Sehr hohes Quietschen an Formulabremsen

ja warum baut man denn dann überhaupt gelochte scheiben, wenn es doch soein murks ist?

die Löcher dienen der Reinigung, wobei es jetzt egal ist ob es tatsächlich Löcher sind oder eben eine Wellenform. Wichtig ist dass jeder mm Belag regelmäßig an einer Kante vorbeikommt, dadurch wird Dreck von den Beläge gekratzt. Bremsscheiben ohne solche Putzkanten wirst du am MTB nicht finden. Am PKW ist das ganze weniger dramatisch da dort die Bremsanlage nicht so exponiert ist und deswegen weniger Schmutz drankommt. Hochleistungsbremsanlagen sind dennoch geschlitzt um wieder die selbe Reinigungswirkung zu erzielen.

Da hat KainerM recht, hab den Löchern wohl ein wenig zu viel Unrecht getan :) Reinigung ist gerade beim MTB nicht schlecht, alles weitere ist eine Frage der Geometrie. Bleibt der Bremsring relativ schmal, wie bei einer Leichtbau-MTB-Scheibe (Marta) so kann man ohne Löcher bauen (und zahlt dafür dann auch Lizenzgebühren). Wird der Bremsring breiter wie bei einer Motorradanlage, dann sind die Wellen irgendwann nicht mehr praktikabel - die Wellen müssten so steil ausfallen, dass der Bremsring in tangentialer Richtung sich im Prinzip wie eine Ziehharmonika verhält, dadurch beim bremsen wohl schrecklich rubbeln würde und schlimmstenfalls noch verkantet. Ich kann mir auch vorstellen, dass Löcher bohren billiger/einfacher in der Herstellung sind.
Die gelochte SL-Scheibe von Magura ist ein schönes Beispiel: Effektiv hat sie mehr Material am Bremsring als eine Marta-Scheibe. Da die effektive Breite des Bremsrings aber genormt ist und somit nicht größer oder kleiner sein darf (sie muss ja mit der selben Belagsgröße funktionieren) sind die Wellen kleiner ausgeprägt. Die Löcher sind jetzt wieder notwendig, aus dem Grund den KainerM beschrieben hat.

Was die Kühlung angeht bin ich der Sache nochmal schnell auf den Grund gegangen ;) Wenn man es berechnet, so hat man bei einer Scheibendicke zwischen 2 und 1,7mm (Neuzustand und untere Verschleißgrenze bei MTBs) 1,5-1,77 mal mehr Kühlfläche, wenn man KEINE Löcher bohrt. Wenn man scharf auf seine Formeln sieht ;) erkennt man, dass man erst ab einer Scheibendicke von (Pi)mm(=3,14mm) die gleiche oder weniger Kühlfläche hat.
 
Leichter: Nein. Ob ich das Material nun auf einen schmalen Streifen zusammenziehe (Marta) oder einen optisch breiten Streifen mache und diesen hinterher durchbohre um auf das gleiche Gewicht zu kommen is wurscht, am Ende zählt die Fläche auf die der Belag trifft.
Belüfteter: Nein. Eine Bremsscheibe ist so dünn, dass die "zusätzliche" Oberfläche die der Kühlung dienen soll durch ein Loch verkleinert statt vergrößert wird. Außerdem nimmst du Material aus der Scheibe raus, welches eigentlich auch noch mal Wärme aufnehmen könnte (und an der Oberfläche genausoviel oder mehr Kühlfläche hätte).
Materialspannungen: Hier ist eigentlich die Verbindung zur Nabe wichtig. Sprich also die Verbindungsarme, die bei einer einteiligen Scheibe niemals radial-gerade sondern immer spiralförmig verlaufen damit sie sich bei Erwärmung nicht wie eine Chipslette verbiegen, oder eben der Spiel in den Nieten bei zweiteiligen. Der Bremsring selbst profitiert von den Löchern nicht, er wird im Gegenteil sogar weniger stabil.

Interessant bei dem Thema ist vielleicht die Beobachtung von motorisierten Rennwagen: Da werden auch keine gelochten Scheiben verbaut. Nur Tuner und Möchtegerns tun das, aber offensichtlich nicht aus funktionellen Gründen.

Was das schnelle Ansprechen bei Nässe angeht, das kann tatsächlich sein. Stellt sich halt die Frage wie groß der Unterschied tatsächlich ist - mir fehlen die Erfahrungen mit gelochten, kann mich bisher aber auch nicht über das Nassverhalten meiner ungelochten Scheiben beschweren.

Meine Vorteile waren gegenüber komplett ungelochten Scheiben. Die von Magura zähle ich nicht als "ungelocht".

Bei Nässe ist die Sache simpel: ohne die Löcher könnte Wasser dampf schlechter entweichen und die Beläge zurückdrücken. Wobei beim Fahrrad eher uninteressant.

