Reifen springt von Felge - warum?

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Hallo zusammen,

wer weiß Rat? Im Augenblick stehe ich vor einem echten Rätsel!

Seit über zwei Stunden versuche ich auf Grund der hiesigen Straßenverhältnisse wieder die Spikes auf mein MTB aufzuziehen, allerdings klappt das nicht wirklich wie geplant.

Rahmenbedingungen:

Reifen: Schwalbe "Ice Spiker" (in der Drahtversion), eine Saison gelaufen, also noch fast neuwertig.

Felge: DT-Swiss X430

Schlauch: Schwalbe SV13

zulässiger Luftdruck: min. 2,0 - max. 4,5 bar


Und nun zu meinem Problem:

Hinterrad: Wechsel von Schwalbe "Racing Ralph" auf "Ice Spiker", Reifen langsam mit Kompressor auf 4,0 bar aufgeblasen, montiert, alles OK.

Vorderrad: siehe Hinterrad! Dann aber, nach ca. 30 min ein lautes "Wuuuppp" und der Reifen ist von der Felge gesprungen, der Schlauch quillt seitlich heraus wie eine fette Wurstpelle. Schlauch ist unbeschädigt.

Also Ventil auf, Druck raus, VR demontieren, Reifen wieder montiert, das gleiche nochmal, dabei aber überprüft, dass der Reifen tatsächlich sauber auf der Felge sitzt. Aufgeblasen auf 4,0 bar, VR wieder eingebaut, keine 20 min später ein lautes "Wuuuppp" und der Reifen ist wieder unten. Gleiche fette Wurstpelle...

Also nächster Anlauf, diesmal mit 3,0 bar. Das laute "Wuuuppp" kommt dieses Mal bereits beim Einbau des Laufrads in die Gabel...

Nochmaliger Anlauf, diesmal mit 2,5 bar, LR seitdem noch nicht eingebaut aber seit ca. 30 min unauffällig. Vielleicht wage ich es nach diesem Post, es versuchshalber in die Gabel zu stecken...

Das HR ist zwischenzeitlich übrigens seit gut 2 Stunden bei 4,0 bar drauf und macht überhaupt keine Probleme.

Irgendwelche Ideen?

P.S.: Vorher sind bei mir noch nie irgendwelche Reifen von irgendwelchen Felgen gesprungen, weder normale MTB Reifen, noch Spikes, weder als Faltreifen noch als Drahtreifen...
 
klingt für mich nach dem gleichen problem, was bei mir damals ein schwalbe black-shark extreme hatte. der ist mir so von der felge gerutscht. bin davon ausgegangen, das der draht gerissen ist.
 
Schwalbe hatte früher bei einigen Drahtreifen Probleme... allerdings nicht beim Ice Spiker soweit ich weiß (da ging es nur um die Drahtversionen von MM und BB, ohne Gewähr).

Normalerweise haut man ja nur kurzzeitig 4 bar + rein damit die Wulst ins Felgenhorn flutscht. Wenn bei 2 bar +- nichts passiert, dann sollte das auch so bleiben. Mit mehr fährt man die Reifen ja eh nicht.

Wenn du kein Vertrauen mehr in den Reifen hast, was natürlich verständlich ist, dann kontaktiere Schwalbe einfach mal und schildere das Problem. Vielleicht wissen die da mehr. Wenn nicht, tauschen sie dir sicherlich den/die Reifen.
 
Bist du sicher mit dem gerissenen Draht, oder war das damals nur eine Vermutung? Was hast du getan, um das Problem in den Griff zu bekommen?

An einen gerissenen Draht glaube ich in meinem Fall übrigens nicht. Habe den kompletten Reifen abgetastet und es fühlt sich alles einwandfrei an...
 
Normalerweise haut man ja nur kurzzeitig 4 bar + rein damit die Wulst ins Felgenhorn flutscht. Wenn bei 2 bar +- nichts passiert, dann sollte das auch so bleiben. Mit mehr fährt man die Reifen ja eh nicht.

Danke für den Tipp, ich denke, ich werde tatsächlich mit Schwalbe Kontakt aufnehmen.

