das richtige drehmoment - wichtig?

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Hallo,

bin ein alter bastler (nur bei meinen bikes), habe meine bikes schon oft zerlegt und wieder, ohne dass etwas übrig geblieben ist, wieder zusammengeschraubt, mit guter, alter, dosierter biker-handkraft. jetzt hat mich im werzeugfachhandel ein drehmomentschlüssel so angelacht und, wie vieles von meinem werkzeug (harr, harrr), ist er wie von selbst plötzlich in meinem einkaufwagen gesprungen...

hmmm, jetzt die frage: braucht man den? ich bau an meinen bikes unfallfrei sein 10 jahren herum, wer hat erfahrung, is des gut? ich möcht nämlich ein paar alte federgabeln ausm keller "nach werkvorgaben" warten

bin auf heisse diskussionen gespannt...
 
ich finds unnötig....jemand, der halbwegs gefühl in der hand hat kommt auch ganz gut ohne klar. wenn man weiß, dass carbonlenker irgendwas zwischen 4 und 6nm abkönnen und man weiß, dass das eben nicht sonderlich viel ist kann man das auch vorsichtig ohne dremo machen. meine meinung
 
Mit dem, in den letzten Jahren immer komplexer werdenden Material und der Gewichtsoptimierung ist ein Drehmommentschlüssel auch für Hobbyschrauber nicht das Dümmste.
Unbedingt braucht man ihn nicht, aber "trail and error" kann da schon teuer werden.

Eine Fachwerkstatt ohne Drehmo ist den Namen nicht wert.

Gruss, rascal92:daumen:
 
Also, ich schraube seit knapp zwanzig Jahren an Bikes herum, teilweise auch professionell, aber 4 und 6 Nm von Hand zu unterscheiden traue ich mir nicht zu.

Natuerlich kann man mit etwas Handgefuehl auch alle Schrauben am Bike ohne Drehmo anziehen, ohne etwas kaputt zu machen.

Aber erst ein guter Drehmomentschluessel gibt einem die Sicherheit das angebene Drehmoment wirklich eingehalten zu haben. Und gerade beim Nachziehen von Schrauben an empfindlichen Teilen moechte ich nicht darauf verzichten, denn die klassische Methode die Schraube einfach zur Sicherheit mal ne Viertelumdrehung weiter zu drehen ist bei der Klemmung eines Carbonlenkers einfach keine gute Idee...
 
Müssen die Schrauben gefettet, trocken, mit Schraubensicherung, Titan mit Kupferpaste.... angezogen werden? Wird das immer angegeben? Sind bei diversen Herstelleren die gelaserten Drehmo-Angaben nicht eher ein pseudoproffesionelles Dekor?
 
Alter, aber wahrer Schrauberspruch, der im Zeitalter der Carbonparts erst recht aktuell ist: Nach fest kommt ab! :rolleyes:

Gerade bei Barends, Lenker und Sattelklemmung verwende ich immer den Drehmomentschlüssel.

Die Sattelstütze darf mit 7 Nm, der Sattel mit 13 Nm und die Barends mit 4 Nm angezogen werden. Respekt, wer soviel Gefühl im Händchen hat. :cool:

Ich habe übrigens den Würth-Drehmomentschlüssel 4-20 Nm, kam sogar mit Prüfprotokoll. Finde ich richtig gut, das Teil.
 
Woher nehmen die Hersteller eigentlich die exakten Angaben bzgl den Drehmomenten?! Sind die wirklich alle so korrekt, oder werden da vielleicht auch mal einfach irgendwelche Zahlen hingeschrieben (in der entsprechenden Größenordnung natürlich), damit der (Hobby)Schrauber ein gutes Gefühl hat?
 
Woher nehmen die Hersteller eigentlich die exakten Angaben bzgl den Drehmomenten?! Sind die wirklich alle so korrekt, oder werden da vielleicht auch mal einfach irgendwelche Zahlen hingeschrieben (in der entsprechenden Größenordnung natürlich), damit der (Hobby)Schrauber ein gutes Gefühl hat?


Tabelle oder Berechnungen.

Schrauben ohne Drehmomentschlüssel sind meistens entweder zu fest oder steltener zu lose.
 
Wer kennt die Gausssche Normalverteilung?

Ich schätzte mal, die meisten nutzen ihr Bike nicht bis an die Grenzen aus. Für die geht es auch ohne Drehmomentschlüssel.

Für die wenigen die die Grenzen ausloten ist es sicher wichtig.

Irgendwelche Nm aus der Hand sicherzustellen ist wohl eher ein Witz. Das schafft keiner. Hängt auch von der Tagesform ab.

Das Problem ist, das keiner weiß wann er die Grenzen ausloten muß. Eine Vollbremsung weil man die Vorfahrt genommen bekommt mit anschließendem Ausweichmanöver ins Grüne kann man halt nicht einplanen.

Wie verlässlich die Angaben der Hersteller sind, weiß man andererseits auch nicht.

Trotzdem ist es Imho besser sich dran zu halten. Eine überdehnte Schraube verabschiedet sich recht plötzlich.

Grüße Moenki
 
Wer kennt die Gausssche Normalverteilung?

Ich schätzte mal, die meisten nutzen ihr Bike nicht bis an die Grenzen aus. Für die geht es auch ohne Drehmomentschlüssel.
Ähmm?!? :D

Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun?

