Radsport - ein Sport nur für "Weiße"?

H

Heizerer

Guest
hi Leute

die provokante Überschrift mußte sein

was mir bei Beobachtung der Straßenrennradsportszene auffällt ist, daß es dort keine asiatischen oder gar farbigen Sportler gibt.

Und Im internationalen Bahnradsport sind zwar noch jede Menge Asiaten (China, Japan; klar Keirin) vertreten, aber keine Farbigen.

Wie sieht es im internationalen MTB Zirkus aus? dort doch genauso, oder?
(BMX, Dirt u.ä. MTV Sportarten möchte ich mal bei der Diskussion aussen vor lassen ;) )

Gründe?

Gruß, Heizerer.
 
Ist mir auch schon aufgefallen. Seit dem ich Marathon-Veranstaltungen besuche habe ich erst einen "Schwarzen" aktiven gesehen. Sonst nur "Weiße". Auch beispielsweise Türken habe ich noch nie im Radsport gesehen. Warum das so ist würde mich auch interessieren.


Gruß
Micki
 
ich kann nur vermuten, dass es in großen teilen afrikas an geeigneten trainingsstrecken für rennräder mangelt (schlechte infrastruktur), vielleicht genießt der radsport in den von dir genannten ländern aber generell nicht die akzeptanz, wie sie ihm in europa und nordamerika zuteil wird... das könnte dann den mangel an mtb-lern aus diesen regionen erklären.
ich denke nicht, dass die int. radsportverbände rassistisch veranlagt sind und aus diesem grunde keine afrikaner oder chinesen zulassen.
aber interessante frage... :daumen:
 
tesa schrieb:
vielleicht genießt der radsport in den von dir genannten ländern aber generell nicht die akzeptanz, wie sie ihm in europa und nordamerika zuteil wird...

das wirds sein. es gibt bspw. wenige europäer die sumo als sport betreiben. keiner würde da auf rassismus schließen.
 
kann durchaus die akzeptanz sein. fahrräder sind in afrika und asien zwar ein weit verbreitetes transportmittel, aber auch ein zeichen der armut. wer es sich leisten kann, kauft sich ein auto und definiert sich somit zur elite. vielleicht gibt es dort deshalb keine wertschätzung für fahrradfahren als sport.

aber das erklärt noch lange nicht, warum dieser sport nicht bei schwarzen minderheiten aus USA, GB oder F vertreten ist.
 
vielleicht ist es auch ne finanzielle Frage.
Die Ätiopier, Marokkaner oder Kenianer die sonst in Konditionssportarten bestens unterwegs sind habe evtl. einfach nicht das Geld für teures Material & Radsport ist nunmal teuer.
Die körperlichen Vorraussetzungen von einigen dieser Leute sind mit sicherheit mehr als ideal, aber wenn man sich teilweise noch nicht mal Laufschuhe leisten kann, so wirds mit Radsport eh nix.
Auf Eurosport war vor kurzem ein Bericht über einen Läufer (leider weiß ich nicht mehr aus welchem Land) der die Reise nach Athen komplett selber organisieren & finanzieren musste & ich denke, dass es kein Einzelfall gewesen ist.
 
Es geht ja auch darum, dass auch bei unseren hiesigen Hobbyveranstaltungen so gut wie keine Ausländer bzw. Ausländischstämmigen Fahrer starten (außer Holländer und Belgier). Im Fußball sieht das ja zum Beispiel ganz anders aus. Schaut Euch mal an welche Namen man in Kreisliga Clubs findet. Radsport, insbesondere MTB, scheint eine rein West- bis Mitteleuropäische und Nordamerikanische Sportart zu sein die selbst bei Ausländern, welche in Deutschland geboren sind keine Rolle spielt.

Gruß
Micki
 
Wenn ich über das Thema so nachdenke - stimmt.

In unserer ganzen lokalen Szene sind keine Ausländer dabei, sieht im Fußballverein widerum ganz anders aus. Ohne Ausländer könnten die Jugendabteilungen dichtmachen.

