Krafttraining im Radsport

ctwitt

witt-training
Registriert
14. April 2005
Reaktionspunkte
46
Ort
BaWü
Hi,

hat jemand dieses Buch gelesen. Wer von Euch macht schon seit Jahren im Winter Krafttraining zusätzlich zum normalen Formaufbau für die nächste Saison und wie ist Eure Meinung zu dem Training.
 
Hi,

also ich hab das Buch zwar nicht gelesen, mache aber auch jeden
Winter zusätzlich 2x die Woche speziell Krafttraining. Im Sommer fällts
dafür komplett weg.

Solltest du mal Interesse an einem speziellen Trainingsprogramm haben, meld dich
einfach per PM.

Gruß
 
2 x die Woche? Empfehlung ist 4 x die Woche. Wie baust Du denn das Training auf? Zyklus, RM? Maschinen oder Freihantel?
 
ctwitt hat die Kernaussage des Buches sehr gut auf den Punkt gebracht. Die Autoren legen überzeugend dar, dass das sog. "Kraftausdauertraining" auf dem Rad (also dicker Gang, niedrige Trittfrequenz) keine Verbesserung der Maximalkraft bewirkt und eher als intensives Ausdauertraining zu sehen ist.
Da im Radsport die Ausdauer aber schon mit Intervallen etc. trainiert wird, ergibt es Sinn die Zeit in "echtes" Krafttraining mit Lasten über 50% des 1RM zu investieren.
Der zweite "eye opener" des Buches war für mich der Nutzen von Freihantel- gegenüber Maschinentraining. Im Prinzip reichen für den Radsportler drei Übungen mit einer Langhantel um ein spezifisches Ganzkörpertraining zu absolvieren (tiefe Kniebeuge, Kreuzheben, Rudern).
Ich trainiere jetzt seit etwa 6 Wochen mit einem Plan aus dem Buch und kann bereits deutliche Verbesserungen feststellen.
 
Habe das Buch gelesen und das klingt alles sehr einleuchtend.Fange jetzt an,danach zu trainieren und muss sagen,das ich schon koordinative Probleme vor allem beim Reißhanteltraining habe.Habe die Jahre zuvor nur im Winter und an Maschinen Kraft trainiert und merke jetzt,das da doch einiges fehlt!

Grüsse
 
tiefe Kniebeuge, Kreuzheben, Rudern

Wir hatten am Wochenende auch eine kurze Diskussion, ob das was bringt oder ob das beste Training fürs Radfahren, das Radfahren ist!?:confused:

Ins Studio gehe ich ja auch, aber nur etwa alle 5/6Tage und dann nur Oberkörpertraining (als Ausgleich halt). Wie oft sollen denn die oben genannten Übungen pro Woche gemacht werden, und dann wieviele Sätze/Wiederholungen???
 
Habe das Buch gelesen und das klingt alles sehr einleuchtend.Fange jetzt an,danach zu trainieren und muss sagen,das ich schon koordinative Probleme vor allem beim Reißhanteltraining habe.Habe die Jahre zuvor nur im Winter und an Maschinen Kraft trainiert und merke jetzt,das da doch einiges fehlt!

Grüsse

Das geht mir genauso. Ich bin aufgrund einer Schulterverletzung und zusätzlich einer Kalkablagerung in der Schulter sowie verkürzter Sehnen und Bänder. Erst einmal gar nicht in der Lage, auch ohne Gewicht, die Übungen richtig auszuführen. Das ist auch mein größtes Problem. Dann habe ich auch keinen Partner der Hilfestellung geben kann. Im Moment mische ich noch die Übungen. Also trainiere ich Kniebeuge z.B. mit geführter Langhantel. Kniebeuge Reissen aber nur mit Hantelstange ohne Zusatz Gewicht. Beinaufzug oder Klimzüge bekomme ich aber gar nicht hin. Da mache ich normale Crunches bis ich mal genug Kraft habe.

Ich mache je Trainingseinheit wie in den Musterplänen beschrieben 5 Übungen je nach Übung 2-3 Min Pause und 8-12 WH 3 bis 4 Sätze zzgl. der Aufwärmsätze. Zumindest jetzt mal in der VP1.

