Kann man mit Fahrräderbau nebenher Geld verdienen ?

Black Evil

In Memory of Torsten G.
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Hi !

Wenn Freunde und Bekannte mein Fahrrad sehen, höre ich oft, dass sie so eines auch bräuchten. Ich werde dann gefragt, wo ich das her hätte usw..

Nachdem ich einigen Leuten schon ein paar Räder gebaut habe, frage ich mich, ob ich das nicht so als kleine Nebeneinkunft weiterhin betreiben soll.

Ich habe nie so richtig viel daran verdient...vieleicht 100-200 € wenns hoch kommt, aber ich frage mich, ob sich das auch wegen meiner Arbeitszeit überhaupt lohnt.

Wie sind eure Erfahrungen und glaubt ihr, dass sich das bei all den Billigangeboten überhaupt lohnt. Ich habe gesehen, dass man ein anständiges Tourenbike (28") mit Federgabel,Nabendynamo und Nexus ja bereits für unter 600 € bekommt. Wenn man mal die reinen Teilekosten (Endkundenpreise) zusammenrechnet, bleibt da ja nicht mehr viel Gewinn...
 
Lass mich raten - ein Tourenbike hat auch keinen Nabendynamo und keine Nexus.....?

Die Rede ist von 28" Trekkingbikes. Damit habe ich hier im Flachland am meisten zu tun bzw. ein MTB braucht hier fast niemand.
 
Wenn du 100-200 Euros kriegst sei doch froh, von mir wollen sie immer alles umsonst...

Mehr verdient doch ein Fahrradhändler am Rad auch nicht und der hat doch noch ein paar andere Kosten...
 
Räder aufbauen betrachte ich als einen Nebenjob.
Studium ist übrigens fertig. Jetzt gehe ich einer hauptberuflichen Tätigkeit nach. Und ja, es war ein Langzeitstudium - weil ich zu schlecht war und ich außerdem nicht wußte, wie ich es finanzieren soll.
 
Wenn diejenigen Freunde und Bekannte versorgt sind, die sich dafür tatsächlich interessieren- welche Kunden wirst du dann haben?
 
Ich würde jetzt mal pauschal sagen ja, aber ...

Geld verdienst Du sicherlich nur mit einem Produkt, was sich von der Masse abhebt. Also z.B. mit einem Rad, wo der Rahmen auf Maß handgefertigt ist etc. Mit Stangenware wirst Du als Einzelkämpfer sicher keinen Blumentopf gewinnen. Da ist der Massenmarkt viel zu günstig.

Hinzu kommt noch, dass Du das natürlich anmelden musst, wenn Du gewerblich baust und verkaufst. Es sei denn Du machst das ausschließlich für einen engen Freundeskreis.
 
Sehr schwierige Sache...
Und wenn Du es anmeldest (was ich eigentlich voraussetze, sonst bekommst Du ja die Teile nicht im Großhandel), ist es gewerblich und Du bist zu vollen Garantie- bzw. Gewährleistungen verpflichtet, vergiss das nicht!
Meine ehrliche Meinung dazu: Lass die Finger davon usn geniess das Leben. Du verkaufst 3 Bikes und mit 2 davon hast Du nur Ärger und Gedöns. Da werden aus 200 EUR Gewinn in kürzester Zeit 300 EUR Verlust, vom Ärger ganz abgesehen.
mfg
 
willst du nur rahmen aufbauen also gekaufte teile zusammen bauen und einstellenb oder willst du richtig rahmen selbst schweißen?

ich denke in nem gewissen rahmen kannst du damit bisschen was nebenher verdienen.
 
Früher Lego, heute Drahtesel ... bauen macht Spaß, gell? :daumen:
Wenn man es (wie ich) selten macht u es auch nur rein hobbymäßig betreibt, investiert man natürlich zu viel Liebe u Zeit in so einen Aufbau.
Da bleiben nur ganz wenige Euro pro Std hängen ;)
Du hast das wohl schon häufiger gemacht > wie lange brauchste denn so pro Rad?
Bei mir bleibts ein Hobby, würde wenn eher an was wie ne reine Bikewerkstatt denken. Da ist denke ich mehr zu holen.
 
Danke für die Antworten !