Aber bei den massiven Motorradscheiben mag das alles eher zutreffen. Wobei für mich unerheblich, meine K18 ist abgesehen von Nässe lautlos.
 
Leichter: Nein. Ob ich das Material nun auf einen schmalen Streifen zusammenziehe (Marta) oder einen optisch breiten Streifen mache und diesen hinterher durchbohre um auf das gleiche Gewicht zu kommen is wurscht, am Ende zählt die Fläche auf die der Belag trifft.
Belüfteter: Nein. Eine Bremsscheibe ist so dünn, dass die "zusätzliche" Oberfläche die der Kühlung dienen soll durch ein Loch verkleinert statt vergrößert wird. Außerdem nimmst du Material aus der Scheibe raus, welches eigentlich auch noch mal Wärme aufnehmen könnte (und an der Oberfläche genausoviel oder mehr Kühlfläche hätte).
Materialspannungen: Hier ist eigentlich die Verbindung zur Nabe wichtig. Sprich also die Verbindungsarme, die bei einer einteiligen Scheibe niemals radial-gerade sondern immer spiralförmig verlaufen damit sie sich bei Erwärmung nicht wie eine Chipslette verbiegen, oder eben der Spiel in den Nieten bei zweiteiligen. Der Bremsring selbst profitiert von den Löchern nicht, er wird im Gegenteil sogar weniger stabil.

Interessant bei dem Thema ist vielleicht die Beobachtung von motorisierten Rennwagen: Da werden auch keine gelochten Scheiben verbaut. Nur Tuner und Möchtegerns tun das, aber offensichtlich nicht aus funktionellen Gründen.

Was das schnelle Ansprechen bei Nässe angeht, das kann tatsächlich sein. Stellt sich halt die Frage wie groß der Unterschied tatsächlich ist - mir fehlen die Erfahrungen mit gelochten, kann mich bisher aber auch nicht über das Nassverhalten meiner ungelochten Scheiben beschweren.



Wow...dann machen aber alle Motorradhersteller bzw. Hersteller von Bremsanlagen für Motorräder oder Motocrosser generell alles falsch.


Die ungelochten Scheiben aus dem motorisierten Rennsport sind doch Carbonscheiben
 
theobviousfaker schrieb:
Ich kann mir auch vorstellen, dass Löcher bohren billiger/einfacher in der Herstellung sind.
Wohl kaum. Die MTB Bremsscheiben sind gestanzt oder laser geschnitten (bei den teureren warscheinlich eher der fall), da macht die Form keinen großen unterschied. Löcher gar zu bohren wäre sogar aufwendiger als eine gewellte Scheibe herzustellen, da man noch einen zweiten produktionsschritt vollziehen müsste.

[B]KainerM[/B] schrieb:
die Löcher dienen der Reinigung, wobei es jetzt egal ist ob es tatsächlich Löcher sind oder eben eine Wellenform. Wichtig ist dass jeder mm Belag regelmäßig an einer Kante vorbeikommt, dadurch wird Dreck von den Beläge gekratzt. Bremsscheiben ohne solche Putzkanten wirst du am MTB nicht finden. Am PKW ist das ganze weniger dramatisch da dort die Bremsanlage nicht so exponiert ist und deswegen weniger Schmutz drankommt. Hochleistungsbremsanlagen sind dennoch geschlitzt um wieder die selbe Reinigungswirkung zu erzielen.

Danke, das wollte ich wissen :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow...dann machen aber alle Motorradhersteller bzw. Hersteller von Bremsanlagen für Motorräder oder Motocrosser generell alles falsch.


Die ungelochten Scheiben aus dem motorisierten Rennsport sind doch Carbonscheiben

Naja der zitierte Beitrag befasste sich zugegebenermaßen nicht mit Motorrad-Scheiben. Da gibts wiederum andere Gründe die mir in einem späteren Beitrag erst einleuchteten.. generell sprech ich hier von MTBs.

Und ungelochte Scheiben gibts im zweispurig-motorisierten Rennsport überall. Carbonscheiben gibts auch, aber die kosten doch pro Stück vierstellige Beträge? Die gibts vielleicht in der Formel 1 und anderen wenigen superteuern Rennklassen... in den meisten Klassen kaufst du dir für den Preis von ein-zwei Sätzen Carbonscheiben und passender Beläge schon die ganze Karre.
 
