Widersprüchliche Trainingsvorgaben? (Gewichtsreduktion vs. Kraftaufbau)

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Hallo zusammen,

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Planung meines Trainings. Eigentlich habe ich nur eine Frage zur Realisation meiner Trainingsvorgaben, aber wäre auch für andere Tipps dankbar! Um das ganze vielleicht ein bisschen besser einschätzen zu können hier ein paar Infos:

Ich fahre seit etwa 3 Jahren Mountainbike. Primär Hausrunden um die 30-40km im Mittelgebierge mit häufigen Auf und Ab. Aber bislang nur Spaß orientiert und ohne übermäßigen Ergeiz. Ich möchte mich diesen Winter und das Frühjahr ein bisschen ernsthafter auf die kommende Saison vorbereiten. Ich möchste an zwei kleineren Rennen in der Mitteldistanz teilnehmen und da im vorderen Mittelfeld ankommen.

Aus der Runde mit Freunden weiss ich (hab leider keine Rennerfahrung) das mein Begrenzer vor allem bei der Bewältigung von "längeren" Anstiegen liegt.

Mein aktueller Zustand: Alter 34 Größe 176cm Gewicht 85kg Jahrestraingstunden: ~270h
Hier mal mein Versuch meinen aktuellen Leistungsstand zu ermitteln: Schwellenleistung nach Friel (Durchschnittsleistung bei 5km Zeifahren / 1.04) = 215W -> 2.5w/kg bei ø 158HF)
"Maximalleistung" (Stufentest Fitnesstudio Abbruch bei 170HF) = 250W

Daher sind meine Trainingsvorgaben :
1. Gewicht runter
2. Kraft und Kraftausdauer hoch
Ich will das dann an der Schwellenleistung in W/kg messen.

Trainingsplan ist soweit mit Hilfe der Trainingsbibel von Friel erstellt. Ich glaube das man damit schon mal grundsätzlich nicht komplett falsch liegt.

Meine Frage:
In wie weit widersprechen sich meine Trainigsvorgaben? Ich bin derzeit dabei Gewicht zu reduzieren um überflüssige Pfunde zu verlieren. Dazu habe ich die Ernährung umgestellt und nehme kontinuierlich weniger Kalorien zu mir als ich verbrauche -> Das Gewicht sinkt. Gut :) Zusätzlich besuche ich über den Winter ein Fitnesstudio in dem ich neben Ausdauereinheiten derzeit auch ein bisschen Kraft/Kraftausdauer-Training mache. Aber in wie weit ist denn überhaupt ein Zuwachs der Kraft erreichbar wenn die tägliche Energiebilanz negativ ist?

Angenommen ich wollte meine Schwellenleistung bis zum Frühjahr um 10% auf 2,75W/kg steigern. Ist das realistisch bei ~6h/Woche?
Dann könnte ich entweder

* weitere 7kg Gewicht verlieren, oder
* die Leistung auf 233W anheben.

Letzteres scheint mir derzeit realistischer, und vorallem auch effektiver da sich die Erhöhung der Leistung stärker auf die Schwellenleistung auswirkt als die Reduzierung des Gewichts... So das wars erstmal.
Ich wäre dankbar für die Beantwortung meiner Fragen und den ein oder anderen Tipp.

viele Grüße, ride on Earl
 
Am schnellsten verlierst Du Gewicht, wenn Du überflüssige Organe entfernst :)

Spass beiseite:
A) Wenn Du durch regelmässiges und intensives Training Deine Leistung steigern willst, solltest Du nicht auf negative Energiebilanz abzielen, das hindert Deinen Fortschritt und ist ungesund (Mängel).
B) Wenn Du regelmässig / intensiv trainierst, wirst Du automatisch Fett "wegschmelzen".
C) Ich empfehle HIT-Training (Tabataprotokoll), gepaart mit viel Proteinen und Kohlenhydraten. Da purzeln die Fett-Pfunde.


noch was: machs nicht zu kompliziert, solange Du kein Profi bist. Trainiere regelmässig, steigere stetig die Leistung, achte auf gute Erholung. Damit kommst Du schon weit.
 
bei rd. 200 watt und gewicht >80kg dürftest du kein kraftproblem haben, sondern ein ausdauerproblem.

