Louise FR Totalausfall

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26. Mai 2004
Reaktionspunkte
25
Ort
Lindau
Hi all,
wir sind heut aus den Alpen zurückgekommen und beim Befahren eines starken Gefälles (25-30%) hat sich die Louise meiner Freundin ohne Vorwarnung und schlagartig verabschiedet. Wir wollten uns gerade an die Abfahrt machen, als sie am Hebel gezogen hat und meinte da tät sich nix mehr. Ich hab dann noch mal gerufen, das sie pumpen soll und das ging noch einmal, danach war Essig. Sie konnte das Rad, weil wir noch langsam waren, mit der Vorderradbremse zum stehen bringen, aber 30 sekunden später wärs eng geworden.
Die Bremsflüssigkeit lief aus dem Übergang Schlauch/Bremshebel, lief dann an der Bremsleitung runter und war grad dabei sich auch noch gleichzeitig auf Scheibe und Sattel vom Vorderrad zu verteilen. Wenn das während der Abfahrt passiert wär, kann sich ja wohl jeder ausmalen, was passiert wär und mir ging hinterher ganz schön die Düse...

Wir haben die Räder dann fünf Kilometer den Berg wieder runtergeschoben und versucht die Bremse in den Dolomiten reparieren zu lassen. Ging aber nicht, weils da keinen Laden gab, der Ersatzteile da hatte und deshalb haben wir die Tour abgebrochen, um das Rad in Riva richten zu lassen. Der Mech, ders dort gefixt hat, konnte nicht genau sagen, woran es lag, aber seiner Ansicht nach war der metallene Übergang, der die Verbindung zwischen Schlauch und Hebel bildet und eigentlich in den Schlauch eingepresst sein muß, nicht wirklich passend, d.h. er konnte das Metallstück einfach nur mit dem Daumen in den Schlauch drücken. Genau wußte ers nicht, meinte aber, es käm ihm ziemlich eigenartig vor. Er hat dann ne komplette neue Leitung verbaut, die Bremse neu befüllt und die Beläge vorn getauscht (waren im Eimer vom Öl) und danach konnten wir unseren Urlaub fortsetzen. Ist danach auch alles ohne Probleme gelaufen, aber nachdem meine Marta auch ziemlich zickt, ist mein Vertrauen in Magura gerade auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen und wir fragen uns natürlich schon, wer das Ding verkackt hat und wieso. Deshalb wollt ich hier mal anfragen, ob irgendjemand ähnliches berichten kann.

Bei meiner Freundin hat sich die Geschichte so angekündigt, dass sie Luft im System hatte. Deshalb war sie beim Händler, und der hat die Bremse entlüftet und neu befüllt, konnte aber wohl keine Auffälligkeiten entdecken. Danach war bis zum Ausfall Ruhe und der Mech sagte noch, dass unter Umständen auch schon an der Stelle Luft ins System kam. Im normalen Gebrauch hats gepasst, aber unter der extremen Belastung in den Alpen, der großen Hitze und dem hohen Drücken, war dann plötzlich Feierabend. Und einen Tag vorher sind wir noch einen Pass mit Highspeed runtergesemmelt. Oh man. Wenn ich mir vorstell, das das da passiert wär, dann wird mir immer noch total schlecht :o(

Grüße
items
 
anscheinend wurde die stützhülse nicht richtig eingepresst, ne falsche verbaut oder die überwerfmutter zu schwach angezogen. da hätte ich kein vertrauen mehr in den händler, ne neue leitung hätte man dir aber nicht andrehen brauchen.
 
Moin,
da hätte ich kein vertrauen mehr in den händler
Wir wissen nicht, wers versaut hat. Obs der Händler war, der bei der Suche nach dem Leck ins falsche Regal gegriffen hat, oder Magura bei der Montage. Vielleicht wars ja auch ein Materialfehler. Wir versuchen das auf jeden Fall rauszukriegen.

Das man den Schlauch auch hätte weiterbenutzen können, ist mir auch helle. Der Mech am Gardasee hatte aber nicht alle Einzelteile da und wir wollten da auch überhaupt kein Gebastel mehr haben, sondern einen kompletten und schönen und garantiert fabrikneuen Schlauch, an dem alle Einzelteile in garantiert neuem und passendem Zustand sind. Außerdem wollten wir auch die alten Teile komplett haben, um die evtl. an Magura oder den Hersteller des Rades zu schicken, weils ja doch zumindest denkbar wäre, dass bei nem Materialfehler ner kompletten Charge von Bremsen ein schlagartiger Ölverlust bevorsteht.