Ich hab's zwar schon in diesen Thread geschrieben. Aber ich poste es hier auch noch mal:

„So, mein Resümee über die Formula RX:

Das hochfrequente Quietschen kommt eindeutig von den verbauten kreisrunden Scheiben (die alten hatten die Wellenform). Zum Test habe ich die Scheiben gegen welche von Hayes getauscht. Die Bremse lief dabei absolut lautlos. Der endgültige Beweis: verbaut man die Formula-Scheibe an der Hayes Stroker Ryde, dann gibt es genau das gleiche, nervige Gequietsche. Eventuell hat Formula die eigenen Scheiben einfach kaputt optimiert. Im Vergleich wiegt die 180er Formula-Scheibe (~110g) im Gegensatz zur Hayes (~140g) nämlich rund 30g weniger.

Weiterhin negativ: noch vor dem Umbau habe ich bemerkt, dass in der Formula-Scheibe eine kleine Unwucht ist. Das erklärte das lästige Schleifen der letzten Tage. Dabei hat die Scheibe aber keinen Schlag o.ä. abbekommen.

Und zu guter Letzt: nachdem ich noch mal die Hayes Stroker Ryde heute gefahren bin, ist mir erstmal aufgefallen wie extrem weich die Hebel der RX sind. Ich kann oder besser muss sie fast bis zu den Schalthebel ziehen um alles heraus zu holen. Das kenne ich nur von meiner alten HS33 nach längerer Talfahrt.

Mein Fazit: Frust! Ich muss wieder mit meinem Händler reden und sehen was geht. Entweder das Ding einschicken oder Umtausch gegen was Besseres.“
 
@ Daron: Vielleicht muss die Bremse mal anständig entlüftet werden. Es wäre nicht das erste mal, dass eine Bremse schlampig entlüftet vom Band läuft.

@ Thema: Meine The One (09er mit den Wavescheiben) quietscht und "knarzt" auch sehr kurz vor dem Blockieren des Rades beim Bremsen. Da dies auf den hiesigen technischen Trails unvermeidlich ist und mir das tierisch auf den Sack geht, habe ich mir die XT-Scheiben mit Spider bestellt (SM RT76 L und M) und erhoffe mir dadurch weniger Quietschen/Knarzen und kein Geklingele mehr. Laut einem User hier hat die Bremse durch ebenjene Scheiben mit ersterem aufgehört, letzteres kommt eh durch den Spider. Am Dienstag oder Mittwoch kann ich berichten :).
 
Ich hab's zwar schon in diesen Thread geschrieben. Aber ich poste es hier auch noch mal:

„So, mein Resümee über die Formula RX:

Das hochfrequente Quietschen kommt eindeutig von den verbauten kreisrunden Scheiben (die alten hatten die Wellenform). Zum Test habe ich die Scheiben gegen welche von Hayes getauscht. Die Bremse lief dabei absolut lautlos. Der endgültige Beweis: verbaut man die Formula-Scheibe an der Hayes Stroker Ryde, dann gibt es genau das gleiche, nervige Gequietsche. Eventuell hat Formula die eigenen Scheiben einfach kaputt optimiert. Im Vergleich wiegt die 180er Formula-Scheibe (~110g) im Gegensatz zur Hayes (~140g) nämlich rund 30g weniger.
“

Hab am neuen Radl auch die RX mit 180er Scheiben, und selbst wenn ich bergab von 40 auf 0 runterbremse quietscht da nix, vor allem nicht hochfrequent. Sind ebenfalls die runden Scheiben.
 
Hab am neuen Radl auch die RX mit 180er Scheiben, und selbst wenn ich bergab von 40 auf 0 runterbremse quietscht da nix, vor allem nicht hochfrequent. Sind ebenfalls die runden Scheiben.

Bei mir verursachen aber beide Scheiben (VR 180, HR 160) exakt die gleiche Musik. Danach kann ich mir das nur durch Serienstreuung erkären. Meine VR-Scheibe verursacht dieses Quietschen schließlich auch in einem anderen Bremssystem (Hayes Stroker Ryde). Dazu hat meine Scheibe nach ~70km nun ja auch noch die Unwucht - ohne dabei irgendwo angeeckt zu sein.

Und im Post #77 werden diese Probleme ja schon von Randon genauso beschrieben. Ich kann die RX (für dieses Preissegment) jedenfalls nicht mehr leiden. :o
 
Wie schon berichtet habe ich das Quietschen durch brechen der Kanten an den Bremsbelägen vollständig eleminieren können. Leider haben aber auch meine Scheiben einen minimalst kleinen Verzug ( vorne und hinten).
Da ich mir einen 2. Satz Felgen gekauft habe, habe ich mir 2 180er Shimano XT Scheiben gekauft. Jetzt bin ich mal gespannt, da die Shimanos 1/10mm schmäler sind als die Serienmässigen Formula Scheiben (rund).
Ich werde berichten ob es mit den Shimanos dann auch quietscht da sie ja noch dünner sind.
 
Hy,
melde mich auch mal zu Wort. Fahre die Formula R1, und habe auch ein ständiges Quitschen beim Bremsen, Schleifgeräusche und rubbeln bei stärkerer Bremsung.

