Spikereifen für Winter

Hi,

meine Erfahrungen mit Spike-Reifen sind folgende:

Meine ersten Spike-Reifen waren die W106 von Nokian. Diese habe ich
hauptsächlich auf Asphaltwegen (mit und ohne Schnee) bewegt. Da mein Weg zur
Arbeit damals ca. 25 km lang war (hin- und zurück), kamen schon einige km
zusammen. Meist bin ich mit 4 Bar Druck gefahren, so lief der Reifen im
Prinzip genauso leicht wie ein Reifen ohne Spikes.


Nach 6 Jahren und etwa 10.000 km waren die Spikes doch etwas rundgefahren, der
Reifen hatte noch viel Profil, wurde aber pannenempfindlicher. Zur
Notversorgung habe ich den Reifen immer noch im Keller!


Ein Beispiel wo mich der Reifen vor einem bösen Sturz bewahrt hat: Es hatte
nachts leicht geschneit, es lag eine dünne Schneeschicht auf der Straße. In
einer Kurve war unter der Schneeschicht eine Pfütze - spiegelglatt zugefroren,
aber durch Schnee zugedeckt unsichtbar. Ohne Spikes - die zwar auch leicht
gerutscht sind - wäre ich nie um die Kurve gekommen. Ich habe daher angehalten
und mir die Spuren der Spikes auf dem Eis angesehen. Glück gehabt!

Danach habe ich mir den Schwalbe Marathon Winter zugelegt. Auf Schnee und
speziell Matsch hat der Reifen aber Schwächen. Hier fehlt einfach das
Profil. Spikes nutzen nur dann, wenn sie auch auf den Boden kommen. Und da
fehlt dem Reifen das offene Profil. Der Nokian W106 ist meiner Empfindung nach
dem Schwalbe Marathon Winter bei Schnee überlegen. Auf Eis habe ich es nicht
so testen können. Bei Spurrillen auf überfrorenen Wegen fehlten dem Nokian
hingegen Spikes. Da helfen Spikes beim "Klettern" aus der Spurrille heraus.

Hier ein paar Entscheidungs-Kriterien für den Kauf von Spikes-Reifen:

- Wenig oder viele Spikes: Für Gelegenheitsfahrer reichen meist 2 Reihen
Spikes aus. Wenn man auf die Nutzung des Rads im Zweifelsfall verzichten
kann

- Fahren auf Schnee: Wenn der Schnee frisch gefallen ist, braucht es nur ein
wenig Profil. Spikes sind dann unnötig. Bei Schneematsch oder sehr nassem
Schnee ist ein offenes Profil angesagt. Wenn man bei Matsch noch mit den
Spikes auf den Boden kommt, so gibt das richtigen Grip

- Fahren auf festgefahrenem oder überfrorenem Schnee: Hier helfen Spikes, da
dürfen es auch mehr sein. Und dann mit wenig Luftdruck fahren, damit der
Reifen sich an den Untergrund anpassen kann

- Fahren auf Eis: Dann geben nur Spikes richtigen Grip. Ich habe allerdings
keine Erfahrung wie sich Microspikes da halten.

- Fahren auf Straße: Ist halt laut... Aber ein Spikereifen mit hohem Luftdruck
gefahren, ist kein so großer Unterschied zum Fahren ohne Spikes, als dass ich
auf Spikereifen verzichten möchte.
 
wenn der W106 nicht mehr langt, dann schau Dir mal den besagten W160 an. Der ist meiner Meinung nach deutlich variabler einsetzbar wie der W106.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich letztes Jahr meine Klondike XTs pünklich nach dem Winter bekommen habe, freute es mich sehr, dass gestern Abend beim Training der Asphalt anfing zu glitzern.
Bei eBay gab es die Tage Nokian A10 mit 64 Spikes für nen günstigen Kurs in 1.9x26". Werde mal berichten, was der bringt. Den letzten Reifen mit Spikes den ich gefahren bin war der W160. Das ist aber Jahre her. Ich weiß nur noch, dass das Sicherheit vermittelt hat.
Letzten Winter dann mit Conti Petrol und Nobby Nic Evo auf Schnee und Eis unterwegs gewesen. Der NN ist echt schlecht gewesen. Der breite Petrol mit seinen "Schaufeln" war echt brauchbar. Leider passt er in keins meiner aktuellen Räder.
 