Naja, ich habe derzeit von zwei Leuten Anfragen für 4 Räder. Einfache 28" Shoppingräder ohne große Extrawünsche. Da bin ich grad am überlegen, ob ich das machen soll...ob sich das überhaupt lohnt. Garantie usw. schließe ich natürlich aus und werde es auch auf einem privatem Niveau halten. Die Zeit es gewerblich zu treiben hätte ich garnicht.

Ich will auch keine Rahmen selber schweißen, sondern echt nur Zusammenbauen. (Das Legobeispiel ist ganz gut) Das macht mir Spaß - mach ich immer beim Fernsehgucken nebenbei. Einspeichen auch.

Aber ein paar hundert € Gewinn wäre natürlich nicht schlecht. Ich zweifle aber, ob das überhaupt möglich ist bei den Kampfpreisen alá BOC und Konsorten. Da bekommt man mit handeln ein ordentliches Rad für 500 €. Keine Ahnung wie die das machen.

OK, würde man es gewerblich treiben, wäre die Gewinnspanne natürlich anders, wegen den Großhandelspreisen. Muß man dann eigendlich ein Gewerbe mit genau dieser Bezeichnung, als Zweiradtechnik oder so anmelde, oder kann man mit jeglichem Gewerbe Zugang zum Großhandel bekommen ?

Und was ist mit einem Kleingewerbe ? Das wäre für mich in vielerlei Hinsicht interessant...


Ich habe auch das Gefühl, dass mit dieser E-Bike Sache echt ein paar Taler zu machen sind. Ist ja im Prinzip auch leicht zusammengebaut so ein Teil. Und jeder will hier momentan so eins haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als fest geplanter Nebenjob nicht brauchbar, ist doch nur eine Gefälligkeit für Freunde und die hast Du bald alle bedient.
 
Aber ein paar hundert € Gewinn wäre natürlich nicht schlecht.

Pro Rad??? Vergiss es. Wenn es wirklich um Alltagsräder geht, keine Chance. Nur als Beispiel: Beim Händler bekommst du ein gutes Bike für 600€ - hattest du ja schon gesagt. Nun kauf du gleichwertige Teile zusammen (ohne den Anspruch zu erheben, zB alles farblich aufeinander abzustimmen...) und du wirst sehen, es wird in diesem Segment kaum möglich sein, den Händlerpreis zu halten. Dann nochmal 100€ pro Rad drauf für die Arbeitszeit und nochmal 100€ als reinen Verdienst...ohne jegliche Garantie...ich würde mich verars**t fühlen.
Wenn du in Bereiche jenseits der 3000€ pro Rad gehst, wird vielleicht was draus. Da gibt es durchaus Kunden, die was individuelles haben wollen und dafür auch Geld auf den Tisch legen. Soll heißen, die kennen die Preise der Teile, haben aber keinen Bock selber zu schrauben oder können es nicht. So jemand gibt dir evtl auch gerne Extra-Geld fürs Teile kaufen und zusammenschrauben. Da wäre möglicherweise was zu holen. Aber dann stellt sich mir die Frage: was macht dich besser als der exklusive High-End-Schrauber mit Profiwerkstatt im mit Hochglanz-Vitrinen übersätem Laden, der zusätzlich zum Individualbike noch einen hochwertigen Service über Jahre anbietet?

Ganz ehrlich: ich würds lassen.

Mach deinen Freunden und Bekannten eine Freude, und handle es weiter so wie bisher.
 
Als fest geplanter Nebenjob nicht brauchbar, ist doch nur eine Gefälligkeit für Freunde und die hast Du bald alle bedient.

Wenn er seine Arbeit aber gut macht, dann werden die immer wieder mal kommen um Wartungen/Instandsetzungen durchführen zu lassen. Und Mundpropaganda zahlt sich mittelfristig auch aus.
Er wird zwar nicht reich werden dadurch, aber ab und zu mal ein paar Euro extra sind mit Sicherheit drinn.
 
Der Aftermarket ist bei Fahrrädern total überteuert, durch Zusammenbau von Aftermarket-Teilen zu Kompletträdern bekommst du nie im Leben eine nennenswerte Marge. Selbst mit Gewerbeschein kann ich mir nicht vorstellen, dass man da vergleichbare Angebote wie Großabnehmer bekommt. Sowas lohnt sich eher bei Computern, da gibt es sogar bei Einzelteilen einen Preiskampf. Oder kaputte Fahrräder reparieren, aber da bleibt der Lego-Effekt meistens auf der Strecke, wenn du hauptsächlich Schrottmühlen geradebiegen und Totenscheine ausstellen darfst.
 
