Krankenkasse zahlt Leistungsdiagnostik?

ichbinich schrieb:
Hallo!
Hat schon mal jemand die Leistungsdiagnostik/den Laktattest von einer gesetzlichen Krankenkasse bzw. von einer Ersatzkasse bezahlt bekommen?
Wenn "Ja" : Von welcher?
Die volle Diagnostik wurde bei mir nicht bezahlt, aber Teile davon, weil beim Leistungs-EKG ein Herzfehler diagnostiziert wurde. Das EKG und der Herz-Ultraschall wurden dann übernommen.
 
Wenn die Diagnostik die Diagnostik nicht zahlt, was kostet sie denn so im Durchschnitt?
Grüße!

nico
 
Hallo,

weiß jemand, bei welchen Krankheitsbildern sich die Krankenkasse bei einer Leistungsdiagnostik beteiligt ? Laut Arzt habe ich eine "Vorstufe" von Asthma und seit Februar diesen Jahres habe ich wieder mehr Probleme.

Gruß aus dem immer noch saukalten Schwarzwald :aufreg:

Yvoxl
 
Hallo Yvoxl!

Warum willst du denn unbedingt eine Leistungsdiagnostik machen, hat das was mit deinen gesundheitlichen Problemen zu tun? Ich denke ein Belastungs-EKG beim Herzspezialisten solltest du auf jeden Fall von der Krankenkasse bezahlt bekommen, evtl. mußt halt irgendwelche Symptome/Beschwerden angeben.

Ich hatte z.B. mal wirklich einen stechenden Schmerz in der Herzgegend, immer beim einatmen, das war aber wohl eine starke Muskelverspannung in der Wirbelsäulengegend, die nach paar Tagen wieder verging.
Du könntest z.B. auch angeben daß du mal ne Grippe hattest und zu früh mit Trainieren angefangen hast und jetzt nachschauen möchtest ob dein herz irgendwas davongetragen hat. Also Gründe für ne Herzuntersuchung gibts immer.

Leistungsdiagnostik mit Ziel der Bestimmung der anaeroben Schwelle wird dir aber keine Krankenkasse zahlen, und das mit Recht! Hat ja medizinisch(!) keinerlei Bedeutung!

Gruß Robert
 
GummiUnten schrieb:
Leistungsdiagnostik mit Ziel der Bestimmung der anaeroben Schwelle wird dir aber keine Krankenkasse zahlen, und das mit Recht! Hat ja medizinisch(!) keinerlei Bedeutung!
die kasse zahlt eine internistische untersuchung, zu der auch eine belastungsergometrie gehören kann, sofern du ein argument hast, warum du sowas brauchst.

was die kasse nicht zahlt, ist die laktatdiagnostik, es sei denn, dein arzt hält das für notwendig.
 
@Robert

vor einiger Zeit habe ich mir im Thread "Trainings-Tipps für Anfängerin " Tipps geholt. Von einigen kam gleich "mach doch eine Leistungsdiagnostik".
Wollte das aber lange nicht, denn ich bin wohl nicht die echte Radlerin, mir gefällt eben einfach das sich draußen bewegen total gut und mache verschiedene Sportarten. Trotzdem bin ich im Winter öfters auf dem Rad unterwegs gewesen und kam ab und zu an den Punkt : was soll ich machen, "richtig" trainieren mit System oder es einfach nur genießen jetzt alleine unterwegs zu sein. Hinzu kommt, dass ich überempfindliche Bronchien habe, mit zeitweise asthmastischen Zuständen. Vor allen Dingen, wenn es so eklig feuchtkalt ist. Hatte kürzlich auch eine Bronchitis und nun sind seit die Bronchien eben wieder viel mehr verschleimt. Im normalen Zustand merke ich es kaum, aber sowie ich länger draußen Sport mache, bin ich nur am Hüsteln und die Nase putzen. Mein Lungenfacharzt meinte nur, ich solle bei diesen Temperaturen auch draußen nichts machen, habe es aber trotzdem versucht. Die Hausärtzin meint auch :ich solle aufpassen. Leider hatte mir keiner einen Tipp gegeben, wie ich meine Bronchien stärken soll. Deshalb dachte ich auch ein Belastungs-EKG, aber so was findet ja nicht in der Kälte draußen statt, denn im Raum bei angenehmen Temperaturen muß ich kaum husten. Im Moment nehme ich keine Sprays mehr. Eigentlich mehr aus Sorge wegen den Bronchien habe ich mir überlegt, mal so eine Leistungsdiagnostik zu machen. Vielleicht sollte ich mich mal richitg erkundigen und mehr damit befassen.