Aber noch eine kurze Anmerkung zum Luftdruck. Schwalbe empfiehlt beim Ice Spiker, grundsätzlich möglichst hohen Druck zu fahren, z.B. auf Alphalt oder griffiger Schneedecke, und nur wirklich bei Bedarf, den Druck abzusenken um besseren Grip zu erhalten. Meine Erfahrungen bestätigen das, ansonsten vibriert es dir nämlich die Plomben aus dem Gebiss...

Was mich wundert ist, dass es letztes Jahr einwandfrei funktioniert hat und dieses Jahr nun plötzlich nicht mehr...
 
Was mich wundert ist, dass es letztes Jahr einwandfrei funktioniert hat und dieses Jahr nun plötzlich nicht mehr...

Das ist in der Tat merkwürdig. Bist du die Felgen letztes Jahr auch schon gefahren?

Schwalbe ist recht kulant und antwortet schnell. Wenn du mögliche Fehlerquellen deinerseits ausschließen kannst, dann ruhig mal anfragen.
 
Das ist in der Tat merkwürdig. Bist du die Felgen letztes Jahr auch schon gefahren?

Schwalbe ist recht kulant und antwortet schnell. Wenn du mögliche Fehlerquellen deinerseits ausschließen kannst, dann ruhig mal anfragen.


Ja, bin die Reifen letzen Winter bereits ohne Probleme gefahren. Allerdings auf einem anderen LRS, den ich inzwischen ausgemustert habe. Ich kann also nicht zu 100% ausschließen, dass es an der Felge im VR nicht irgendein Problem gibt. Diese ist aber, genau wie die HR-Felge nagelneu und wurde gerade erst vor einem viertel Jahr von mir eingespeicht und zentriert.

Werde nach den Feiertagen mal mit Schwalbe klönen...
 
Ich kenne die Felgen nicht, aber Toleranz hier, Toleranz da und schon hat man den Salat. Wie so oft :(

Nachfragen schadet sicherlich nicht und wenn du dein Problem sachlich schilderst werden die sich nicht querstellen (meine Erfahrung).
 
frage bliebe: was sonst?? die besagten felgen "funktionieren" mit reifen von maxxis und conti einwandfrei.

Die besagten Felgen funktionieren mit sämtlichen bisher gefahrenen Reifen, außer dem einen Schwalbe Ice Spiker einwandfrei. Bin allerdings bisher auf dieser Felge ausschließlich Schwalbe gefahren, aber davon verschiedene Modelle, u.a. Racing Ralph, Nobby Nic, Kojak... ... alles ohne jegliche Probleme und beim Kojak sogar bis zu 6,5 bar Druck!
 
Vielen Dank an Euch, für euren wertvollen Input. Zwischenzeitlich ist der Reifen bei 2,5 bar seit fast 2 Stunden ohne Probleme auf der Felge geblieben. Ich gehe inzwischen auch von Toleranzen als Ursache aus und werde kommende Woche zum einen mit Schwalbe und zum anderen mit DT-Swiss in Verbindung treten, um die Sache nochmals zu diskutieren. Nochmals vielen Dank, ein frohe Fest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
 
Hast du mal geschaut ob dein Felgenband richtig im Felgenboden liegt oder hast du sogar ein zu breites verbaut? Wenn das zu weit auf einer Seite ist oder zu breit ist kann es schon vorkommen das der Wulst des Reifens nicht richtig in die Felge rutscht.
 
Hast du mal geschaut ob dein Felgenband richtig im Felgenboden liegt oder hast du sogar ein zu breites verbaut? Wenn das zu weit auf einer Seite ist oder zu breit ist kann es schon vorkommen das der Wulst des Reifens nicht richtig in die Felge rutscht.


Danke für den Hinweis, Felgenband hat aber die optimale Breite und liegt sauber im Felgenbett. Reifen ist übrigens noch immer bei 2,5 bar ohne Probleme auf der Felge beblieben. Werde heute abend mal beginnen, langsam den Druck zu erhöhen, um zu sehen was passiert.
 
Hast langeweile, he? So zwischen den Jahren weiß man ja auch nicht so richtig, was man mit sich anfangen soll. Und dann noch dieser viele Schnee, da kann man noch nicht mal anständig biken gehn...
 
Wenn du die Hand vor den Kompressor hälts, kommt da die Luft pulsierend raus oder in einem Strom?