würd eher klassisch periodisieren statt im winter irgendwelche hit-intervalle zu machen.

also erst unspezifische umfangserhöhung, dann steigerung des umfangs in der angestrebten disziplin gemischt mit extensiver KA, dann einstieg in die wk vorbereitung mit spezifischen einheiten (GA + schwellentrainung + intensive einheiten > schwellenleistung). nebenbei kannst du immer stabi-übungen machen und an deiner beweglichkeit arbeiten.
 
also erst unspezifische umfangserhöhung, dann steigerung des umfangs in der angestrebten disziplin gemischt mit extensiver KA, dann einstieg in die wk vorbereitung mit spezifischen einheiten (GA + schwellentrainung + intensive einheiten > schwellenleistung). nebenbei kannst du immer stabi-übungen machen und an deiner beweglichkeit arbeiten.

alles gut und schön, aber:

Ist das realistisch bei ~6h/Woche?


da würde ich auf friel, priodisierung etc pfeifen und einfach volle pulle fahren. jedesmal anschlag. dazu natürlich die ernährung so umstellen, dass ich maximal noch das einschiebe, was ich brauche.

bei 80kg bei 176 bist du entweder bodybuilder oder einfach zu voluminös ;) also training voll, dazu eine eher eiweißtreiche ernährung, magerquark, fisch + gemüse, obst und so, kaum kohlenhydrate, kaum (besser kein) alkohol, keine süßigkeiten. kalorientechnisch bis zum erreichen deines zielgewichts natürlich bei negativer energiebilanz, du hast genung reserven, die du verarbeiten kannst.
 
sowas kann man ja machen, idealerweise besitzt man dann aber schon eine gute grundlage, was ich in diesem fall bezweifel.

die gefahr eines übertrainings dürfte bei 6h/woche radfahren eher nicht bestehen. also könntest du theoretisch bestimmt je "einen tag voll-einen tag locker" immer im wechsel machen. das problem dürfte irgendwann halt sein, dass für eine weitere schwellenleistungsentwicklung dann der unterbau fehlt. und gerade der scheint ja jetzt schon nicht gerade üppig ausgestattet zu sein.

ich würd die studioeinheiten einsparen und den radanteil erhöhen. das kommt dann der grundlage zugute auf die du dann später draufsatteln kannst.

aktuell kannst du ja auch noch unspezifisch trainieren... geh doch z.b. mal ne stunde laufen. :-) ist ein hervorragendes training fürs herz-kreislaufsystem und ist nicht so zeitintensiv wie radfahren. gleiches gilt für skilanglauf oder skitouren.

und einfach nicht soviel nachdenken und planen und testen... in deinem fall dürfte "einfach machen, je mehr desto besser" vermutlich erstmal der richtige weg sein. ob da am ende 3 watt/kg oder 2,89 oder 3,015 rauskommen ist doch völlig egal.

und was das gewicht angeht. streich einfach konsequet alles sinnlose. dann purzeln die pfunde von alleine. süßigkeiten, feierabend- und wochenendbier, fettes, "noch nen teller weils so lecker ist", kuchen... es gibt unzähliges was man so in sich reinfuttert was man eigentlich nicht essen würde wenn man wirklich drüber nachdenken würde.
 
So, erstmal Danke für euere Tipps!

Eins vorweg bevor der falsche Eindruck entsteht. Ich habe nicht vor mein Training unnötig zu verkomplizieren und zu überplanen. Aber eine gewisse Struktur und vor allem das Formulieren von messbaren Zielen/Trainingsvorgaben (deswegen die Schwellenleistung) ist sicher sinnvoll.
Vielleicht ist diese Erkenntnis das Wichtigste was ich von Friel für mich mitgenommen habe.
Alles darüber hinaus ist hoch spannend und interessiert mich, weshalb ich hier ja auch schreibe, aber ich zweifle mittlerweile auch ein bisschen daran in wie weit das auf mich mit meinen 6h/Woche anwendbar ist. Nicht zuletzt wenn es die erste geplante Vorbereitung ist.

Ich werde in Zukunft auf eine Eiweiß-reichere Ernährung achten, um den Aufbau von Muskelmasse ein bisschen besser zu unterstützen. Wenn ich das richtig verstanden habe stehen sich ein bisschen Muskelaufbau und negative Energiebilanz nicht umbedingt im Widerspruch, wenn ich so an mir runtersehe hat powderJO wohl Recht: Da ist noch genug was man in Muskel umwandeln kann ;) Aber so schlimm ist es auch nicht - alles gut verteilt und bin auch kein Schmächtling ;)

Weiter scheint mir der Vorschlag von captain hook ein ganz sinninger Kompromiss zu sein Grundlage und intensivere Einheiten im Wechsel zu machen. Ich will letztlich das Optimum aus meiner begrenzten Zeit rausholen.
Die Ausdauereinheiten sind derzeit im Anschluss an das Krafttraining im Wechsel auf dem Laufband, Rad oder Crosser/Stepper. Für die intensiveren Einheiten hab ich für den Winter nen Spinning-Kurs belegt, den ich heute das erste mal besuchte. War gut, und intensiv ;)
Auf draussen fahren hab ich derzeit einfach nicht so richtig Lust. Zu kalt und ausser am WE auch zu früh dunkel.

Moderates Krafttraining will ich erstmal auf jeden Fall weiter machen. Erstmal um die Kraft auf die Pedale zu bekommen ein insgesammt gestärkter Körper nicht schaden kann und weiter, um besser bei Stürzen geschützt zu sein.

An captain hook geht noch eine Frage:
bei rd. 200 watt und gewicht >80kg dürftest du kein kraftproblem haben, sondern ein ausdauerproblem.
Kannst du das ein bisschen erläutern? Meinst du, dass jemand über >80kg auf jeden Fall genug Kraft haben sollte, aber in meinem Fall die Ausdauer fehlt die Leistung über Dauer zu treten? Wo ist denn genau der Unterschied zwischen Ausdauer und Kraftausdauer? Mein Problem ist nach meiner Einschätzung ja nicht das ich das ich die angepeilten Distanzen nicht bewältigen könnte, aber eben nicht so schnell. Insbesondere am Berg fühle ich mich im Vergleich relativ schwach.

mit besten Grüßen, ride on
earl
 
Kraftausdauer meint schlicht die Fähigkeit verhältnismäßig lange mit relativ viel Leistung zu fahren, während eine gute Ausdauer es dir ermöglicht generell lange ohne "müde werden" zu fahren.

Ich würde vorschlagen, dass du zunächst viel Wert auf die Verbesserung der Ausdauer legst. Die Verbesserung der Kraftausdauer geht damit einher. Zum Aufbau der Kraft ist Spinning und Studitraining gut zu gebrauchen.
Willst hierbei noch abnehmen, muss du besonders darauf achten in einem Pulsbereich zu fahren, in dem der Körper seine Energie aus der Fettsäureverbrennung und nicht aus der aeroben oder gar anaeroben Glycolyse bezieht. Dieser Bereich endet bei ca. 78% HF/max.
Bestreitest du deine Einheiten über diesem Bereich werden während der Glycolyse die sehr begrenzten Kohlenhydratspeicher des Körpers in Beschlag genommen. Du verbrennst also lediglich das was du vorher gegessen hast und behälst deine Fettpölsterchen. Hierfür ist es aber auch nötig Einheiten von länger als einer Stunde am Stück zu absolvieren, da der Körper vorher auch in niedrigen Pulsbereichen zu großem Teil seine Kohlenhydratspeicher mit zur Energiegewinnung verwendet.

Achte bei deiner Ernährung also nicht nur auf Fettarme Speisen sondern wie oben schon mal erwähnt wurde auf wenig Kohlenhydrate. Aber übertreib das nicht, sonst bedient sich der Körper bei hohen Belastungen jenseits der 78% an dem Eiweiß deiner Muskeln wenn die Kohlenhydratspeicher leer sind. -> Grund für eiweißreiche Kost!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mache mir gerade Gedanken über die max. HF von 170. Ich bin z.B. 43 und habe über 190 als HF_max. Auch wenn man die eher vorsichtig formulierte Regel "220 minus Lebensalter" hernimmt müsste noch über 180 herauskommen.

Ich würde sagen, es fehlt an Training :-). Vor allem erst mal Grundlagenausdauer und eingestreut den Entwicklungsbereich. Kannst Du mehr als 6h/Woche trainieren? Kann man ja z.B. auf dem Arbeitsweg erledigen.

