einigermassen gut.

Was war das für eine Runde! Bergauf oder bergab, selten wird man mit so einem hohen Trailanteil belohnt. Als das Dauergrinsen in unseren Gesichtern doch gesundheitsschädliche Dimensionen annahm, wollten wir was dagegen unternehmen. So begaben wir uns in der “Dicken Eiche” zur lebhaften Gesellschaft der Pfälzerwald-Wanderer, die sangen und tanzten was das Zeug hielt. Obwohl sichtlich irritiert von unserem Aussehen, waren sie sogar richtig “nett” zu uns.



Diese einmalige Atmosphäre genoss Michael mit Leberknödel und quittierte es mit dem passenden Gesichtsausdruck. Anschliessend war der alter Mann doch nicht mehr zu retten, als wir anschliessend die tollen Trails eins nach dem anderen rauf und runterdüsten. Nach allen Felsenarten (Wetzstein-, Rappen-, Zwickstein, Schmalstein- und Napoleonfelsen), eigenartigen Ortschaften wie Busenberg, also nach etwa 56 km und bei ca. 1400 HM fand der Trailwahnsinn sein Ende in Dahn, gerade rechtzeitig vor dem verdienten tollen Abendessen im Dahner Sportpark, dessen öffentlichem Parkplatz wir für unsere Übernachtungen mißbrauchten.



Michael zockte danach eine Runde Motocross mit seinem iPhone, während wir den grünen Silvaner gemeinsam zunichte machten. Schon wieder ein netter Abend mit viel Musik, ausgiebiger Unterhaltung, viele dunkler Schokolade und lauter Gelächter.

Tag 3 - Münchweiler

Für den Sonntag war Spätaufsteherfrühstück angesagt. Zum Glück hatten die Meteorologen schon wieder versagt, nix war’s mit dem vorhergesagten Regen. Nach dem Frühstücksbuffet haben wir uns schnell auf dem Weg nach Münchweiler gemacht, für die letzte Runde des langen Weekends.



Dem ersten moderaten Anstieg folgte ein versteckter Singletrail** der “recht netten” Sorte. Anschliessend kam der lange, unaufhörliche 500 HM Anstieg zum Luitpoldsturm. Etwas ausgepowert beim Turm, musste ich einige nettaussehenden alten Damen die wertvollen Katjes Bonbons mit Waffengewalt rausrücken, während Michael oben die schöne Aussicht über den ganzen Pfälzerwald genoss. Burg Trifels war omnipräsent und weckte bei mir stets alte Erinnerungen auf, da ich in meinen jüngeren Jahren in Annweiler ein Jahr lang das dortige evangelische Gymnasium unsicher machte.



Anschliessend haben wir die Runde ein wenig verkürzt**, ein kleines Stück Strasse gefahren aber wurden mit einem etwa 4 kilometerlangen ununterbrochenen Singletrail belohnt, der sogar in dieser verwöhnten Bike-Region seinesgleichen sucht.



Als wir uns wunderten, wo die übrigen Höhenmeter blieben, wurden wir schnell des besseren belehrt: Schon wieder ein extralanggezogener Anstieg, der den Begriff “Bergaufrollen” etwas an der Intensität übersprang, endete allerdings (wie bei allen Anstiegen) in einem herzlich willkommenen technischen Singletrail-Abstecher nach pfälzische “Luxemburg”.



Vorbei an den Kletterern, war der Trail zwar das Highlight des Tages aber nichts für schwache Nerven. Der letzte Viertel der Runde war eher unspektakulär, komischerweise die einzige Portion des Wochenende im Pfälzer Mountainbike-Park, ein Resultat davon was man hat, wenn man einen Rennradfahrer wie Udo Bölts Mountainbike-Trails stylen lässt. (Mann, bin ich böse! :o)



Zum Schluss waren wir wieder zurück in Münchweiler mit weiteren 56 km und etwa 1100 HM in den Beinen. Merkwürdige Stadt mit höchstmerkwürdigen Idolen! :D



Weil sich die Restaurantsuche in Pirmasens als mühsam erwies, musste Michael nach meinem bescheidenen Vorschlag eine erschreckende Entdeckung machen: Er aß zum allerersten Mal in seinem Leben im Burger King. :p

Unterwegs nach Hause kämpfte Mr Sonntag mit dem schwachen 3G-Connection und den Spätfolgen des Juchhu-Rauswurfs im Forum, während ich es vollbrachte, trotz schreiende Navi und seiner teilweise lauten Anweisungen doch 2 mal die falsche Ausfahrt zu nehmen. Kurz vor Mitternacht waren wir allerdings doch wieder zuhause.



Was für ein unvergessliches Weekend!

VG Mikkael

*Abi: aus dem türkischen, “Agabey”, großer Bruder.
**Videos: Aus meiner letzten Reise vom Februar
 
Zuletzt bearbeitet:
Anschliessend haben wir die Runde ein wenig verkürzt**, ein kleines Stück Strasse gefahren aber wurden mit einem etwa 4 kilometerlangen ununterbrochenen Singletrail belohnt, der sogar in dieser verwöhnten Bike-Region seinesgleichen sucht.



Als wir uns wunderten, wo die übrigen Höhenmeter blieben, wurden wir schnell des besseren belehrt: Schon wieder ein extralanggezogener Anstieg, der den Begriff “Bergaufrollen” etwas an der Intensität übersprang, endete allerdings (wie bei allen Anstiegen) in einem herzlich willkommenen technischen Singletrail-Abstecher nach pfälzische “Luxemburg”.



Vorbei an den Kletterern, war der Trail zwar das Highlight des Tages aber nichts für schwache Nerven.

Servus,
wo sind en die Trails um Louipold, ich komm da ausem Eck aber den kenn ich noch ned, sieht aber spaßig aus.:daumen:

Greez
 
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