Mountainbiker lag 90 Stunden hilflos in Schlucht

Auch wenn ich den Betroffenen nicht persönlich kenne, so ist mir heute ein riesen Stein vom Herzen gefallen, als ich von der erlösenden Nachricht gehört habe. Die Ungewissheit musste für die Angehörigen eine unvorstellbare Qual gewesen sein. Jetzt kann man nur hoffen, dass alle psychischen und physischen Schäden rasch verheilen.

Aus gegebenen Anlass möchte ich einmal alle Biker hier fragen, ob sie Andere vorher von geplanten Touren informieren?

Meine Feierabendrunde fahre ich zu 90% allein. Gestartet wird aus der Singlewohnung. Jedesmal die Freundin/Kumpel anrufen, wenn man zu einer Tour aufbricht, sollte eigentlich Pflicht sein. Man macht es aber doch nicht.
Gibt es mittlerweile eine technische Möglichkeit sich abzusichern? Ich denke da an die ganzen Smartphones mit intgriertem GPS. Ein Programm, dass bei einer angebenen Uhrzeit (z.Bsp. 23 Uhr) selbstständig eine voreingestellte Nummer wählt und per elektronischer Stimme die Koordinaten durchgibt, wär eine Idee (auch wenn man nicht 100%ige Netzabdeckung garantieren kann). Oder ist soetwas schon verfügbar (Symbian, Android, WinMobile)?

Grüße Harock
 
Hallo

Da ich auch meist allein unterwegs bin,sage ich vorher bescheid,wo ich in etwa hin fahre.
Vor 10 Tagen war ich im Unterengading und habe vor jeder Tour die ungefähre Route und die Dauer(in etwa ) an der Rezeption des Hotels angegeben.

Gruß Atlas
 
Auf meiner Tour heute habe ich mir ähnliche Gedanken gemacht.
4h unterwegs gewesen, gerade mal 2 Biker und 2 Nordic Walker gesehen.
Netzabdeckung: Meistens gar keine, wenn dann französisches oder schweizer Netz (>20km von der Grenze entfernt). Das iPhone hat mich per GPS zielsicher in Kalifornien geortet :lol: (später hat es dann noch rausgefunden, wo es ist)

Es gibt Notfon-D, das ist zwar für Autounfälle gedacht, aber die können alle Handyanrufe direkt orten und werden wohl kaum auflegen, wenn ein verletzter Biker anruft...
 
Auch Feuerwehr und Polizei können Handys Orten. Wird zum großen Teil zwar auch für Autounfälle genutzt, aber auch in anderen Situationen. Hätte den Typen jetzt aber auch nicht geholfen, konnte sich ja wohl garnicht bewegen.

Zum Thema Absicherung: Unbelebte Strecken fahre ich fast nie alleine, wenn was ist hat jeder dann ein Handy dabei und kann so Hilfe holen. Gibt ja reichlich schöne Ecken, wo zumindest Tagsüber Leute lang kommen. Eine Nacht kann man wenn es nicht grade arschkalt ist auch noch überleben.
 
Ja, aber 4 (VIER!) Tage ist schon ne harte Nummer, auch psychisch. Ich glaube, der wird ab sofort 2x im Jahr Geburtstag feiern... ;)

Edit: Und dann auch noch ein paar Meter neben nem Bach liegen und fast verdursten, echt hart...
 
es gibt einige spezialisierte geräte. mit smartphones geht da wenig, dafür ist da der gps empfang oft auch zu schlecht. dazu ist es nicht wirklich machbar, sich von der leitstelle per gps orten zu lassen wenn man es nicht permanent an hat. eigentlich unverständlich in der heutigen zeit.
 
Da macht man sich in D normalerweise wenig gedanken drüber - hierzulande dagegen ist sowas Standardausrüstung.

SPOT Satellite Tracker ist die bekannteste Lösung und funktioniert recht gut:
http://international.findmespot.com/

spot_xl.jpg


Schickt auf Knopfdruck entweder eine "alles OK" Nachricht (per E-Mail oder SMS) inklusive Koordinaten, oder eine "Brauche Hilfe" Nachricht (ebenfalls per Mail/SMS), oder alarmiert ebenfalls mit einem Knopfdruck gleich die Rettungskräfte. Das ganze geht über Satellit und unabhängig vom Handy-Netz.

Die Daheimgebliebenen können die Tour per Google Earth mitverfolgen.