Ernährung: Leicht(!) negative Energiebilanz fahren, auf Genussgifte und kurzkettige Kohlehydrate weitgehend verzichten, und den Schwerpunkt auf Eiweiß legen, da die Muskulatur daraus besteht. Eiweiß ist ja nicht nur in Ei drin, hier hilft Google.
 
Ich mache mir gerade Gedanken über die max. HF von 170. Ich bin z.B. 43 und habe über 190 als HF_max. Auch wenn man die eher vorsichtig formulierte Regel "220 minus Lebensalter" hernimmt müsste noch über 180 herauskommen.

Die 170 wurden vom Studio angegeben. Die wollen da kein Risiko eingehen das jemand vom Ergometer kippt und setzten lieber erstmal tief an. Da wäre sicher noch Luft nach oben.

Ich würde sagen, es fehlt an Training :-). Vor allem erst mal Grundlagenausdauer und eingestreut den Entwicklungsbereich. Kannst Du mehr als 6h/Woche trainieren? Kann man ja z.B. auf dem Arbeitsweg erledigen.

Mehr als 6h sind im Durchschnitt wohl leider nicht drinn. Es wird Wochen geben in denen ich deutlich mehr machen kann und dann aber auch Wochen wo ich leider kaum zum Training kommen werden.

Ernährung: Leicht(!) negative Energiebilanz fahren, auf Genussgifte und kurzkettige Kohlehydrate weitgehend verzichten, und den Schwerpunkt auf Eiweiß legen, da die Muskulatur daraus besteht. Eiweiß ist ja nicht nur in Ei drin, hier hilft Google.

Danke für deine Hinweise :)
 
Kraftausdauer meint schlicht die Fähigkeit verhältnismäßig lange mit relativ viel Leistung zu fahren, während eine gute Ausdauer es dir ermöglicht generell lange ohne "müde werden" zu fahren.

Ich würde vorschlagen, dass du zunächst viel Wert auf die Verbesserung der Ausdauer legst. Die Verbesserung der Kraftausdauer geht damit einher. Zum Aufbau der Kraft ist Spinning und Studitraining gut zu gebrauchen.

Na dann bin ich ja auf einem guten Weg :)

Willst hierbei noch abnehmen, muss du besonders darauf achten in einem Pulsbereich zu fahren, in dem der Körper seine Energie aus der Fettsäureverbrennung und nicht aus der aeroben oder gar anaeroben Glycolyse bezieht. Dieser Bereich endet bei ca. 78% HF/max.
Bestreitest du deine Einheiten über diesem Bereich werden während der Glycolyse die sehr begrenzten Kohlenhydratspeicher des Körpers in Beschlag genommen. Du verbrennst also lediglich das was du vorher gegessen hast und behälst deine Fettpölsterchen. Hierfür ist es aber auch nötig Einheiten von länger als einer Stunde am Stück zu absolvieren, da der Körper vorher auch in niedrigen Pulsbereichen zu großem Teil seine Kohlenhydratspeicher mit zur Energiegewinnung verwendet.

Danke erstmal für deinen Hinweis. Bei den Pulsbereichen liest man ja viel und insbesondere der "Fettverbrennungs"-Puls wird kontrovers diskutiert.
Nach allem was ich jetzt so gelesen habe, glaube ich das es den so in der Form nicht gibt. Der Körper gewinnt seine Energie über den gesamten Pulsbereich über die Fettverbrennung. In den unteren Pulsbereichen ist der relative Anteil im Vegleich zur Energiegewinnung aus Glucose allerdings höher. In absoluten Zahlen steigt auch bei höheren Belastung die Engergie aus der Fettverbrennung.
Ich erkläre mir die Sinnhaftigkeit des Ausdauertrainings im unteren Pulsbereich mit folgenden Gründen:

* Dadurch das der relative Anteil aus der Fettverbrennung höher ist schult man den Körper im Fettstoffwechsel. Und umso besser die ist, umso besser kann der Körper seine "Grundenergie" aus der Fettverbrennung beziehen. Ich denke das ist einer der Schlüssel für die bessere Ausdauer.
* In hohen Pulsbereichen kann man schlichtweg nicht all zu lange trainieren, damit der Körper lernen kann.;)

Aber wie gesagt, das ist auch nur meine Interpretation der vielen Angaben aus dem Netz. :)
 
Weiter scheint mir der Vorschlag von captain hook ein ganz sinninger Kompromiss zu sein Grundlage und intensivere Einheiten im Wechsel zu machen. Ich will letztlich das Optimum aus meiner begrenzten Zeit rausholen.