Lieber Gruß

Yvoxl
 
und deshalb wird auch keine gesetzliche Krankenkasse dafür zahlen. Wo soll denn eine medizinische Notwendigkeit dafür liegen? Noch dazu wo diese Leistungsdiagnostik nur dann Sinn macht, wenn man sie mehrmals pro Jahr wiederholt und dann seine Trainingspläne anpasst.

Es ist eine Momentaufnahme des aktuellen Trainingszustandes, aber nach einer Weile des trainierens sind die ermittelten Werte für die Herzfrequenz auch nicht mehr genauer, als die Faustformeln, die man überall findet, deshalb ist solch eine Leistungsdiagnostik, außer für absolute Topatlethen, eigentlich nur etwas, wofür mit großem Aufwand die Werbetrommel gerührt wird.

Für Anfänger ist eine Leistungsdiagnostik ohnehin nur eine Bestätigung des deprimierend schlechten Trainingszustandes, aber gerade am Anfang sind die erzielten Trainingsfortschritte relativ groß, sodass gerade für Anfänger solch eine Diagnostik rausgeworfenes Geld ist.

Hinzu kommt, dass jeder etwas von einer ungeheuer wichtigen Individualität bei der Herzfrequenz erzählt und plötzlich ist man sich bei der Laktatbestimmung einig, dass genau 4 mmol/L für alle gültig ist, in meinen Augen ist da ein gewisser Widerspruch.

Ich weiss, dass einige diesen Beitrag ein bisschen provokativ finden, aber erstens muss das Training Spaß machen, weil es ansonsten für 99,9% der hier im Forum beteiligten weniger bringt, als möglich wäre und zweitens sind die ermittelten Laborwerte auch nur bedingt auf das Training auf der Straße oder im Gelände zu übertragen, weil eben doch immer mal wieder der Wind entgegenweht oder ein Berg im Weg steht.

In diesem Sinne, das Training nicht übertreiben, dann ist alles im grünen Bereich.

Schönen Tag noch.
 
Astra schrieb:
und deshalb wird auch keine gesetzliche Krankenkasse dafür zahlen. Wo soll denn eine medizinische Notwendigkeit dafür liegen? Noch dazu wo diese Leistungsdiagnostik nur dann Sinn macht, wenn man sie mehrmals pro Jahr wiederholt und dann seine Trainingspläne anpasst.
Die medizinische Notwendigkeit kann (wie in meinem Fall) unter Umständen erst duch die LD festgestellt werden. Mein Polar (M52) gab mir ständig schwankende Trainingsbereiche vor (mal 110 - 130, am nächsten Tag dann 130-160 usw.), so daß ich mich gefragt habe, was da schief läuft. Deshalb bin ich zur LD gegangen und dabei hat sich ergeben, daß ich einen Herzfehler habe, der aber unkritisch ist.

Es ist eine Momentaufnahme des aktuellen Trainingszustandes, aber nach einer Weile des trainierens sind die ermittelten Werte für die Herzfrequenz auch nicht mehr genauer, als die Faustformeln, die man überall findet, deshalb ist solch eine Leistungsdiagnostik, außer für absolute Topatlethen, eigentlich nur etwas, wofür mit großem Aufwand die Werbetrommel gerührt wird.
Wenn man sich selbst bestimmte Ziele steckt, halte ich sie nicht für überflüssig. Wenn man nur so trainiert, um fit zu bleiben und/oder abzunehmen, würde ich Dir da zustimmen.

Für Anfänger ist eine Leistungsdiagnostik ohnehin nur eine Bestätigung des deprimierend schlechten Trainingszustandes, aber gerade am Anfang sind die erzielten Trainingsfortschritte relativ groß, sodass gerade für Anfänger solch eine Diagnostik rausgeworfenes Geld ist.
Das kommt darauf an, welche Ansprüche man an sich selbst hat ;) Ich war mit meiner ganz zufrieden und ganz und gar nicht deprimiert...

Hinzu kommt, dass jeder etwas von einer ungeheuer wichtigen Individualität bei der Herzfrequenz erzählt und plötzlich ist man sich bei der Laktatbestimmung einig, dass genau 4 mmol/L für alle gültig ist, in meinen Augen ist da ein gewisser Widerspruch.
Wenn man sich aussschliesslich auf den Laktatwert verlässt, bestimmt. Die Kombination aus Laktatwert und Atemluftanalyse dürfte um einiges individueller und genauer sein.

Ich weiss, dass einige diesen Beitrag ein bisschen provokativ finden, aber
Ach was, da gibt es ganz andere Kaliber hier im Forum...

erstens muss das Training Spaß machen, weil es ansonsten für 99,9% der hier im Forum beteiligten weniger bringt, als möglich wäre und zweitens sind die ermittelten Laborwerte auch nur bedingt auf das Training auf der Straße oder im Gelände zu übertragen, weil eben doch immer mal wieder der Wind entgegenweht oder ein Berg im Weg steht.

