Rockymountix - von Mexiko nach Kanada

Hi,

oute mich dann auch mal als Jungfrau.
Tolle Berichte - und live dabei, ist schon eine klasse Sache,
vor allem wenn man selber zu ungeschickt ist und mal wieder Zwangspause hat :mad:.
Aber was soll´s, so habe ich abends wenigstens Zeit Deine Tour zu verfolgen.
Eine Kleinigkeit für ´ne gescheite Mahlzeit habe ich dann auch mal angewiesen.

Viel Spaß weiterhin und vor allem Gesundheit,

glider
 
Bei Nacht in der Wildniss hätte ich keine Angst, aber beim Burgerinhalieren hätte ich keine Ruhe,
wenn mein Bike draußen nur mit einer Wegfahrsperre gegen Naglknipser gesichert ist.

Daher nochmal allet Jute! :daumen:

PS:
sowas kann nicht jeder machen - unbezahlten Urlaub und die Flugkosten könte ich mir zur Zeit nicht leisten...
 
@ Stuntzi: Falls das Kettenöl mal ausgehen sollte musst Du nur kurz an die mexikanische Golfküste fahren... :D

Weiterhin viel Erfolg und Spaß bei Deinem Trip, und komm' auch gesund wieder zurück!
 
Bei Nacht in der Wildniss hätte ich keine Angst, aber beim Burgerinhalieren hätte ich keine Ruhe,
wenn mein Bike draußen nur mit einer Wegfahrsperre gegen Naglknipser gesichert ist.

Daher nochmal allet Jute! :daumen:

PS:
sowas kann nicht jeder machen - unbezahlten Urlaub und die Flugkosten könte ich mir zur Zeit nicht leisten...

Glaube ich nicht .

Wie in diesem Thread schon öfters erwähnt ist es nur eine Frage auf was man dafür verzichtet.
 
14.05. 19:00 Tusayan, 1900m

Wenn ein Trail in den Alpen aufhört, steht dort eine Alm. Man setzt man sich unter einen Sonnenschirm, zischt ein kühles Weißbier und blickt genüsslich zurück auf den Berg. Dann rollt man gemütlich auf einer guten Forststraße ins Tal und bestellt im ersten Ristorante eine fette Riesenpizza und einen Grappa.


Wenn in Arizona ein Trail aufhört, ...


.. steht man mitten im Nichts.


Über hundert(!) Kilometer und ungezählte Stunden gallopieren Speckie und ich zusammen über die Prairie. Kein Auto, kein Mensch, kein Tier, kein Wasser, kein Cappuccino, kein gar nichts.


Ab und zu sieht man mal einen Zaun, der umgrenzt dann ein Areal in dem die Münchner Innenstadt Platz hätte. Was da eingesperrt wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Rinder sehe ich jedenfalls keine, hätte vom Fleck weg eine Kuh gemolken.

Zum Glück ist's heute nicht besonders heiss, die Temperaturen pendeln zwischen 23 Grad in der Sonne und 13 Grad bei den Hagelschauern. Trotzdem geht mir irgendwann mitten in der Wildnis das Wasser aus, weit entfernt von allem. Schlauzorro labert gestern noch was vom Getränkeautomaten und vergisst heut morgen doch glatt, da nochmal richtig nachzutanken.

Dann spiel ich auch noch Pfadfinder und verlasse meinen Arizonatrail-Track, weil ich glaube, eine Abkürzung gefunden zu haben. Die Wege wollen allerdings nicht so wie ich und zur Strafe lege ich noch eine zusätzliche Zehnkilometer-Schleife ein. Man gönnt sich sa sonst nix.


Der Vorteil des Umwegs: Ein Wassertank!


Der zweite Bottich ist auch nicht besonders vetrauenerweckend, aber hier kann man immerhin mit einem lustigen Mechanismus mehr oder weniger frisches Wasser aus dem Tank nachfliessen lassen. Leider blubbert es nur von unten rein.

Algen hin oder her, ich muss das trinken! Die magische Chemie wird die Krankheitserreger schon wegbrutzeln, na dann Prost!

Endlich, endlich! Nach zehn einsamen Sattelstunden und 120 Kilometern auf Singletrack und Dirtroads, erreiche ich wieder die Zivilisation.


The American Dream, McDonalds in Tusayan.

Tusayan besteht aus ein paar Motels und Tourinepp-Giftstores am Eingang zum Grand Canyon National Park. Der RV-Zeltplatz will mir 25 Steine für mein winziges Tarptent abknöpfen, und da wär dann noch nicht mal die Dusche mit dabei. Nö, dann dusch ich eben einfach so und schlag mich nachher in den Wald. Wer will schon zwischen Wohnmobilen eingekeilt werden und dafür auch noch Mondpreise zahlen.

Aber jetzt erst mal BURGER und COKE, ich bin fix und alle. Mahlzeit.
 
Wenn man nachts auf so einen Wohnmobilparkplatz kommt und einfach aufbaut, weil keiner mehr erreichbar ist, dann kann man frueh auch durchaus erleben, dass der Betreiber ploetzlich den nicht benutzten Stromanschluss mit bezahlt haben will. Und Wohnmobilgebuehren statt Zelt sowieso.

