Haben leichte oder schwere Fahrer Vorteile bei der Bodenhaftung

Tobsn

Artgerechte Trailhaltung
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Mannheim
An alle Physik- und Technikfreaks unter Euch, ist es hinsichtlich der Bodenhaftung vorteilhaft ein zu sein.
Es geht um folgendes. Letztes WE waren wir mal wieder in der Gruppe biken und wie jeder selbst erfahren hat, war es gut feucht im Wald. Während die einen noch relativ problemlos nasse Wurzelpassagen queren konnten oder schlammige Anstiege mit Felsstufen hoch kamen sind die anderen nur rumgeglitscht. An den Reifen und Luftdruck hat es nicht gelegen, das will ich auch mal ausklammern.
Prompt kam die These auf, dass schwerer Biker es leichter haben, da sich deren Stollen tiefer in den Untergrund graben und dadurch eine bessere Haftung besitzen. Darauf konterten die schweren Jungs, dass es die Fliegengewichte leichter haben, da auf sie geringer Kräfte einwirken und sie dadurch nicht so schnell abrutschen bzw. weniger Traktionsprobleme haben.
Was ist jetzt richtig?
Schwere fahren sind im Vorteil weil sich die Stollen besser in den Boden bohren oder leichte Fahrer sind im Vorteil, weil bei Ihnen geringere Kräfte wirken?

Gruß

Tobsn
 
polo schrieb:
... luftdruck, reifen, geometrie, sitzposition, kraft und technik entscheidend sind.

Da stimme ich Dir voll zu. Mit einem runden Tritt und guter Technik kommt man selbst mit einem Slick weit. Auch ein gut abgestimmtes, soft ansprechendes Fahrwerk hilft. Aber das will ich alles außen vor lassen.

Nur das Gewicht des Fahrers!
 
wir hatten das ganze mal fürs skifahren durchgekaut...wer ist schneller den berg unten...der schwehrere oder der leichtere...im endeffekt hebt sich beim schwehreren die grössere hangabtriebskarft mit der grösseren reibungskraft auf, da beide in abhängigkeit von der gewichtskraft G und der schräge des hangs, dem winkel "alpha" sind...aufjedenfall kützt sich am schrägen hang hoch wie runter die masse raus; ich würds eher auf die technik schieben
 
polo schrieb:
ich würde meinen, daß bevor gewichtsunterschiede wichtig werden, luftdruck, reifen, geometrie, sitzposition, kraft und technik entscheidend sind.

und natürlich die Reifenaufstandsfläche - je grösser, umso mehr Power kann sie übertragen. Durch geringen Fülldruck lässt sich bei Bedarf (schlecht tragender Untergrund) die Aufstandsfläche enorm vergrössern. Höchste Zugkräfte werden durch Gleisketten bzw. Gummiraupen (die ein vielfaches der Aufstandsfläche von Rädern haben) übertragen - Planierraupen, Panzer, landwirtschaftliche Hochleistungszugmaschinen

Anpressdruck bei langsamdrehenden Rädern kann man ganz einfach erhöhen: durch Wasser im Reifen

@AngryApe: Ski (Schi) rollen nicht, Gleit- und Rollreibung sind bekanntlich völlig unterschiedlich - deshalb ist ein Vergleich ungeeignet
Wenn sich die Kräfte aufheben: wie würde der Skifahrer ohne Lift eine geringe Steigung hochkommen? :D
 
tractor schrieb:
... Höchste Zugkräfte werden durch Gleisketten bzw. Gummiraupen (die ein vielfaches der Aufstandsfläche von Rädern haben) übertragen - Planierraupen, Panzer, landwirtschaftliche Hochleistungszugmaschinen...
Ich würde sagen die höchsten Zugkräfte werden durch Verzahnung mit dem Untergrund erreicht, sprich Stollen im Boden.
Das Beispiel aus der Technik ist die Zahnradbahn.
Jetzt hängt es natürlich davon ab, wann der Boden nachgibt.
Ist es jetz besser mit den Stollen tief in den Boden einzudringen oder den Boden weniger zu blasten?
Wer hat es leichter im schwierigen Gelände, schwere oder leichte Biker?
 
tractor schrieb:
@AngryApe: Ski (Schi) rollen nicht, Gleit- und Rollreibung sind bekanntlich völlig unterschiedlich - deshalb ist ein Vergleich ungeeignet
Wenn sich die Kräfte aufheben: wie würde der Skifahrer ohne Lift eine geringe Steigung hochkommen? :D

Reibungskraft = Reibungskoeffizient*Normalkraft(kraft senkrecht zur oberfläche)...das einzige was sich also ändert ist der reibungskoeffizient...der wird halt grösser...da die normalkraft = G*cos"alpha" ist kann man da G=m*g die masse immer noch rauskürzen :D

beim mit skiern bergauflaufen haste eh haftreibung und keine gleitreibung...deswegen geht das...ach ja ich hab nicht gemeint das diekräfte sich aufheben...sondern dass die masse sich ruskürzt :cool:...egal lassen wir das thema sonst artet das hier wieder ausx ;)
 
du kannst rechnen was du willst - ich kann mir meine Masse nicht wegkürzen und bin schneller den Berg runter als die Fliegengewichte. Dafür dauert bergrauf länger

