Landbesitzer stoppen Radwegebau

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5. Juli 2009
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In MV werden offenbar nach wie vor geplante Investitionen in das Radwegenetz durch Grundstückseigentümer blockiert. "Unsere Grunderwerbler in den Straßenbauämtern sind 24 Stunden on the Road und reden mit den Leuten: Aber Kirche, Bauern und Forst verkaufen einfach nicht", sagt Bernd Sievers vom Verkehrsministerium.

Probleme gibt es in Zickhusen ebenso wie zwischen Rehna und Gadebusch. Dort ist seit Jahren ein Radweg parallel zur B 104 geplant. Eine Landwirtin will ihr Grundstück allerdings partout nicht verkaufen. Dem Land seien die Hände gebunden, verdeutlicht Sievers.

Als Radfahrer hat man es auch zwischen Selmsdorf und Dassow nicht leicht. Alle paar Sekunden rauschen dort Lkw und Autos mit hohem Tempo an Pedalrittern vorbei. Der Abstand beim Überholen ist manchmal geringer als 50 Zentimeter. Kein Wunder, dass es dort so gut wie keine Radfahrer gibt. Rainer Voelker ist eine Ausnahme. "Ich finde es sehr gefährlich hier. Aber wenn man ein bisschen Sport treiben will, muss man das Risiko wohl eingehen", sagt der Lüdersdorfer.

Neun Kilometer lang ist dort die kurvenreiche Strecke. Erlaubt sind eigentlich nur 70 Kilometer pro Stunde. Viele Autofahrer halten sich allerdings nicht daran. Mitte der 1990er Jahre galt der Abschnitt als Todesstrecke. Mittlerweile gibt es Leitplanken. Schwere Autounfälle gab es seitdem kaum. Für Radfahrer ist seit Jahren allerdings nichts passiert, bedauert Selmsdorfs stellvertretender Bürgermeister Christian Albeck: "Der Radwegebau von Selmsdorf nach Dassow bewegt die Gemeindevertretung mittlerweile seit 15 Jahren. Knackpunkt ist nach wie vor, dass drei Grundeigentümer ihre Flächen nicht zur Verfügung stellen wollen. Wir hoffen, dass diese drei Leute endlich mal die Einsicht haben und ihre Grundstücke zur Verfügung stellen." Denn für Albeck ist der Radweg zwischen Selmsdorf und Dassow der wichtigste überhaupt im Nordwestkreis. "Man kommt mit dem Rad von Dassow zum Priwall, von Dassow nach Pötenitz, von Pötenitz nach Boltenhagen über Groß Schwansee. Das ist alles möglich. Und es wird an einer Lösung in Christinenfeld gebastelt, damit man Proseken, Gägelow und Wohlenberg mit angeschlossen bekommt. Nur von der Stadt Lübeck mit 280 000 Einwohnern schaffen wir es nicht, die Leute nach Nordwestmecklenburg zu holen", sagt Albeck kopfschüttelnd. Dabei ist aus Sicht von Gemeindevertreter Karl-Heinz Kniep Eile geboten: "Oder will man erst warten, bis jemand zu Tode kommt?"

Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) will sich jetzt persönlich Gespräche mit den drei Landeigentümern führen. Mit der Landwirtin bei Rehna sind die Gespräche dagegen gescheitert. Sie wird jetzt zum Wohle der Allgemeinheit zwangsenteignet.

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Drei Fragen tun sich in mir auf:

1. Warum werden die Bundesstraßen nicht geschmälert um Radwegen Platz zu schaffen ?

2. Warum wird nicht eine Maut für Bundesstraßen eingeführt um dem LKW - Strom einzudämmen oder das Schienennetz nicht von den Speditionen genutzt ?

3. Enteignung hört sich gut an, aber sollte nicht jeder Grund und Boden Eigentum der Allgemeinheit sein ?
 
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Drei Fragen tun sich in mir auf:

1. Warum werden die Bundesstraßen nicht geschmälert um Radwegen Platz zu schaffen ?

2. Warum wird nicht eine Maut für Bundesstraßen eingeführt um dem LKW - Strom einzudämmen oder das Schienennetz nicht von den Speditionen genutzt ?

3. Enteignung hört sich gut an, aber sollte nicht jeder Grund und Boden Eigentum der Allgemeinheit sein ?

1. zu schmal/Sicherheitsabstand nicht gewährleistet.

2. es geht nicht nur um LKW, sondern um den gesamten Verkehr

3. hihi..Sozialismus in einer kapit. Gesellschaft. Diese romantische Vorstellung hatte ich auch mal.

Im Ernst: Gesundheit geht vor Besitz. Enteignung ist durchaus angemessen, um Schwächere zu schützen. Ich kenn die Ecke ganz gut..bin 1995-2000 von Lübeck öfters dort mit dem Rennrad gefahren. Ich finde es haaresträubend, daß erst jetzt was passiert.
 
Sorry, aber hier kann ich mich nicht zurückhalten
(auch wenn der Rest durchaus zutrifft)
hab einfach mal SELBER Grund & Boden und dann sprechen wir nochmal drüber
:rolleyes:
Kommunist!

