Panzerfaust schrieb:
Kommt drauf an... Gegen offene Werbung habe ich im Allgemeinen nichts. Nur diese Methode, daß sich der Hausierer zunächst als mein verschollener Bruder ausgibt, um mir dann, in meinem Wohnzimmer sitzend, einen Staubsauger andrehen zu wollen, geht mir gehörig auf den Sender.
Ein wenig billige Freizeit-Prosa und bonbonfarbene Belletristik in einem belanglosen Reisebericht mögen bei dieser, Objektivität vorgaukelnden Werbeanzeige noch harmlos sein. Aber mittlerweile trifft man diese Masche auch in Bereichen an, in denen es durch die Desinformation für den Verbraucher wirklich gefährlich wird. Bspw. in, von irgendwelchen Privatkliniken f. plastische Chirurgie gesponserten TV-Shows, in denen ein entsprechender Eingriff anhand irgendwelcher gefundenen Deppen als harmloser Kindergeburtstag dargestellt wird.
Sicher, im Gegensatz zu Letzterem ist der obige "Reisebericht" einfach nur aufdringlich und ärgerlich. Aber schon bei gekauften Fahrradtests hört der Spaß auf!
Wie kann man als Unbeteiligter
(oder hast Du für die Information unmittelbar bezahlt? Jetzt komm mir nicht mit Zeitaufwand und Flatratekosten, dann lache ich Dich aus

)
sich dermaßen über diesen Reiesebericht aufregen?

Und selbst wenn er nicht unabhängig und werbefrei entstanden sein sollte, sollte es Dir als offensichtlich intelligenten und gebildeten Menschen möglich sein, Deine für Dich wichtige Informationen und wahre Wahrheit zu abstrahieren und wohlwollend darüber hinwegzusehen.
Panzerfaust schrieb:
@ juchhu:
Wären alle Verbraucher derart kritiklos gegenüber fremdfinanzierten und -gesteuerten Berichten, Tests und Studien, würde die Welt, dank der sehr "objektiven", von der Tabakindustrie finanzierten wissenschaftlichen Untersuchungen, wahrscheinlich immer noch an die Unschädlichkeit des Rauchens glauben.
Der "Embedded Journalism" zahlt sich halt nur im seltensten Fall für den Adressaten aus.
Gruß
/PF
Nun ich bin weder mit dem Initiator noch mit der Reiseautorin verwandt oder verschwägert. Auch habe ich keine finanziellen Interessen nur persönliche, und ob die zukünftig befriedigt werden, weiß ich nicht.
Meinen Kritikpunkt habe ich sachlich dargestellt, ich denke für jedermann/-frau nachvollziehbar. Ob zukünftig AutorInnen sich meine Anregung zu Herzen nehmen, halte ich eher für unwahrscheinlich. Doch bin ich sicher, sollte ich nochmal das Vergnügen erfahren, einen Reisebericht von @coffee lesen zu dürfen, dass ich ihn anders lesen werde, weil er das Gemeinschaftserlebnis 'zelebrieren' wird.
Auch bin ich nicht kritiklos (was entsprechende Postings im Canyon-Forum beweisen können) gegen über abhängiger und werbefinanzierter Information, ich wähne mich nur in der Überlegenheit, durch meinen Intellekt und Bildung solche Information erkennen und ggf. entsprechend werten zu können.
Objektivität ist über subjektiv gesehen durch Mehrheiten gestützt. Eine echte Objektivität kann nur durch Wahl eines Standpunktes außerhalb des zu betrachtenden und zu bewertenden Systems erreicht werden. Und auch diese Objektivität wäre aus Einsteins Sicht nur relativ.
Und so sollten wir das Ganze nur als einen Reisebericht sehen. Ob gut oder schlecht ergibt sich im Auge des Betrachters.
Aber da eine solcher Reisebericht Zeitaufwand verursacht und als nicht selbstverständlich angenommen werden darf, hier ein letztes klares Statement von mir:
Ein herzliches Danke an die Autorin und an alle Fotografen.

Laßt Euch nicht entmutigen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Reisebericht.
VG Martin