Ruh- und rastlos ist der Radverrückte, von trail zu trail eilt er, wie ein Eichhorn in den Wipfeln-
Zwar hatten Harzbikes und ich erst am Sonntag zuvor in Großalmerode unser Unwesen getrieben, aber der Mountainbike-Cup im Hochsolling war nur keine Speichenlänge von Göttingen entfernt. So trafen wir uns Samstag abend im beschaulichen Allersheim, bauten unser Zelt auf, aßen unser Gratis-Nudelgericht und tranken ein Bierchen. Dann übergaben wir unsere müden Körper in Morpheus Arme.
Als ich aufwachte, verließ Harzbikes gerade das Zelt. Oh mann, ich war noch so müde. Ich hatte auch den Wecker gar nicht gehört. Irgendwann sah ich mal auf die Uhr. Diese zeigte unbarmherzig 2:30 Uhr an.
Also schimpfte ich kurz über meinen Mitbewohner und rollte mich wieder zusammen. Das nächste mal war ich um sechs Uhr wach- und blieb es.
Um halb sieben wurde der alte Schnarchsack Harzbikes vom Wecker geweckt und ich stellte fest, dass sein Morgengesicht nur das zweitlieblichste ist, was ich je gesehen habe.
Wir fuhren mit dem Auto zum Startort, frühstückten, holten die Nummern, fuhren zurück, machten die Bikes klar und rollten mit ihnen die 4 Kilometer zum Start. Die Langstreckler waren schon früher gestartet, deshalb hielt sich der Lindwurm der Startenden in Grenzen.
Während der ganzen Fahrt saß mir die Angst im Nacken, wieder von Krämpfen heimgesucht zu werden, wie in der Vorwoche in den hessischen Bergen. Deshalb ließ ich es den ersten Anstieg auch relativ ruhig angehen. Die Guten würde ich nicht halten können, die Selbstüberschätzer würden sich in den nächsten Stunden von selbst zurückfallen lassen.
Die ersten Abfahrten waren seifig und voller tiefem Schlamm, wir waren im Vorfeld mehrfach gewarnt worden. Auch hier versuchte ich keine riskanten Manöver, die mich aus der Bahn hätten werfen können. Es war so oder so ein einziges Gerutsche. Auf dem ersten längeren Stück "Autobahn" hörte ich ein Hecheln hinter mir. Mein Schatten würde mich für den Rest des Rennens nicht mehr verlassen.
Mir war es egal, ich fuhr meinen Stiefel, überholte, wo ich konnte, lutschte an Hinterrädern, ließ stärkere (und die erwähnten Selbstüberschätzer) passieren. Zwischendurch ging es über Wiesen- und Feldwege und oh Wunder, die Sonne kam raus und brannte gleich ordentlich auf Helm und doppeltes Trikot (beim Start war es empfindlich kühl gewesen).
Mein Schatten hielt weiter mit.
Irgendwann dreht ich mich um und verlangte Schleppliftgebühren. Da kam mein Schatten mal an meine Seite. Ein 15jähriger Knabe bei seinem ersten Mountainbikerennen. Wir quatschten ein wenig, dann durfte er wieder in meinen Windschatten. Zweimal würde ich ihn im Verlauf der Fahrt nach vorne bitten, um selbst mal zu führen. Das machte er dann auch bravourös, so dass der alte Onkel mal seine müsen Knochen etwas erholen konnte.
Gegen Mitte des Marathons kam ich allerdings, ganz verzückt von meiner Rolle als Schlepplift, etwas aus dem Rythmus und bekam wieder Schmerzen in den Beinen. Ich musste ganz schön rausnehmen und neu aufbauen. Hatte ich mich wieder übernommen? Aber nein, ich fand nach 5 Minuten wieder mein Tempo und hatte diesmal bis zum ende gute Beine. Eine größere Gruppe konnte ich kurz vor Schluss noch packen, ein wilder, matschiger Trail verlangte uns nochmal einige Kräfte ab. Da sauste ich schnell noch an einigen vorbei. Natürlich verließ mich nach einem Überholmanöver vor Zufriedenheit die Konzentration. So lag ich im Matsch. Egal, hat ja gar nicht wehgetan, weiter ging es. Vor mir lag nun die Autobahn und auf ihr zwei Biker in Reichweite. Die machten allerdings ganz schön Tempo. Aber ich war wieder voll da. An die beiden ran, kurz im windschatten ausgeruht, dann mit dem einen bergab in der Führung abgewechselt. Plötzlich waren wir schon kurz vorm Ziel, mein Schatten trat an und war weg. Der Mitführer versuchte auch mich abzuschütteln. Nichts da, aus dem Windschatten heraus machte ich den Petachi, schaffte es auch irgenwie, noch um die letzte Kurve zu steuern und war da.
Kurz nach mir kam auch harzbikes angesaust. wir quatschten noch ein bisschen mit Lynx aus dem Forum und seinem Kumpel, dann standen wir noch eine halbe Stunde für die Bikeduschen an. Mühsam fuhren wir zurück zum Campingplatz. Dort bekammen wir gerade noch die autos raus, bevor sich die Schranke zur Mittagsruhe schloss, bauten ab und fuhren heim.
Fazit, ein schöner Marathon, wenn auch etwas teuer geraten. Im Starterset waren zwar ein Riegel, eine Flasche Duschgel und ein Contischlauch, aber das Geld hätte ich lieber gespart...