Liegt sicherlich am Status des Bikens, der wohl gering beurteilt wird. Hat sicherlich auch was mit Geld zu tun.

Aber wie war es denn in Deutschland vor Jan Ullrich und Erik Zabel? Da war das auch nur eine Randsportart für Verrückte. Wenn es keine Vorbilder zum Nacheifern gibt, wendet man sich als als Jugendlicher anderen Sachen und Sportarten zu. Ist so vielleicht ein Henne-Ei Problem.

Nehme den thread aber als Anregung, ausländische Bekannte zu fragen, wie die Situation gesehen wird.

Gruß

Weizenbiker
 
wow, schnell und viel Resonanz

ich kann nur vermuten, dass es in großen teilen afrikas an geeigneten trainingsstrecken für rennräder mangelt

ist nicht ernst gemeint oder?

Auch beispielsweise Türken habe ich noch nie im Radsport gesehen.

ein guter weiterer Beleg, RennRadfahren spricht diese einfach nicht an - anders BMX oder Dirt u.ä. - aber sowas soll hier nicht interesieren

aber das erklärt noch lange nicht, warum dieser sport nicht bei schwarzen minderheiten aus USA, GB oder F vertreten ist.

exakt.


Ich möchte den Focus aber bitte auch auf dem Spitzensport und die derzeitige Situation dort lassen, auch wenn die Weichen für die Zukunft bereits jetzt in den Kleinvereinen gestellt werden.

Meiner Meinung nach liegt es an dem schlechten finanziellen Anreiz.
Denn im Vergleich mit anderen Sportarten verdient man als Radfahrer selbst in der internationalen Szene eher bescheiden.

Als nämlich seinerzeit Golf oder Tennis enorm lukrativ wurden, wurde so auch der Grundstein für einen Boom durch alle Schichten gelegt, deren Ergebnisse auch Tiger Woods oder die Williams Schwestern sind.

Das soll nicht heißen, daß Farbige nun "geldgeil" sind, aber vorher war eben einfach kein repräsentativer Bevölkerungsdurchschnitt vertreten.

Aber wie war es denn in Deutschland vor Jan Ullrich und Erik Zabel? Da war das auch nur eine Randsportart für Verrückte.

Dem kann ich zumindest für das "Beitrittsgebiet" ;) nun gar nicht zustimmen.
Dazu muss man natürlich wissen, daß sich nahezu jede sportliche Betätigung in Vereinen abspielte, und Radsportvereine waren da sehr gut frequentiert.



Gruß, Heizerer.
 
Ich habe bei meinen Fahrten den Eindruck, dass das Fahrradkostüm auf Schwarze und Türken eher belustigend wirkt. Ist ihnen wohl zu schwul oder ähnliches. (obwohl ich diese Ringerei von den Türken ja noch schwuler finde)

Ich habe erst einen Türken in meinem Leben mit einem teuren Fahrrad gesehen (Cannondale). Aber der hatte auch Designerjeans an.
 
Zitat:
ich kann nur vermuten, dass es in großen teilen afrikas an geeigneten trainingsstrecken für rennräder mangelt


ist nicht ernst gemeint oder?

warst du schon mal in kenia oder in nigeria?
die straßen dort sind für ein rennrad der reinste mord. ich kann mir kaum vorstellen, dass man dort so gut trainieren kann, wie in europa, wo jeder bauernhof seine eigene teerstraße hat. zumindest in den zentralafrikanischen ländern ist die infrastruktur nicht besonders prädestiniert für ein RR, dort gibts überwiegend sandpisten. nur die fernstraßen sind teilweise alphaltiert.
in marokko, tunesien und in südafrika sieht es natürlich anders aus. doch es gibt einige südafrikaner, die RR fahren. zwar auch nur weiße, aber das könnte ja auch etwas mit der politik, wie sie dort bis vor kurzem noch herrschte, zu tun haben. warten wir ab, was in 10 jahren ist. in marokko und tunesien leben nun nicht wirklich die dunkelhäutigen menschen, wie sie in mittelafrika zu finden sind. und nordafrikaner sind durchaus im worldcup vertreten...
 