Irgendjemand hat da total geschnarcht und je mehr ich drüber nachdenke, desto saurer werd ich.

Grüße
items
 
Kayn schrieb:
da hätte ich kein vertrauen mehr in den händler, ne neue leitung hätte man dir aber nicht andrehen brauchen.

Wer weiss, ob überhaupt die richtige Bremsleitung eingebaut war ?
Magura hat zwei verschiedene Bremsleitungen an ihren Bremsen verbaut.
Einmal die für Niederdrucksysteme (HS-33 und Julie) und die Disc Tube 2.2 für
Hockdrucksysteme (Louise...).
Aber wenn die alte Leitung noch vorhanden ist, läßt sich das klären, weil auf den org. Magura-Leitungen Beschriftungen zu sehen sind.
Einen Montagefehler kann man aber trotzdem nicht ausschliessen.

mfG
Chris
 
Habe zwar nichts technische beizutragen, aber ich frage mich immer wieder wo das Problem ist, wenn die Hinterradbremse ausfällt? Bei einer ernsthaften Bremsung bringt die doch grad ein paar Prozent Bremswirkung- und das auch nur, wenn man mit ihr anbremst. Ansonsten ist doch die max. Bremskraft erreicht, wenn das HR grad anfängt abzuheben.
Klar ist es doof, wenn man sich drauf verlässt hinten bremsen zu können und da kommt nichts- man verliert sicher ein paar Meter- aber normalerweise hat man bei einer Abfahrt doch immer beide Hände an den Bremsen....
 
items schrieb:
Hi all,
Sie konnte das Rad, weil wir noch langsam waren, mit der Vorderradbremse zum stehen bringen, aber 30 sekunden später wärs eng geworden.

Grüße
items

Ich bring mein Rad bei beliebigem Gefälle immer hauptsächlich (normale Bremsung) bis ausschließlich (Nosewheelie) mit der Vorderradbremse zum Stehen. Vorn ist immer die höhere Bremskraft dank dynamischer Lastverlagerung nach vorn. Ich wäre auch nur mit VR-Bremse noch abgefahren :-) -.>so gefährlich wars (bei richtiger Bremstechnik) garnicht. Ein Ausfall der VR-Bremse ist deutlich schlimmer.
 
Der Physiker schrieb:
Ich bring mein Rad bei beliebigem Gefälle immer hauptsächlich (normale Bremsung) bis ausschließlich (Nosewheelie) mit der Vorderradbremse zum Stehen. Vorn ist immer die höhere Bremskraft dank dynamischer Lastverlagerung nach vorn. Ich wäre auch nur mit VR-Bremse noch abgefahren :-) -.>so gefährlich wars (bei richtiger Bremstechnik) garnicht. Ein Ausfall der VR-Bremse ist deutlich schlimmer.

Klar lieber die hintere Bremse als die vordere. Aber dass du in den Alpen mit nem Nosewheelie abremst bezweifle ich sehr. Als Physiker solltest du ja das mit dem Apfel und Baum kennen ... :p

Wenn das Gefälle sehr steil ist, dann wird das Bremsen mit der VR Bremse allein ziemlich übel. Du blockierst tendenziell dein VR und tschüss fliegst du ab.

In den Alpen auf den technisch schwierigen Trails will ich dass BEIDE Bremsen funzen resp. mit nur einer funkt. Bremse kommste nicht weit.

@items
Also das ist so meine Horrorvorstellung von nem Killer-Defekt. Bevor ich ne längere Tour mache, gibt's bei mir ne Testfahrt am Hausberg. Da wird alles bis ans Limit gebracht. Aber eben solche Defekts können doch noch auftreten - hauptsache ihr seid heil runtergekommen ... ;)
 