Wenn denn bin ich freier Öko-Kommunist...

Und Enteignung heist leider nicht das Betreffende leer ausgeht, sie bekommt nur den Mindestwert ausgezahlt. Ausserdem werden betroffenen Junkern auch Ausgleichsflächen angeboten.
 
Drei Fragen tun sich in mir auf:

1. Warum werden die Bundesstraßen nicht geschmälert um Radwegen Platz zu schaffen ?
Warum können Deutsche Autofahrer nicht mit Radfahrern auf der Fahrbahn umgehen? Das Fahren in Fahrspuren ist in der StVO ausreichend geregelt.


2. Warum wird nicht eine Maut für Bundesstraßen eingeführt um dem LKW - Strom einzudämmen oder das Schienennetz nicht von den Speditionen genutzt ?
Schon jetzt denken viele Autofahrer es wäre "ihre" Strasse und Radfahrer haben da nichts zu suchen (siehe Zitat)
Allerdings bin ich der Meinung, dass ein Biker auf einer Bundesstraße absolut nix verloren hat!
. Eine Maut würde diesen Zustand noch verschärfen.


3. Enteignung hört sich gut an, aber sollte nicht jeder Grund und Boden Eigentum der Allgemeinheit sein ?
Enteignung für einen Radweg?
Besser wären mal etwas mehr Kontrollen auf solchen Strecken. Deutschland hat das dichteste Autobahnnetz der Welt und mit das dichteste Strassennetz. Irgendwann muss doch mal Schluss sein.
 
HandyEntsperrer schrob:
Und Enteignung heist leider nicht das Betreffende leer ausgeht, sie bekommt nur den Mindestwert ausgezahlt. Ausserdem werden betroffenen Junkern auch Ausgleichsflächen angeboten.

Gehts noch?
Wenn einer zu dir kommt und dir, zum Wohle der Allgemeinheit, dein Bike wegnimmt, möcht ich dich mal sehen!
Vor allem wenn derjenige dann zu dir sagt:
"Tja tut mir leid, ist ne "Zwangsenteignung", das Geld bekommst du dafür natürlich nicht:lol:

Gruß Doc
 
Drei Fragen tun sich in mir auf:

...

3. Enteignung hört sich gut an, aber sollte nicht jeder Grund und Boden Eigentum der Allgemeinheit sein ?

Ich gebe Dir insoweit recht, als auch meiner Meinung in Deutschland die heilige Kuh Auto zu stark gefördert wird und viel anderes auf der Strecke bleibt.
Maut fände ich auch in Ordnung. Die Franzosen machen es auch, und viele (seien es Holländer bei Ferienbeginn oder Speditionen) weichen dann auf deutsche Straßen aus.

Aber zu Punkt 3:
Laß mich raten: Du wohnst irgendwo im vierten Stock in einer Mietskaserne?
Wenn alles allen gehört, ist am Schluß keiner mehr verantwortlich. Gut zu sehen an öffentlichen Plätzen, wo alles Pack seinen Müll hinschmeißt. Und keiner sagt etwas, weil es ja nicht sein Grundstück ist.
Ich möchte schon meinen Hausgarten zu Eigentum haben. Damit ich die Leute rausschmeißen kann, die mir da nicht passen. Damit ich Sicherheit habe, daß ich nicht, nachdem ich ein Heidengeld investiert habe, plötzlich wieder ausziehen muß, weil "die Allgemeinheit" (oder eher dann eine Verwaltungsbehörde) entschieden hat, dass das Wohl der Allgemeinheit gerade erfordert, dass da jemand anderes einzieht und auf dem Grundstück lebt.
 
Yellow_ö hat geschrieben:
bitte, wenn schon in einem direkten quote Wörter geändert, dazugetippt, entfernt werden,
diese Änderung kennzeichnen!

Falls du damit mich gemeint haben solltest, dann erklär mir wo ich was geändert, weggelassen oder dazugetippt hab?:confused:

Gruß Doc
 
Zum Thema: Wo ist jetzt hier bitte der Aufreger? Meiner Ansicht nach, ist das alles sehr üblich - man schau sich nur mal andere Projekte an wie Ausbau von Flughäfen oder auch das Münchner Olympiaprojekt ... (auch wenn der Radweg jetzt ne andere Größenordnung ist).
 
naja beim Bau des "Großflughafen BBI" Schönefeld hat man einfach allen bewohnern mit Tieren in Diepensee (Bauernhöfe) nen schreiben geschickt. Dadrin stand das es ihnen Leid tue das ihre Tiere verstorben seien....