Ich habe allerdings ein Zeitproblem mit den gewünschten 4Einheiten die Woche. Wenn ich zwei bis drei mal Rad fahre und zwei bis drei mal laufen gehe und dann noch vier mal in Krafttraining dann komme ich auf 10 Einheiten die Woche. Da ich ins Krafttraining noch fahren muss, bin ich da schon bei 12 Stunden Zeitbedarf nur fürs Krafttraing. Darum mache ich jetzt im November und Dezember erst mal zwei bis drei Einheiten die Woche.
 
höhere Maximalkraft schaft automatisch höhere Leistung im Ausdauerbereich. Auf dem Rad kann Maximalkraft nicht trainiert werden da die Gewichtsbelastung unter 50% liegt. 50% bis 70% sind aber für das Krafttraining notwendig.
Jedoch umstritten. Krafttraining hat die begrenzende Wirkung/Effekt, dass man primär stärker wird bei Bewegungen, die die gleiche Winkelgeschwindigkeit haben. Mit anderen Worten, trainierst du mit niedriger Winkelgeschwindigkeit (z.B. Krafttraining mit Gewichten), wirst du eine begrenzende Übertragbarkeit auf Bewegungen mit höherer Winkelgeschwindigkeit haben (z.B. Radfahren).
 
Jedoch umstritten. Krafttraining hat die begrenzende Wirkung/Effekt, dass man primär stärker wird bei Bewegungen, die die gleiche Winkelgeschwindigkeit haben. Mit anderen Worten, trainierst du mit niedriger Winkelgeschwindigkeit (z.B. Krafttraining mit Gewichten), wirst du eine begrenzende Übertragbarkeit auf Bewegungen mit höherer Winkelgeschwindigkeit haben (z.B. Radfahren).

Man trainiert ja nicht ausschließlich mit Gewichten und an Geräten
 
höhere Maximalkraft schaft automatisch höhere Leistung im Ausdauerbereich.

In erster Linie bringt Maximalkrafttraining eine bessere Koordination zwischen den einzelnen Muskelgruppen, man nutzt seine Ressourcen also effektiver. Die Pauschalisierung "automatisch höhere Leistung im Ausdauerbereich" ist also nicht ganz richtig respektive falsch, sonst könnte man das Ausdauertraining vollständig durch Maxkrafttraining substituieren. Ein guter Radfahrer baut seine Leistung ohnehin auf mindestens vier Säulen auf und nicht nur auf einer oder zweien. Welche das sind, kann sich ja jeder mal selbst überlegen bzw. sollte es eigentlich wissen.
 
Ein guter Radfahrer baut seine Leistung ohnehin auf mindestens vier Säulen auf und nicht nur auf einer oder zweien. Welche das sind, kann sich ja jeder mal selbst überlegen bzw. sollte es eigentlich wissen.
Ein Rätsel? Radfahren ist eine Ausdauersportart. Damit sehe ich folgende Komponenten als relevant an: VO2max, dessen Ausnutzungsgrad (auch anaerobe Schwelle genannt) und die Arbeitsökonomie. Krafttraining ordne ich im Bereich Arbeitsökonomie ein, wobei ich diesen nicht als grössten Flaschenhals sehe. Hier wird es sich bei den meisten Freizeitradlern wohl eher um VO2max und dessen Ausnutzungsgrad handeln.
 
Ein Rätsel? Radfahren ist eine Ausdauersportart. Damit sehe ich folgende Komponenten als relevant an: VO2max, dessen Ausnutzungsgrad (auch anaerobe Schwelle genannt) und die Arbeitsökonomie. Krafttraining ordne ich im Bereich Arbeitsökonomie ein, wobei ich diesen nicht als grössten Flaschenhals sehe. Hier wird es sich bei den meisten Freizeitradlern wohl eher um VO2max und dessen Ausnutzungsgrad handeln.

Schon viel zu spezifisch:

1.) Ausdauer
2.) Kraft
3.) Schnelligkeit
4.) Erholung
 
Schon viel zu spezifisch:

1.) Ausdauer
2.) Kraft
3.) Schnelligkeit
4.) Erholung

Erholung ist zu beachten und dem ist ausreichend Raum im Plan zu geben, aber trainieren kann ich das doch nicht?

Schnelligkeit, da kommt es doch ganz darauf an in welcher Disziplin man fährt. Bei Langstreckenrennen mit dem MTB nicht so wichtig, beim Straßenradsport sehr wichtig oder?
 
