langsamer treten zur besseren energieausnutzung

ungua

kønig von schokoladien
Registriert
23. November 2004
Reaktionspunkte
0
Ort
bergen, norwegen
in norwegen wurde jetzt eine wissenschaftliche arbeit verøffentlicht, die (mal wieder) aufzeigt, dass zu hohe drehzahlen ineffektiv sind - und weniger leistung im verhæltnis zum muskelpotential zur folge haben. ein langsameres treten kann auf længeren etappen (4-5h) das leeren der zuckerdepots in den muskeln um >20% reduzieren! eine doktorarbeit vom mai ueber kuerzere etappen, zeigte, dass die optimale trittfrequenz bei 85 tritten/minute liege, wæhrend elitefahrer sich bei 90-110 tritten/minute befinden*. bjarne riis konnte seine ergebnisse nach einer umgewøhnung auf langsameres trittempo wesentlich verbessern.
der aktuelle forschungsartikel ist heute bei forskning.no erschienen.

lieb gruss
oli
 
1.) ist eine frequenz von 85 /minute jetzt hoch oder niedrig?
2.) wieso können elitefahrer schneller und doch effektiv treten? kann ich das auch trainieren? ist es eine folge des trainings oder ein ausschlusskriterium?
3.) und wieso wird eigentlich - bei gleicher leistung - weniger energie verbraucht? kann das überhaupt sein?

aco so: und gibt es 4.) den text auch auf nicht-schokoladisch?
 
dann liege ich ich mit meiner 87er kadenz ja genau zwischen optimal (ullrich) und optimal (armstrong).

verdammt!
 
ungua schrieb:
in norwegen wurde jetzt eine wissenschaftliche arbeit verøffentlicht, die (mal wieder) aufzeigt, dass zu hohe drehzahlen ineffektiv sind - und weniger leistung im verhæltnis zum muskelpotential zur folge haben. ein langsameres treten kann auf længeren etappen (4-5h) das leeren der zuckerdepots in den muskeln um >20% reduzieren! eine doktorarbeit vom mai ueber kuerzere etappen, zeigte, dass die optimale trittfrequenz bei 85 tritten/minute liege, wæhrend elitefahrer sich bei 90-110 tritten/minute befinden*. bjarne riis konnte seine ergebnisse nach einer umgewøhnung auf langsameres trittempo wesentlich verbessern.
der aktuelle forschungsartikel ist heute bei forskning.no erschienen.

lieb gruss
oli

Hä?:confused:

dubbel schrieb:
kann ich das auch trainieren?

Du kannst. Musst einfach nur fahren.;)

Es wäre glaube ich angebracht, dass jeder der hier die neusten Erkenntnisse postuliert, diese zuvor an sich selbst erproben muss.:p

freundschaftBAM
 
FlatterAugust schrieb:
Du kannst. Musst einfach nur fahren.;)
bitte in zukunft keine rhetorischen fragen mehr beantworten.
danke.

x-rossi schrieb:
da steht: "Bei den hohen Trittfrequenzen kommen also mehr Typ 2-Fasern zum Einsatz."
dafür hätte ich gern einen beleg.
irgendeinen.


p.s. erinnert sich noch jemand an den kommentar zu anfangszeiten armstrong vs ullrich?
ich krieg's leider nicht mehr hin, von wem das war, aber einer der deutschen kommentatorgrößen wie watterott, der dramatische angermann oder altig hat mal gesagt (sinngemäß):
"armstrong und ullrich treten hier den gleichen gang, brauchen also gleich viel kraft. armstrong tritt nur schneller. besser ist er deswegen ja wohl nicht." und weg war lance...
 
p.s. erinnert sich noch jemand an den kommentar zu anfangszeiten armstrong vs ullrich?
ich krieg's leider nicht mehr hin, von wem das war, aber einer der deutschen kommentatorgrößen wie watterott, der dramatische angermann oder altig hat mal gesagt (sinngemäß):
"armstrong und ullrich treten hier den gleichen gang, brauchen also gleich viel kraft. armstrong tritt nur schneller. besser ist er deswegen ja wohl nicht..."
saugeil, ich meine das ist O-Ton Watterott, aber nagel mich nicht fest drauf
die wussten doch noch nicht mal die Kurbellängen von den beiden

und Du kannst zu dem Thema tausende Diss. ausgraben, aus allen Himmelsrichtungen, hauptsächlich aber im ehemalien Ostblock - falsch sind die nicht
ich versuchs jetzt dann mal mit powercranks, da könnt ihr posten was ihr wollt
 