Hallo nochmal,
wir haben mal nachgesehen. Auf der Bremsleitung ist ne 2.2 aufgedruckt. Das ist das gleiche, was auf meiner Leitung steht (Marta), allerdings ist der Schlauch deutlich dünner. Ein Foto reinzustellen, macht vermutlich keinen Sinn, weil schon so viele Leute dran rumgemacht haben und das Ganze inwzischen nur noch in Einzelteilen existiert. Allerdings lässt sich das Metallteil, dass in den Bremshebel geschoben wird, auf der anderen Seite in den Schlauch eingepresst, und dann mit der Mutter gesichert wird, nur mit dem Daumen in den Schlauch drücken. Der Gardaseemech hat das auch nochmal mit nem Ersatzteil probiert, dass zu den Hochdruckschläuchen gehört, und da war das gleiche Phänomen. Scheint fast so, als wär das Lumen der Leitung zu groß. Die Teile für sich aber, sind wohl die richtigen. Nur zusammenpassen tuts nicht richtig.

@v-max
Ich weiß worauf du hinauswillst und theoretisch hast du Recht. Praktisch sieht das aber deutlich anders aus. Zum einen, weil das Öl über die Bremsleitung und der Stelle wo sich die beiden Leitungen überkreuzen auch schon den Vorderradsattel erreicht hat, d.h. noch ein bisschen mehr Wind und ein Ideechen mehr Pech, dann hätt die Brühe auch die Vorderradbremse komplett ausser Gefecht gesetzt.

Außerdem hat man natürlich immer beiden Hände an der Bremse und im Flachland oder im deutschen Mittelgebirge (obwohl ich da schon größte Zweifel habe), hast du vielleicht ne Chance, das Rad mit nur einer Bremse soweit zu verzögern, dass du die Kurve noch kriegst, oder abspringen kannst. Im alpinen Bereich und ganz besonders in den Dolomiten kannst du das aber definitiv knicken. Kilometerlange Abfahrten, mit bis zu 30% und eine enge Spitzkehre nach der anderen, da ist Feierabend und zwar 100%ig. Wenn du Glück hast, semmelst du mit viel zu hoher Geschwindigkeit gegen einen Felsen oder Baum, wenn du Pech hast, gehts in den Abgrund. Ich hab nach dem Vorfall mal versucht, auf den Abfahrten nur mit der Vorderradbremse zu verzögern und natürlich haut das rein, wenn du ans Limit gehst. Wenn du aber schon ein paar km abgefahren bist, und die Bremse schon knackig heiß ist, hohe Geschwindigkeiten anliegen und du den Bremszeitpunkt so kalkulierst, das beide Bremsen ihre volle Leistung haben, dann reichts nicht. Nur wenn du das Problem rechtzeitig registrierst, also weit vor der Kurve auf ner schön asphaltierten und breiten Passstrasse anfängst runterzubremsen, könnts das ein oder andere Mal reichen. Ansonsten ist das Gefälle einfach zu stark und du gehst ab.

@Der Physiker
s.o.
Ich fahr einigermaßen lang MTB und bin vorher jahrelang Motorrad gefahren. Außerdem sind mir die physikalischen Grundlagen durchaus bekannt und ich weiß definitiv, wie man bremst und wo das Limit meiner Bremse (auch der vorderen) liegt. Diese Berge wärst du defintiv nicht mit einer Bremse, egal ob vorn oder hinten, runtergefahren. Es dei denn du bist von heimlicher Todessehnsucht getrieben. Oder du fährst so langsam, das du genauso gut schieben kannst...

Also das ist so meine Horrorvorstellung von nem Killer-Defekt. Bevor ich ne längere Tour mache, gibt's bei mir ne Testfahrt am Hausberg.
Das ist ja das fatale. Wir haben das Zeug bis zum Abwinken getestet und im Nordschwarzald gehts wirklich auch schon munter zur Sache. In den Alpen hats ja auch schon drei Tage gehalten und das erschreckende ist eben, dass die Geschichte ohne Ankündigung passiert ist. Du ziehst am Hebel, das Öl spritzt raus und das wars. Mir wird jedenfalls jetzt erst klar, was das eigentlich bedeutet. War wirklich nur ne Haaresbreite

Grüße und Danke nochmal
items
 
Dass man die Stützhülse einfach so eindrücken kann ist bei normalen Bremsleitungen nicht möglich.
Angenommen, der Schlauch ist zu groß, kann der Klemmring die Stützhülse nicht in der Leitung festklemmen. Das müsste zur Folge haben, dass Öl ausläuft (wie bei dir passiert).
Wo hast du denn die Bremse gekauft? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die bei Magura ab Werk sowas vermasseln, schließlich wissen die, was sie tun. Vielleicht hat der Verkäufer gepfuscht?

Gruß...
 
items schrieb:
Hallo nochmal,
wir haben mal nachgesehen. Auf der Bremsleitung ist ne 2.2 aufgedruckt. Das ist das gleiche, was auf meiner Leitung steht (Marta), allerdings ist der Schlauch deutlich dünner.

Hallo items,

die Stützhülse (1) darf sich nicht einfach per Daumen in den s.g. Liner der Disctube drücken lassen!
Schicke den Rest der Leitung daher bitte zwecks Kontrolle an den Magura-Service (Adresse findest Du auf der Webseite unter "Service"->"Kontakt")!

Ansonsten: So wie auf dem 2. Bild zu sehen sieht eine korrekt verpresste Leitung bzw. deren Anschluss inklusive Stützhülse aus: Der Klemmring (2) klemmt sowohl mittig die Stützhülse(1) (ca. bei der 2. Rille), als auch die Leitung und somit den dünnen, gezackten Teil der Stützhülse!
stuetzhuelse.jpg

Ein so verpresstes Fitting bzw. dessen Leitung, darf sich auf Zug weder aus dem Griff ziehen lassen, noch dringt so unter Druck Mineralöl zwischen die gewebeverstärkte Außenhülle und dem Liner innerhalb dessen das Öl fließt (geschieht, wenn die Stützhülse komplett vergessen wird) und der Anschluss wird natürlich auch im Betrieb nicht undicht, denn der Klemmring (die schwarze Olive) dichtet die Leitung im Griff ab!

St_tzhuelse_korrekt_verpresst.jpg


St_tzhuelse_korrekt_eingetrieben.jpg


Grüsse
Luzi

P.S.: Nach dem Verpressen und Verschrauben des Leitungs-Anschlusses am Griff muss immer(!) die Festigkeit u. Dichtheit desselben durch starkes(!) Betätigen des Hebels geprüft werden, denn dabei entstehen Drücke >100bar in der Leitung!
Das komische an Deiner Geschichte da oben ist: Auch ohne Stützhülse hält die Leitung normalerweise dicht (s. Julie mit deren Polyamidleitung: dort wird die Stützhülse nicht benötigt), aber wurde die Stützhülse bei Louise, Marta u. GM vergessen, wird - wie oben beschrieben - Mineralöl zwischen Liner u. Aussenhülle gepresst!
Herpesblasen_Disctube400x.jpg
 
Oh, Backe!
Das war ja mal wieder sonnenklar, dass dieser Artikel die dynamische-Achslast-Laberfraktion auf den Plan ruft, die uns stolz erzählt wie sie mutig aber einzig richtig haptsächlich mit vorne bremst. Respekt. Ihr seid Helden! Nur: Das ist eine ganz, ganz simple Erfahrung. Jeder halbwegs intelligente Zehnjärige merkt, wenn man ihn auf ein Rad mit guten Bremsen setzt, dass vorne irgendwie mehr geht als hinten. Er kennt dann zwar den Fachbegriff nicht und kann keine Prozentzahlen nennen aber das Phänomen spürt er sofort. Also tut doch bitte nicht bei jeder Gelegenheit so, als wär die Sache mit der Achslastverschiebung erst letzte Woche entdeckt worden.
Für wie blöd haltet ihr den Rest der Welt?
Und überhaupt - wenn man schon bemerkt hat, dass die Vorderbremse die wichtigere: Wäre es dann nicht klug, diese zu schonen. Nämlich indem man die hintere Bremse bis kurz vor die Haftgrenze ausnutzt? Wär doch blöd, wenn man man für eine Notbremsung nicht mehr genug Power hat, weil man die Vorderradbremse mit einer simplen Beharrungsbremsung heißgebremst hat.
Und es gibt halt auch nen Unterschied, ob man jetzt ein Rennen fährt und möglichst späte Bremspunkte braucht oder ob man in seiner Freizeit lebendig einen Alpenpass runterkommen will.

Was die Überwurfmutter und das Klemmstück angeht:
Mir ist auch jedesmal mulmig, wenn ich eine Leitung gekürz hab und es an die Montage geht. Wie zum Teufel soll man das richtige Anzugsmoment einhalten? Einerseits braucht's natürlich eine gewisse Kraft, um das Klemmstück zu verformen, andererseits sind die Schrauben auch so filigran, dass ich Angst habe, sie zu überdrehen. Ich glaub auch nicht, daß jede Fahrradwerkstatt einen Drehmomentschlüssel mit Maulschlüsselaufsatz hat. Ich hab mir schon mal vorgenommen, meinen Drehmomentschlüssel dahingehend zu tunen. Nach diesem Bericht werd ich es wohl wirklich mal in Angriff nehmen.

Wenn jemand zufällig eine käufliche Lösung für Proxxon-Drehmomentschlüssel kennt, würd ich mich sehr freuen!
 
twincam schrieb:
"...Er kennt dann zwar den Fachbegriff nicht und kann keine Prozentzahlen nennen aber das Phänomen spürt er sofort. Also tut doch bitte nicht bei jeder Gelegenheit so, als wär die Sache mit der Achslastverschiebung erst letzte Woche entdeckt worden.
Für wie blöd haltet ihr den Rest der Welt?

Mit Blödheit hat das nichts zu tun! Frag' mal jemanden der "Fahrtechnikkurse" anbietet, wie viele BikerInnen vor allem hinten bremsen! Intuitiv bremsen die meisten jedenfalls NICHT(!) mit der Vorderradbremse! ;)

twincam schrieb:
"...Was die Überwurfmutter und das Klemmstück angeht:
Mir ist auch jedesmal mulmig, wenn ich eine Leitung gekürz hab und es an die Montage geht. Wie zum Teufel soll man das richtige Anzugsmoment einhalten?

1. Man verwendet einen Drehmomentschlüssel und zieht die M8x0,75 Überwurfmutter mit den in dem Manual angegebenen 4Nm fest - nicht mehr und nicht weniger!
Damit wird der Klemmring aussreichend mit der Leitung verpresst und das Gewinde im Griff nicht überdreht!
Wichtig ist dies insbesondere bei der Julie und ihrem Plaste-Gewinde im Griff: Hier darf man auf keinen Fall über
die erlaubten 4Nm gehen, da ansonsten das Gewinde geschrottet wird! Tipp: Wer zig mal hintereinander seine Julie-Leitung kürzt oder wechselt, der sollte sich einen ausgedienten Alu-Geber (z.B. einer alten HS33) v. Dealer geben lassen und die Leitung erstmal damit verpressen, bevor diese dann in den Julie-Griff geschraubt wird ;)
2. Eine Fachwerkstatt sollte über einen entsprechenden Drehmomentschlüssel verfügen ! ;)

Gruesse
Luzi
 
Der Physiker schrieb:
Ich bring mein Rad bei beliebigem Gefälle immer hauptsächlich (normale Bremsung) bis ausschließlich (Nosewheelie) mit der Vorderradbremse zum Stehen. Vorn ist immer die höhere Bremskraft dank dynamischer Lastverlagerung nach vorn. Ich wäre auch nur mit VR-Bremse noch abgefahren :-) -.>so gefährlich wars (bei richtiger Bremstechnik) garnicht. Ein Ausfall der VR-Bremse ist deutlich schlimmer.


Schon richtig, aber was ist das für eine Argumentation...:confused:
Es hätte ja auch die vordere Bremse ausfallen können und beide(!) Bremsen sollten natürlich einwandfrei funktionieren! ;)

greetz
Luzi
 
Hi again,
das mit der Bremse ist ne endlose Geschichte. Seit Kauf des Rades hat meine Freundin Stress mit der Hinterradbremse. Schleiferei und so Zeugs sowieso, aber richtig genervt hat, das die Rückstellung der Kolben nicht richtig funktioniert hat. D.h. nach ein paar Tagen war die Bremse so zu, dass das Hinterrad nicht mehr frei lief. Nach ewigem hin und her hat der Händler die Bremse an Magura geschickt und die haben sie dann zurückgeschickt mit der Bemerkung, dass alles in Ordnung sei (Anscheinend halten die ihre Kunden für etwas blöd). Nach nochmaligem hin und her hat der Händler dann die komplette Bremse an Simplon geschickt, die mit ihrem 1a Service ohne Rückfrage innerhalb kürzester Zeit eine komplette neue Bremse geschickt haben, die der Händler montiert hat. Danach war dann ein paar Monate einigermaßen Ruhe, bis die Bremse Luft gezogen hat (man mußte pumpen). Der Händler hat die Bremse neu befüllt und entlüftet und vermutlich das Leck gesucht, aber ob die Leitung getauscht wurde, wissen wir noch nicht. Nachdem in den letzten Wochen/Monaten die vordere Bremse dann gleiche Symptome gezeigt hat, d.h. die Bremse macht soweit zu, dass das Vorderrad nicht mehr frei läuft, gipfelte der Stress mit der hinteren Bremse dann in das Disaster in den Dolomiten und meine Marta zickt auch. Von daher ist mein Vertrauen, wie gesagt, in Magura nicht mehr besonders groß, bzw. geht langsam gegen null, obwohl man natürlich fairerweise sagen muß, dass tausende von Leuten das Zeug fahren und zufrieden sind. Allerdings hab ich auch schon von diversen Schraubern gehört, dass die viele Probleme mit Magura haben/hatten, aber das kann natürlich auch mit der Anzahl der verbauten Bremsen zusammen hängen.

Wir werden jedenfalls so verfahren, das wir das Zeug mit nem Brief an Simplon schicken, weil wir der Ansicht sind, das die ihre Kunden ernst nehmen und ich hab, wie gesagt, noch nie so einen Service erlebt, wie bei denen. Ist der einzige Anlaufpunkt, wo ich mir total sicher bin, dass das nicht im Sande verläuft, oder abgetan wird.

Und nochmal zur Abfahrt mit einer Bremse:
Die Bremsflüssigkeit hat sich durch das Überkreuzen der Bremsleitung auf dem Bremssattel der Vorderradbremse, der Felge, dem Mantel, der Gabel und dem Rahmen verteilt. Wir wußten nicht, wo das Zeug noch sitzt, und obwohl die Bremse noch gezogen hat, hatten wir keine Ahnung, ob ein Hopser oder etwas Fahrtwind ausreicht, damit die Brühe auch noch die Vorderradbremse komplett ausfallen lässt. Und selbst wenn das nicht passiert wäre. Was ist, wenn, wie schon die Vorredner erwähnten, die zweite Bremse auch noch die Grätsche macht? Mir selbst war nicht helle, was 30% auf Schotter bedeuten. Aber guckt da mal runter oder besser noch, mal hochschieben :o) Da fährt man nicht mehr mit einer Bremse ab, wenn man ein bisschen am Leben hängt. In der Ebene wars dann wieder was anderes. Aber es ist erstaunlich wie schnell man an nem richtigen Berg ziemlich schnell werden kann ;o)

Danke auf jeden Fall für die technischen Hinweise. Ich hab zwar viel an Motorrädern geschraubt, aber an den Scheibenbremsen beim Rad bisher relativ wenig gemacht. War sehr erhellend (vor allem die Bilder und die Hinweise zu den Drehmomenten).

Na ja. Ich werd mal berichten, was aus der Geschichte geworden ist. Ne andere Bremse zu verbauen halt ich für sinnlos, weil bei jedem Hersteller anscheinend viele zufrieden sind, und viele nicht. Keine Ahnung was zu tun ist. Wir haben jedenfalls mal kurz überlegt, wieder auf Felgenbremsen umzusteigen, aber beim Alpencross letztes Jahr gabs nen Schlauchplatzer, weil die Felge zu heiß geworden ist. Da hat bei ner flotten Abfahrt auch der Spass ein ziemliches Loch gehabt.
Die Räder haben zwar super durchgehalten (nicht mal nem Platten gabs), aber die Bremsen sind bei solchen Geschichten anscheinend echt am Limit.

BTW:
Gibts eigentlich die Spacer von Magura auch gemischt, oder muß man 0,2er, 1er usw. immer einzeln in großen Päckchen kaufen?

Viele Grüße und schönen Abend
items
 
ich frag mich echt wieso an so wichtigen sachen wie kolben und deren rückstellung, bei magura anscheiend so groß gespaart/geschlampt wird, am ende hat magura sowieso wieder die mehrkosten wegen kulanz und imageverlust.
 