Erholung ist zu beachten und dem ist ausreichend Raum im Plan zu geben, aber trainieren kann ich das doch nicht?

Schnelligkeit, da kommt es doch ganz darauf an in welcher Disziplin man fährt. Bei Langstreckenrennen mit dem MTB nicht so wichtig, beim Straßenradsport sehr wichtig oder?

Ja schon, es ging darum, dass alles in den Trainingsplan muss, wieviel jeweils davon ist disziplinabhängig. Man braucht aber immer alles mehr oder weniger stark ausgeprägt, egal ob 24h Rennen oder Bahnsprint. Und damit ist es nicht getan. Es müssen auch verschiedene Eigenschaften miteinander verbunden werden: Kraftausdauer, Sprintausdauer, Schnellkraft....und auch Erholung kann man trainieren, indem man seine Regenerationsphasen durch angepasstes Training und die richtige Vorgehensweise dabei immer weiter reduzieren kann. Ich kann als weitere Punkte auch noch Ernährung und eventuell den sportpsychologischen Aspekt miteinbeziehen.
 
erstens hat laplace versucht dir zu erklären, dass kraft in einer ausdauerdisziplin eben nicht leistungslimitierend ("flachenhals") ist,
zweitens ist der physikalische begriff kraft nicht gleichbedeutend mit dem koordinativen aspekt, man kann auch sagen, das eine hat mit dem anderen sehr, sehr wenig zu tun (da kann man nämlich "kraft" aufbringen, ohne eine physikalische leistung zu erbringen),
und drittens ist die auflistung der 4 säulen haarsträubend, weil ohne jegliche basis.

also wieder die fragen:
- was willst du mit all der kraft?
- wie lässt sich das (F = m * a) vereinbaren mit deiner antwort von eben (bessere koordination)?
- wie kommst du z.B. auf schnelligkeit beim beiken?

weil ich aber der meinung bin, dass da ausser wiki-nachgeplapper nicht viel kommen wird:
lass gut sein.
 
erstens hat laplace versucht dir zu erklären, dass kraft in einer ausdauerdisziplin eben nicht leistungslimitierend ("flachenhals") ist,
zweitens ist der physikalische begriff kraft nicht gleichbedeutend mit dem koordinativen aspekt, man kann auch sagen, das eine hat mit dem anderen sehr, sehr wenig zu tun (da kann man nämlich "kraft" aufbringen, ohne eine physikalische leistung zu erbringen),
und drittens ist die auflistung der 4 säulen haarsträubend, weil ohne jegliche basis.

also wieder die fragen:
- was willst du mit all der kraft?
- wie lässt sich das (F = m * a) vereinbaren mit deiner antwort von eben (bessere koordination)?
- wie kommst du z.B. auf schnelligkeit beim beiken?

weil ich aber der meinung bin, dass da ausser wiki-nachgeplapper nicht viel kommen wird:
lass gut sein.

Ein Bahnsprint ist keine Ausdauerleistung in dem Sinne, wie Du sie hier definierst. Für Sprints brauche ich Kraft und Schnelligkeit (und Ausdauer) beziehungsweise die Kombination daraus. Wenn Du schon mal Radrennen gefahren wärest, wüsstest Du, dass solche Anforderungen nicht auf die Bahnsprinterei beschränkt sind. Lies zum Beispiel mal den Friel. Oh Wunder, Schnelligkeit ist dort ebenso als eine der elementaren Voraussetzungen für einen guten Radsportler definiert.

Was die Diskussion um die Kraft angeht: Maximalkrafttraining für Ausdauersportler verfolgt nicht das Ziel ein möglichst hypertrophierten Muskel anzuhäufen und steigert die Maximalkraft in dem Sinne nicht wirklich. Dafür sind es viel zu viele Wiederholungen. Den (gewünschten) Effekt habe ich oben genannt.
Nichtsdestotrotz ist Kraft eine notwendige Voraussetzung für Leistung und nur das sollten die Formeln implizieren.

Deinen Wikipedia-Kommentar kannst Du Dir an den Hut stecken. Von Dir kommt hier auch seltenst mehr als dummes Hinterfrage und dann gibt es keine oder nur unzureichende Antworten. Also ehrlich gesagt kommt nie etwas Brauchbares, das über tausend mal wiederholtes Phrasengeklopfe hinausgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück