Steuerrohr leicht oval

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Hallo zusammen,

endlich ist mein neuer Stahl-Rahmen und der Steuersatz (FSA Pig Pro DH) eingetroffen. Als ich die Teile probeweise aneinander gehalten habe, musste ich leider feststellen, dass das Steuerrohr leicht oval ist.

„Oval“ ist in meinem Fall eher elliptisch, a = 34,1/2 mm und b = 33,7/2 mm (a ist in Fahrtrichtung) und wurde mit dem Messschieber ermittelt.

Ich schiebe diesen „Verzug“ auf die Schweißungen und würde die Abweichungen fertigungstechnisch als „normal“ bezeichnen.

Die Schalen des Steuersatzes sind nahezu rund und haben Nennmaß 34,0 mm.

Ich stehe jetzt vor folgender Fragestellung.

Wenn ich das Steuerrohr aufreibe komme ich bei b auf 34,0 mm da hier auf jeden Fall Material abgetragen wird, nur leider kommt bei a kein Material dazu. Vermutlich bekomme ich nach dem aufreiben keine Presspassungen mehr an den Schalen.

Ist es besser die Ellipse mehr zu verrunden und dadurch die Kraft der Presspassung zu reduzieren? Oder ist es besser die Schalen mit diesen Maßen einzupressen und so eine leichte Verformung an den Schalen zu bekommen?


Gruß

bigZ
 
Moin moin.

A. Rahmen Neu :confused:

B. Rahmen zurück da Gewährleistung. :daumen:

Um eine Passgenauigkeit zu erreichen müsstest du das Steuerrohr mit einen Fräsewerkzeug bearbeiten.

Da aber das Maß teilweise zu groß ist wird dein Steuersatz nach dem Fräßen wenn du Pech hast nicht mehr richtig halten.

Daher umtauschen bevor du am Rahmen etwas veränderst. :daumen:

Gruß Hot carrot
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deinen Tipp.

Ich habe mich für eine andere Vorgehensweise entschieden. Nach nochmaliger Rücksprache mit meinem Schlosser, waren wir uns einig, dass ein solcher Verzug in den normalen Fertigungstoleranzen liegt und es bei einem neuen Rahmen wahrscheinlich nicht anders aussieht.

Also was tun? Fräsen oder mit der Reibahle durch bringt nichts, da wir an den zwei engen Flanken zu viel Material weg nehmen und an der breiten Seite nichts dazu gewinnen.
Geht man davon aus, dass das Steurrohr vor dem Schweißen Nennmaß ca. Durchmesser 33,9 mm hatte und es nicht extrem geschrumpft ist, müsste der Umfang (ca. 106 mm) mit dem Umfang der Ellipse übereinstimmen (ca. 104 mm). Scheint zu mindestens theoretisch so zu sein.
Somit war das Ziel klar: Ellipse wieder zum Kreis machen!

Aber wie? Wir fertigten zwei 30 mm hohe Zylinder mit langen Fasen, einem Kernloch von 12 H6 und einen Außendurchmesser von 33,95 mm. Dann nahmen wir eine M12 Gewindestange (Länge 200 mm) und schrauben eine Mutter auf die Stange, setzten einen Zylinder an die Mutter und konterten diesen mit einer zweiten Mutter. Anschließend wurden diese Einheit an das eingefettete! Steuerrohr gesetzt und von oben der zweite Zylinder auf die Gewindestange geschoben und ebenfalls mit einer Mutter fixiert. Jetzt wurde an der letzten Mutter solange gedreht bis einer! der Zylinder 1/10 mm im Steuerrohr verschwunden war. Auf dieser Seite wurde jetzt die Mutter gelöst und eine große Scheibe (AD > AD Steuerohr) eingelegt und anschließend die Mutter wieder angezogen. Nach weiterem Drehen der anderen Mutter, wurde der zweite Zylinder ins Steuerrohr getrieben. Nach diesem Arbeitsschritt wurden die Muttern entfernt. Nun wurden mittels eines Rundstahls (AD > AD Steuerrohr+ Kernloch 12 H6), auf das Schmirgelpapier geklebt war, die Enden des Steuerohrs vom Lack befreit und parallel geschliffen.
Mittels Hammerschlägen wurden die Zylinder jetzt aus dem Steuerrohr entfernt (spätestens jetzt wisst ihr für was die eine Mutter im Rohr, ausser zum Kontern, wichtig war ;)).
Das Ergebnis sah nicht schlecht aus, wir konnten die Ellipse auf ca. 34 mm zu 39,9mm reduzieren. Also fast rund!
Die restliche Rundheit durfte der FSA Pig übernehmen.

Beide Schalen sind drin und liegen sauber auf dem Steuerohr auf. Sobald die Gabel da ist werde ich berichten wie sie nach dem Einbau läuft. Aber zum jetzigen Zeitpunkt habe ich keine Zweifel, dass das tut ;).


Gruß bigZ
 
:daumen: Perfekt . Deshalb : Steel is real .
Habe das mit der Mutter innen erst überlesen und dachte mir , wie bringt er die Zylinder wieder raus.

Mfg 35
 
das am besten so lassen, das gleicht sich mit dem einsetzen der lagerschalen wieder perfekt aus.
nur normal oben und unten die rohrenden planfräsen und bloß keine reibahle oder ähnliches verwenden!
 
Danke für deinen Tipp.

Ich habe mich für eine andere Vorgehensweise entschieden. Nach nochmaliger Rücksprache mit meinem Schlosser, waren wir uns einig, dass ein solcher Verzug in den normalen Fertigungstoleranzen liegt und es bei einem neuen Rahmen wahrscheinlich nicht anders aussieht.