Hehe ... Magura - die Bremse für den Bastler ... hab mich ja wegen der Bremse heute wieder mal total genervt auf der Tour. Das ewige Gerasple der Scheiben an den Pads bingt einen in einen meditativen Zustand ... :)


items schrieb:
Von daher ist mein Vertrauen, wie gesagt, in Magura nicht mehr besonders groß, bzw. geht langsam gegen null, obwohl man natürlich fairerweise sagen muß, dass tausende von Leuten das Zeug fahren und zufrieden sind. Allerdings hab ich auch schon von diversen Schraubern gehört, dass die viele Probleme mit Magura haben/hatten, aber das kann natürlich auch mit der Anzahl der verbauten Bremsen zusammen hängen.
 
v-max schrieb:
Habe zwar nichts technische beizutragen, aber ich frage mich immer wieder wo das Problem ist, wenn die Hinterradbremse ausfällt? Bei einer ernsthaften Bremsung bringt die doch grad ein paar Prozent Bremswirkung- und das auch nur, wenn man mit ihr anbremst. Ansonsten ist doch die max. Bremskraft erreicht, wenn das HR grad anfängt abzuheben.
Klar ist es doof, wenn man sich drauf verlässt hinten bremsen zu können und da kommt nichts- man verliert sicher ein paar Meter- aber normalerweise hat man bei einer Abfahrt doch immer beide Hände an den Bremsen....

Naja, das kann ich dir gerne sagen: Da kommt dann das schlechte Gefühl auf, dass es auch die vorne hätte sein können. Stell dir mal vor, Schotterstrasse, 50 Sachen, da vorne kommt 'ne Serpentine. Wenn dann die vorne ausfällt, bleibt das Hoffen, dass es hinter der Serpentine noch Biotanik gibt, mit der hinteren machst du dann das Autschi nur noch was kleiner :(
 
items schrieb:
BTW:
Gibts eigentlich die Spacer von Magura auch gemischt, oder muß man 0,2er, 1er usw. immer einzeln in großen Päckchen kaufen?

Viele Grüße und schönen Abend
items

Du kannst die Spacer "stapeln" ... dh. du nimmst ne Packung 0.1er und unterlegst mit sovielen Spacer bis die Scheibe mittig ist. Und die Spacer müssen nicht von Magura sein, dein Händler um die Ecke hat wahrscheinlich "no names" und die tun's auch.
 
Ist ein wenig offtopic aber trotzdem wichtig...
Bei Bremsausfall hat man ein paar Optionen:

wenn noch viel Platz bis zur Kurve ist: Fuß auf den Hinterreifen, entweder zwischen Sattelrohr und Reifen klemmen, oder hinter den Sitzstreben von oben draufdrücken. Letzteres braucht mehr Kraft, ist aber noch dosierbar. So kriegt man selbst Rennradreifen bei hohem Tempo blockiert. Sollte man mal ausprobiert haben.

Bei weniger Platz kann man das gleiche auch mit dem Vorderreifen machen, Fuß hinter der Gabel draufdrücken. Je nach Reifen und Sohlenprofil kann das aber sehr schlecht dosierbar sein und in einem blockierten VR enden.

Letzter Ausweg ist immer die "Wandbremse" -> in den Hang (also Bergseite des Trails) fahren, je nach Geschmack auch in den Hang abspringen. Sturz wahrscheinlich, aber erstens fällt man nicht so tief und zweitens weniger schwerzhaft, wenn da Wiese ist zumindest. Ob man die Nerven hat, das im Ernstfall durchzuziehen, kann man leider schlecht vorhersagen.
 
items schrieb:
Hi again,
Na ja. Ich werd mal berichten, was aus der Geschichte geworden ist. Ne andere Bremse zu verbauen halt ich für sinnlos, weil bei jedem Hersteller anscheinend viele zufrieden sind, und viele nicht. Keine Ahnung was zu tun ist. Wir haben jedenfalls mal kurz überlegt, wieder auf Felgenbremsen umzusteigen, aber beim Alpencross letztes Jahr gabs nen Schlauchplatzer, weil die Felge zu heiß geworden ist. Da hat bei ner flotten Abfahrt auch der Spass ein ziemliches Loch gehabt.
Die Räder haben zwar super durchgehalten (nicht mal nem Platten gabs), aber die Bremsen sind bei solchen Geschichten anscheinend echt am Limit.