keine 6 Monate später als das nest geräumt werden musste (Zwangsenteignung mit Entschädigung) hat man deinen einfach gesagt das für den Transport der Tiere die Bauern aufkommen müssen da ihre alten Tiere ja alle gestorben seinen und sie nur den Transport der Tiere bezahlen die zum Zeitpunkt der Enteignung schon im Besitz waren ^^

so einfach geht das :D

da Kann der Bauer ja noch glücklich sein *hrr*
 
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Die meisten Landstriche im Nord - Osten sind im Zuge der Wiedervereinigung an die Nachkommen der Personen gegangen, die uns das alles erst eingebrockt haben. Es geht hier auch nicht um kleine Bauernhöfe, sonder 1000e ha Land, was brach liegt und deren heutige Besitzer (meist Industriebetriebe wie Remondis) EU-Fördergelder in Form von Subvensionen in Millionenhöhe abkassieren. Und natürlich finde ich es Sch... was für irgendwelche Großprojekte an Natur und Landschaft geopfert wird. Mit Allgemeineigentum meine ich nicht solche Projekte wie den VW Flughafen. Der und andere Fragwürdige Aktionen werden nur unter dem Mantel des "Allgemeinen Interesses" durchgeführt.
 
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Der Text oben ist doch eine zum Himmel stinkende ***eiße. Autofahrer halten sich nicht an die Regeln, fahren zu schnell, überholen zu eng. Was ist die logische Konsequenz? Ein Radweg muss her, damit die Autofahrer weiter zu schnell fahren können und sich nicht genötigt fühlen müssen Radfahrer zu eng zu überholen. Aber das hier in diesem Land immer das Problem. Priorität hat immer ein ungestörter Auto- und Schwerverkehr, Radfahrer werden überhaupt nicht als richtige Verkehrsteilnehmer wahrgenommen. Wenn dann doch jemand in unendlicher Güte beschließt sich um die Radfahrer zu kümmern, kommt man immer auf Radwege. Radwege wären überflüssig, wenn jeder Autofahrer sich an die Regeln halten würde. Hier wird dem Opfer eine Teilschuld diagnostiziert, genau wie dem vergewaltigten Mädchen, das durch seinen kurzen Rock selbst Schuld hat.

Radwege weisen lebensgefährliche Kreuzungsbereiche auf, werden schlechter gesäubert (Glas, Schlamm u.ä.) und sind wesentlich schlechter ausgeschildert. Häufig ist außerdem noch nicht mal eine Gewährleistung der Benutzungspflicht gegeben, wenn selbst neue Radwege nicht den eigenen Verwaltungsvorschriften entsprechen. Das Geld für Radwege könnte man sich sparen, wenn man es stattdessen z.B. in Abstandskontrollen zwischen Radfahrer und Auto (selbstfinanzierend) und Informationskampagnen für größtenteils ignorante Blechdosenlenker investieren würde. Ich klinge vermutlich etwas gereizt, aber wenn man sich jeden Tag mit dem gleichen Mist herumschlagen muss, reißt einen irgendwann der Geduldsfaden. Wenn es nicht die Frage ist, ob der Radweg zugeparkt ist, sondern durch wie viele Fahrzeuge, man teilweise wie ein Bettler warten muss, bis man sich in den Fließverkehr einordnen darf und man dann noch dumme Antworten bis hin zu Drohungen ertragen muss, möchte man am liebsten zu etwas impulsiveren Handlungsmustern greifen.

Noch kurz zum Aufreger der Zwangsenteignung. Aus der eigenen Familie kenne ich diesen Fall, vor und nach der Wende. Im ersten Fall war es eine klassische Enteignung, braucht man gar nicht drüber reden. Nach dem Fall der Mauer waren es auch ein paar Hektar, die enteignet wurden (für den Bau einer Bundesstraße), allerdings recht schlecht verkäufliches Agrarland zu einen ganz guten Preis. In den meisten Fällen, nicht allen, läuft eine Enteignung im gegenseitigen Einvernehmen, ohne dass später Probleme daraus erwachsen würden. Natürlich lässt sich dies nicht auf das obige Beispiel übertragen, ohne die Beweggründe der Landwirte zu kennen.
 
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3. Enteignung hört sich gut an, aber sollte nicht jeder Grund und Boden Eigentum der Allgemeinheit sein ?

Sorry, aber hier kann ich mich nicht zurückhalten
(auch wenn der Rest durchaus zutrifft)
hab einfach mal SELBER Grund & Boden und dann sprechen wir nochmal drüber
:rolleyes:
Kommunist!

Herrlich, rot vs. gelb. Wie wär´s damit: Wer 1000mal so viel besitzt wie der Durchschnittsbürger, der darf seinen Besitz nur dann behalten, wenn er 1000mal so hart gearbeitet hat (wäre ja sonst ein Sozialschmarotzer).
Und Erbschaften werden natürlich komplett verboten (Chancengerechtigkeit).
 
Herrlich, rot vs. gelb. Wie wär´s damit: Wer 1000mal so viel besitzt wie der Durchschnittsbürger, der darf seinen Besitz nur dann behalten, wenn er 1000mal so hart gearbeitet hat (wäre ja sonst ein Sozialschmarotzer).
Und Erbschaften werden natürlich komplett verboten (Chancengerechtigkeit).

Ich geb auch noch ne Schaufel Sand dazu: :p

Was ich mir dann erarbeitete, wird versoffen, verhurt und der Rest einfach so verpraßt. Meine Kinder haben ja doch nichts davon...
 
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