42,-, das passt doch! den pro für 90/paar gibts nur, wenn man in den laden seines vertrauens mit ner 38er in der hand spaziert und den verkäufer von den vorteilen des günstigen preises "überzeugt" ;-)

bin eben meine pros die letzten 30km auf asphalt eingerollt, jetzt kanns losgehen, der papa ist gerüstet! heute früh war schon etwas frost auf den strassen, lange wird das wohl nicht mehr dauern, bis es rutschig wird, wird sicher ein komisches gefühl, dann mal bewusst auf eis zu fahren, bisher hab ich das ja "avoided like the plague", wie der ami sagen würde !
 
Kann mir einer mal definitiv sagen das es das Einrollen bei den Schwalbes braucht :confused:

Die Nokian Extreme 294 hab ich nie "eingefahren" und keinerlei Spikeverlust seit mehreren Jahren.

Hatte es bei meinen neuen Ice Spiker Pro 2,35 auch nicht vor, die letzten Posts lassen mich aber ins grübeln kommen. :ka:
 
Ich hatte einmal bei Schwalbe direkt nachgefragt.
Das mit dem Einrollen auf Asphalt stimmt.
Auch soll man keine wilden Bremsmanöver machen.
Spikeverlust habe ich bisher keinen.

Ich bin einfach gefahren....;)
 
habe den Ice Spiker Pro 2.35 montiert und eingerollt.
Nach der Fahrt (ca. 15km Asphalt) waren die Spikes schön satt in den Stollen. Nur die "Randspikes", die nicht ständig Kontakt mit dem Asphalt hatten schauten tlw. noch etwas weiter aus den Stollen.
Also bringt schon was. :daumen:

ob das mehr als 15 km sein muss, bezweifle ich.
Wenn sie mal sitzen ist gut denke ich.
Blockierbremsungen mit den Spikes auf Asphalt ist meiner Meinung nach grundsätzlich schlecht für's Material......da funkt's bei Nacht;)

Bin gespannt auf die erste Fahrt bei Eis und Schnee:)
 
Hatte von Jahren ja den W160. Gab es den eigentlich mal mit 80 Spikes?

Der hat ewig gehalten. Aber explizit eingefahren wurde der nicht. Spikeverlust ging über die Jahre zwar einher, das hat aber an der Winterperformance nicht wirklich was geändert.

Ich war nur über "Asphalt" verwundert. Einrollen ist nachvollziehbar um den Sitz der Spikes zu sichern - setzen. Aber das sollte im Gelände auch funktionieren :-)
 
Ich war nur über "Asphalt" verwundert. Einrollen ist nachvollziehbar um den Sitz der Spikes zu sichern - setzen. Aber das sollte im Gelände auch funktionieren :-)

denke ich eher nicht, da der Waldboden ja nachgibt und sie Spikes sich da reindrücken können, was bei Asphalt nicht der Fall sein sollte bzw. ist. Habe mal gelesen, dass das auch was mit den Produktionsrückständen zu tun haben soll, welche evtl. den richtigen Grip unterbinden könnten, dieser soll durch das einfahren eben verschwinden.
 
Der Spikeverlust ist auch öfter bei den "leichten" Spikereifen (die meisten Falt Varianten) zu beobachten, da dort die Spikespitzen (Wolframkarbid) in leichteren (und weicheren) Aluhülsen sitzen (zb. IceSpiker Pro). Bei den "üblichen" Spikereifen werden die Woframkarbid Spikespitzen (die zudem oben nicht Spitz, sondern Hemisphärisch zulaufen) in härtere (aber schwerere) Stahlhülsen gepresst.
 