Ein Professor hat mal von einem Fall berichtet wo ein Kompressor die Kunststofffelge eines Scheibtruhenrades zur Explosion gebracht hat. Ursache -> Durchgehender Luftstrom ohne Unterbrechung -> Belastungsgeschwindigkeit zu hoch -> plötzliche Materialversprödung -> Rascher Spannungsabbau durch Bruch -> lebensgefährliche Verletzungen.

Ich mein, das Problem war die Kombination Kompressor und Kunststoff. Alu, Stahl, Gummi und Textil verhalten sich sicher anders, aber vll. solltest du das mal checken.
 
Hast du mal geschaut ob dein Felgenband richtig im Felgenboden liegt oder hast du sogar ein zu breites verbaut? Wenn das zu weit auf einer Seite ist oder zu breit ist kann es schon vorkommen das der Wulst des Reifens nicht richtig in die Felge rutscht.

Danke für den Hinweis, Felgenband hat aber die optimale Breite und liegt sauber im Felgenbett. Reifen ist übrigens noch immer bei 2,5 bar ohne Probleme auf der Felge beblieben. Werde heute abend mal beginnen, langsam den Druck zu erhöhen, um zu sehen was passiert.

Hast langeweile, he? So zwischen den Jahren weiß man ja auch nicht so richtig, was man mit sich anfangen soll. Und dann noch dieser viele Schnee, da kann man noch nicht mal anständig biken gehn...

Wenn du die Hand vor den Kompressor hälts, kommt da die Luft pulsierend raus oder in einem Strom?

Ein Professor hat mal von einem Fall berichtet wo ein Kompressor die Kunststofffelge eines Scheibtruhenrades zur Explosion gebracht hat. Ursache -> Durchgehender Luftstrom ohne Unterbrechung -> Belastungsgeschwindigkeit zu hoch -> plötzliche Materialversprödung -> Rascher Spannungsabbau durch Bruch -> lebensgefährliche Verletzungen.

Ich mein, das Problem war die Kombination Kompressor und Kunststoff. Alu, Stahl, Gummi und Textil verhalten sich sicher anders, aber vll. solltest du das mal checken.

Danke alle nochmals, für die hilfreichen Hinweise. Nachfolgend der aktuelle Stand der Geschichte:

Vorgestern, den 28.12.2010 war es endlich soweit, entgegen meiner Ankündigung vom Vorabend, habe ich den Druck nicht weiter erhöht. Und nein, mir ist nicht langweilig zwischen den Jahren, sondern ich versuche auch zu fahren. Wie an dem bewußten Dienstag, vorgestern, an dem es von Schwetzingen auf den Königstuhl gehen sollte, nur so als kleiner Hinweis für diejenigen, die sich in meiner Gegen auskennen.

Vor dem Losfahren noch ein letztmaliger Check, alles scheint in allerbester Ordnung zu sein. Keine 400 m später, gerade beim Einlenken in die erste etwas schärfere Kurve, WUUUPPP, und der vordere Reifen ist wieder unten und der Schlauch quillt wieder wie die berühmte Wurstpelle zwischen Reifen und Felge hervor. Also Luft raus, Reifen wieder auf die Felge und das Bike nach Hause schieben,. zwischenzeitlich meinen Kumpel anrufen, um eine ca. halbstündige Verzögerung anzukündigen...

Zu Hause angekommen, trotz anderslautender Überzeugung dennoch Felgenband von 22 mm Breite auf 18 mm geändert. Ice Spiker wieder aufgezogen und bereits beim Aufpumpen das selbe Problem. Der Reifen springt von der Felge! Um dann doch noch die Tour zu fahren, auf die schnelle den "Sommerreifen", einen Schwalbe Nobby Nic auf die Felge geworfen und los gings. Übrigens ohne jegliche Probleme, wenn auch die Strecke noch nie so anstrengend war wie an diesem Tag. Das lag aber ganz bestimmt nicht am Reifen...

In der aktuellen Nacht versuche ich nun, das Problem nochmals zu reproduzieren, bzw. endlich die Ursache heraus zu bekommen. Deshalb habe ich gestern Abend Vorder- und Hinterradreifen untereinander ausgetauscht, um zu sehen, ob das Problem wandert oder am Vorderrad bestehen bleibt oder mit anderen Worten, ob das Problem durch Reifen oder Felge ausgelöst wird. Selbstverständlich zuvor, um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, das 18er Felgenband am Vorderrad wieder auf ein 22er zurück getauscht, um vorne und hinten gleiche Verhältnisse sicherzustellen.

