Warwohlnix - 2011 und das dicke Ende

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Re: Warwohlnix - 2011 und das dicke Ende
Hi Stuntzi,
auch von mir Gute Besserung. Ich fühle mit Dir.
Auch wenns dir im Moment nix hilft:
Ich habe im letzten Jahr nach zertrümmertem Sprungelenk + VKB + Innenband + Meniskus keine Ahnung gehabt, wie ich den Winter ohne Skifahren überleben soll.
Am letzten Wochenende dann wieder die ersten Skitage...

...und ich frage mich gerade wo das letzte Jahr geblieben ist.

Kopf hoch, alles geht vorbei...
 
15.09.2011 08:00 Biklimbix - Bike & Climb - Tag 6: Laserz, Karlsbader Hütte

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Der sechste Tag des Biklimbix beginnt ein wenig feucht und ziemlich vernebelt. Drum leg ich nach tausend Höhenmeter auf einer leeren Mautstraße an der Lienzer Dolomitenhütte eine längere Kaffeezwangspause ein. Ich war noch nie in diesen Bergen und ein bisserl was will ich schließlich schon auch davon sehen.

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Endlich reissen die Wolken auf und die ersten Gipfel erscheinen. Ich glaub auf diesen hier möcht ich heut noch klettern.

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Aber erst mal wird weiter geradelt. Eine steile Schotterpiste führt hinauf zur Karlsbader Hütte.

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In meinem Rücken das "Kerschbaumer Törl", dort rüber ist später der Weiterweg geplant.

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Aber zunächst lass ich Specki an der Hütte stehen und suche meinen Klettersteig auf den Laserzturm.

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Sechshundert Höhenmeter geht's erst mal senkrecht nach oben. Sportlich.

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Das erfordert ein kleines Nickerchen, ...

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... vor dem letzten Felsaufschwung zum Gipfel.

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Noch ein bisserl über den Grat balancieren, linkerhand geht's erstaunlich tief und steil bergab bis zu den grünen Weiden von Lienz.

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Da häng ich mich doch lieber wieder irgendwo an!

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Statt gleich wieder abzusteigen, schließe ich eine kleine Überschreitung über mehrere Gipfel des Laserz-Kamms an. Das kostet Zeit... und zwar eine ganze Menge davon. Bis ich schließlich die Karlsbader Hütte erreiche, ist die Sonne schon fast verschwunden.

Kleine Schauergeschichte beim Abstieg: Auf einem endlosen und recht steilen Geröllfeld bin ich grad am flotten runter rennen (nennt sich auch "Geröllabfahrt"), als plötzlich der komplette Hang um mich herum in Bewegung gerät. Das ganze passiert zwar recht langsam, aber doch stetig und unaufhaltsam und verdammt unheimlich. Sowas ist mir beim Geröllabfahren bisher noch nie vorgekommen, fast wie ein Schneebrett in absoluter Zeitlupe. Stehen bleiben geht nicht, die Steine von hinten drücken nach und fangen sofort an, die Füße einzugraben. Zu allem Überfluss kommt etwas weiter unten auch noch ein kleiner Felsabbruch, bis dahin sollte das "Problem" besser gelöst sein. Ich entscheide mich für links und stolpere mehr schlecht als recht und sehr schräg dort hinüber, während mich die fließenden Geröllmassen immer noch weiter nach unten tragen. Nach vielen endlosen "Schrecksekunden" erreichte ich endlich einen größeren Felsblock, im wahrsten Sinne des Wortes ein "Fels in der Brandung". Der steht bombenfest und still, ich rette mich hinauf und atme erst mal durch. Um mich herum fliesst das Geröll noch eine halbe Minute lang weiter, bis schließlich wie auf Kommando alles zum stehen kommt.

Seltsam. Eine Slowmotion-Geröll-Lawine, einfach so auf einem staubtrockenen Hang? Was es nicht alles gibt in den Bergen, man lernt nie aus. Natürlich hab ich das Ding durch meine Sprünge selbst ausgelöst, aber bisher hab ich an sowas im Sommer keinen Gedanken verschwendet. Das einzige was da rutscht, ist normalerweise der halbe Meter um die eigenen Füße herum, nicht gleich der komplette Hang.

Wie auch immer, ich verlasse meinen Felsen mit einem etwas mulmigen Gefühl und steige den Rest des unheimlichen Kars mehr oder weniger auf Zehenspitzen hinunter. Weiter passiert allerdings nix, das Bierchen auf der Hütte schmeckt dafür um so besser. Jedenfalls wird die Weiterfahrt auf den nächsten Tag verschoben, die Lienzer Dolomiten sind dann sicher auch noch da.