Sahnie schrieb:
Ich habe bei meinen Fahrten den Eindruck, dass das Fahrradkostüm auf Schwarze und Türken eher belustigend wirkt. Ist ihnen wohl zu schwul oder ähnliches. (obwohl ich diese Ringerei von den Türken ja noch schwuler finde)

Ich habe erst einen Türken in meinem Leben mit einem teuren Fahrrad gesehen (Cannondale). Aber der hatte auch Designerjeans an.

Was für ein pauschalisierter Schwachsinn :rolleyes: :mad:

Wir DDDler haben einen Quotenschwarzen zu bieten :D Er heißt Shaums March und fährt für Norco. Jetzt seit ihr an der Reihe :lol:

shaumsmarch_norco.jpg


Na gut er ist kein Afrikaner aber wenigstens schwarz (Das Foto wurde nachbelichtet normalerweise ist er sogar noch schwärzer)

Es gab mal in der Bike ein Bericht über einen MTB fahrenden Afrikaner und dann ein Spendenaktion wo jeder seinen MTB Schrott in das Heimatland schicken konnte quasi Caritas für MTBler

Ne ganz im Ernst ich denke ebenfalls dass es a) an der Infrastruktur und b) an dem Statussymbol Auto hängt. In Deutschland war es doch genauso. Teure Räder ließen sich zu dem Zeitpunkt einfach nciht verkaufen (50 bis 70er) erst das MTB hat es wieder aufgebrochen ;)
 
Sahnie schrieb:
Ich habe bei meinen Fahrten den Eindruck, dass das Fahrradkostüm auf Schwarze und Türken eher belustigend wirkt. Ist ihnen wohl zu schwul oder ähnliches. (obwohl ich diese Ringerei von den Türken ja noch schwuler finde)

Ich habe erst einen Türken in meinem Leben mit einem teuren Fahrrad gesehen (Cannondale). Aber der hatte auch Designerjeans an.
ach wie geil.. :daumen: du bringst es auf den punkt. genau so find ich das auch..
sie fahren halt lieber im BMW M3 herum mit ihrer komichen musik, bass hört man 100 meter weit, muss wohl so sein.. das ist in diesen kreisen cool.


die schwarzen laufen halt lieber :lol: (nicht böse gemeint)
schaut euch mal die läufer an.. da sind viele schwarze, auch in der spitzenklasse.

für die dürfte fahrad wohl einfach nicht wirklich in frage kommen 1. wegen statussymbol und 2. gibts dort unten keine geeigneten händler, strecken, usw.
 
weil ichmich grad intensiv mit südafrika befasse weiss ich dass z.b. in kapstadt sehr viele schwarze biker unterwegs sind, nicht nur die beiden die von rotwild gesponsort werden.
allerdings sind die meisten von denen mit zusammengeschusterten rädern unterwegs, aber keineswegs nur als fortbewegungsmittel sondern durchaus auch als sport, dennoch isses so, dass dort biken, egal ob auf der strasse oder im gelände ne recht elitäre sache ist, und in südafrika isses nunma leider immernoch so, dass sich das meiste kapital in den händen der weissen minderheit befindet
 
Brägel schrieb:
im Rosekatalog gibts welche :D

echt? fangen sie auch schon mit diesem us-stock-foto-scheiß an?

wenn man in us bilddatenbanken nach gruppenbildern sucht (was man eh nicht machen sollte ;)), stößt man auf folgendes regelwerk:
regel 1: in einer gruppe von 3 leuten muss immer ein schwarzer abgebildet sein.
regel 2: sind 5 leute abgebildet, sollte ein asiate dabei sein. asiatisch angehaucht ist auch okay. ab dieser gruppengröße ist auch die quotenfrau erwünscht.
regel 3: ab 6 leute darf/muss auch ein latino dabeisein.
 
Heizerer schrieb:
When I was born I was black,
When I grew up I was black,
When I go in the sun I'm black,
When I'm sick I'm black,
When I'm cold I'm black,
When I die I'll be black.