Aktueller Zwischenstand: beide Reifen (seit mind. 2 Stunden) mit 4,5 bar montiert, sitzen derzeit noch immer einwandfrei auf der Felge. Einzige Auffälligkeit ist derzeit ein relativ großer Seitenschlag, des inzwischen hinten montierten Reifens, der zuvor vorne die Probleme zeigte. Die Felgen sind beide optimal zentriert und zeigen an sich keinerlei Seitenschlag. Der Schlag kommt also eindeutig vom Reifen und war, by the way, auch bereits vorne auffällig. Selbst mehrmalige Korrektur konnte am Hinterrad zwischenzeitlich keine wirkliche Abhilfe bzgl. des Seitenschlags schaffen. Aber Hauptsache, der Reifen sitzt noch immer auf der Felge!!!

Ich werde das Ganze weiter beobachten und berichten, falls es weitere interessante Erkenntnisse geben sollte. Im Augenblick gehe ich von einem Toleranzproblem sowohl bei Reifen als auch bei den Felgen aus und hoffe, dass in der aktuellen Kombination keine weiteren Probleme auftauchen. Um die aktulle, offensichtlich funktionierende, Zusammenstellung nachvollziehen zu können, werde ich die beiden Reifen entsprechend der jetzigen Zuordnung und Laufrichtung markieren und hoffe, dass sich das System beim nächsten Einsatz identisch verhält.

Abschließend noch der Hinweis zu meinem Kompressor. Es handelt sich um ein recht günstiges Baumarktfabrikat mit Zwischentank. Soll heißen, sobald der Druck unter ein bestimmtes Maß fällt, wird der Druckbehälter wieder befüllt, indem der Kompressor zugeschalten wird. Solange ausreichend Druck im Speicher vorhanden ist, läuft der Kompressor nicht. Es ist also, sofern die Speisung durch den Druckbehälter erfolgt, von einem relativ gleichmäßigen Luftstrom auszugehen. Ich gehe aber nicht davon aus, dass dadurch irgendein Problem ausgelöst werden könnte, da es ansonsten beide Räder betreffen müsste.

Ich warte nun erst einmal ab und schaue mir an, was die nächsten Tage passieren wird...
 
Wenn der Reifen hinten richtig sitzt und immernoch einen Schlag hat kann ich mir gut vorstellen das die Karkasse durch das runterspringen beschädigt wurde und deshalb einen Schlag hat.

Ich würde das Ding einfach zu Schwalbe schicken, ich zumindest könnte der ganzen Sache nicht mehr vertrauen.
 
Es handelt sich um ein recht günstiges Baumarktfabrikat mit Zwischentank.

Ich glaub auf den Preis kommts keineswegs an, sondern obs eine Verdrängerpumpe ist oder eine Strömungspumpe. Strömungspumpe würde ich nach dem Anhören dieser Geschichte für sowas nimmer einsetzen.

Aber unabhängig von der Pumpe: Klingt nach einem kaputten Reifen, ich würd den nicht mehr fahren.
 
Wenn der Reifen selber einen deutlichen Schlag hat, dann muß den der Händler tauschen, auch wenn du den Reifen schon mehrere Wochen hast. Den würde ich nicht weiter fahren.
 
Selbst wenn, was wäre dann in deinen Augen das Problem?

Ich hatte das gleich mal auf einem Trekking Fahrrad, da habe ich die Schläuche von 28x1.9 auf einen Reifen in 28x1.5 getan. Mir ist dann andauernd der Reifen von der Felge gesprungen bis ich neue schläuche genommen habe.

Warum das so war, kann ich dir nicht sagen.
Bei mir haben aber neue Schläuche das Problem gelöst!
 
Strange. Vll. war der Schlauch nicht mehr ausreichend getalkt, hat am Reifen geklebt und diesen so ausgehebelt. Am veränderten Volumen kanns eigenlich nicht liegen.

Aber gut, noch einen Lösungsweg im Repertiore den man ausprobieren kann wenn man das Problem einfach nicht findet. :)
 
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