Ich denke das der Hr. Riis mit dem angeblich höchsten im Peloton gemessenen Hämatokrit nicht wg. Änderung seiner Trittfrequenz seine Leistung steigern konnte.
 
also am wenigsten energie verbraucht man bei einer frequenz von 80 tritten/minute. armstrong tritt mit 110. dass man der beste wird, weil man am effektivsten punkt tritt, hat ja auch niemand behauptet. man kann aber seine leistung optimieren, indem man sich diesem punkt næhert, das ist die these. dass da noch ein haufen anderer faktoren einspielt, ist doch klar!
@dubbel, ad1 - etwas zu hoch, ad2 - imho eindeutig eine folge des trainings, ausdauerfrage, ad3 - weil die uebersetzung anders ist. fæhrst du ein auto mit 50 km/h im ersten oder fuenften gang, wirst du sehr unterschiedliche verbræuche erzielen. ad4 - weiss ich nicht. :)
@basis, energetische effizienz ist ein faktor unter vielen. also so pauschal finde ich die aussage nicht... ;)
@flatteraugust, studie im mai: kurze etappen. doktorarbeit nun: lange strecken. was die eigenerprobung angeht: ich habe meine trittfrequenz noch nie gemessen, weiss aber aus persønlichen vergleichen, dass diese sehr niedrig ist. ob meine muskeln nun viel oder wenig belastet werden im vergleich zu diesen freunden, kann ich nicht wissenschaftlich eindeutig belegen... :D

lieb gruss
ungua
 
ungua schrieb:
@flatteraugust, studie im mai: kurze etappen. doktorarbeit nun: lange strecken.
Siehst Du da keinen Widerspruch? Oder ist es so gemeint: 1. Studie kurze E, 2. Studie lange E und die Doktorarbeit über beide Studien?
ungua schrieb:
.............was die eigenerprobung angeht: ich habe meine trittfrequenz noch nie gemessen, weiss aber aus persønlichen vergleichen, dass diese sehr niedrig ist. ob meine muskeln nun viel oder wenig belastet werden im vergleich zu diesen freunden, kann ich nicht wissenschaftlich eindeutig belegen... :D

lieb gruss
ungua
Dann probier es aus und fahre eine Weile mit hohen Kadenzen (ca.100U/min). Das wird Dir am Anfang schwer fallen, u.a. weil die HF sich bei gleicher geschwindigkeit erhöht, aber bei konsequenter Durchführung erschliesst Du Dir neue Leistungsbereiche.

Das Fazit aus dieser Studie wäre ja, tausende Radprofis (ganz besonders die Bahnfahrer:eek: ) weltweit fahren seit Jahrzehnten mit für die Leistungsentfaltung ungünstigen Trittfrequenzen.:confused:

Kann es sein das Du hier etwas missverstanden hast? Ich kann mir nur schwer vorstellen das eine wissentschaftliche Studie zu solchen Ergebnissen kommt.
Selbst akademisch unbeleckte Hobbyradsportler erkennen im allgemeinen schnell die Vorteile hoher Kadenzen.

freundschaftBAM
 
nø, ich sehe keinen widerspruch - da doch beide studien zum gleichen ergebnis gekommen sind!? was hohe trittfrequenzen angeht, so finde ich das sehr schnell sehr ermuedend. im gebirge allerdings ist das was anderes, da muss man das rad gerne mit hoher drehzahl den berg hoch jagen und da ich keine so prickelnde uebersetzung habe, muss ich bergab auch ganz schøn strampeln, um die 70km/h zu halten. hier ein paar werte von diesem sommer; hat mir ein freund mal ausgerechnet, nachdem ich ihm per mail von der strecke erzæhlt habe (35km/richtung): "Also im Schnitt 26,25 km/h runter, bei 680 Höhenmeter, und 18,26 km/h hoch bei 930 Höhenmetern ..."

lieb gruss
ungua
 
kann man nicht einfach sagen, dass man sich erstens an schnelle trittfrequenzen gewöhnen kann, weil dies - entsprechendes traning vorausgesetzt - ökonomischer ist,
dass aber ein untrainierter nicht von ner hohen frequenz profitiert?
 
ungua schrieb:
......- da doch beide studien zum gleichen ergebnis gekommen sind!? ............

lieb gruss
ungua

Das war meine Frage. Ging für mich aus dem Eingangspost nicht eindeutig hervor.
Ich (und die Mehrzahl der Radsportler die ich kenne oder mit denen ich zusammen fahre) kommen mit hohen Kadenzen jedenfalls weiter, egal ob Berge oder Ebene.
Natürlich muss man dafür lange trainieren (mehr als eine Saison) da die meisten (ich auch) eher zum " Drücken " neigen. Relativ untrainiert fallen einem dicke Gänge anfangs auch leichter als hohe Kadenzen. Hohe Krafteinsätze ermüden die Muskulatur aus bekannten Gründen nachweislich aber eben schneller.