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Tag 6 des Biklimbix auf gpsies.com
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie immer sehr schöne Berichte....hab bis gerade gelesen. ;)

Um die Bilder aufs Galaxy S zu bekommen könnte man sich mit einer "Wireless SD Karte" für die Kamera behelfen. Die Bilder könnten dann ja ohne weiteres aufs handy geschickt werden. Der einzige nachteil ist halt das die Karten ziehmlich teuer sind, keine ahnung ob es da günstige Alternativen gibt.
Hab aber selber keine Erfahrungen damit gemacht.
 
Ja so Geröll Hänge können sich bewegen. Wenn man dann noch etwas hastig und mit Schwung einen Fuß vor den anderen setzt......da ist manchmal bedacht angesagt, besonders wenn noch weitere Personen gerade am Hang unterwegs sind. Es gibt halt nicht nur Schnee Lawinen, sondern auch welche aus Stein.

Fast hatte ich an der Stelle jetzt schon gedacht, ups das wars......Aber da haben wir wohl noch einen Tag.....

Weiterhin gute Besserung

lg coffee
 
Wieder traumhafte Berichte Stefan:love: und zu der Lawine kann man nur schreiben:Kleine Ursache /Große Wirkung:eek: Allein bei dieser Aktion durch das rutschende Steinfeld ist eine schwere Knieverletzung ja schnell passiert.
 
Servus Stuntzi,

tolle Bilder von den Linzer Dolomiten, die ich bisher auch noch nicht kannte. Sehen echt interessant aus. Kann man dort mehrere Tage fahren? Muss ich mal bei gpsies nachschauen.

Deine Klettersteig-Ausflüge sind sehr interessant und machen Lust, die Sache selbst mal auszuprobieren. Ich wäre totaler Anfänger. Kannst du ein paar Tipps zu dem Thema geben: Training, Ausrüstung, Gefahren, Könnens-Stufen?

Danke vorab und Grüße!
 
16.09.2011 08:00 Biklimbix - Bike & Climb - Tag 7: Lienzer und karnische Dolomiten

Wie überquert man die Lienzer Dolomiten? Eigentlich gar nicht, dachte ich bisher immer. Irgendwie ist da in meinem Hinterkopf was von "Biken verboten" gespeichert, außerdem wären sie sowieso zu steil zum radeln. Naja, die Steilheit sollte sich schon irgendwie regeln lassen. Und zum Thema Verbot wollte ich mich am Vortag in Lienz informieren. Die Touri-Info hatte allerdings nur ein Pamphlet mit Radtouren auf Forstpisten, zu Wanderwegen konnte man mir keine Auskunft geben. Im Web find ich dazu nix, Schilder stehen keine in der Gegend rum. Der Karlsbader Hüttenwirt murmelt am frühen Morgen über einem sehr schmackhaften Müsli etwas unverständliches in Richtung "is doch wurscht, eh no kana do".

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Und recht hat der Mann, ausser dem einsamen Mountainbiker ist noch kein Mensch unterwegs. Dann mal nix wie los.

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Ein kurzer aber spaßiger Isohypsentrail führt von der Hütte hinüber zum Kerschbaumer Törl. Dann schleppe ich Specki ein Viertelstündchen in die steile Scharte hinauf. Der Herbstnebel hält sich derweil ein paar Höhenmeter unter mir freundlich zurück, besser ist das.

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Um kurz nach acht ist der erste Pass schon geschafft und ich stehe oben am "Kerschbaumer Törl".

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Die andere Seite sieht zum Glück weniger steil aus.

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Ein paar Meter bergab, dann mehr oder weniger eben, traile ich hinüber zum nächsten Joch. Die Schiebestücke bleiben marginal kurz...

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... und so ist auch der "Zochenpass" in wenigen Minuten erreicht. Rechts oben im Bild das "Kerschbaumer Törl", die Verbindung war kein Problem.

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Zum Zochenpass mit dem Bike gab's mal wieder keine Infos im Netz, also lass ich mich einfach überraschen.

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Der Beginn ist schon mal nicht von schlechten Eltern.

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So darf's ruhig...

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... weitergehen :).

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Die Steilstufen zwischendrin und ein paar üble S4-Stückerl sind wie immer nicht fotografisch festgehalten. Insgesamt schiebe ich von den 1000 Höhenmetern vielleicht 100hm bergab, ...

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... der Rest ist mit großen Spaß fahrbar, Gesamtbewertung S3-S2.

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Belohnungsstrudl an der Alm in Tuffbad, Experiment gelungen, Lienzer Dolomiten überquert.

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Weiter im Text. In gerader Linie überquere ich das Lesachtal und kurble drüben gleich wieder den Berg hinauf...

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... zum Hochweißsteinhaus. Kurze Kaffeepause, ...

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dann schieben, fahren ...

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... und tragen bis zum Passo di Sesis. Der Uphill von Norden durchs Frohntal hier herauf ist insgesamt ein wenig mühsam, etwa 700hm fahren und 600hm Schlepperei.

