Tag 5 der Tour Brandenburg
Der 5. Tag begann vielversprechend mit strahlend blauem Himmel und lecker Frühstück auf der Terrasse
. Ich entschloss mich nicht wieder zurück nach Joachimsthal zu fahren, sondern am Grimnitzsee am Ostufer bis nach Althüttendorf zu fahren.
In Althüttendorf, in der Ortsmitte nach der Kirche,
trafen wir dann wieder auf den Brandenburgweg. Der nächste Ort war dann Senftenhütte, bis dahin mussten wir aber leider 1,5 km auf der B 198 nach Osten fahren
. Zwischen Ersten und Zweiten Sassenpfuhl verließen wir die Bundesstraße nach Südosten. Senftenhütte ist umgeben von leuchtenden Sonnenblumenfeldern.
Wir tauchten nach wenigen 100 Metern hinter Senftenhütte wieder in ein ausgedehntes Waldgebiet ein. Die Eisenbahnlinie Berlin-Stettin wurde am westlichen Ortseingang von Chorin überquert. Wir rollten in den Ort und fuhren erst einmal zum historischen Bahnhof von Chorin.
Der Bahnhof ist auch der Stützpunkt für die Trampelbusse.
Nach der Besichtigung ging es wieder zurück auf den Radweg. Wir verließen dann Chorin auf einer sehr alten Kopfsteinstraße in Richtung Kloster Chorin. Am Nettelgraben sind wir dann nicht nach rechts auf den Weg in Richtung Sandkrug abgebogen, sondern sind weiter bergauf zum Kloster Chorin weiter. Auf der Höhe angekommen lag vor uns das Kloster Chorin.
Die ehemalige Zisterzienserabtei wurde 1258 gegründet. Nach der Säkularisierung (Aufhebung der kirchlichen Institution und Verstaatlichung des Besitzes) 1542 war das Kloster dem Verfall preisgegeben. Heute wird das Kloster zu Konzertveranstaltungen genutzt. Nach der Besichtigung ging es auf einer kleinen Abkürzung wieder auf den ausgeschilderten Radweg nach Sandkrug. Durch ausgedehnte Buchenwälder und Nadelwälder
gelangten wir dann an den Oder-Havel-Kanal. Der wurde nach Süden überquert. Jetzt ging es zügig bergab zum Finowkanal in die Ortschaft Stecherschleuse. Von hier war es bis Niederfinow nur noch einen Katzensprung weit. Gleich nach dem nördlichen Ortsausgang Niederfinow erblickten wir das Bauwerk deutscher Ingenieurkunst, das Schiffshebewerk Niederfinow.
Hier wurde dann eine längere Besichtigungspause eingelegt. Am 21. März 1934 wurde das Schiffshebewerk in Betrieb genommen und ist das älteste noch arbeitende Hebewerk Deutschlands. Mit diesem Bauwerk wird ein Höhenunterschied von 36 Metern überwunden. Die Stahlkonstruktion wird durch über 5 Millionen Nieten zusammengehalten. Da nur Schiffe mit einer Länge bis 84 Meter geschleust werden können ist man dabei ein neues Schiffshebewerk, nördlich des alten zu bauen, hier sollen Schiffe bis zu einer Länge von 110 Metern geschleust werden können.
Nach der Besichtigung ging es weiter über den Oder-Havel-Kanal und Liepe bis nach Oderberg. Vor Oderberg musste aber leider noch der Teufelsberg, letzter Anstieg vor der Oder, bezwungen werden. In Oderberg überquerten wir die Alte Oder und fuhren auf den Radweg südlich der Alten Oder in Richtung Hohensaaten Alte Schleuse zur Oder.
Der Weg ist in einem sehr schlechten Zustand
, dazu kam dann noch der böige Wind aus dem Osten dazu der uns in die Gesichter blies. Nach Erreichen der Oder folgten wir den Oderradweg stromaufwärts bis nach Neuglietzen. Ab hier bogen wir nach Westen ab und machten unsere Kaffeepause in der Gaststätte Zur Oderbrücke in Altglietzen.
Wir wurden hier aber herb enttäuscht. Auf meine Frage nach Mohnkuchen bekam ich die Antwort gibt es nicht. Ich fragte warum, die Antwort kam prompt Mohnkuchen macht dumm
. Damit war alles geklärt und wir wechselten auf Kirschkuchen
. Wir verließen dann Altglietzen nach Südwesten. Aber Achtung, der Radweg biegt in einer schönen Abfahrt genau in einer Kurve nach rechts ab. Ich sah noch Erich hinter mir wie er Abbog und dann war Ruhe. Erich zurück und hinter Jürgen hinterher, der die Straße weiter fuhr und das Abbiegen verpasst hatte. Der Weg führte uns am Fuße des Granitberges über Tornow, Schiffmühle zum Ostrand von Bad Freienwalde.
Am Ostrand ging es weiter durch das flache Oderbruch und bei Temperaturen an die 30°C, über Altranft, Neugaul, Rathsdorf am Storchenmuseum Altgaul
vorbei nach Wriezen. In Wriezen dann in die City.
Es war Sonnabend so gegen 16:00 Uhr als wir nach 78 km und 457 HM durchgeschwitzt eintrafen, gähnende Leere
. Beim dortigen Bäcker erkundigten wir uns nach einer Gaststätte. Antwort der einheimischen "gibt es hier nicht mehr". Na ja das waren ja tolle Aussichten
. In den Dönerladen wo sie uns dann noch hinschicken wollten, wollten wir dann auch nicht, keine Lust auf Döner. Also dann zur Unterkunft, die wieder super war und die Vermieterin zeigte uns dann auch noch den Weg wo es in Wriezen noch eine Gaststätte mit gut bürgerlicher Küche gibt
. Wir hin, runter unter dem großen Sonnenschirm, dann Biergläser in die Hand und schnell in die Mitte des Schirmes zusammengerückt. Urplötzlich schüttete es wie aus Eimern, sah eigentlich gar nicht danach aus.
Danach zurück und noch das Aus unserer Damenmannschaft mit angesehen
. Danach dann Zapfenstreich, die Nacht sollte diesmal kurz werden.