Als (ehemaliger) Dauerradfahrer (Lehre, Studium, Zivildienst) bei Wind & Wetter und momentaner Zwangsautofahrer (90 km Hin= & Rückweg zur Arbeit) will ich auch mal meinen Senf dazugeben,
Blinkende Rücklichter mögen nerven, sind IMO aber viel auffälliger und (solange sie am Bike nach hinten montiert sind) ein echter Sicherheitsfaktor. Da es diese roten Blinkteile nach hinten schon irgendwie 100 Jahre gibt (ok. Vistalite is schon nur 10-15 Jahre her

) wissen eigentlich 99,9% aller Autofahrer ein blinkendes, rotes Rücklicht einem Biker zuordnen. Ich bin schon ein paar Mal one Way zur Arbeit gefahren und da muss ich ein gutes Stück unübersichtliche Landstraße fahren. Da kannst du dir sicher sein, dass ich mit nem Blitzer nicht / weniger übersehen werde.
Generell habe ich als Autofahrer kein Problem damit, wenn jemand ne nicht zugelassene Beleuchtung fährt (Luxeon LED nach hinten, 50 mm Halogen nach vorne, usw). Ist mir lieber ich werde ein bisschen geblendet (jetzt mal irgendwelche Spastis mit > 10W HID / 20W Halogen voll aufgeblendet im Straßenverkehr aussen vor) als dass mir irgendwelche Hirnis ohne Licht vor´s Auto fahren.
Am allerallerallermeisten ausgesprochen auf den Sack gehen mir als Autofahrer die, von mir so getauften, ULOs.
Meine Lieblingskandidaten für ULOs (Unidentifizierbare Leuchtobjekte):
* Nur eine Lampe am
Helm nach vorn und nen LED-Blitzer nach hinten
* Einen weißen LED-Blitzer nach hinten (!!!!!!)
* Zwei weiße LED Frontleuchten links und rechts fast ganz aussen am ultrabreiten Lenker
IMO rangieren ULOs in Punkto Verkehrgefährung ganz knapp hinter den Un(ter)beleuchteten ! Ich schreibe hier bewusst Verkehrsgefährung und nicht nur Verkehrseigengefährdung, weil man mit so nem Schwachsinn auch z.B. ungeübtere Autofahrer gefährdet, die sich zu einem unkontrollierten Ausweichmanöver oder ähnlichem hinreissen lassen.
Der Großteil dürfte aber Eigengefährdung sein, weil die Leuchtausrüstung nicht dem entspricht, was sozusagen "normal" ist. Für Autofahrer bedeutet eine weiße (von mir aus auch zwei eng zusammenstehende) Lampen in Lenkerhöhe nach vorne und ein rotes Licht (jetzt ma wurscht ob blitzend oder nicht) maximal in Sattelstützenhöhe nach hinten definitiv ein Zweirad. Ob Fahrrad, Motorrad, Roller oder Ähnliches ist ja jetzt mal zweirangig, wenn man sich in der Stadt bewegt. Das weiß er zuzuordnen und wird auch im Schreckmoment (jemand nimmt ihm die Vorfahrt oder er nimmt jemandem die Vorfahrt) halbwegs richtig reagieren lassen. Fährt jetzt z.B. ein ULO auf ihn zu (Lichtquelle am
Helm), dann reagiert er (der / die Autofahrer/in) in so einer Schrecksekunde einfach zu spät oder falsch. Und all das schlichtweg basierend darauf dass er / sie sich fragt "Häh ? Was kommt da auf micht zu ?".
Ich schätze einen ähnlichen Effekt könnte auch eine Messengertasche / Rucksack mit einem aus roten, blitzenden LEDs erstellten Warndreieck sein. Wie gesagt: Der Typ mit den zwei LED Lampen, die ganz aussen am Lenker montiert waren kam gestern erst in auf einer Einbahnstraße entgegen der Richtung auf mich zu. Eigentlich keine stressige Situation und halbwegs gute Sicht trotzdem brauchte ich erstmal ein paar Sekunden bis mir dämmerte war da auf mich zukommt.
Und ehrlich: Wen es mit so einer "Beleuchtung" bügelt, der tut mir nicht im Geringsten leid. Mir geht es sowas von auf den Sack mit welcher Selbstaroganz viele Radfahrer sich im Straßenverkehr "bewegen". Oder sollte ich eher sagen, dass sie den Straßenverkehr nicht wahrzunehmen scheinen ?
So, nun geht ich mal und troll mich nachdem ich mich als böser Autofahrer geoutet habe....
So long,
H.