1 - intensive und ausdauereinheiten im steten wechseln zu trainieren, ist keine gute idee. wenn du bei deinem minimalen zeitbudget (ich halte es erst ab min 8h /woche überhaupt für sinnvoll nach plan zu trainieren) überhaupt noch trennen wilst, nach trainingszielen, dann bitte auch in blöcken. von einheit zu einheit die trainingsziele zu wechseln ist quatsch.

2 – grundlageneinheiten von unter 2 stunden bringen nicht wirklich viel. idealerweise bist du 4 - 5 stunden unterwegs, mindestens 3 sollten es schon sein. d.h für dich: du hättest nur 2 einheiten die woche auf dem rad. deutlich zu wenig, um einen nachhaltigen effekt zu erzielen. auch daraus die logische folge: lieber öfter, kürzer und intensiver fahren. mit z.b. 4 x 1,5 stunden jeweils volle pulle (also intervall-training auf dem spinningbike oder draußen) erreichst du sicher mehr.

3 - vergiss maximalpulswerte und erst recht das märchen vom fettverbrennungspuls. der maxpuls ist eh jeden tag und bei jedem sportler unterschiedlch und alle formeln, die daraus trainingsbereiche ableiten schon deshalb für die katz. und fett verbrennst du umso mehr, je mehr kalorien du verbrauchst. d.h.: wenn du volle pulle fährst, verbrennst du auch am meisten fett.

stoffwechseltraining, also die klassische grundlagenausfahrt, bedingt wieder einen deutlich höheren zeiteinsatz. siehe oben - mindestens 3 stunden sollten es schon sein. also auch abnehmtechnisch spricht bei dir alles für kürzere aber intensivere einheiten.

Es wird Wochen geben in denen ich deutlich mehr machen kann und dann aber auch Wochen wo ich leider kaum zum Training kommen werden.

4 - der erste schlüssel zu mehr leistung liegt in der regelmäßigkeit. eine woche mit 12 - 15 stunden zu machen und in der folgewoche nix, ist kontraproduktiv. das gilt es unter allen umständen zu vermeiden. wenn du nicht aufs bike kommst - laufen geht eigentlich immer und überall. und auch das kann kurz und knackig ausfallen. intervall- und steigerungsläufe über 45 - 90 minuten wären für mich dann das mittel der wahl.
 
und fett verbrennst du umso mehr, je mehr kalorien du verbrauchst. d.h.: wenn du volle pulle fährst, verbrennst du auch am meisten fett.

Diese Aussage ist leider schlicht Schwachsinn. Natürlich verbrennt man bei mehr Kalorien auch mehr Fett, aber wenn "volle Pulle" gefahren wird, geschieht dies erst dann wenn die Glykogenspeicher zu großen Teilen geleert sind.
Glykogen (Kohlenhydrate), ist für den Körper schneller und einfacher als Energiequelle zu verwenden als Fett. Daher ist diese Art der Energiegewinnung praktisch erste Wahl für den Körper. Fett spielt erst ab einer gewissen Dauer der Belastung eine größere Rolle bei der Energiegewinnung und geht einfach mit geringeren Intensitäten einher.
Diese Tatsachen sind in jedem einfachen Bioschulbuch nachzulesen
 
dann solltest du das bioschulbuch noch mal aufschlagen, nachlesen und dann das mathebuch zu hand nehmen und noch mal was zur prozentrechnung nachschauen. danach können wir dann gerne noch mal über den "schwachsinn" reden.

abkürzung:

natürlich verbrennst du bei weniger intensiven belastungen prozentual mehr fett als bei hoher intensität. doch weil du bei hoher intensität eben deutlich mehr gesamtkalorien verbrauchst, verbrennst du trotz des niedrigenr prozentualen anteils der fettverbrennung am gesamtkalorienumsatz eine größere menge fett. klingt komisch, ist aber so - jedenfalls wenn dein stoffwechsel halbwegs normal funktioniert.
 
