Original geschrieben von Pfadfinderin
@ Le Roc:
Hi, eine Borreliose Impfung gibt´s nur für Viecher, z.B. Hunde, für Menschen ist der Impfstoff noch nicht auf dem Markt. Aber ich hoffe, er kommt bald.
CU
nicht ganz richtig in Amerika war er am Markt wie ich hier gelesen habe Folgend ein Artikel aus "Die Welt" vom 03.05.2002 zu der bereits bekannten
Marktrücknahme des Impfstoffes:
http://www.borreliose.de/borreliose.html
somit denke ich es ist alles eine Frage des Profits
--------------------------------------------------------------------------
Borreliose-Impfstoff in USA vom Markt genommen
Die Resonanz in der Bevölkerung war zu gering, erklärte der Hersteller
Von Manfred Schley
New York - Der Pharmakonzern Glaxo-Smithkline (GSK) hat den einzig existierenden Impfstoff gegen
die von Zecken übertragene Lyme-Borreliose vom Markt genommen. Die Vakzine war 1998 in den USA
zugelassen worden, nachdem an einigen 10.000 Personen die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen
Borrelia burgdorferi, den Erreger der Lyme-Krankheit, nachgewiesen worden war.
Wie Glaxo-Smithkline mitteilt, erfolgte die Rücknahme, weil die Resonanz in der Bevölkerung zu
gering war. Nur etwa 10.000 Amerikaner hätten sich voraussichtlich dieses Jahr gegen die
Lyme-Borreliose impfen lassen. Mit mehr als 100.000 habe man gerechnet.
Die Lyme-Krankheit breitet sich seit Jahren immer stärker aus. Von rund 8000 Fällen im Jahr
1990 stieg die Zahl der in den USA gemeldeten Fälle auf 16.273 in 1999. In einigen Gebieten
im Osten der USA, besonders in den Bundesstaaten Connecticut und New York, erkranken jährlich
zwischen 55 und 98 Personen von 100.000 Einwohnern an der Lyme-Borreliose. Den Rekord hält die
zu Massachusetts gehörende Insel Nantucket. Dort gibt es im Mittel 950 Fälle der Krankheit auf
100.000 Einwohner.
Da die bakterielle Erkrankung nicht immer leicht zu diagnostizieren und zu behandeln ist, und
bei einer chronischen Krankheit sich oft ernste Spätfolgen im Zentralnervensystem entwickeln,
ist ein Impfstoff die sinnvollste Möglichkeit der Prävention. Gesundheitssystemforscher der
Harvard Universität hatten berechnet, dass je 10.000 geimpfte Personen über einen Zeitraum
von zehn Jahren 202 Fälle von Lyme-Krankheit vermieden werden können. Damit würden dem
Gesundheitssystem rund eine Million Dollar an Behandlungskosten erspart. Zu Grunde lag der
Rechnung die Annahme, dass in den Risikogebieten 0,03 Prozent der Bevölkerung jährlich zwischen
Frühjahr und Herbst - der zeckenaktiven Zeit - erkranken. Tatsächlich, so zeigen neue Analysen,
liegt die Krankheitswahrscheinlichkeit bei weniger als 0,005 Prozent.
Den Forschern von GSK war mit dem Lyme-Impfstoff die Entwicklung einer völlig neuen Kategorie
von Vakzinen gelungen. Konventionellen Impfstoffe bestehen aus abgeschwächten oder abgetöteten
Erregern beziehungsweise Eiweißen von krank machenden Viren und Bakterien, den so genannten
Antigenen. Sie versetzten das Immunsystems des Impflings in die Lage, sich für den Fall zu
wappnen, dass die betreffenden Erreger später einmal in den Körper eindringen sollten. Bei der
Lyme-Vakzine liegen die Verhältnisse aber völlig anders. Hier wird die Bildung hochspezialisierter
Antikörper angeregt, die Borrelien noch in der Zecke bekämpfen.
Die in einer Art Symbiose mit ihren Insektenwirten lebenden Borrelien besitzen auf ihrer
Oberfläche einen dichten Flickenteppich unterschiedlicher Eiweiße. Die "Flicken" ändern ihr
Muster - je nachdem, in welchem Teil der Zecken sich die Bakterien gerade aufhalten. Einer
der markantesten "Flicken" ist das Oberflächenprotein A (OspA = Outer surface protein A).
Die molekulare Struktur des OspA wurde vor einigen Jahren entschlüsselt. Dabei stellte man
fest, dass dieses Antigen, wenn man es Versuchstieren injiziert, die Bildung von Antikörpern
anregt. Diese verändern die Oberfläche von OspA-tragenden Borrelien derart, dass die Erreger
inaktiviert werden und schließlich absterben.
Diese Beobachtung war Grundlage für die Entwicklung des Impfstoffs. Mit OspA geimpfte Menschen
haben in ihrem Blut eine große Zahl neutralisierender Antikörper. Saugt eine Zecke von einer
solchen Person Blut, nimmt sie die gegen OspA gerichteten Antikörper auf. Die im Verdauungstrakt
der Zecke vorhandenen Borrelien werden dann umgehend inaktiviert und können nicht mehr in die
Speicheldrüse des Insekts wandern. Eine Infektion wird unmöglich.
Der ungewöhnliche Wirkmechanismus der OspA-Vakzine erklärt, warum hier nach einer
Grundimmunisierung jedes Jahr erneut geimpft werden muss. Nur so bleibt die Konzentration der
Antikörper im winzigen Tropfen Blut, den die Zecke zu Beginn ihrer "Mahlzeit" aufnimmt, hoch
genug, um eventuell vorhandene Borrelien zu inaktivieren.
Dieses ausgeklügelte Prinzip hat jedoch einen Haken. Das Immunsystem von Personen mit einer
bestimmten, genetisch festgelegten Veranlagung "verwechselt" OspA mit einem sehr ähnlichen
Antigen auf der Oberfläche von bestimmten weißen Blutkörperchen. Die durch OspA induzierte
Aktivierung der Abwehrkräfte führt dann zu einer fehlgeleiteten Immunreaktion.
Da sich die Fehlreaktion vorwiegend in den Gelenken abspielt, spricht man von einer
Autoimmunarthritis. Da unter Menschen, die mit der Lyme-Vakzine geimpft werden, immer auch ein
Teil Träger dieser genetischen Veranlagung ist, hatten Rheumatologen bereits bei der Entwicklung
des Impfstoffs vor den möglichen Komplikationen einer fehlgeleiteten Immunantwort gewarnt.
Mittlerweile wurde dem US- Center for Disease Control in Atlanta 170 Fälle von Gelenkentzündungen
gemeldet, die angeblich nach Impfung mit der Lyme-Vakzine aufgetreten sein sollen. Die Firma GSK
bestreitet, dass diese Gelenkentzündungen Folge der Impfung mit der OspA-Vakzine seien, und auch
die Food Drug Administration, die oberste Zulassungsbehörde für Arzneimittel, hält den Impfstoff
nach wie vor für sicher. Die Betroffenen sehen das allerdings anders und sind mittlerweile vor
Gericht gezogen.