In diesem Sinne, das Training nicht übertreiben, dann ist alles im grünen Bereich.

Schönen Tag noch.
Sowieso...
:daumen:
 
Strunzow schrieb:
Die medizinische Notwendigkeit kann (wie in meinem Fall) unter Umständen erst duch die LD festgestellt werden. Mein Polar (M52) gab mir ständig schwankende Trainingsbereiche vor (mal 110 - 130, am nächsten Tag dann 130-160 usw.), so daß ich mich gefragt habe, was da schief läuft. Deshalb bin ich zur LD gegangen und dabei hat sich ergeben, daß ich einen Herzfehler habe, der aber unkritisch ist.

Das sind aber Dinge, die die Leistungsdiagnostik im eigentlichen Sinn nicht erfasst. Belastungs EKG und Ultraschall-Untersuchung des Herzens bei irgendwelchen Beschwerden werden von der Krankenkasse übernommen, aber eine Analyse des Laktatwerts bzw. der Atemluft, was ja die eigentliche Leistungsdiagnostik ist nicht.
 
Astra schrieb:
Das sind aber Dinge, die die Leistungsdiagnostik im eigentlichen Sinn nicht erfasst. Belastungs EKG und Ultraschall-Untersuchung des Herzens bei irgendwelchen Beschwerden werden von der Krankenkasse übernommen, aber eine Analyse des Laktatwerts bzw. der Atemluft, was ja die eigentliche Leistungsdiagnostik ist nicht.
Die sich aber bei der LD herausstellen können. Da ich keine echten Beschwerden hatte und ich mich nur gefragt habe, in welchem Pulsbereich ich denn nun für GA1/GA2/KA trainieren soll, wenn mir der tolle Polar nichts vernünftiges vorgibt, bin ich eben zur LD gegangen - um einigermassen vernünftige Werte zu ermitteln. Schwankungen von 30 und mehr Schlägen innerhalb von einigen Tagen rauf und runter sind jedenfalls nicht normal und darauf kann man auch kein auch nur halbwegs fundiertes Trainingskonzept aufbauen.
Bei einer LD sollte ein Belastungs-EKG eigentlich immer dabei sein. Ansonsten hast Du natürlich recht, daß z.B. eine Ultraschalluntersuchung nicht wirklich zur LD gehört.

Ich will hier auch nicht propagieren, daß jeder zur LD stolpern soll und versuchen soll, das ganze möglichst über seine KK abzurechnen. Wenn man schon das Bedürfnis hat, so genau über sich Bescheid zu wissen, sollte man sich das auch leisten können.
 
moin zusammen,

jetzt muss ich doch mal was loswerden, nachdem ich die beiträge hier gelesen habe und auch noch ein vertreter einer gesetzlichen krankenversicherung bin und das system also quasi von innen kenne. ich will hier wirklich nicht belehren, ich möchte nur mal zum nachdenken anregen.

wieso leistungsdiagnostik über kasse. in keinem der hier vorgelegten fälle ist eine medizinische indikation erkennbar und alle, die hier eine kassenübernahme beabsichten sind sich diesem bewußt, versuchen aber ihre argumentation so hinzudrehen, daß dieses kriterium trotzdem irgendwie erreicht wird und sie ein rezept bekommen - manche nennen das betrug, aber gut (im sz magazin gibt es da eine lustige rubrik, in der man einem philosophen fragen stellen kann, der diese dann ethisch bewertet,vielleicht sollte diese frage mal gestellt werden)

wenn man hier im forum rumschaut ,dann werden hunderte und gar tausende euronen für bikes, funktionswäsche, ernährung, pulsmesser, ersatzteile, reisen etc.ausgegeben.....wieso fängt man dann an rumzuknausern,wenn es um die eigene gesundheit geht und wir sprechen hier von vielleicht 100 euro, die selbst bei einem ambitionierten biker nur einmal jährlich anfallen...diesen einsparungswahn, wenn ich 2000€ fürs bike ausgegeben hab , versteh ich nicht, abgesehen davon, daß mir die lebenszeit, die drauf geht, um schließlich ein kassenrezept zu erschwindeln (gedanken machen, hier im forum threads schreiben, zum arzt gehen, evt. überwiesen werden und nochmal zum arzt) wichtiger ist und ich mir dann lieber weniger gedanken mache, das geld abdrücke und in derselben zeit trainiere, den alpencross plane oder mir die falten aus dem sack schlage oder was weiß ich...