fettstoffwechsel: stimmt, auch bei hoher belastung wird fettverbrannt. prozentual weniger als bei niedriger aber absolut trotzdem noch reichlich. allerdings ist bei der "vollepulle" variante der nachteil, dass beim fettstoffwechseltraining die lipolyse ja optimiert und trainiert werden soll. das bleibt "obenrum" natürlich mehr oder weniger aus.

und zu dem "immer volle pulle": klar könnte man das machen... aber wenn man volle pulle fährt, dann sollte es auch volle pulle sein und kein mittelintensives rumgeschubse. und nach einer stunde richtig volle pulle kenn ich persönlich nur ganz wenige die am nächsten tag wieder so richtig volle pulle können (und das sind allesamt keine die eh schon defizite im grundlagenbereich haben). der tag dazwischen dient somit nicht der grundlagenbildung, sonder den regeneration.

warum ausdauer und nicht kraft: ganz stark verkürzt...

wenn du auch nur eine einzige kurbelumdrehung mit 400watt schaffst, hast du also genug kraft um diese last zu bewältigen. extrem stark verkürzt ist alles was danach kommt ausdauer.

max-kraft-leistung erhöhen wenn es unten herum massiv fehlt bringt nicht wirklich was. schau dir mal musterlaktatkurven an...
 
du ignorierst beständig, dass der te nur 6 h /woche zur verfügung hat. da hat er auch bei volle pulle (=hochintensive intervall-einheiten und nicht durchgehend 90 min sb) mehr als genug zeit, zu regenerieren.
 
du ignorierst beständig, dass der te nur 6 h /woche zur verfügung hat. da hat er auch bei volle pulle (=hochintensive intervall-einheiten und nicht durchgehend 90 min sb) mehr als genug zeit, zu regenerieren.

der verkennst beständig, dass man sich auch mit 6x1h pro woche gewaltig die schuhe ausziehen kann.

10min einfahren, 6x4min anschlag mit je 3 min pause und 10 min ausfahren. ich wette, dass das nicht 6 tage am stück geht. aber auch andere sachen wie 30sec voll-lastsprints (in serie) etc hinterlassen spuren, dass man davon sicher nicht am folgetag wieder zu 100% fit ist. aber genau das sollte man vor solchen einheiten sein.

und grade bei mängeln in der GA ist die zeit die er zur 100%igen wiederherstellung braucht nur um so länger.

auch die mentale ermüdung von HIT einheiten sollte man nicht vernachlässigen.
 
der verkennst beständig, dass man sich auch mit 6x1h pro woche gewaltig die schuhe ausziehen kann.

10min einfahren, 6x4min anschlag mit je 3 min pause und 10 min ausfahren. ich wette, dass das nicht 6 tage am stück geht. aber auch andere sachen wie 30sec voll-lastsprints (in serie) etc hinterlassen spuren, dass man davon sicher nicht am folgetag wieder zu 100% fit ist. aber genau das sollte man vor solchen einheiten sein.

und grade bei mängeln in der GA ist die zeit die er zur 100%igen wiederherstellung braucht nur um so länger.

auch die mentale ermüdung von HIT einheiten sollte man nicht vernachlässigen.

wer spricht denn von 6 x 1h? das wäre fast genau so unsinnig, wie intensive einheiten und ausdauereinheiten im steten wechsel zu trainieren.

zum rest kann ich mich eigentlich immer nur wiederholen: bei 6 wochenstunden wird er mit ga-trainings-blöcken keinen schritt nach vorne kommen. mit viel glück reicht es vielleicht ein schrittchen. du und auch andere verkennen, dass man auch bei intensiven einheiten die ausdauer mittrainiert.

und wegen der mentalen ermüdung: bei 6h / woche sicher kein punkt - mal angesehen davon, dass mentale ermüdung sich bei jedem anders und bei den meisten sportlern nie bemerkbar macht.
 
und wegen der mentalen ermüdung: bei 6h / woche sicher kein punkt - mal angesehen davon, dass mentale ermüdung sich bei jedem anders und bei den meisten sportlern nie bemerkbar macht.