Gruss
waldkater
 
Oh Mann, nach der Tortur so einen Drecksladen wie McD ist schon hart...da kommt mir ja allein bei dem Gedanken das Frühstück hoch.:)
 
Mann, ich bin so gespannt, wie Stuntzi nun das große Colorado-Tal überwindet. Es gibt ja einen Flughafen in Tusayan...
Cool find ich ja, dass die NPs in Amiland '24h-Service' bieten; viele fahren erst nachts an den Rim und gucken diese großartigste Landschaft die ich jemals sah im Mondlicht....:cool:

Stuntzi, fahr für uns Büromenschen!
 
@pommes5: Nö!
Oder bleibst Du mit Deinem Auto im Laden? Ich fahr da immer durch, wenn ich meine Bestellung ausgehändigt beommen habe. Lustig ist, das "fahr rein" zu nennen. :daumen:

@Stuntzi: Muss man da nicht mit deftigster Abzocke rechnen? Ich mein, Neustanschwein ist ja auch keine wohltätige Sozialklitsche ;)
Du bist ja immerhin bei einem der wenigen Kulturgüter der US of A :lol:
 
Goldene Regel für Camper in USA: vermeide alle privaten Campgrounds und RV Parks! Staatliche Plätze (National Forest, State Park, National Park) sind viel günstiger,großzügiger und hübscher gelegen.
Im Nationalpark kostet der Zeltplatz (Mather Campground) 15$ ... allerdings "reservation required" (kann man online machen).

Naja, Du hast ja ein schönes Platzerl ohne Kosten gefunden. Dafür kannst Du noch nicht in den Canyon schauen, der wäre nur nur noch eine einstellige Kilometerzahl entfernt ...
 
Hallo Stefan,
für die kalten Nächte ( minus Grade ) nimm dir so eine Alu Rettungsdecke mit.
Wiegt fast nix und hält schön warm. Einfach über den Schlafsack legen.
Gruß
 
Noch mal zu den Campgrounds: Die staatlichen würde ich auch jederzeit den privaten vorziehen, Stuntzi nächtigt aber ohnehin lieber komplett "frei". Im Südwesten sind die meisten der NP- oder auch State-Park Campgrounds aber ohnehin nicht gerade reich gesegnet mit Komfort, die Sanitärs bestanden zumindest vor ein paar Jahren häufig nur aus Plumpsklo und fliessend kaltem Wasser.

Im Bereich des Grand Canyon gibt's halt so viele Touris, das merkt man auch an den Campgrounds. Die sind riesig, relativ teuer und nicht gerade die schönsten. Überhaupt fand ich den Grand Canyon im Vergleich zu den Parks in Utah, die auch Stuntzi noch ansteuern kann, etwas enttäuschend. Mir gefallen Bryce Canyon, Arches, Zion, Needles & Co wesentlich besser. Ich freue mich schon auf die Bilder, wenn Stefan diese wunderschöne Gegend erreicht. Dort gibt es traumhaft schön gelegene Campgrounds, Stefan wird aber ohnehin tolle Übernachtungsplätze finden, die man mit keinem Hotel dort tauschen möchte...
 
@elmstop
kannst vergessen. da kriegst jede menge kondenswasser und hast morgens einen nassen schlafsack.
die dinger taugen nur als absoluter notbehelf, wenn die naechste nacht drinnen schlafen kannst
 
@ admin: Super, danke fürs importieren der FAQ

@ Stuntzi: Wenn Du jetzt noch die FAQ in Deiner Signatur angeben könntest, wärs perfekt.
 
15.05. 08:30 Grand Canyon, Southrim, Kaibab Trailhead, 2200m

Die Nacht im Wald vor Tusayan verbringe ich endlich mal wieder ohne Zelt. So direkt unterm Sternenhimmel zu liegen ist schon was anderes. Zur Belohnung wird es dann irgendwann aber auch ziemlich kalt. Yeti-Spezialdaune hin oder her, ich muss mal wieder meinen gesamten Krempl im Schlafsack anziehen. War mir vorher gar nicht so klar, wie hoch oben man sich in Arizonas Norden ständig befindet.

Am morgen nur ein paar Meter entfernt: McDonalds und ein heisser Kaffee. Very Welcome! Dann schlängle ich mich auf dem Arizona Trail durch Pinienwald am Highway-Entrygate vorbei und umgehe so eher unfreiwillig meine erste Nationalparksgebühr.


Irgendwann ist dann recht unvermittelt Schluss mit radeln. Der AZT führt mich direkt an den Canyonrand, unweit des South-Kaibab-Trailheads.


Sieht doch gar nicht so weit aus.


Aber selbst mit Anlauf kann ich Specki nicht zu einem kleinen Bunnyhop überreden.


Hilft nix, dann muss es wohl sein. Die Regel im Nationalpark heisst "Wheels must not touch the ground", also bau ich alles auseinander und fummle Specki irgendwie an den Rucksack.


Bikeschuhe werden zu Wanderschuhen.


Und dann ab durch die Mitte. Grand Canyon, here I come...
 
Hammer! Ich bin sprachlos. Beeindruckende, fantastische Natur! Aber was hast du jetzt genau vor??
 
15.05. 10:00 Auf dem South Kaibab Trail, 1500m


Munter marschiere ich drauf los...


.. auf einem Trail wie er zum fahren nicht besser geeignet sein könnte. Sowas fällt wohl unter "kinderwagentauglich".


Auch wenn das Panorama einmalig ist, man sollte trotzdem die Augen auf dem Weg behalten. Dummzorro!


Auf den Schmerz erst mal einen kleinen gesunden Canyonsnack.


Die Aussicht funktioniert schlussendlich auch mit Auaknie.
 
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