last but not least ist der versuch leistungsdiagnostik auf rezept zu bekommen ein ausdruck der vollversicherungmentalität, die wir den älteren generationen immer vorwerfen, wenn wir sagen, ihr seid schuld, dass die rente für uns nicht mehr reicht, weil ihr über eure verhältnisse gelebt habt, das gleiche gilt auch für die krankenversicherung, der punkt ist nur, daß jeder bei sich anfangen muß und nicht nach dem st. florians-prinzip handelt (eine kultur, die derzeit sehr "in" ist)....schließlich ist es wirklich interessant, wenn hier oder andernorts über sozialhilfeschmarotzer oder ander menschen geschrieben wird, die sich auf kosten anderer einen (scheinbar) lauen machen (wie hieß er gleich? "florida-kalle oder so ?)....aber jetzt hört mal, wo ist der unterschied? der grundgedanke bzw die zugrundeliegende motivation ist doch dieselbe: wieso soll ich etwas zahlen, wenn es genausogut die allgemeinheit bezahlen kann (frei nach mediamarkt: ich bin doch nicht blöd - hoffentlich sind wir nicht irgendwann alle zusammen die blöden). hier ist wohl kaum jemand, der als sozialer härtefall zu bezeichnen wäre oder?

wenn es euch zu teuer ist oder ihr noch kein eigenes geld verdient, dann lasst es euch doch schenken ...zum geburtstag, zum namenstag, zur bestandenen klausur, von der freundin, vom osterhasen...das muss doch möglich sein oder?????

nun ja, genug geschrieben, denkt halt mal drüber nach....ist meine meinung zum thema

gruß
 
Astra schrieb:
Hinzu kommt, dass jeder etwas von einer ungeheuer wichtigen Individualität bei der Herzfrequenz erzählt und plötzlich ist man sich bei der Laktatbestimmung einig, dass genau 4 mmol/L für alle gültig ist, in meinen Augen ist da ein gewisser Widerspruch.
wer redet denn hier von 4 mmol?
 
Top-Wattequillt schrieb:
moin zusammen,
... der punkt ist nur, daß jeder bei sich anfangen muß und nicht nach dem st. florians-prinzip handelt (eine kultur, die derzeit sehr "in" ist)....schließlich ist es wirklich interessant, wenn hier oder andernorts über sozialhilfeschmarotzer oder ander menschen geschrieben wird, die sich auf kosten anderer einen (scheinbar) lauen machen (wie hieß er gleich? "florida-kalle oder so ?)....aber jetzt hört mal, wo ist der unterschied? der grundgedanke bzw die zugrundeliegende motivation ist doch dieselbe: wieso soll ich etwas zahlen, wenn es genausogut die allgemeinheit bezahlen kann (frei nach mediamarkt: ich bin doch nicht blöd - hoffentlich sind wir nicht irgendwann alle zusammen die blöden).
...

:daumen:

dem ist nichts hinzuzufügen.
 
Hi!

@Yvoxl: eine Leistungsdiagnostig nützt dir doch gar nix, wenns um die Frage geht wie du deinen Husten bei Kälte los wirst, bzw. wie du deine Bronchien stärken kannst. Ich würd an deiner Stelle einfach bei kalten Temperaturen draußen keinen Sport machen und statt dessen drinnen, wenn möglich. Jetzt wirds ja dann hoffentlich bald Frühling und dann kannst ja wider raus!

@Top-Wattequillt: da geb ich dir vollkommen recht! Ich hab mich vielleicht weiter oben ein bißchen ungeschickt ausgedrückt, ich will auf keinen fall Jemanden dazu animieren, irgendwas "vorzuschieben" damit dieser ne Untersuchung - egal welcher Art - bekommt.
Allerdings, ich hab mich oben speziell auf eine Herzuntersuchung (also Belastungs-EKG usw. beim kardiologen) bezogen. Diese halte ich durchaus für sinnvoll. Natürlich nicht alle ein, zwei Jahre, aber so alle 10 Jahre als Vorsorgeuntersuchung oder bevor man anfängt, intensiv zu trainieren (falls man vorher nicht intensiv Sport betrieben hat), halte ich das schon für sinnvoll und legitim!
Und eine Leistungsdiagnostik "just for fun" wird eh keine Krankenkasse bezahlen, weder gesetzlich noch privat - und das ist gut so!!