4 x 1,5 Std/Woche intensives Fahren, jeweils mit 15 Minuten ein- und ausfahren, finde ich auch als alter Sack nicht zu viel. Da bleiben immerhin noch drei Tage zum Erholen.
 
da würde ich auf friel, priodisierung etc pfeifen und einfach volle pulle fahren. jedesmal anschlag.

sorry power, aber ich zitier dich mal von weiter oben...

dann präzisier doch mal wie du dir das vorstellen würdest mit jedesmal anschlag... mach mal nen beispiel für nen wochenplan.

vielleicht reden wir an einander vorbei?!

erklär auch mal etwas genauer warum du belastung und entlastung im wechsel für so bescheuert hälst. die entlastung solltest du dabei nicht als GA einheit betrachten, sondern als regenerationsfördernde maßnahme.

vorschlag meinerseits (erfolgreich praxiserprobt):

15x3min voll mit 2-3min pause,
1-1,5h locker,
4x15min knapp oberhalb schwelle,
1-1,5h locker,
30-60min knapp unterhalb bis an die IANS
1-1,5h locker

dann von vorne.


wenn du die einheiten ohne die rekomeinheiten am stück fährst geht das garantiert nicht lange gut. lässt du die rekomeinheiten weg und machst da nichts, geht die regelmäßigkeit flöten.

allerdings bleibe ich dabei, dass ich solche einheiten erst dann so setzen würde, wenn eine ausreichende grundlage vorhanden ist. in allen anderen fällen... an der grundlage arbeiten und dann so arbeiten.

zu behaupten, dass 4-5h für GA einheiten erforderlich sind, sind auf dem level um das es hier geht nicht zielführend. da kommt man mit deutlich weniger aus.
 
Du meinst die ganze Stunde "alles was geht"? Nein, das nur von Zeit zu Zeit, außerdem habe ich nach Gefühl gelegentlich zusätzliche Tage zur Regeneration eingeschoben. Das hängt aber auch viel damit zusammen, was man den Rest des Tages alles so macht. Wenn man mal überraschend schwere und ungewohnte Arbeit hat, macht man abends bestimmt nicht mehr viel.
 
Du meinst die ganze Stunde "alles was geht"? Nein, das nur von Zeit zu Zeit, außerdem habe ich nach Gefühl gelegentlich zusätzliche Tage zur Regeneration eingeschoben. Das hängt aber auch viel damit zusammen, was man den Rest des Tages alles so macht. Wenn man mal überraschend schwere und ungewohnte Arbeit hat, macht man abends bestimmt nicht mehr viel.

da würde ich auf friel, priodisierung etc pfeifen und einfach volle pulle fahren. jedesmal anschlag. dazu natürlich die ernährung so umstellen, dass ich maximal noch das einschiebe, was ich brauche.

der vorschlag mit immer, jederzeit, alles volle pulle stammte nicht von mir... ich denke nicht, dass das geht.
 
ich habe doch schon beschrieben, was volle pulle meint:

volle pulle (=hochintensive intervall-einheiten und nicht durchgehend 90 min sb)

kümmere ich mich nicht um trainingsbereiche, weil ich die z.b. mangels diagnostik gar nicht expilziert kenne, heißt das in der praxis einfach "fahrtspiel so schnell es geht". da ergibt sich in aller regel automatisch ein hoch-intensives intervall-training - ganz einfach dadurch bedingt, dass ich die volle pulle gar nicht länger als 2 - 5 minuten aufrechterhalten kann. fahre ich längere intervalle fahre ich sie automatisch weniger intensiv usw. dennoch bin ich am ende des trainings anch 60 - 90 minuten ausgepowert.

jetzt klarer?

erklär auch mal etwas genauer warum du belastung und entlastung im wechsel für so bescheuert hälst. die entlastung solltest du dabei nicht als GA einheit betrachten, sondern als regenerationsfördernde maßnahme.