Batterien (2xAA) halten ca. 1 Jahr und das Teil kostet nicht viel - Nachteil ist nur, dass eine Monatliche Gebühr von ein paar Euro anfällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sind hier in der EU, dort kennen die Rettungsdienste Ortsnamen, Straßen, Hausnummern und Autobahnanschlußstellen, aber keine Koordinaten. Bis das soweit ist müssen erst noch 35 EU-Satellliten ins All geschoßen, die passenden Gerätschaften in behördlicher Ausführung angeschafft und jahrelange Nachschulungen durchgeführt werden. Da erforderlichen Mittel von verm. 50 Mrd. Euro zur Bankenrettung gebraucht wurden liegt der Biker noch lange in der Schlucht.
Unser Biker hat aber eine Chance da er lt. Polizeibericht "mit seinem Fahrrad abgestürzt ist" könnte er über vergleichbares Gerätchen einen Flugunfall melden. Dann rückt nämlich der SAR aus (der wiederum garnichts mit dem durch Spot aktivierten PRIVATE SEARCH AND RESCUE SERVICE (TM) zu tun hat). Beim SAR kennt man sich sehr gut aus mit Koordinaten, hat ein ganzes Geschwader von entsprechend ausgerüsteten Hubschraubern und bestens geschultes Personal wartet schon seit der Katastrophe von Überlingen auf seinen nächsten Einsatz. (Ich weiß, die haben auch noch andere Aufgaben und das Material ist auch nicht immer an diesen Zweck gebunden - dennoch, das Prinzip der unterlassenen Hilfeleistung verankert in einer bürokratische Struktur)

Also wenn Spot (TM), dann den Ablauf einer eventuell erforderliche Rettung zuvor privat absprechen, an dieser Stelle die Meldung absetzen und die erforderliche Maßnahmen von dort organisieren lassen.
 
Das ganze ist sehr dramatisch und ich ich wünsche mir und keinem anderen so etwas.


Trotzdem birgt das Leben Risiken, wenn ich anfange, mir zu sehr Gedanken darüber zu machen, fahre ich besser nicht mehr in unbelebte Gegenden. Es gibt keine absolute Sicherheit und das ist gut so.
 
Trotzdem birgt das Leben Risiken, wenn ich anfange, mir zu sehr Gedanken darüber zu machen, fahre ich besser nicht mehr in unbelebte Gegenden. Es gibt keine absolute Sicherheit und das ist gut so.

:daumen:Word

Mich hat es letztes Jahr mitten in der Pampa zerlegt, wie ich es geschafft habe das Handy zu benutzen weiß ich bis heute nicht, ohne hätte ich mit Sicherheit auch einige Stunden gelegen.
Es ist zwar immer noch ein etwas mulmiges Gefühl wenn ich alleine unterwegs bin, aber wenn ich dem nachgeben würde, müsste ich mich zuhause einschließen, was ich definitiv nicht will.
Wobei ich schon am überlegen bin mir so ein Notfall GPS Teil anzuschaffen.
 
Gibt es mittlerweile eine technische Möglichkeit sich abzusichern? Ich denke da an die ganzen Smartphones mit intgriertem GPS. Ein Programm, dass bei einer angebenen Uhrzeit (z.Bsp. 23 Uhr) selbstständig eine voreingestellte Nummer wählt und per elektronischer Stimme die Koordinaten durchgibt, wär eine Idee (auch wenn man nicht 100%ige Netzabdeckung garantieren kann). Oder ist soetwas schon verfügbar (Symbian, Android, WinMobile)?

Wär wohl (unter Android) relativ einfach technisch zu lösen, man könnte noch schauen, wie man "online" mittracken kann, damit man zumindest einen Anhaltspunkt hat, wenn der Empfang wegbrechen sollte und nach einer gewissen Zeit eine Mail verschicken oder so. Es gibt "Diebstahl"-Tracking Apps, die tun zumindest schon die Hälfte der interessanten Dinge. UND Ortung von GPS-fähigen Smartphones ist sehr genau, bewegt sich bei meinem Modell in einem Umkreis von 2-20 Metern, abhängig davon wo ich bin. Bei Android-Phones sollte man für solche Touren dann eben Latitude haben und GPS einschalten.
 
Ja immer unschön zu lesen sowas.