When you're born you're pink,
When you grow up you're white,
When you go in the sun you turn red,
When you're sick, you're green,
When you're cold you turn blue,
And when you die you turn grey.

And you have the ****ing nerve to call me colored!
 
Hallo,

das mit den Afrikanern, Türken und anderen Nationalitäten ist mir auch schon aufgefallen.
Mal abgesehen davon ob man in der Sahel Zone Radfahren kann, es gibt diese Nationalitäten auch zur genüge bei uns in Europa/ Deutschland und trotzdem sieht man sehr selten einen radelnden Türken (außer mit RAGAZZI Fahrrad an der Eisdiele).

Ich fahre seit gut 8 Jahren sehr aktiv MTB und habe bisher keinen der oben genannten Nationalitäten beim MTB getroffen.

??????
 
Wenn ihr das hier so ansprecht, dann fällt es mir auch auf.
Ein weiterer Grund, der mir jetzt noch einfällt, ist, dass ordentliches Biken, doch noch ne Randsportart ist, im Vergleich zu Fußball &Co. Weiterhin, ist der Anteil an Farbigen, oder anderen, so nur "gering". Das heißt, dass es dann natürlich ganz wenige von ihnen gibt, die dann auch noch biken.
Eine große Rolle spielt aber auch das Thema Statussymbol, wie es hier angesprochen wurde. Wenn ich jetzt mal von dem Klischee der Türken in Deutschland ausgehe, dann wird dort derjeneige ausgelacht, der mitm Bike antanzt, weil er sich kein Auto leisten kann. Das da ein Bike genau so viel kostet wie ein Auto (mein Bike ist mittlerweile mindestens zweimal so viel wert wie mein Auto), spielt da keine Rolle. Viele wissen es ja auch nicht. Das sieht man ja leider an den ganzen Leuten mit den Baumarktbikes, die dann auch noch das diskutieren anfangen müssen, dass ihr 200€ Fully besser sei, als mein Starrbike.
Nach dem ich jetzt ein wenig abgeschwiffen war: In gewisserweise ist Biken ja auch ein Luxus (bei den Preisen). Es kann sich in afrikanischen Ländern (achtung Klischee) keiner leisten zum Spaß tausende Euro zu investieren, ohne entsprechenden Ausleich. Meistens hängen an den Leistungssportlern große Familien, die durch die Sportler versorgt werden. Ein paar Laufschuhe hat man wirklich schnell wieder abgearbeitet, zumal Afrikaner genetisch fürs laufen geboren sind. Bei nem Bike dauert das wesentlich länger.

So das reicht jetzt.
 
Jaja, das liebe Geld.

ein Paar halbwegs taugliche Laufschuhe: 60 Euro
ein halbwegs taugliches Hardtail: 1000 Euro

ein Paar Top- Laufschuhe: 120 Euro
ein Top- CC- Fully: 4000 Euro

...von Verschleissteilen, Kleidung und Zubehoer will ich da erstmal garnicht reden.

Natuerlich macht so etwas ein Hobby elitaer. Selbst Golf ist inzwischen billiger. ;)
 
FuzzyLogic schrieb:
Jaja, das liebe Geld.

ein Paar halbwegs taugliche Laufschuhe: 60 Euro
ein halbwegs taugliches Hardtail: 1000 Euro

ein Paar Top- Laufschuhe: 120 Euro
ein Top- CC- Fully: 4000 Euro

...von Verschleissteilen, Kleidung und Zubehoer will ich da erstmal garnicht reden.

Natuerlich macht so etwas ein Hobby elitaer. Selbst Golf ist inzwischen billiger. ;)

um das mal auf den südamerikanischen raum auszuweiten:

ein halbwegs tauglicher fußball: 30€
ein Top-Fußball: 150€

aber ich frag mich auch, besonders in den usa, warum da so wenige nicht-weiße biken gehen!

Vielleicht sollten wir diesem Shaums March von norco einfach ne mail schreiben und mal fragen, er kann uns das bestimmt am besten erklären!
;)
 
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