weil training immer planvoll und zielgerichtet ist. alles andere ist sport machen ;)

im ernst - das alles ausführlich zu erklären dauert mir zu lang. ganz grob: : periodisierung heißt eben nicht nur den umfang zu steuern und die intensität des trainings, sondern ist vor allem auch eine struturelle ausrichtung des trainings auf ein bestimmtes sportliches ziel hin. d.h. ich steuere die trainingsblöcke so, dass ich zum termin x genau die bausteine, die ich brauche zu einem ganzen zusammensetzen kann. dabei ist unstrittig, dass der trainingseffekt der verschiedenen trainingsbereiche (=bausteine) am größten ist, wenn man sie isoliert voneinander trainiert. nicht umsonst gibt es grundlagenblöcke, ka-blöcke etc. d.h. trainierst du alles zusammen, trainierst du unspezifisch und ein großer teil der trainingswirkung verpufft.

die entlastung solltest du dabei nicht als GA einheit betrachten, sondern als regenerationsfördernde maßnahme.

auch hier wieder vermischt du verschiedene trainingsformen. denn ga ist selbstverständlich keine entlastungseinheit. regeneration heißt: belastung unterhalb der untersten ga-grenze. auch hier zeigt sich deine tendenz alles immer durcheinander zu trainieren.

dass das bei dir funktioniert

erfolgreich praxiserprobt

heißt übrigens gar nix. weil du nicht weißt, wie erfolgreich (wie definierst du das eigentlich) du wärst, wenn du systematisch trainieren würdest. mal abgesehen davon, dass es natürlich auch abhängig ist von den jweiligen persönlichen voraussetzungen - ein anfänger z.b wird erst mal über jahre mit jedem training besser ...


ok, zum schluss noch einen beispielplan. als vorlage nehme ich mal deinen, muss ich nicht so viel tippen. bei mir sähe das dann so aus:

mon:.............ruhe
dienstag:.......15x3min voll mit 2-3min pause,
mittwoch:......4x15min knapp oberhalb schwelle,
donnerstag:....ruhe
freitag:..........30-60min mit intervallen bis an die IANS
samstag:........1,5 h fahrtspiel
sonntag:........1,5 h fahrtspiel

das würde ich dann in variationen (= das heißt dauer der intervalle, geländeform berg, flach, hügel, trittfrequenzen etc variieren mit einer steigerung innherhalb dieses zyklus von leichter bis schwer) 4 - 6 wochen lang so machen, dann eine ruhewoche einlegen, in der ich nur 3 x locker fahren gehe - belastung unterhalb ga1 oder gerade so am unteren ga1-rand.

und wieder von vorne
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn du so rangehst, machen wir alle nur sport. :-) und egal ists obendrein, weil vermutlich keiner hier soviel geld damit verdient, dass er davon leben kann und für die zukunft ausgesorgt hat.

was bedeutet erfolgreich: besser zu werden als man vorher war.

das mit der periodisierung hatte ich übrigens angeregt, wurde ja einstimmig wegen zeitmangel berechtigterweise wieder gestrichen.

der andere vorschlag war ja lediglich ein kompromissansatz.
sollte ich mich bei der trennung von GA und rekom nicht 100% klar ausgedrückt haben: ich meine zwischen den belastungstagen: rekom!

sicherlich ist es nach gängiger meinung üblich trainingsinhalte in phasen verstärkt zu bündeln. dass allerdings in den intensiven trainingsphasen außer hochintensiv überhaupt nichts anderes trainiert wird, das habe ich noch in keinem plan gesehen und es in meinem langen sportlerleben auch noch von keinem trainer verordnet bekommen. sehr stark wird ja z.b. bei marathonläufern periodisiert. dort wirst du in jedem trainingsprogramm in der unmittelbaren WK-vorbereitung sowohl lange GA einheiten, als auch schwellenentwickelnde finden. in der trainingswissenschaft finden sich ja durchaus z.b. auch ansätze wo KA phasen in GA phasen eingebettet werden, weil diese sich z.b. gut ergänzen und kombinieren lassen.

was für den fragesteller vielleicht noch interessant sein könnte ist, dass eine kraftzunahme nicht nur durch muskelzuwachs erreicht wird. grade am anfang spielt auch die ansteuerung des muskels über das nervensystem eine große rolle. am anfang schaffst du es sozusagen nicht alle fasern deines muskels zum arbeiten anzusteuern. mit fortschreitendem training und gewöhnung an neue reize gelingt es, den anteil der anzusteuernden fasern zu erhöhen. man hat also nicht mehr masse, aber dass was da ist arbeitet effizienter.
 
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