Nee, der Umstieg auf Felgenbremsen würde da in der Tat wenig bringen. Auch ein anderer Hersteller eher nicht, jeder hat da schon mal seine Problemchen.

Ich weiss, hier sind viele anderer Meinung. Aber: Ich verstehe bei der Bremse keinen Spass, dazu mag ich meine Gesundheit zu sehr. Darum ist da bei mir Gewicht erst mal zweitranging. Ich fahre als 70kg Fahrer auch die Louise FR (v/h je 180mm), aber das nur am Trainigsbike, das im Mittelgebrige bleibt. Wenn ich richtig in die Alpen gehe, wo auch mal Abfahrten mit über 2000 Hm am Stück warten, und dazu auch mal mit mehreren huntert Höhenmetern mit 50% Gefälle, dann kommt bei mir das Hardtail zum Einsatz, und das ist an beiden Enden mit Gustav M (190mm/160mm) ausgestattet.
Für die ist die von dir beschriebene Belastung ein Witz, ich hab den Test oberhalb Melcesine letztes Jahr gemacht: 800 Hm, 25 bis 30% steil, viel nasses Naturstein-Pflaster, also 20 bis 25 Sachen, in den engen Kurven weniger. Ich hab die Gewschwindigkeit nur mit der hinten (also kleine 160er Scheibe) gehalten, lediglich vor den Serpentinen vorne mitgeholfen, das Hinterrad hätte zu wenig Grip gehabt, um wirklich noch zu bremsen. Kein Fading.

Ja, ich weiss, das Paar kostet 500 Euro und wiegt 1100 Gramm. Aber mir ist es das wert - muss jeder für sich selber entscheiden - ich hab auch verständnis für diejenigen Biker, die eine Bremse genau nach ihren bedürfnissen dimensionieren, um noch was Geld oder Gewicht zu sparen - nur an mein Rad kommt sowas nicht ;)

BTW: Die Gustav ist zwar extrem bissig, aber so gut dosierbar, dass ich mich als fahrtechnisch schlechter Fahrer problemlos traue, damit vorne so hart zu bremsen, dass das Vorderrad abhebt (auch bei starkem Gefälle) oder der vordere Reifen im Schotter bereits stellenweise rutscht (bei wirklich grobem Schotter passiert das trotz Fat Albert bevor das Hinterrad abhebt - wenn man nur weit genug hinter den Sattel geht).
 
lelebebbel schrieb:
Bei weniger Platz kann man das gleiche auch mit dem Vorderreifen machen, Fuß hinter der Gabel draufdrücken. Je nach Reifen und Sohlenprofil kann das aber sehr schlecht dosierbar sein und in einem blockierten VR enden.

das hab ich einmal als kind gemacht und nie wieder :lol:

überschlag und ein fast gebrochener fuss vorprgrammiert!
 
fsr_rider schrieb:
Ich fahre als 70kg Fahrer auch die Louise FR (v/h je 180mm), aber das nur am Trainigsbike, das im Mittelgebrige bleibt. Wenn ich richtig in die Alpen gehe, wo auch mal Abfahrten mit über 2000 Hm am Stück warten, und dazu auch mal mit mehreren huntert Höhenmetern mit 50% Gefälle, dann kommt bei mir das Hardtail zum Einsatz, und das ist an beiden Enden mit Gustav M (190mm/160mm) ausgestattet.

He ... s'gibt Leute die sind 100kg+ ... sollen die sich ne Töffbremse ran montieren ... ?!

Mann - hör bloss auf mit diesem Sch*** ... ich sag dir - NIE MEHR MAGURA .. ich frag mich bloss wo die "deutsche" Qualität bleibt.

Da kauf ich mir lieber ne Bremse aus Amistan.
 
fsr_rider schrieb:
BTW: Die Gustav ist zwar extrem bissig, aber so gut dosierbar, dass ich mich als fahrtechnisch schlechter Fahrer problemlos traue, damit vorne so hart zu bremsen, dass das Vorderrad abhebt (auch bei starkem Gefälle) oder der vordere Reifen im Schotter bereits stellenweise rutscht (bei wirklich grobem Schotter passiert das trotz Fat Albert bevor das Hinterrad abhebt - wenn man nur weit genug hinter den Sattel geht).

wie kriegste das hin, ein wheelie mit angezogener vr bremse ? :lol:
 
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