so long
Robert
 
@ Top-Wattequillt
Mit Verallgemeinerungen habe sicherlich nicht nur ich Schwierigkeiten. Der Gedanke eine LD von der Krankenkasse bezahlt zu bekommen entspringt nicht meiner kriminellen Abzockeeinstellung gegenüber Krankenkassen. Der ist mir vielmehr beim Lesen des Angebotes meiner Krankenkasse für Wellnesswochenenden im Wert von 270 Euro bei einer Zuzahlung von 70 Euro durch mich gekommen. Die wollen mir 200 Euro schenken damit ich mir ein paar Tage einen Bunten machen kann. Und das Alles für die Erhaltung meiner Gesundheit.
Wenn ich aber Sport in unangemessener Art und Weise treibe und mir z.B. die Knie zerwürge, mich mehrmals in der Woche mit einem Herzfehler bis zum Umfallen fordere oder in Belastungsbereichen trainiere die meiner Gesundheit nicht zuträglich sind dann ist das in Ordnung. Da ist für die Vorbeugung kein Geld da.
Wer macht nun mehr für seine Gesundheit : Der der ein Wochenende Massage, Sauna und Feng-Shui mitnimmt oder Der der regelmäßig Sport treibt?
 
@Robert

und wie du Recht hast - ich warte sooooooo auf den Frühling. Mir geht es auch wieder besser und habe es gestern trotz Kälte mit joggen versucht. War sogar erstaunt wie gut es ging. Weiß auch nicht so recht, was dies für ein Anflug mit der Leistungsdiagnostik war :spinner: .

Liebe Grüße

Yvoxl
 
Top-Wattequillt schrieb:
moin zusammen,

jetzt muss ich doch mal was loswerden, nachdem ich die beiträge hier gelesen habe und auch noch ein vertreter einer gesetzlichen krankenversicherung bin und das system also quasi von innen kenne. ich will hier wirklich nicht belehren, ich möchte nur mal zum nachdenken anregen...

Ich stimme da völlig zu! Wir haben eine "es-darf-nichts-kosten-ich-will-aber-das-beste-für-mich-Mentalität". Und davon sollte man abkommen. Dein Beispiel mit dem Topmaterial hat mir da am besten gefallen.

Ich will aber mal etwas ketzerisch sein:
Du erwähnst die Sozialschmarotzer. Und warum sollte die Allgemeinheit meine Leistungsdiagnostik bezahlen. Ich frage mal umgekehrt:

Warum muss ich mit meinen Beiträgen die kostensintensiven Behandlungen von Lungenkrebspatienten bezahlen, die über jahrzehnte 2 Päckchen pro Tag gequalmt haben?
Warum bezahle ich den gleichen Beitrag wie die?
Warum bezahle ich den gleichen Beitrag wie die über 40000000 Übergewichtigen in Deutschland? Und damit meine ich die 39990000, die einfach zu viel fressen und nicht die, die z.B. aufgrund einer homonellen Erkrankung Übergewicht haben!
Warum bezahle ich den gleichen Beitrag wie die völligen Bewegungsmuffel, die fett sind und noch rauchen dazu!
Warum bezahle ich den gleichen Beitrag wie derjenige, der das ganz Jahr über keinen Sport macht, übergewichtig ist und - weil es einfach schick ist - einmal im Jahr völlig ohne Vorbereitung zum Skifahren nach Ischgl fährt und sich dort das Bein bricht?

Könnte man das Verhalten der Dicken, Raucher etc. nicht auch als "Extrem-Sozialschmarozzing" bezeichnen?

Anderes Thema: in den letzten Wochen bezahlen die Kassen in der Prävention mehr. Da werden die Kosten für z.B. Rückenschulen übernommen! Wieviel Prozent der Teilnehmer machen das denn aus dem Präventionsgedanken "Ich könnte ja mal Rückenschmerzen bekommen, deshalb lasse ich mir jetzt zeigen, wie ich trainieren kann."? Die meisten gehen doch dort hin, weil sie sich die Muskulatur aufgrund ihrer Untätigkeit schon versaut haben! Ist das Prävention? Wieviele machen hinterher weiter, wenn sie plötzlich selbst fürs Studio was bezahlen sollen?!
Für Nordic Walking wird unter best. Voraussetzungen auch was bezahlt. In so manchem Lauftreff kann man das lernen mit Walkern, die schon Jahre unterwegs sind und Erfahrung haben. Wieso viel dafür bezahlen?
Solche Beispiele gibt es genug.

Warum sollten die Kassen in ihrem Präventionsgedanken eine Laktatleistungsdiagnostik nicht unterstützen? Denn diese zeigt:
* Der Sportler bewegt sich regelmäßig, denn sonst würde er sich nicht diese "Königsdisziplin" des Ausdauertests aussuchen.
* Der Sportler macht sich Gedanken um seine Leistungsfähigkeit und Gesundheit.
* Der Sportler wird auch längerfristig Sport treiben, da es zu seinem Lebenswandel gehört.
* Der Sportler weist selten alle 3 Risikofaktoren Bluthochdruck, Bewegungsmangel und Rauchen auf!
* Es erfolgt zusätzlich zum Test meistens noch eine individuelle Beratung, die in keinem Kurs, den die Kassen sonst unterstützen, so durchgeführt wird.