PS
ungua schrieb:
muss ich bergab auch ganz schøn strampeln, um die 70km/h zu halten.
Bei 70 Kmh bergab muss man doch nicht mehr mittreten? Das stöhrt doch eher?

@dubbel

Falls Du mich meinst, verstehe ich die Fragestellung nicht ganz. Kannst Du das bitte für mich nochmal etwas einfacher formulieren?:)

freundschaft
BAM
 
dubbel schrieb:
je schneller desto besser, aber nur wenn man's übt?

Hohe Frequenzen, 90- 110 werden die meisten auf dauer so ohne weiteres nicht treten können, Kinder mal ausgenommen.

Also muss man sich entsprechende Fähigkeiten antrainieren. Dazu gehört unbedingt auch eine effektive Trettechnik.

Kadenzen über 120 U/min sind natürlich für Strassenfahrer und Mountainbiker (ausser kurze Sprints) uninteressant.

Es schadet aber nicht, ab und zu auch Kadenzen über 120 U/min zu Trainieren ( z. B. bei Bergabfahrt so schnell wie möglich ohne wackeln).

freundschaftBAM
 
ich hab auch was schönes zum thema gefunden.
http://www.bisp.de/cln_050/nn_15924...w,property=publicationFile.pdf/Henke_etal.pdf

meiner ansicht nach sollte man aber weniger nach "zahlen" fahren, als sich an sein "gefühl" zu halten.

wenn man mit 80 u/min klar kommt und dabei "schnell" ist, warum sollte man dann seinen stil auf 100 u/min umstellen?
außerdem schwankt die frequenz doch eh meist recht stark, man wird nie über ne längere zeit die gleiche frequenz treten.

mfg der b
 
Also ich denke schon dass ungua mit seinen Studien nicht ganz falsch liegt. Denn wie beim Auto werden auch beim Fahrradfahren Teile mitbewegt, deren Bewegungsaufwand nicht von der Geschwindigkeit sondern von der Drehzahl/Trittfrequenz abhängen. Ich muss ja Pedale und Kurbeln und meine Beine natürlich auch bewegen, und ständig in eine andere Richtung beschleunigen, was demzufolge Kraft kostet. Und je schneller ich trete desto mehr Richtungswechsel und desto mehr Kraft brauche ich auch.

Also stimmt es schon, dass man mit niedrigen Frequenzen weniger Leistung für die gleiche Geschwindigkeit benötigt, ob man so effizienter fahren kann, muss man selbst sehen, ich fahre auch Frequenzen zwischen 80-110
 
Ist schon klar, hab ich irgendwas von Effizienz oder Kniegelenken gesagt? Es ging nur darum das man logischerweise weniger Kraft braucht.
Und das bei hohen Leistungen der Vorteil von niedrigen Frequenzen relativ gesehen kleiner wird ist auch klar, da die Kraft um meine Beine zu bewegen ja konstant ist und die Kraft bei höherer Geschwindigkeit superlinear zunimmt.

Und du bräuchtest auch mit 40 rpms keine Kniebeschwerden haben, musst halt nur langsamer fahren damit kleinere Kräfte wirken...
 
Stocki1984 schrieb:
Also stimmt es schon, dass man mit niedrigen Frequenzen weniger Leistung für die gleiche Geschwindigkeit benötigt, ...............

Das ist, mit verlaub, Unsinn.;)

Der Vergleich mit Ottomotoren übrigens auch.

Für die Geschwindigkeit X, ist unter gleichbleibenden Bedingungen, der Leistungsbedarf am Hinterrad immer der selbe.

Die Notwendigkeit die Drehzahl im günstigen bereich zu halten, war Ursache für die Erfindung des getriebes.


freundschaftBAM
 
aber es geht doch einfach nur darum, dass bei untrainierten hohe trittfrequenzen nicht effektiv sind,
die effektivität sich aber trainieren lässt.

was soll das ganze drumherum denn?
 
Zurück