Also was tun? Fräsen oder mit der Reibahle durch bringt nichts, da wir an den zwei engen Flanken zu viel Material weg nehmen und an der breiten Seite nichts dazu gewinnen.
Geht man davon aus, dass das Steurrohr vor dem Schweißen Nennmaß ca. Durchmesser 33,9 mm hatte und es nicht extrem geschrumpft ist, müsste der Umfang (ca. 106 mm) mit dem Umfang der Ellipse übereinstimmen (ca. 104 mm). Scheint zu mindestens theoretisch so zu sein.
Somit war das Ziel klar: Ellipse wieder zum Kreis machen!

Aber wie? Wir fertigten zwei 30 mm hohe Zylinder mit langen Fasen, einem Kernloch von 12 H6 und einen Außendurchmesser von 33,95 mm. Dann nahmen wir eine M12 Gewindestange (Länge 200 mm) und schrauben eine Mutter auf die Stange, setzten einen Zylinder an die Mutter und konterten diesen mit einer zweiten Mutter. Anschließend wurden diese Einheit an das eingefettete! Steuerrohr gesetzt und von oben der zweite Zylinder auf die Gewindestange geschoben und ebenfalls mit einer Mutter fixiert. Jetzt wurde an der letzten Mutter solange gedreht bis einer! der Zylinder 1/10 mm im Steuerrohr verschwunden war. Auf dieser Seite wurde jetzt die Mutter gelöst und eine große Scheibe (AD > AD Steuerohr) eingelegt und anschließend die Mutter wieder angezogen. Nach weiterem Drehen der anderen Mutter, wurde der zweite Zylinder ins Steuerrohr getrieben. Nach diesem Arbeitsschritt wurden die Muttern entfernt. Nun wurden mittels eines Rundstahls (AD > AD Steuerrohr+ Kernloch 12 H6), auf das Schmirgelpapier geklebt war, die Enden des Steuerohrs vom Lack befreit und parallel geschliffen.
Mittels Hammerschlägen wurden die Zylinder jetzt aus dem Steuerrohr entfernt (spätestens jetzt wisst ihr für was die eine Mutter im Rohr, ausser zum Kontern, wichtig war ;)).
Das Ergebnis sah nicht schlecht aus, wir konnten die Ellipse auf ca. 34 mm zu 39,9mm reduzieren. Also fast rund!
Die restliche Rundheit durfte der FSA Pig übernehmen.

Beide Schalen sind drin und liegen sauber auf dem Steuerohr auf. Sobald die Gabel da ist werde ich berichten wie sie nach dem Einbau läuft. Aber zum jetzigen Zeitpunkt habe ich keine Zweifel, dass das tut ;).


Gruß bigZ

Hmmm, sorry:
Aber nach eurer Arbeit meinste echt das das noch im Bereich der Fertigungstoleranzen liegt?!
 
Hmmm, sorry:
Aber nach eurer Arbeit meinste echt das das noch im Bereich der Fertigungstoleranzen liegt?!

Ich formuliere es mal anderes herum, man kann den Verzug des Schweißens sicher noch etwas optimieren, wird aber bei einem Stahlrahmen für 170.- EURO keine Fertigung machen. Des Weiteren werden die Rohre sicher "gesägt" und anschließend aber nicht plan-gedreht bzw. -gefräst.
Durch unsere Maßnahmen haben wir die Kräfte und Spannungen der Übermaßpassung sicher verbessert und in einen Bereich gebracht, welcher eine einwandfreie Funktion des Steuersatzes gewährleistet und "dauerhaft" funktioniert. Aus meiner Sicht Ziel erreicht. Aber die Zeit wird zeigen ob ich recht habe!?
Eine Übermaßpassung nach DIN liegt hier sicher nicht vor, aber um dies zu erreichen wäre ein ganz anderer fertigungstechnischer Aufwand nötig und dann kostet der Rahmen sicher keine 170.- mehr ;)!
 
Ich formuliere es mal anderes herum, man kann den Verzug des Schweißens sicher noch etwas optimieren, wird aber bei einem Stahlrahmen für 170.- EURO keine Fertigung machen. Des Weiteren werden die Rohre sicher "gesägt" und anschließend aber nicht plan-gedreht bzw. -gefräst.
Durch unsere Maßnahmen haben wir die Kräfte und Spannungen der Übermaßpassung sicher verbessert und in einen Bereich gebracht, welcher eine einwandfreie Funktion des Steuersatzes gewährleistet und "dauerhaft" funktioniert. Aus meiner Sicht Ziel erreicht. Aber die Zeit wird zeigen ob ich recht habe!?
Eine Übermaßpassung nach DIN liegt hier sicher nicht vor, aber um dies zu erreichen wäre ein ganz anderer fertigungstechnischer Aufwand nötig und dann kostet der Rahmen sicher keine 170.- mehr ;)!

professor oder was?
 
Hmmm, sorry:
Aber nach eurer Arbeit meinste echt das das noch im Bereich der Fertigungstoleranzen liegt?!
„Oval“ ist in meinem Fall eher elliptisch, a = 34,1/2 mm und b = 33,7/2 mm (a ist in Fahrtrichtung) und wurde mit dem Messschieber ermittelt.

Das ist die Fertigungstoleranz, und jetzt ist es doch wohl besser!?! Bei Motorradrahmen gibt es auch solche großen Toleranzen. Das wird dann auch so ähnlich korrigiert oder es werden Lagerschalen mit Untermaß (geschliffen) eingeklebt. Funktioniert prächtig im Amateur-Rennsport und auch bei Semi-Professionell-Teams.
 
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