@Tobsn: Planierraupen sind besser als Zahnradbahnen, denn sie haben ihre gezahnte Bahn immer dabei
 
tractor schrieb:
du kannst rechnen was du willst - ich kann mir meine Masse nicht wegkürzen und bin schneller den Berg runter als die Fliegengewichte. Dafür dauert bergrauf länger

@Tobsn: Planierraupen sind besser als Zahnradbahnen, denn sie haben ihre gezahnte Bahn immer dabei

dicke ham nen günstigeren luftwiederstand :D
 
Hi, die Frage bezog sich ja nicht auf die Geschwindigkeit, sondern auf die Bodenhaftung. Die ist linear steigend zu dem Gewicht. Er geht also in schlammigen Boden steiger ein und kommt daher langsamer voran.
 
Tobsn schrieb:
An alle Physik- und Technikfreaks unter Euch, ist es hinsichtlich der Bodenhaftung vorteilhaft ein zu sein.
Es geht um folgendes. Letztes WE waren wir mal wieder in der Gruppe biken und wie jeder selbst erfahren hat, war es gut feucht im Wald. Während die einen noch relativ problemlos nasse Wurzelpassagen queren konnten oder schlammige Anstiege mit Felsstufen hoch kamen sind die anderen nur rumgeglitscht. An den Reifen und Luftdruck hat es nicht gelegen, das will ich auch mal ausklammern.
Prompt kam die These auf, dass schwerer Biker es leichter haben, da sich deren Stollen tiefer in den Untergrund graben und dadurch eine bessere Haftung besitzen. Darauf konterten die schweren Jungs, dass es die Fliegengewichte leichter haben, da auf sie geringer Kräfte einwirken und sie dadurch nicht so schnell abrutschen bzw. weniger Traktionsprobleme haben.
Was ist jetzt richtig?
Schwere fahren sind im Vorteil weil sich die Stollen besser in den Boden bohren oder leichte Fahrer sind im Vorteil, weil bei Ihnen geringere Kräfte wirken?

Gruß

Tobsn

Das Gewicht ist egal soviel kann ich mich noch an Physik erinnern.
Das mehr an Bodenhaftung eines schwereren Fahrers wird durch die physikalischen Kräfte des Schwungs aufgehoben.
somit liegt es doch an der technik und der Bereifung/ Luftdruck.
lg.
 
Hallo,

die ganze Sache scheint wesentlich komplizierter zu sein und die
einfachen physikalischen Formeln für die Haftreibung reichen wohl
nicht aus, siehe z.B. hier Kapitel 2.4. Ist zwar für Autos, sollte aber übertragbar sein.

Viele Grüße,
Carcassonne
 
In vielen Testläufen hab' ich empirisch ermittelt, daß ich als fast 0,1 Tonner auf sehr weichem Untergrund schneller Vortriebsprobleme kriege :aufreg: als "der Böse Wolf" , der (will nix falsches sagen) so schätzungsweise 20 kg leichter ist als ich.

Ist auch logisch. Auf weichem Untergrund drücken sich seine Stollen genauso weit in den Untergrund wie meine, nämlich bis zum Anschlag (maximaler Formschluss), aber ich brauche mehr Vortrieb, um bergauf zu fahren. (gleiche Reifen, Fahrtechnik, Geometrie... angenommen)

Das ist also ein systembedingter Nachteil der (fast) 0,1-Tonner.

Aber habt Ihr mal mit hohem Tempo in der Ebene neben einem "Fliegengewicht" ausrollen lassen? Da macht der 0,1 Tonner :winken: und das Fliegengewicht :eek: .
 
polo schrieb:
ich würde meinen, daß bevor gewichtsunterschiede wichtig werden, luftdruck, reifen, geometrie, sitzposition, kraft und technik entscheidend sind.
Wäre auch meine Theorie!

Denn dann wären schwere DHler immer im Vorteil, wenn ich aber an Nico. [size=-1]Vouilloz zurückdenke, der ja ein Fliegengewicht war und wie oft WM wurde? ;)
[/size]
 
Hi, bei uns ist gestern der erste Schnee gefallen und ich hätte mir ein schweres Rad und mehr Kilos gewünscht :)
Die Spurrillen haben mich nur so umhergeschmissen. :D

Bei normalen Bedingungen, würde ich sagen das beides seine Vor- und Nachteile hat.
Bei geraden Strecken ist wenig Gewicht von Vorteil, bei Abfahrten viel Gewicht.

Ich würde auch sagen das die Strecke worum es geht ganz auschlag gebend ist.
 
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