Bevor ich mir einen Drehmomentschlüssel zugelegt habe, habe ich an meinem neuen bike den Sattel per Inbus nach Gefühl festgezogen. Auf der ersten Ausfahrt habe ich auf einer Teerstraße nicht auf ein Schlagloch geachtet und anschließend hing der Sattel, verbunden mit einem häßlichen Geräusch, schräg nach hinten.

Dabei rechnet man schlagartig nach, was der Ersatz der Carbon-Sattelstütze kosten würde... (Kostet etwa so viel wie 2 Drehmomentschlüssel... ;) )
 
War die Schraube zu fest oder zu locker? Bei Stützen mit Zentralschraube reissen(eigtl. brechen) die Schrauben im allgemeinen weil sie zu locker sind.

Ich schätzte mal, die meisten nutzen ihr Bike nicht bis an die Grenzen aus. Für die geht es auch ohne Drehmomentschlüssel.

Für die wenigen die die Grenzen ausloten ist es sicher wichtig.

Sehe ich auch so, nur geht es dabei nicht um Fahrweise sondern ums Material.
 
War die Schraube zu fest oder zu locker?

Bei der Ritchey WCS Carbon ist die Sattelklemmung etwas fragwürdig mittels zwei Schrauben gelöst, die durch die Sattelaufnahme gebohrt sind. Dazu gabs mal einen Thread. (Wurde m.W. inzwischen geändert)

Aus der Angst heraus, ja nicht zu fest anzuziehen, waren die Schrauben zu locker, zum Glück wurde nichts beschädigt.

Ich sehe das nicht so, das richtig oder falsch eingestellte Drehmomente unbedingt etwas mit der Nutzung oder Fahrweise zu tun haben, sondern es hängt vom eingesetzten Material ab.

Bevor ich ein Carbonbike hatte, habe ich keinen Drehmomentschlüssel vermisst. Aber sobald man Carbonparts verbaut, ist er m.M. nach unabdingbar.

Ein zu stark angezogenes Barend an einem Carbonlenker zersört das Teil spätestens bei einem Umfaller vor der Eisdiele. Zu schwach angezogen macht die Sache auch nicht wirklich Spaß, wenn sich das Ding dreht.

Ganz zu schweigen von der Sattelstütze z.B. am Scale. Einen Schnellspanner gibt es nicht, zu schwach angezogen rutscht die Stütze und was das finanziell bedeutet, wenn man die Klemme am Carbonrahmen zu stark anzieht und damit den Rahmen und die Stütze evtl. beschädigt, kann man sich vorstellen. Diese Schraube muss man nun mal öfters lösen.

Wenn ich mir überlege, was man alles in dieses Hobby investiert, sind m.M. die 80,- € für einen Drehmomentschlüssel gut angelegt.

LG

Bernd
 
Wo gibts denn bitte einen guten(!) und einigermassen preiswerten(max.50€) Dm-Schlüssel zu kaufen.
Ich habe so einen billigen (Ebay 20€ 4-20Nm). Aber so richtig trauen tu ich dem nicht. Trotzdem besser als gar keiner.
Gerade im Carbon-Zeitalter.
Es müssen ja noch nicht mal Schrauben oder Lenker etc abbrechen. Schon mal z.B. das weiche (Magnesium,Aluminium) Innengewinde einer Bremsattelaufnahme (Gabel,Rahmen) zerstört?
Teurer Spaß!
 
Also bezahlbar würde ich die Teile von Proxxon bezeichnen. Für den 'Normalmann' ist der ausreichend denke ich. Die gibt's beim Werkzeughändler und auch in manchem Baumarkt oder bei Hein Gericke im Katalog. ;) Wertiger sind natürlich die Teile von Hazet oder Gedore, aber das ist Preislich noch mal ne andere Sache....

Gruß Oliver
 
Denke das Problem ist weniger, Schrauben abzureißen. Das passiert bei normalen Schrauben so schnell nicht.
Viel eher, daß sie zu locker und vor allem auch ungleichmäßig angezogen sind. Richtig angezogene Schrauben halten deutlich länger als wenn sie falsch angezogen sind.
Gerade wenn man leichte Teile verbauen will und/oder leichtere Schrauben verwendet ist ein DrehMo unheimlich wichtig, daß der Kram das macht was er soll und auch entsprechend hält.
 
Vor ca. 2 Wochen hörte ich auf ner Tour plötzlich so ein komischen metallischen singen von hinten links. Kurz angehalten und nachgeschaut: Eine Schraube an der hinteren Bremsscheibe fehlte die anderen waren auch schon recht locker.
War ne heftigen Tour mit vielen Trails und steilen Abfahrten, also mit recht hoher Belastung für die Bremse. Wenn ich die Schrauben penibel mit nem Drehmomentschlüssel angezogen hätte, war das vermutlich nicht passiert.
Das kommt davon, wenn man zu vorsichtig ist, weil man den Spruch: "Nach fest kommt ab!" im Hinterkopf hat beim Schrauben.
 
@Dease....Nicht das du mich falsch verstehst...ich plädiere im Bereich <50 Nm auch für die Verwendung eines DrehMo.....aber hast nicht schlicht einfach vergessen n bissi Schraubensicherung auf die Gewinde zu pappen.....
 
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