Was meint ihr dazu?


Gruß,
Dominik
 
@domme

:daumen:

Imho hast du Recht, ich finde das auch überhaupt nicht ketzerisch. Die gesetzliche KV basiert aber eben (leider?) auf dem Solidar-Grundgedanken, d.h. eigene Risiken werden nicht gewertet und eigenes (Fehl-)Verhalten nicht sanktioniert. Dass führt in der Praxis dann eben zu vielen absurden Situationen. In der privaten KV sieht's hier schon etwas anders aus, hier fliesst der Gesundheitszustand und die Risiken des Einzelnen schon in die Beitragsbetrachtung ein. Problem bei allen persönlichen Risiken ist es eben immer eine Relation von Risiko und Beitrag herzustellen. Ich bin kein Versicherungsmathematiker, ich sehe es aber als nicht einfach an. Man wird hier an Pauschalierungen wohl nicht vorbei kommen, wollte man so etwas machen. Aber ist es politisch/gesellschaftlich überhaupt gewollt?

Raucher/Übergewichtige werden bei deinem Post wahrscheinlich aufschreien: Wir zahlen ja schon so viele Steuern, das wiegt den volkswirtschaftlichen Schaden ja schon lange auf etc.....

Der Grundgedanke deines Posts finde ich jedoch sehr gut, ich glaube nur nicht das es wirklich durchsetzbar wäre. Schade.

Gruss,
 
Fitnessbiker schrieb:
@domme

:daumen:

Imho hast du Recht, ich finde das auch überhaupt nicht ketzerisch. Die gesetzliche KV basiert aber eben (leider?) auf dem Solidar-Grundgedanken, d.h. eigene Risiken werden nicht gewertet und eigenes (Fehl-)Verhalten nicht sanktioniert. Dass führt in der Praxis dann eben zu vielen absurden Situationen. In der privaten KV sieht's hier schon etwas anders aus, hier fliesst der Gesundheitszustand und die Risiken des Einzelnen schon in die Beitragsbetrachtung ein. Problem bei allen persönlichen Risiken ist es eben immer eine Relation von Risiko und Beitrag herzustellen. Ich bin kein Versicherungsmathematiker, ich sehe es aber als nicht einfach an. Man wird hier an Pauschalierungen wohl nicht vorbei kommen, wollte man so etwas machen. Aber ist es politisch/gesellschaftlich überhaupt gewollt?

Raucher/Übergewichtige werden bei deinem Post wahrscheinlich aufschreien: Wir zahlen ja schon so viele Steuern, das wiegt den volkswirtschaftlichen Schaden ja schon lange auf etc.....

Der Grundgedanke deines Posts finde ich jedoch sehr gut, ich glaube nur nicht das es wirklich durchsetzbar wäre. Schade.

Gruss,

Nein, durchsetzbar wird es nicht sein. Habe vor kurzem mit einem Verantwortlichen einer gesetzlichen KV über das Thema gesprochen. Solche Vorschläge wurden schon gemacht, aber kein Politiker will es hören...
 
danke für deinen beitrag, finde ich sehr gut, weil er auch die widersprüche und die grenzen unseres derzeitigen sozialversicherungssystems aufzeigt.


domme schrieb:
Ich will aber mal etwas ketzerisch sein:
Du erwähnst die Sozialschmarotzer. Und warum sollte die Allgemeinheit meine Leistungsdiagnostik bezahlen. Ich frage mal umgekehrt:

Warum muss ich mit meinen Beiträgen die kostensintensiven Behandlungen von Lungenkrebspatienten bezahlen, die über jahrzehnte 2 Päckchen pro Tag gequalmt haben?
Warum bezahle ich den gleichen Beitrag wie die?
Warum bezahle ich den gleichen Beitrag wie die über 40000000 Übergewichtigen in Deutschland? Und damit meine ich die 39990000, die einfach zu viel fressen und nicht die, die z.B. aufgrund einer homonellen Erkrankung Übergewicht haben!
Warum bezahle ich den gleichen Beitrag wie die völligen Bewegungsmuffel, die fett sind und noch rauchen dazu!
Warum bezahle ich den gleichen Beitrag wie derjenige, der das ganz Jahr über keinen Sport macht, übergewichtig ist und - weil es einfach schick ist - einmal im Jahr völlig ohne Vorbereitung zum Skifahren nach Ischgl fährt und sich dort das Bein bricht?


