Ein kleiner Rennbericht vom
Citybike Marathon heute:
Leider war ich mit dem Auto um kurz nach 7 etwas zu spät dran, hab noch schnell das Radl zusammengebastelt und Armlinge + dünne Regenjacke angezogen und ab zum Start. Dort standen schon alle fertig da, ich drängelte mich noch in den 2. Block in die Mitte rein, Regenjacke runter und ab gings.
Da das Führungsfahrzeug vom 2. Block (der erste durfte 5 min. früher starten und die Lizenzler/Crosser auch) mit etwa 40 Sachen durch den Ort jagte und die Gruppen etwas trödelten (es kam bis auf etwa 10 Fahrer keiner hinterher) musste ich nun alle mit über 42 km/h überholen (Straße war ja breit genug) und zwar auf der ganzen Neutralisationsstrecke bis zur Isar. Das kostete schon Körner (Puls 190 etwa), aber hat sich gelohnt, sonst wären die nicht mehr für mich erreichbar gewesen: Die Gruppe war die schnellste und wir überholten gemeinsam schon kurz nach der Zeitmessung die langsameren Fahrer vom 1. Block ein.
Diese fuhren (wie auf der gesamten Strecke) auch gerne mal links und erst durch lautes zurufen konnten wir vorbeizischen.
Weiter nördlich ging es dann nicht über die Brücke die in meinem GPS Track eingezeichnet war, sondern schon eine früher. Es war irgendwie zu erwarten daß die Streckenführung wieder geändert wurde und ich mich nun nicht auf die rote Linie am GPS verlassen konnte
Der nächste Ärger kam gleich danach: Am Hügel neben der Allianz Arena durfte ich wie so viele andere eine extra Runde einlegen, das kostete etwa 5 Minuten, erst später viel mir auf daß die Abfahrt über die teils sehr schlammig und zusammengefahrenen Wiesen zweimal unter den Rädern war

Ob die Runde über den Hügel so gewollt war oder nicht, weiß ich nicht. Im original Track ist sie jedenfalls nicht drin. Diejenigen die nach den ersten 20 m umgedreht hatten holten wir später jedenfalls wieder ein.
An dem Hügel hatte sich die schnelle Gruppe ein bisschen aufgetrennt, ich kam gut voran und folgte einem der ersten mit der blauen Hose. Manche waren bergab etwas schneller da meine
Reifen schon ziemlich abgefahren sind (die Original Rennpellen vom Vorgänger mit sehr wenig Profil) und ich nicht stürzen wollte. Trotzdem ist mir das Hinterrad öfters beim Antritt vor allem auf dem nassen Kopfsteinpflaster durchgerutscht oder seitlich davon

Glücklicherweise regnete es nicht wirklich, oder ich habs nicht bemerkt. Nur die kleineren Pfützen und Wiesen ließen natürlich den Dreck vom Vordermann extrem hochspritzen, je nach Profil
Weiter gings auf Asphalt und Schotter und später an der Autobahn entlang, wobei ich mich mit einem Kumpel (Nr. 652, danke übrigens

) im Windschatten oft abwechselte und von Gruppe zu Gruppe sprangen, immer weiter vorwärts. Manchmal versuchten sich auch welche dranzuhängen, aber an scharfen Ecken konnten sich bei den harten Antritten nur eine Handvoll halten. Alleine vorauszufahren war schließlich auch keine Lösung, einmal hab ich es auch gemacht aber der Abstand der Gruppen wurde immer größer. Die Power wäre schon vorhanden gewesen aber irgendwie wollte keiner mit. Um mal zwischendrin ein kleines Späßle zu machen schob ich einen auf der Autobahnbrücke bergauf ganz leicht an, der konnte es nicht ganz glauben da wir zu zweit etwa 10 m vor der Gruppe fuhren und ich weiter wollte aber es allein nichts bringt. Später bin ich fast ständig vorne im Wind gefahren denn alle wurden müde und keine wollte überholen
Im leichten Gegenwind (Tacho immer über 32, Puls ständig > 170-180) ging es weiter nach Westen und dann wieder nach Osten bis zur Eisenbahnbrücke über die Autobahn, wo eine recht steile aber sehr kurze Rampe jeden zum Absteigen zwang da der Untergrund viel zu weich und grobsteinig war. Oben neben den Schienen auf den losen Betonplatten rübergeradelt und schließlich über die Schienen tragend ging es endlich in Richtung Olympiastadion. Im Park auf der Wiese und am See auf den Pflastersteinen war ich etwas vorsichtig mit der Geschwindigkeit da extrem rutschig, fuhr aber immer der Gruppe voraus direkt in die Blitzlichter der Fotographen, um den Olympiaberg mit Maximallast zu stürmen. Laut Info der Homepage war oben am Berg das Ziel, aber keins in Aussicht
Trotz der Strapazen und total verdreckter Kleidung und Brille (auf dem GPS war auch nichts mehr zu erkennen) konnte mich auch bergab keiner mehr einholen und auf den letzten 300 Metern im Schlusssprint zum Stadion auf Asphalt haute ich schnell noch die Dämpfer- und Federblockierung rein und gab Vollgas bis ins Ziel. Da war ich aber froh es endlich geschafft zu haben
Die schnelleren aus der letzten Gruppe inkl. mir schüttelten sich freundlich die Hände und wir ratschten ein bisschen über die Extrarunde. Da es inzwischen aber leicht nieselte machte ich mich baldmöglichst auf zur Transponderrückgabe und Radl-Waschanlage (ein paar Hähne mit
Schlauch am Wasserverteiler). Im Stadion gab es dann Kuchen und Getränke und zwei Ergebnismonitore:
Platz 25, Zeit 1:48:XX
Komischerweise gab es bei den Freizeitsportlern zehn 1. Plätze ohne Zeit (kann das jemand mal erklären?) und dann gings weiter beim 10. , der erste hat soweit ich mich erinnern kann 1:40 gehabt und bei den Lizenzfahrern 1:35irgendwas. Also ohne Extrarunde und mit 1. Startblock wäre wohl eine extrem bessere Platzierung rausgekommen..
Schnitt mus mit etwa 60 km (+5 km Neutr.) bei 33,x gewesen sein.
War trotz der kleineren Fehler ein schönes Rennen, ohne nähere Stürze oder Defekte. Beim nächsten mal stell ich mich ganz vorne an
PS: Diese Rennfeeling-Anspannung vor dem Start ist geil
Edit:
http://www.mtb-news.de/forum/showpost.php?p=9409923&postcount=1968