Ich fahre jetzt schon im vierten Jahr die Schwalbe Ice-Spiker pro, mit denen ich sehr zufrieden bin. Wenn richtig Glatteis ist, wie oft, wenn der Schnee ausgeblieben ist, sind sie sehr gut. Da mag ich gar nicht absteigen, weil ich dann ausrutschen könnte.

Über Asphalt zu fahren ist aber kein wirkliches Vergnügen. Deswegen habe ich sie mir auf zwei extra Laufräder aufgezogen, die ich morgens je nach Wetterlage eingesetzt habe. (Das Nachstellen der Bremsen kann schon mal lästig werden.) Das schont dann auch die Spikes, sie bei härterem Bremsen auf diesem Untergrund abgeschliffen werden oder auch mal schief gedrückt werden können.
Beim Einrollen sollte man wenig bremsen und moderat beschleunigen. Dabei das Rad auch mal richtig querlegen wie in Schotterkurven, damit auch die seitlichen Spikes gut fest gedrückt werden.

Für Schnee aller Art sind Spikes völlig unnötig. Ich komme mit den Nobby Nic, die beim Kauf auf dem Bike waren, gut zurecht. Sie verschleißen im Winter nicht so stark wie bei wärmerer Umgebung. Bisher hatte ich keinen Anlass, da andere zu probieren.

Paul
 
Der Spikeverlust ist auch öfter bei den "leichten" Spikereifen (die meisten Falt Varianten) zu beobachten, da dort die Spikespitzen (Wolframkarbid) in leichteren (und weicheren) Aluhülsen sitzen (zb. IceSpiker Pro). Bei den "üblichen" Spikereifen werden die Woframkarbid Spikespitzen (die zudem oben nicht Spitz, sondern Hemisphärisch zulaufen) in härtere (aber schwerere) Stahlhülsen gepresst.

Wobei der Spikeverlust bei mir normalerweise durch das komplette Herausdrücken des Spikes inkl. Hülsen passiert. Da dürfte es dann egal sein, ob die Hülse aus Alu oder aus Stahl war...
 
Ich fahre jetzt schon im vierten Jahr die Schwalbe Ice-Spiker pro, mit denen ich sehr zufrieden bin. Wenn richtig Glatteis ist, wie oft, wenn der Schnee ausgeblieben ist, sind sie sehr gut. Da mag ich gar nicht absteigen, weil ich dann ausrutschen könnte.




Paul

Oder diese verdammte Reifglätte hatte sowas heute auf dem Fußweg beim Gehen, das Zeugs war schon sowas von glatt, mit normalem Reifen kann man wenn gerade mal so drüberrollen, aber an Bremsen oder gar Kurve fahren ist nicht zu denken auf dem Zeugs!
 
Jedenfalls hab ich bei meinen vier Spikereifen noch keinen einzigen Spike, bei dem die Hülse im Reifen geblieben ist, verloren (sowohl Falt- als auch Drahtreifen).

Mit Hülsen haben die Nokian Freddies hier schon an die 30 Spikes verloren...
 
beim mir genau umgekehrt. Ich habe noch nie ein Spike bzw. Hülse verloren. Nokian W160 jetzt dann den 6ten Winter (die Spikes sehen dabei auch noch gut aus) ! und der normale IceSpiker 2.1 jetzt dann den 2ten Winter.
 
Ich hab leider keine Zeit den ganzen Thread zu lesen, deswegen hier drei Fragen:

1. Welchen Reifen würdet ihr für Snowbiken empfehlen? Auf meinen Wegen ist zu finden:
Skipisten (leicht gefroren, deswegen spike?)
"tiefschnee und pulverschnee" (deswegen dann langes/tiefes Profil)
Matsch (deswegen offenes Profil)
Preis spielt keine Rolle

2. Würde es etwas bringen nur einen Spikereifen und einen normalen zu verwenden? Wenn ja, besser vorn oder hinten den Spike? (rein logisch müsste ja vorn spike hinten normal besser sein, da form Kurven und Bremsgrip und hinten dann antrieb, bessere Reinigung durch offene Stollen etc)

3. Gibt es irgendwo eine Liste mit allen (aktuellen) Spike/winter-reifen?
 
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