genau deshalb heißt es sozialversicherung, die nach dem solidaritätsprinziparbeitet. klar, es gibt verhaltensweisen, die ganz offensichtlich gesundheitsschädigend sind, aber was wäre die konsequenz, wenn man deinen gedanken zu ende spinnt und vielleicht sogar noch weiter ins perverse treibt??? dann sind wir wieder bei der euthanasie angelangt, die die tötung von behinderten und gesundheitlich benachteiligten fordert, weil sie das kollektiv belasten (gentechnisch, fortplanzungstechnisch und finanziell etc.).
andersherum könnten die dicken und raucher argumentieren, daß sie ja durch die zusätzliche gesundheitsabgabe auf tabak das gesundheitssystem finanziell stärker unterstützen als die nichtraucher, die "nur" ihre beiträge bezahlen.außerdem werden sie sagen, daß ein an lungenkrebs erkrankter schneller stirbt (und damit weniger kosten verursacht) als einer, der ein trainíertes herz und organsimus hat und trotz vielfältiger komplikationen dank der modernen aparatemedizin noch zwei jahre weiter vor sich hinvegetiert- 60% der krankheitskosten in einem menschenleben entstehen in den letzten vier lebensjahren. ebenso könnten die dicken und raucher sagen, daß sie nie oder zumindest weniger wegen sportverletzungen in behandlungen sein werden.last but not least hat ja jeder nun die möglichkeit, sich durch bonustarife zusätzliche vergünstigungen oder incentives durch gesundheitsförderndes verhalten zu sichern, vielleicht ein erster ansatz diese widersprüche aufzulösen?!
außerdem, wer kann jetzt von sich sagen, daß er nicht schon morgen die gesundheitskasse aufgrund eines unfalls oder einer chronischen erkrankung erheblich mehr geld kosten wird, als er jemals einzahlt. das prinzip der versicherung funktioniert nunmal einfach nur dadurch, daß einige mehr einzahlen, als sie jemals ausgezahlt bekommen. würde jedermann genausoviel oder mehr ausgezahlt bekommen,wie er einzahlt, wäre jede versicherung pleite. der vorteil des einzahlen oder des zuvielzahlens liegt aber darin, daß man trotzdem ruhig schlafen kann, da man weiß, daß man abgesichert ist und nicht in die existenzlosigkeit stürzt.


domme schrieb:
Anderes Thema: in den letzten Wochen bezahlen die Kassen in der Prävention mehr. Da werden die Kosten für z.B. Rückenschulen übernommen! Wieviel Prozent der Teilnehmer machen das denn aus dem Präventionsgedanken "Ich könnte ja mal Rückenschmerzen bekommen, deshalb lasse ich mir jetzt zeigen, wie ich trainieren kann."? Die meisten gehen doch dort hin, weil sie sich die Muskulatur aufgrund ihrer Untätigkeit schon versaut haben! Ist das Prävention? Wieviele machen hinterher weiter, wenn sie plötzlich selbst fürs Studio was bezahlen sollen?!
Für Nordic Walking wird unter best. Voraussetzungen auch was bezahlt. In so manchem Lauftreff kann man das lernen mit Walkern, die schon Jahre unterwegs sind und Erfahrung haben. Wieso viel dafür bezahlen?
Solche Beispiele gibt es genug.

die statistiken zeigen einfach, daß prävention sehr viel günstiger ist als therapie. die kosten, die für eine rückenschule anfallen sind nur ein bruchteil von den möglicherweise entstehenden behandlungskosten oder gar einer berufsunfähigkeit (rentner mit 45 aufgrund rückenschaden).rückenschäden entstehen in erster linie durch die sitzende (un)tätigkeit im beruf.wir sind nunmal eine dienstleistungsgesellschaft und 70% unserer arbeitszeit verbringen wir im sitzen, was unserer orthopädie leider gar nicht entspricht.ein freund von mir ist wirklich supersportler (triathlon, marathon), dennoch hat er rückenprobleme und mußte nun seine sitzende tätigkeit aufgeben, weil die rückenprobleme immer schlimmer wurden....trotz sport, also wehret den anfängen und wer weiß, wenn nur 5% mit dem nordic walking weitermachen ist das schon ein erfolg,meine ich.