Kann das nicht an den sehr dünnen Scheiben liegen? Meine Marta hat diese Phänomene nicht.
Scheiben der Marta sind 2mm stark, die R1 liegt bei 1,8mm.

Vielleicht bringt eine stärkere (stabilere) Bremsscheiben hier Abhilfe?
 
Hy,
melde mich auch mal zu Wort. Fahre die Formula R1, und habe auch ein ständiges Quitschen beim Bremsen, Schleifgeräusche und rubbeln bei stärkerer Bremsung.

Kann das nicht an den sehr dünnen Scheiben liegen? Meine Marta hat diese Phänomene nicht.
Scheiben der Marta sind 2mm stark, die R1 liegt bei 1,8mm.

Vielleicht bringt eine stärkere (stabilere) Bremsscheiben hier Abhilfe?

Lies mal bisschen zurück. Damit dürfte deine Frage beantwortet sein!:D
 
Hab nun die Original Sintermetallbeläge gekauft, diese quietschen nun. Vorher hatte ich die orig. Organischen und organische von Con-Tec (Hartje Eigenmarke), die haben trocken nie gequietscht.

Das so als Anhaltspunkt. Aber anfangs haben die Sinter nicht gequietscht, hab die gestern mal ausgebaut und geputzt was aber nicht half. Aber da ich hinten auch Neue brauche, werde ich mal Swissstop testen.
 
Wenn du die neuen Beläge einbaust, dann nimm 120er Schmirgel und schleif vorne und hinten die Beläge an den Kanten rund. Ich wette, daß das Quietschen ein Ende hat.
 
Wenn du die neuen Beläge einbaust, dann nimm 120er Schmirgel und schleif vorne und hinten die Beläge an den Kanten rund. Ich wette, daß das Quietschen ein Ende hat.

120er? Verdammt, ich hab am Samstag für was anderes 80er Metallschmirgelpapier gekauft. Danke für den Tipp, werde ich testen. Ist übrigens bei der K18, nicht RX. Da sind die Beläge ja noch ganz neu :)
 
80er Schmirgel geht auch , darfst hat nicht so feste hindrücken, sonst ist der Belag schon herunten, bevor du ihn eingebaut hast :D
 
Es ließ mir keine Ruhe, daher habe ich mal die 160er Scheibe meiner Marta mit der Formula R.1 kombiniert.
Ergebniss:
Läßt sich problemlos montieren, keinerlei Schleifgeräusche wenn das Bike im Keller hängt.
Nach der Probefahrt steh fest:
1. Das Quitschen ist Weg! :lol: Liegt wohl doch an den dünnen Scheiben der Formula

2. Da die Marta-Scheibe 2-zehntel dicker als die Formula ist, schleift sie unter Belastung oben rechts am Gehäuse des Geberzylinders (siehe Bild):mad:

Formula-4.jpg
[/IMG]

Dieses Schleifen kann eigentlich nur an der dickeren Bremsscheibe liegen, denn der Durchmesser beider Scheiben ist nahezu identlisch, bzw. die Scheibe der Formula ist sogar etwas größer, als die Marta.

Formula-2.jpg
[/IMG]
Formula-1.jpg


Fazit:
Die Bremsscheibe der Formula ist m.M. einfach zu dünn, und neigt daher zum vogelartigen Quitschen. Zum Vergleich: die 160er Marta wiegt 120gramm, die 160er Formula nur 86gramm. Materialstärke Marta etwa 2,0mm, Formula 1,75mm.
Werde nun nach einer stabileren, und etwas kleineren Scheibe suchen.
Formula-4.jpg
Formula-4.jpg
 
Sooo, die XT-Scheiben sind montiert und - Totenstille! Kein Quietschen, kein Klingeln, kein Knarzen mehr! Endlich so, wie es sein soll :D:
 
Meine R1 quietschen ebenfalls. Ich finde das einfach nur peinlich.
Welche Bremsscheiben in 180 mm könnte ich den alternativ verbauen um das quietschen zu beseitigen? Ich möchte nur die Scheiben tauschen und nichts an der Bremse ändern.

Danke und Gruß
 
Formula Oro und XT-Scheiben mit Centerlock am neuen Laufradsatz und endlich war Ruhe bei mir.

Jetzt hab ich dasselbe Spiel bei meinem Zweitrad mit Magura Julie die jahrelang mucksmäuschenstill war. Der Grund: ich habe umgerüstet auf den "alten" Laufradsatz mit den Oro-Scheiben...:rolleyes:

Die Scheiben sind der Grund....
 
Sind die zweiteiligen. Ich habe die gewählt, damit ich wirklich sicher sein kann, dass nix mehr klingelt oder klirrt oder klappert oder sonst was.
 
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