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Aber die gerade Linie nach Süden bietet sich einfach an.

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Es folgt ein kurzer aber flotter Trail, ...

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über den karnischen Grenzkamm...

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... hinab nach Italien zum gemütlichen...

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... Rifugio Calvi. Hier war ich auch schon beim Heraklix und bin beim anschliessenden Klettersteig auf den Monte Chiadenis ein wenig im Nebel verratzt.

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Erst mal Futter für mich und Futter fürs Handy, ...

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... dann aufi aufn Berg. Aber der Monte Chiadenis hat irgendwas gegen mich, natürlich stecke ich oben am Gipfel in dicken Wolken. Schon wieder nix mit Aussicht. Grmbls.

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Ich find den Weg trotzdem irgendwie.

Nach einem weiteren Latte Macchiato traile ich noch ein Stückerl den Berg hinab, bis zum bekannten Rifugio Sorgenti del Piave auf der Transkarnika-Route. Höchste Zeit, den siebten Tag mit leckerer Pasta zu beenden. Mahlzeit.

Tag 7 des Biklimbix auf gpsies.com
 
Zuletzt bearbeitet:
Puuuhhhh, diesmal is noch nix passiert. Hatte schon Bammel das wäre DER Betrag mit dem Ende :(

Auch von mir "Gute Besserung!"

Robert
 
Hi Stefan,

wie immer bin ich diesesmal auch wieder (live) dabei. Aber mir geht es wie all den anderen hier, jeder liest gespannt mit und hofft trotz des bekannten Endes irgendwie auf ein gutes Ende :(

Ich wünsche dir gute Besserung, und hoffe das du so schnell wie möglich wieder die Berge weltweit unsicher machen kannst!

Viele Grüße
Alex
 
17.09.2011 08:00 Biklimbix - Bike & Climb - Tag 8: Cima Colesei

Der Tag fängt schon irgendwie seltsam an. Beim bezahlen im Rifugio Piave fehlt mir das nötige Bargeld. Hab's irgendwie verpeilt, in Lienz nochmal einen Geldautomaten zu besuchen. Und so kann ich von den geforderten 38 Euro nur die Hälfte begleichen. Sowas ist mir auch noch nie passiert. Die Hüttenmama bleibt trotzdem absolut freundlich und meint, ich könne ihr den Rest gern im nächsten Jahr geben, wenn ich mal wieder komme. Na gut... lassen wir's mal dabei. Peinliche Aktion.

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Zechprellerzorro schleicht sich beschämt davon und beginnt den achten Tag des Biklimbix mit einem etwas matschigen Trail hinunter ins Val Visdende. Und nachdem ich die diversen Fortsetzungen von hier auf der Traversata Carnica oder über die Forcola Zovo bereits kenne und das Wetter im Moment nicht so ganz mitspielt, ...

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... rolle ich einfach mal auf der Straße bergab...

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...nach St. Stefano di Cadore. Hier gibt's auf der Touri-Info einen Briefumschlag, da pack ich doch mal einen Zwanni rein und begleiche meine Schulden auf dem Postweg.

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Wieder bergauf, über einen straßenvermeidenden aber dafür etwas verwucherten Waldweg, bei dem sich nicht mal die Tabacco-Karte sicher war. Schlussendlich passt die Geschichte, ...

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... und ich erreiche bei leichtem Nieselregen über Padola das urige Rifugio Lunelli im Valgrande. Mittagspause.

Die nächsten 400 Höhenmeter auf die Cima Colesei gäb's eine wirklich nette alte Militärstrasse. Aber ich bin zu faul um richtig auf die Karte zu gucken und vertraue statt dessen der hübschen Bedienung, die mich auf einen Trail bergauf verweist. Angeblich wäre das eine Abkürzung und würde schon bald wieder auf die Schotterpiste treffen. Das tut der Weg tatsächlich, allerdings erst ganze 400 Höhenmeter später, oben auf dem Gipfel. Sehr witzig. Dummzorro hat sich eine matschig steile und völlig unnötige Tragestunde eingebrockt.

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Egal, oben in der Forcella Pian della Bisca hat mich die Straße endlich wieder. Von hier würde direkt ein Trail hinab zum Kreuzbergpass abzweigen, aber ich folge der Strasse lieber noch ein bisserl bergauf. Warum nur?!?

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Schon nach wenigen Minuten endet der Fahrweg an einem alten Militärbunker aus dem ersten Weltkrieg.

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Spannende Sache, da guck ich mich doch mal ein bisserl um...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub, das passiert fruehstens Abends in der Dusche oder so ^^
Naja, er kann natuerlich auch sein GPS anschliessend auf dem Weg ins Krankenhaus angelassen haben, man sieht ja nicht, wo der Track endet...
 
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