domme schrieb:
Warum sollten die Kassen in ihrem Präventionsgedanken eine Laktatleistungsdiagnostik nicht unterstützen? Denn diese zeigt:
* Der Sportler bewegt sich regelmäßig, denn sonst würde er sich nicht diese "Königsdisziplin" des Ausdauertests aussuchen.
* Der Sportler macht sich Gedanken um seine Leistungsfähigkeit und Gesundheit.
* Der Sportler wird auch längerfristig Sport treiben, da es zu seinem Lebenswandel gehört.
* Der Sportler weist selten alle 3 Risikofaktoren Bluthochdruck, Bewegungsmangel und Rauchen auf!
* Es erfolgt zusätzlich zum Test meistens noch eine individuelle Beratung, die in keinem Kurs, den die Kassen sonst unterstützen, so durchgeführt wird.

ich sage vier mal ja - du hast absolut recht mit deinen feststellungen und trotzdem ist für mich die LD keine gesetzliche und damit zu zahlende präventionsmaßnahme, weil viel zu spezifisch. es kann doch nicht angehen, daß diese mittel für eine kleine minderheit in der bevölkerung, nämlich spitzensportler, ambitionierte amateure und solche, die sich dafür halten als präventionsmaßnahme subventioniert wird. das erinnert mich an das steuerfreie flugbenzin, nur weil herr strauß in bayern halt zum hobby gerne geflogen ist.....das kann nicht sein.

der präventionsgedanke muß einer großen masse zur verfügung stehen können, er muß zielgerichtet sein (LD alleine macht keine gesundheitsförderung, sondern ist nur ein mögliches aber nicht zwingendes indiz für diese), sonst ist er nicht gerecht und erfüllt damit auch nicht den finanziellen einsparungsgedanken, der der prävention ja schliesslich zugrundeliegt. so genug gesabbelt.....


gruß
 
Hi!

Eine wirklich interessante Diskussion! Es tauchen in der Öffentlichkeit ja immer wieder Diskussionen über das Solidarprinzip im Gesundheitswesen auf - v.a. auch in Bezug auf Risikosportarten. Die Gedankengänge die Fitnessbiker und von Domme angesprochen haben, mögen zwar einleuchtend sein, aber ich halte sie für sehr problematisch!
Vor ca. einem Jahr ging mal eine große Anzeigenkampagne durch die Medien (ich glaub von der Pharmaindustrie initiiert, mit doppelseitigen farbigen Anzeigen in der Bild am Sonnatg, z.B.), da waren einmal Gleitschirmflieger, einmal Downhiller, einmal Motoradfahrer und noch ein Motiv drauf - mit einer ketzerischen Aussage daß sie sich auf Kosten der Allgemeinheit selbstverwirklichen (sinn gemäß, ich kenne den Wortlaut nicht mehr).

Ich glaube, wenn man einmal damit anfängt über Risikozuschläge für bestimmte Verhaltensweisen (rauchen, Übergewicht, kein Sport, oder Risikosportarten etc etc) nachzudenken - dann tritt man eine riesige Welle los! Dabei zeigt die Unfallstatistik, daß die meisten Unfälle im Haushalt passieren. Aber egal! Jedenfalls wäre unzähligen Ungerechtigkeiten Tür und Tor geöffnet, und noch schlimmer - ein drastischer Einschnitt in Freiheit und Individualismus!

Umgekehrt ist es genauso. Wenn Krankenkassen z.B. ein Wellnesswochenende oder irgendwelche Kurse sponsern, warum bekomme ich dann keinen Zuschuß für ein neues MTB? Bewegung in der Natur ist das gesündeste überhaupt!
Top-Wattequillt hat es gut auf den Punkt gebracht, finde ich! Wir müssen einfach kapieren daß eine jede Versicherung auf dem Solidar-Prizip beruht. Problem ist, daß in unserer Gesellschaft allgemein Entsolidarisierungstendenzen auf dem Vormarsch sind. Kein Witz!
Ich halte es auch für viel wichtiger, z.B. den Schulsport besser zu fördern, ein allgemeines Gesundheitsbewußtsein zu fördern, Vereinssport etc. Hier muß sicher noch viel mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Aber wie sollen sich Kinder für Sport begeistern, wenn ihre Eltern nur vorm Fernseher rumhängen und am Wochenen de im klimatisierten Blechkübel irgendwo im Stau stehen???

Waren nur so'n paar Gedanken die ich mal loswerden wollte....

ciao Robert
 
@ Gummiunten und alle Interessierten

schau hier: http://www.initiative-gehe.de/
Ich habe mich seinerzeit darüber richtig aufgeregt.


Ich bin ja immer eher für ein Belohnungssystem (das wäre auch meine Idee anstelle einer Ausbildungsabgabe, aber das ist ein anderes Thema ;)):
Warum gibt man zum Beispiel dem Raucher, der aufhört, nicht einfach irgendeine Belohnung? Oder dem Dicken, der eine Diät macht? Ich denke, das würde die betreffenden Gruppen motivieren, das negative Verhalten zu ändern!
 
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