Betreibe seit einigen Wochen auch nicht mehr alleine Dirtjump im Wald.
Wurde mir zu riskant, Problem ist halt, es gibt bei mir KEINEN der mit mir das Hobby teilt, deshalb bin ich gezwungen alleine zu trainieren.
Habe dafür aber einen Kompromiss gefunden, mir steht jetzt ein Grundstück am Ortsrand ( immer noch besser als mitten im Wald) zum training zu verfügung.

Da laufen öfters Leute beim Gassi gehen oder so vorbei.

MfG
 
Das hätte dem in der Schlucht vll. trotzdem nicht geholfen: womöglich kein GPS-Empfang, recht wahrscheinlich kein Handynetz.

Kann ich auch bestätigen, mein Sony C702 hat zwar auch GPS, aber es reichen schon dicke Wolken am Himmel, um kein Signal mehr zu haben. Da braucht es spezielle Geräte mit besserem Empfänger.

Grad durch einen evtl. Felsüberhang und Baumkronen kann der Empfang nochmal massiv beeinträchtigt werden.
 
Merke ich bei meinem Garmin Legend: Unter freiem Himmel bei Sonne eine Genauigkeit von 3m, unter dichter Bewaldung sinkt die auf 6-9m. In der Wohnung bei mir sind es vielleicht 11-20m (das ist schon sehr schlechter GPS-Empfang), in einer tiefen Schlucht wirds wohl noch schlechter bis gar kein Empfang sein...
 
Wir sind hier in der EU, dort kennen die Rettungsdienste Ortsnamen, Straßen, Hausnummern und Autobahnanschlußstellen, aber keine Koordinaten. Bis das soweit ist müssen erst noch 35 EU-Satellliten ins All geschoßen, die passenden Gerätschaften in behördlicher Ausführung angeschafft und jahrelange Nachschulungen durchgeführt werden. Da erforderlichen Mittel von verm. 50 Mrd. Euro zur Bankenrettung gebraucht wurden liegt der Biker noch lange in der Schlucht.
Unser Biker hat aber eine Chance da er lt. Polizeibericht "mit seinem Fahrrad abgestürzt ist" könnte er über vergleichbares Gerätchen einen Flugunfall melden. Dann rückt nämlich der SAR aus (der wiederum garnichts mit dem durch Spot aktivierten PRIVATE SEARCH AND RESCUE SERVICE (TM) zu tun hat). Beim SAR kennt man sich sehr gut aus mit Koordinaten, hat ein ganzes Geschwader von entsprechend ausgerüsteten Hubschraubern und bestens geschultes Personal wartet schon seit der Katastrophe von Überlingen auf seinen nächsten Einsatz. (Ich weiß, die haben auch noch andere Aufgaben und das Material ist auch nicht immer an diesen Zweck gebunden - dennoch, das Prinzip der unterlassenen Hilfeleistung verankert in einer bürokratische Struktur)

Also wenn Spot (TM), dann den Ablauf einer eventuell erforderliche Rettung zuvor privat absprechen, an dieser Stelle die Meldung absetzen und die erforderliche Maßnahmen von dort organisieren lassen.



Obwohl du dass vermutlich alles höchst ironisch meinst, sollte man vielleicht klarstellen:

- wenn man auf seinem SPOT auf die 911 Taste drückt, wird von der SPOT-Zentrale aus die Lokale Rettung alarmiert, also die ganz offizielle Polizei/Krankenwagen. Nicht irgendeine Private Rettungsfirma oder so ein Blödsinn.

- Sogar in Deutschland sind Rettungskräfte in der Lage, anhand von Koordinaten einen Ort zu finden.


Ein gewisser Nachteil ist natürlich schon, dass eine private Firma als Rettungsvermittler dazwischenhängt, das lässt sich aber wohl kaum vermeiden.
Alternative wäre da ein 406MHz GPS EPIRB, das kostet aber.
 
Mit meinem Smartphone habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass GPS im Wald für gewöhnlich sehr gut funktioniert und Wegstrecken sich sehr gut mitverfolgen lassen. Wenn die Software eben auch noch die Funktion besitzt, die Koordinaten an einen online-Dienst zu senden, ist genau die Beobachtungsfunktion gegeben. Sollte man natürlich möglichst anonym machen bzw. per Passwort schützen und das nur bestimmten Leuten mitteilen.
Als Software z.B. http://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=424423
oder auch das hier http://www.navmi.com/ was aber aus ersterem entwickelt wurde.
Beides für Windows Mobile...
 
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