Hab sowas mitlerweile schon öfters gemacht, wenn auch nicht bei besonders langen Touren. Trotzdem werd ich mal meine Erfahrungen zum besten geben.
Vorweg: ich halte nix vom Materialfetischismus aus den Outdoorläden, viel von meinem Zeugs ist selbstgebaut oder zumindest günstig erworben. Ist meist dann noch leichter und weniger defektanfällig.
Hängematte: Von unten wirds kalt, brauchst also (wie schon erwähnt eh ne Iso-Matte), dann kannst auch gleich auf dem Boden pennen. Nur in sumpfigen Gegenden von Vorteil, da weg vom Boden.
Isomatte: von der Wärme reicht im Sommer locker die 0,5cm Faltmatte der BW, gibts für 2,50⬠im Armeeladen. Allerdings Komfortbedingt ehr für kurze Touren, bei längeren Sachen bevorzuge ich dann doch meine Exped Downmat (OK, doch Materialfetischismus), das ist dann wie zuhause in meinem Wasserbett

PackgröÃe für ne Isomatte dieser Klasse winzig, allerdings ~ 1kg
Schlafsack: Unbedingt Daune (auch wieder nix mit billig...) Ist leichter und kleiner zu verpacken, bei angenehmeren Schlafklima als Kunstfasern. AuÃerdem länger haltbar. Ich hatte noch NIE Probleme mit der Feuchtigkeit. Wenn du das Ding morgens 30 Min (beim Frühstück) auslüftest, passts. Nur bei Dauerregen über mehrere Tage könnte es ungemütlich werden, aber dann hätte ich eh keinen Bock mehr, drausen zu schlafen.
Kocher: Inspiriert davon:
Ultraleicht-Kocher hab ich den Dosenkocher mit einem
Hobokocher als Topfständer kombiniert. Ist einfacher zu bauen und verfeuert auch Holzstückchen, wenn der Spiritus alle ist. Kosten: im Centbereich, ne Redbull-Dose, ne Konservenbüchse, ein bisschen Draht, fertig. Federleicht und leistungsfähig ists dazu.
Zelt: die leicht-Zelte sind der absolute Overkill. Wie schon angesprochen, tuts ein durchdachtes Tarp mindestens genauso gut. Die käuflichen sind allerdings weder durchdacht noch günstig. Silinylon 2te Wahl bei extremtextil bestellt (4,50â¬/lfm, 1A Wahre, keine Ahnung warum 2te Wahl). Das Ding kann ich mit der anklettbaren Kapuze als Poncho oder eben als Tarp verwenden, eine Seite wird übers Rad abgespannt mit einem Stinknormalen BW-Zeltbesteckhering, hinten 3 BW-Zeltstangen (optional einen Stecken aus dem Wald) und auch ein BW Hering. Seitlich nehm ich nur je 3 leichte Billigheringe, die reichen da uns sind federleicht. An beiden Seiten hats ein Vordächlein und ist hoch genug zum drunter sitzen.
So hab ich Regenkleidung und Unterkunft in einem, das Ganze wiegt mit allem (Poncho/Tarp, Kapuze, 2 groÃe Heringe, 6 kleine Heringe, Seil) unter 600 gr.
Den BW Poncho hab ich auch schon verwendet. Funktioniert, ist aber schwerer bei gleichzeitig weniger Platz drunter. Das Packmaà ist auch nicht befriedigend gewesen, allerdings immer noch um Welten leichter und kleiner als ein ach so tolles Leichtzelt. Zum Ausprobieren langts aber allemal.
!!!Raus aus euren Zelten, rein in die Natur!!!
Nur in Mückenverseuchten Gebieten würde ich noch ein Moskitonetz unter das Tarp nähen (zusätzliche 100gr.).
Rucksack: Man glaubt es kaum, aber das BW Koppeltragegestell (mit diversen Taschen) in Verbindung mit dem Gebirgsjägerrucksack ist zum Radfahren eigentlich ganz gut geeignet. Einen Gepäckträger werd ich mir über kurz oder lang aber trotzdem zulegen, ist einfach bequemer, den Rucksack auf leichten Passagen dort zu verstauen.
Kochgeschirr: hab ich ein Alu-Töpfchen (1,2l) mit Deckel (als Pfanne zu gebrauchen), einen Plastiklöffel aus einem MRE (Ami-Einsatzverpflegung), und ner Kunststoff-Topfzange. Das ganze wiegt ca 200gr. und ist für eine Person mehr als ausreichend.
Zum Thema Wildcampen: Grundsätzlich ist es in D erlaubt, zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit zu schlafen. Das lässt sich bei entsprechender Auslegung auch aufs Fahrrad übertragen. Desweiteren gehen die Meinungen darüber auseinander, ob Biwakieren und Campen gleich zu setzen sind.
Im allgemeinen ists so: Nicht auffallen, KEINEN DRECK HINTERLASSEN, kein Feuer = kein Problem, selbst wenn der Förster vorbei kommt (falls er einen überhaupt sieht).
Um Naturschutzgebiete sollte man allerdings einen Bogen machen, da ist das Ãbernachten grundsätzlich verboten (allerdings war ich auch da schon öfters).
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Das ganze ist jetzt schon mehrfach erprobt, allerdings immer max eine Woche und teilweise zu FuÃ.
Aloha
Manuel