Hallo zusammen,
neulich war ich mal wieder vor Ort und habe da offenbar gleich den richtigen getroffen... Einen ziemlich knorrigen, aber doch netten und nach einer Weile auch auskunftsfreudigen Typ. Er sei, sagte er, bei der Bundeswehr angestellt als Landschaftspfleger, also zuständig für die Erhaltung bzw Wiederherstellung der Wege und Wiesen, für Baumschnitt etc. So am Sonntag spaziere er halt privat übers Gelände.
Selbst er, der einen Dienstausweis in der Tasche hat, ist anscheinend schon von Feldjägern aufgegriffen und vom Platz verwiesen worden! Auf mein Erstaunen hin sagte er, naja, das seien halt meistens Leute, die erst seit wenigen Monaten im Dienst seien. Und manche nehmen ihre Aufgabe halt etwas zu ernst

Selbst sonntags seien sie gelegentlich unterwegs, allerdings habe er jetzt schon wochenlang keine mehr gesehen.
Wenn man aufgegriffen werde, solle man gar nicht erst anfangen zu behaupten, man habe kein Verbotsschild gesehen. Das ziehe nicht, und man sei eher schlecht darauf zu sprechen, weil diese Schilder offenbar auch immer wieder zerstört werden. Typischerweise werde man nur aufgefordert, den Platz auf direktem Wege zu verlassen. Im Falle einer Anzeige könne man immer noch gut darauf hoffen, dass auf dem Dienstweg ein Papierkorb dazwischengeschaltet ist.
Mit Motocrossern gab es offenbar tatsächlich schon größere "Gefechte" bis hin zu ausgekugelten Schultern. Auch er selbst war auf MXer sehr schlecht zu sprechen, weil sie ihm seinen frisch eingesäten Rasen... Daher zeige auch er MXer gelegentlich an, wenn er sie grade erwische. Erbost äußerte er sich auch über Feuerwehr und THW, von denen Einheiten selbst aus Augsburg anreisten, um hier mit Kettenfahrzeugen zu üben, sich dann aber nicht an die Auflagen hielten und sensible Hänge aufrissen etc. Direkt auf MTBer angesprochen sagte er, solang wir nix kaputt machen, habe er nix dagegen.
Zur objektiven Gefahr (durch Blindgänger etwa) meinte er, als die Amis hier waren, sei das tatsächlich noch ein Thema gewesen. In den 20 (oder warns gar 30?) Jahren seiner Tätigkeit (bei der er wohl ziemlich überall hinkommt) sei er aber nur auf zwei Granaten gestoßen. Passiert sei noch nie was. Dazu komme, dass der Platz sommers durch Schafe beweidet werde. Auch eine Art Kampfmittelbeseitigungsdienst.
Yoh, und dann erzählte er noch von seiner Jugend, seinem Hund, seinem Fahrrad, seiner Tätigkeit... Kann ich gar nicht alles aufschreiben hier.
Fazit: Werktags ist das Gelände natürlich tabu. Sonntag geht klar. Keine Landschaftspfleger ärgern! Wenn man aufgegriffen wird, schön treuherzig gucken, Leine ziehen und ein paar Wochen Pause machen, bis die nächste Feldjägergeneration da ist.
Der Platz bietet durchaus etliche attraktive Stellen (zumindest für mich -- wahrscheinlich seid Ihr aber schon Besseres gewohnt...). Freilich alles recht isoliert, und ca. 50hm am Stück ist auch schon das höchste. Aber es ist kostenlos und lässt sich gut in eine Sonntagsrunde integrieren...
Gestern war ich nochmal da und hab einige Bilder gemacht. Allerdings weiß ich nicht, ob es opportun (oder überhaupt legal??) ist, sie hier zu veröffentlichen. Was meint Ihr?
Hier jedenfalls mal ein paar, die eher unverfänglich sind...
Ein typischer Singletrail. MTBs waren das jedenfalls nicht. Sieht aus, als wären MXer nicht nur manchmal zugegen. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass die Feldjäger nach Dienstschluss selbst...
Irgendwie fühlt man sich ständig beobachtet... (Das Bild musste ich unauffällig aus der Hüfte schießen. Bin froh, dass die Leute überhaupt drauf und nicht abgehauen sind.)
Der Schnee offenbart erst, wie viele Leute sich *nicht* um die Drohung strafrechtlicher Verfolgung scheren...