Auf die Gefahr hin, dass wir so langsam OT werden

, meine Antwort an kh-cap trotzdem als posting. Auch die Behandlung vieler MTB spezifischer Inhalte geschieht nach ähnlichen Mustern, nämlich vorurteilsbelastet und aus dem Bauch raus.
kh-cap hat vollkommen recht wenn er irgendwelchen dahergelaufenen Statistiken sehr kritisch gegenübersteht

Ist für mich aber noch lange kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, sämtliche Kontrollmöglichkeiten außen vor zu lassen und nur noch mit "gesundem Menschenverstand" und subjektiven Erlebnissen zu argumentieren.
kh-cap schrieb:
tut mir leid für dich, wenn DEIN gesunder menschenverstand da einsetzt wo dein verstand sich ausschaltet
Punkt für Dich!

Aber betrachte "gesunden Menschenverstand" weniger personenbezogen (99% waren der festen Überzeugung, dass die Erde eine Scheibe ist) und lass mal die Helme (weiter unten) aus dem Spiel. Hör Dich einfach um - der "gesunde Menschenverstand" breiter Bevölkerungsgruppen wird auch Mountainbiking als Naturschutz- oder gar Umweltproblem einordnen und behaupten, "Radwege sind sicher".
kh-cap schrieb:
was diese, wie ich zugeben muss amüsanten, thesen mit gesunden menschenverstand zu tun haben sollen weis ich nicht. aber man kann sich alles zurechtschustern.
Die
Entstehung solcher Legenden hat sehr viel mit "gesundem Menschenverstand" zu tun. Ansonsten würde es mich natürlich freuen, wenn Du über diesen Märchen stehst. Leider sehen die meisten Leute physikalische und verkehrstechnische Dinge bezüglich Radfahren weniger analytisch. Schließlich sagt einem doch der "gesunde Menschenverstand", dass z.B. Radfahren auf der Fahrbahn ganz besonders gefährlich ist,
weil dort die bösen Autos fahren.
kh-cap schrieb:
und nett das du von einem phk aus erlangen auf VIELE meiner kollegen schließt. doch sehr sachlich und überhaupt keine verallgemeinerung
Vielleicht solltest Du doch besser die Bildzeitung gelegentlich mal beiseite legen
Verfolge bitte eine Zeitlang die Darstellung der Radfahrer und ihrer Vergehen in den Medien, insbesondere durch "Experten" der Polizei, dann reden wir weiter. Schließlich prägen diese Darstellungen den "gesunden Menschenverstand" und die daraus resultierenden Aussagen wie "Rad fahren ist gefährlich" oder "Radfahrer sind an den Unfällen doch meistens selbst schuld".
Zitat aus der
ADFC-Radzeit 1-2003:
"[...] das reflexartige Entsetzen von Polizei und Medien wenig hilfreich und bei genauer Betrachtung der Unfallzahlen und -ursachen sogar falsch."
Auch die
Aktionen der Berliner Polizei sind nichts als Augenwischerei, interessanterweise
wider besseren Wissens:
"Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) fordert die Polizei auf, die aufgrund der tödlichen Fahrradunfälle der vergangenen Wochen angekündigten Schwerpunktkontrollen von Fahrradfahrern auf die Hauptunfallursachen von schweren und tödlichen Unfällen zu konzentrieren.
"Wieder entsteht der Eindruck, der Schwerpunkt der polizeilichen Fahrradkontrollen in diesen Tagen richte sich auf die technische Ausstattung von Fahrrädern wie eine StVZO-gerechte Beleuchtung" Benno Koch, ADFC Landesvorsitzender in Berlin."
Oder vielleicht zur
Abwechslung mal ein Schwenk nach Sachsen? Hier der dazugehörige
Zeitungsartikel mit Zitaten der Polizei
Läuft alles unter "gesundem Menschenverstand" und nicht unter geistige Brandstiftung
