M
Menis
Guest
in der regel wird in ihr von handgewickelten carbonlaufrädern, von geckoleder bezogenen magnesiumsätteln und von mondsteingestrahlten titaninnenlagern berichtet. doch als ich sie vor etwa einem jahr aufschlug, da waren dort wollhemden, stahlrahmen, holzfelgen und männer meines alters zu sehen. es war der erste bericht über die l´eroica, über den ich je stolperte.
seit dieser zeit liegt diese ausgabe auf meinem nachttisch und nicht selten glitten meine müden augen über die bilder der helden, die sich auf sandigen wegen bergauf quälten, an verpflegungsständen rotwein aus flaschen einlaufen liessen und den hunger nicht mit klebrigen zementriegeln, sondern mit salamie, schinken und pecorino stillten.
durch diese eindrücke geprägt, nahm ich wohl hundert mal an dieser veranstaltung in meinen träumen teil, bevor ich zart, in einem unbeobachteten moment, die buchstaben "e-b-a-y" in meine browserleiste eintickerte, um einfach mal so zu schauen, was es denn so geben könnte. ein RU FA sport von 1966 war im angebot. der zustand sah recht beachtlich aus. so wurde kurzerhand das haushaltsgeld auf diese karte gesetzt und nägel mit köpfen gemacht. bevor der rechner wieder aus war, gehörte der alte stahlkahn mir.
hier breits mit den tufo-schlauchreifen, die mir auf ewig langen schotterpisten zum rechten freund werden sollten
das rad kam aus niedersachsen und wurde so mit einer für flache kurse geeigneten halfstep-schaltung (danke pda für dieses schöne fachwort) ausgestattet. die beiden vorderen kettenblätter sind nahezu gleich groß und bieten somit einen zwischenschritt zu den hinteren gangstufen.
die klassischen weinmann-bremsen erfordern bei jeder abfahrt ein tiefes, unerschütterliches vertrauen in den lieben gott.
nun stand es fest - 2005 geht es nach gaiole in chianti zur l´eroica. bei der anmeldung per internet wurde mir klar, dass noch einige klassische details fehlten, ohne die ich wohl eher als rennradschwucke, denn als heroischer klassikerdepp in wollsocken durchgehen würden. es mussten also schuhe für hakenpedale her, ein wolltrikot, wollhosen und vor allem - eine lizenz, denn die lange strecke über 200km war nur für lizenzfahrer zugelassen!
nach einiger bedenkzeit fiel mir meine fünfundzwanzigjährige mitgliedschaft im eisenschweinkader wieder ein. es war nicht einfach, denn die offiziellen des esk stellten sich auf anfrage wie immer quer und olliweiß wie hart es ist, diese eisernen beamten zu erweichen. doch schliesslich (ja, es flossen spendengelder) gab die leitung nach und ich bekam den notwendigen ausweis der mich sogar für die teilnahme an der TdF berechtigt:
(aus datenschutztechnischen gründen wurde das bild unkenntlich gemacht)
irgendwann hatte ich also meine gesamte verkleidung zusammen und sogar meine holde ehefrau war bereit, mich auf der reise ins fremde italien zu begleiten. die zeichen standen gut und so ging es ende der letzten woche bei sonnigem wetter richtung süden. ohne die sonst üblichen staus rauschten wir durch unser schönes land und schon bald tauchten die silouetten der alpen am horizont auf. etwas südlich von insbruck, in mutters, suchten wir uns einen hervorragenden gasthof für die erste übernachtung. mit dem prickelnden gefühl der vorfreude schlummerten wir in einem himmelsbett ein. die welt war gut und so sollte sie auch bleiben.
(fortsetzung kommt bald)... menis
seit dieser zeit liegt diese ausgabe auf meinem nachttisch und nicht selten glitten meine müden augen über die bilder der helden, die sich auf sandigen wegen bergauf quälten, an verpflegungsständen rotwein aus flaschen einlaufen liessen und den hunger nicht mit klebrigen zementriegeln, sondern mit salamie, schinken und pecorino stillten.
durch diese eindrücke geprägt, nahm ich wohl hundert mal an dieser veranstaltung in meinen träumen teil, bevor ich zart, in einem unbeobachteten moment, die buchstaben "e-b-a-y" in meine browserleiste eintickerte, um einfach mal so zu schauen, was es denn so geben könnte. ein RU FA sport von 1966 war im angebot. der zustand sah recht beachtlich aus. so wurde kurzerhand das haushaltsgeld auf diese karte gesetzt und nägel mit köpfen gemacht. bevor der rechner wieder aus war, gehörte der alte stahlkahn mir.
hier breits mit den tufo-schlauchreifen, die mir auf ewig langen schotterpisten zum rechten freund werden sollten
das rad kam aus niedersachsen und wurde so mit einer für flache kurse geeigneten halfstep-schaltung (danke pda für dieses schöne fachwort) ausgestattet. die beiden vorderen kettenblätter sind nahezu gleich groß und bieten somit einen zwischenschritt zu den hinteren gangstufen.
die klassischen weinmann-bremsen erfordern bei jeder abfahrt ein tiefes, unerschütterliches vertrauen in den lieben gott.
nun stand es fest - 2005 geht es nach gaiole in chianti zur l´eroica. bei der anmeldung per internet wurde mir klar, dass noch einige klassische details fehlten, ohne die ich wohl eher als rennradschwucke, denn als heroischer klassikerdepp in wollsocken durchgehen würden. es mussten also schuhe für hakenpedale her, ein wolltrikot, wollhosen und vor allem - eine lizenz, denn die lange strecke über 200km war nur für lizenzfahrer zugelassen!
nach einiger bedenkzeit fiel mir meine fünfundzwanzigjährige mitgliedschaft im eisenschweinkader wieder ein. es war nicht einfach, denn die offiziellen des esk stellten sich auf anfrage wie immer quer und olliweiß wie hart es ist, diese eisernen beamten zu erweichen. doch schliesslich (ja, es flossen spendengelder) gab die leitung nach und ich bekam den notwendigen ausweis der mich sogar für die teilnahme an der TdF berechtigt:
(aus datenschutztechnischen gründen wurde das bild unkenntlich gemacht)
irgendwann hatte ich also meine gesamte verkleidung zusammen und sogar meine holde ehefrau war bereit, mich auf der reise ins fremde italien zu begleiten. die zeichen standen gut und so ging es ende der letzten woche bei sonnigem wetter richtung süden. ohne die sonst üblichen staus rauschten wir durch unser schönes land und schon bald tauchten die silouetten der alpen am horizont auf. etwas südlich von insbruck, in mutters, suchten wir uns einen hervorragenden gasthof für die erste übernachtung. mit dem prickelnden gefühl der vorfreude schlummerten wir in einem himmelsbett ein. die welt war gut und so sollte sie auch bleiben.
(fortsetzung kommt bald)... menis