Garantie usw. schließe ich natürlich aus und werde es auch auf einem privatem Niveau halten. Die Zeit es gewerblich zu treiben hätte ich garnicht.

Aber ein paar hundert € Gewinn wäre natürlich nicht schlecht.

Bei Fertigung auf Auftrag und Verkauf mit Gewinn betreibst Du ein Gewerbe und kannst keine Gewährleistung ausschließen.
Das Finanzamt wird das nicht anders sehen.

Ohne abgeschlossene Zweiradlehre darfst Du keine Räder aufbauen. Nur verkaufsbegleitende Maßnahmen wie Gabelschaft kürzen usw.
Komplettes Rad bauen oder nur Laufrad fällt da nicht drunter.

Einfach Gewerbe anmelden klappt auch nicht um Teile zu beziehen.
Jeder Vertrieb und Großhändler hat Auflagen damit Du beliefert wirst.
Nebebruflich bissl rumbruzeln wird keinem langen und so wird Dich auch niemand beliefern.
 
Danke für eure Antworten soweit !

Also, dass man mit "Aftermarket"-Teilen keinen vernünftigen Umsatz machen kann, hab ich mir schon gedacht.

Die Frage ist also, was muß ich tun, um an den Großhandel ranzukommen ?

Kleingewerbe anmelden ? Muß es dann zwingend eine Fahrradwerkstatt sein ?
 
Falls du es Nebengewerblich machst, brauchst du zuvor das Ok deines Arbeitgebers, steht in 90% aller Arbeitsverträge.
Außer das Gewerbe bestand vor Arbeitsvertrag.

Gewerblich würde ich aber lassen, da hast du mit IHK Zwangsbeitrag und Co keine Freude dran, selbst wenn dein AG zustimmt.
Garantie/Gewährleistung ausschliessen kannst du dann auch nicht wirklich,
außer du würdest mit den Kunden nur Ankaufverträge für die Parts in deren Namen machen und dann die Dienstleistung Montage vereinbaren.

Aber auch da bräuchtest du eine verbesserte Haftpflicht für den Personenschadensfall die deine Produkte und das sind die Räder ja dann, absichert.
Spätestens da würde eine Versicherung von dir eine unabhängige Sachkundebescheinigung in Form von IHK Zweiradirgendwas-Prüfung erwarten.
 
Gibts keinen anderen Weg, an die Großhandelspreise heranzukommen. Ein Bekannter ist selbstständiger Elektrotechniker. Kann der für mich sowas bestellen, oder MUß es zwingend ein Zweiradgewerbe sein. Ich weiß, dass der zB auch Teile aus dem KFZ-Bereich zu Großhandelskurs bekommen kann.
 
Danke für eure Antworten soweit !

Also, dass man mit "Aftermarket"-Teilen keinen vernünftigen Umsatz machen kann, hab ich mir schon gedacht.

Die Frage ist also, was muß ich tun, um an den Großhandel ranzukommen ?

Kleingewerbe anmelden ? Muß es dann zwingend eine Fahrradwerkstatt sein ?

Ein Gewerbe reicht lange nicht aus um an gute Preise zu kommen. Die bekommst Du erst bei der entsprechenden Stückzahl. Weiterhin unterschätze nicht die von vielen Erwähnte Garantieleistung die Du erbringen musst. Und zu guter letzt musst Du weiterhin den Umtausch Gewährleisten sofern Du gewerblich handelst. Sprich irgend ein Otto bestellt bei Dir ein schönes Allmountain Fully, kommt zum Abholen, fährt eine Runde und findet es blöd. Dann bleibst Du zunächst mal auf dem individuell zusammengestellten Rad hängen.
 
OK, ich sehe ein, dass das wegen der Garantie echt riskant ist. Dann würde ich es also nur für meinen Freundeskreis machen. Aber kann mir nicht jemand anders die Teile günstig besorgen, der ein Gewerbe angemeldet hat ? Oder muß der Nachweisen, wo die hingegangen sind ?
 
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