Die Freiburger, Augsburger, Münchner usw. Beispiele habe ich gerade nicht zur Hand, die Liste ließe sich aber schier unendlich fortsetzen.
Und schließlich sollst Du ja auch noch was zu tun haben
Ansonsten hast Du natürlich Recht man darf nicht verallgemeinern (auch wenn das in solchen Postings leider so rüberkomt, man kann hier aber keine Abhandlungen schreiben, wenn man auf Mißstände aufmerksam machen will).
Gerade von der Polizei kommen ja auch sehr gute Impulse, z.B.
diese Seiten aus Bayern:
"Häufige Situationen, die zu Unfällen führen können, sind
- Überquerung einer Einmündung im Verlauf eines Radwegs
- Benutzung eines Radwegs neben einem Parkstreifen
- Auf der Fahrbahn oder auf einem Radweg von einem Kraftfahrzeug überholt werden, das anschließend nach rechts abbiegen will ("Toter Winkel")
[Anmerkung: hier liegen sie teilweise falsch - wenn mich ein Fahrzeug auf der Fahrbahn gerade überholt, dann hat es mich auch gesehen]
- Verbotswidrige Benutzung des linken Radwegs"
Oder
wieder Berlin :
"75 % der 1996 und 1997 bei Verkehrsunfällen zwischen geradeaus fahrendem Radverkehr und nach rechts abbiegendem Fahrzeugverkehr schwer oder tödlich verletzten Radfahrer haben sich im Bereich von baulich angelegten Radwegen ereignet.
Innerorts bieten konventionell angelegte Radwege vielfach leider nur eine trügerische Sicherheit für den Radfahrer. Insbesondere nach rechts abbiegende Lastkraftfahrer übersehen, aufgrund des toten Winkels", sehr oft den auf dem Radweg geradeaus fahrenden Radfahrer.
Schade nur, dass aus solchen polizeilichen Erkenntnissen weder entsprechende Konsequenzen gezogen noch die Ursachen angegangen werden. Muß wohl am "gesunden Menschenverstand" liegen
kh-cap schrieb:
zudem ist dies ein paradebeispiel für das was ich so oft gesagt habe:
traue keiner statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
<kann mir jemand einen gääähn Smiley leihen>
Deine "Paradebeispiele" sind nichts weiter als Binsenweisheiten.
kh-cap schrieb:
zum abschluss noch zu dir:
ich habe hier viele von dir angeführte statistiken angeschaut. die sind genauso gut oder schlecht, wie die hier angeführte unfallstatistik aus erlangen. du drehst sie immer so, wie du es gerade gebrauchen kannst.
Auch Totschlagargumente kannst Du Dir sparen. Werde konkret oder laß es bleiben.
kh-cap schrieb:
warum soll ich den helmstatistiken glauben und der unfallstatistik nicht?
Du sollst gar nichts glauben sondern Quellen überprüfen und Dein Gehirn einschalten. Die findest Du z.B. bei der
Bundesanstalt für Straßenwesen, beim
Statistischen Bundesamt, in
Verkehrsberichten der Polizei usw.
kh-cap schrieb:
weil in dem artikel einer eine mutmaßung, mehr nicht, äußert wie die statistik entstanden ist?
jede interessensgruppe zerfleddert eine statistik so wie sie sie braucht.
und genau das machst du auch. jenachdem wie dein fähnchen weht, ist sie gut oder schlecht.
kh-cap
Nochmal: Totschlagargumente und Binsenweisheiten bringen uns nicht weiter. Also nehm so einen Artikel bitte nur als EIN Beispiel und Anlaß, mal über den Tellerrand hinaus zu schauen. Wenn Du mir meinen Vorwurf an Dich zurückgibst, nämlich Auszublenden was einem nicht in den Kram passt, dann werde konkret und führe Deine "Gegenuntersuchungen" auch an, aber komm mir blos nicht mit "gesundem Menschenverstand"
Ich bin jedenfalls gegen die Rückkehr ins Mittelalter und früher war alles schlechter!
Armin
(der über seine verbissene Argumentation durchaus selber lachen kann

)