Vielleicht nächstes Jahr wieder!
Zwar hatten Harzbikes und ich erst am Sonntag zuvor in Großalmerode unser Unwesen getrieben, aber der Mountainbike-Cup im Hochsolling war nur keine Speichenlänge von Göttingen entfernt. So trafen wir uns Samstag abend im beschaulichen Allersheim, bauten unser Zelt auf, aßen unser Gratis-Nudelgericht und tranken ein Bierchen. Dann übergaben wir unsere müden Körper in Morpheus Arme.
Als ich aufwachte, verließ Harzbikes gerade das Zelt. Oh mann, ich war noch so müde. Ich hatte auch den Wecker gar nicht gehört. Irgendwann sah ich mal auf die Uhr. Diese zeigte unbarmherzig 2:30 Uhr an.
Also schimpfte ich kurz über meinen Mitbewohner und rollte mich wieder zusammen. Das nächste mal war ich um sechs Uhr wach- und blieb es.
Um halb sieben wurde der alte Schnarchsack Harzbikes vom Wecker geweckt und ich stellte fest, dass sein Morgengesicht nur das zweitlieblichste ist, was ich je gesehen habe.
Wir fuhren mit dem Auto zum Startort, frühstückten, holten die Nummern, fuhren zurück, machten die Bikes klar und rollten mit ihnen die 4 Kilometer zum Start. Die Langstreckler waren schon früher gestartet, deshalb hielt sich der Lindwurm der Startenden in Grenzen.
Während der ganzen Fahrt saß mir die Angst im Nacken, wieder von Krämpfen heimgesucht zu werden, wie in der Vorwoche in den hessischen Bergen. Deshalb ließ ich es den ersten Anstieg auch relativ ruhig angehen. Die Guten würde ich nicht halten können, die Selbstüberschätzer würden sich in den nächsten Stunden von selbst zurückfallen lassen.
Die ersten Abfahrten waren seifig und voller tiefem Schlamm, wir waren im Vorfeld mehrfach gewarnt worden. Auch hier versuchte ich keine riskanten Manöver, die mich aus der Bahn hätten werfen können. Es war so oder so ein einziges Gerutsche. Auf dem ersten längeren Stück "Autobahn" hörte ich ein Hecheln hinter mir. Mein Schatten würde mich für den Rest des Rennens nicht mehr verlassen.
Mir war es egal, ich fuhr meinen Stiefel, überholte, wo ich konnte, lutschte an Hinterrädern, ließ stärkere (und die erwähnten Selbstüberschätzer) passieren. Zwischendurch ging es über Wiesen- und Feldwege und oh Wunder, die Sonne kam raus und brannte gleich ordentlich auf Helm und doppeltes Trikot (beim Start war es empfindlich kühl gewesen).
Mein Schatten hielt weiter mit.
Irgendwann dreht ich mich um und verlangte Schleppliftgebühren. Da kam mein Schatten mal an meine Seite. Ein 15jähriger Knabe bei seinem ersten Mountainbikerennen. Wir quatschten ein wenig, dann durfte er wieder in meinen Windschatten. Zweimal würde ich ihn im Verlauf der Fahrt nach vorne bitten, um selbst mal zu führen. Das machte er dann auch bravourös, so dass der alte Onkel mal seine müsen Knochen etwas erholen konnte.
Gegen Mitte des Marathons kam ich allerdings, ganz verzückt von meiner Rolle als Schlepplift, etwas aus dem Rythmus und bekam wieder Schmerzen in den Beinen. Ich musste ganz schön rausnehmen und neu aufbauen. Hatte ich mich wieder übernommen? Aber nein, ich fand nach 5 Minuten wieder mein Tempo und hatte diesmal bis zum ende gute Beine. Eine größere Gruppe konnte ich kurz vor Schluss noch packen, ein wilder, matschiger Trail verlangte uns nochmal einige Kräfte ab. Da sauste ich schnell noch an einigen vorbei. Natürlich verließ mich nach einem Überholmanöver vor Zufriedenheit die Konzentration. So lag ich im Matsch. Egal, hat ja gar nicht wehgetan, weiter ging es. Vor mir lag nun die Autobahn und auf ihr zwei Biker in Reichweite. Die machten allerdings ganz schön Tempo. Aber ich war wieder voll da. An die beiden ran, kurz im windschatten ausgeruht, dann mit dem einen bergab in der Führung abgewechselt. Plötzlich waren wir schon kurz vorm Ziel, mein Schatten trat an und war weg. Der Mitführer versuchte auch mich abzuschütteln. Nichts da, aus dem Windschatten heraus machte ich den Petachi, schaffte es auch irgenwie, noch um die letzte Kurve zu steuern und war da.
Kurz nach mir kam auch harzbikes angesaust. wir quatschten noch ein bisschen mit Lynx aus dem Forum und seinem Kumpel, dann standen wir noch eine halbe Stunde für die Bikeduschen an. Mühsam fuhren wir zurück zum Campingplatz. Dort bekammen wir gerade noch die autos raus, bevor sich die Schranke zur Mittagsruhe schloss, bauten ab und fuhren heim.
Fazit, ein schöner Marathon, wenn auch etwas teuer geraten. Im Starterset waren zwar ein Riegel, eine Flasche Duschgel und ein Contischlauch, aber das Geld hätte ich lieber gespart...
Vielleicht nächstes Jahr wieder!