100 km senkrecht

Schnuerle, das ist ja ne witzige Begegnung! Sachen gibts...
Und schöne Bilder, vor allem der Sonnenuntergang. Du hast bestimmt noch ein Bild ohne Technik mit Sonnenuntergang... ;).
 
Schnuerle einzigartig ;-)

Gestern begleitete mich vom Toblacher See bis ins Gemärk ein Reiseradler. Er Schwabe, ich Schwabe. Sein Bruder heißt wie ich, er wie mein zweiter Vorname. Bruder spielt Tischtennis, ich auch. Er studiert in Mannheim, ich zur gleichen Zeit. Quasi selbes Fach. Wir beide wechseln zu Marktforschungsfirma nach Nürnberg. Es folgt ein Auslandsaufenthalt in der Schweiz. In derselben Firma! Aktuell wohnen wir beide wieder in Nürnberg/Fürth...

Eigenartig. Die Sennes-Hütte liegt doch gerade auf 2000 Meter. :confused:
 
Das Wetter wird besser, die Berge höher und die Etappen kürzer. Vorgestern 36 km, 1.470 hm. Gestern 34 km, 1.420 hm.

Von der Senneshütte führte mich ein einfacher Fahrweg zur im Tal gelegenen Malga Pederu. Kurz zuvor ist der Weg brutalst steil, zumindest für die tapferen MTBler, die mir entgegenkamen. Ja, das Gebiet scheint auch schon im Juni Anziehungskraft zu haben: Ich traf Menschen. Unterwegs! Auf der Route des Dolomiten-Höhenwegs Nr. 1 passierte ich die Faneshütte, erklomm das Limojoch und genoss das wunderbare Hochtal zum Passo Tadega. Der Weg 11 hinab wird nur mutigen und versierten Fahrern Freude bereiten. Der Ort Kassian war der bisher touristisch verbauteste. Die Servicebereitschaft nenne ich vorsichtig zurückhaltend.... Der Ausblick der Pralongia-Hütte ist sowieso um Welten besser :) Hütte trifft den Charakter nicht ganz... beim Mehrbettzimmer war ein 5-Gänge-Menü inkludiert!

An einem milden Sommerabend vor Jahren gaben ¨Ganes¨, die Grazien der ladinischen Sprache, auf dem Nürnberger Bardentreffen in der Katharinenruine eines ihrer ersten Konzerte. Ein magischer Moment der Musikgeschichte. Der Funke sprang über und alle schienen verliebt ;-)
Warum erzähl ich das? Damals erfuhr ich erstmals von den Fanes, eine Art Zwischenmenschen, die gezwungen sind, unterirdisch bei den Murmeltieren zu wohnen. Warum? Weil irgendein Kollege wie üblich in Sagen seine 3 Wünsche nicht clever nutzte....Hoffnung gibt´s nur in einer fernen anderen Zeit... Ich durchquerte das Fanesgebiet und sie schienen wohlgesonnen, bin heile angekommen :)

Es folgen Bilder im Fanesgebiet. Wer entdeckt einen?
 
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FAST wie im Lehrbuch. Blick nach vorn und IMMER lächeln.. Gut, Armstreckung, Körperschwerpunkt... war etwas zu spontan gestellt und ich kämpfte gegens Umfallen im Wiegetritt
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Dolomiten sind einfach bombastisch schön.... Und die Fanes sind nicht mehr so schlimm, sind bei Alutech adoptiert worden :)
 
Schöne Tour und danke fürs Mitnehmen!
Kurzer Exkurs bzgl. der Ganes: Ganes bezeichnen im Dolomitenladinisch "einfach" nur die Frauen. Der Begriff stammt von den Anguanes ab, den Wasserfrauen (mythologisch in etwa vergleichbar mit Nixen), die bei der Entstehung/Ursprüngen des sagenhaften Fanesreichs keine unwesentliche Rolle gespielt haben (zur Vertiefung ließe sich die "Murmeltierprinzessin" Moltina oder der Rote Berg/Croda Rossa googeln). Ihnen stehen die Salvans (bzw. Silvans, abgeleitet vom Lateinischen), die Waldmenschen (Männer) gegenüber. Hinzu kommen noch die Vivanes/-as (feenartige Wesen) und noch ein paar weitere Sagengestalten :))))
Der Untergang des Fanesreichs (entsprechend der Sage) wurde durch die Gier deren Königs Lagazuoi eingeleitet, der als "falscher König" (falso rego, daher der Name des Passes "Falzarego") versteinert über "seinem" Paß thront und vergeblich auf den versprochenen Schatz der Meisules wartet, da er sein Wort gebrochen hatte (die nehezu unbesiegbare Dolasilla hatte entgegen seines Versprechens/Paktes mit den siegreichen Feinden auf der Pralongia gekämpft und wurde dabei tödlich verwundet). Die wenigen Überlebenden des Fanesvolks selbst besonnen sich kurz vor dem finalen Untergang dann doch noch eines alten Zwillingspaktes mit den Murmeltieren (der zuvor ebenfalls zu Gunsten der Adler gebrochen worden war) und konnten in deren Karsthöhlen Unterschlupf finden bzw. wurden durch die Murmeltiere vor dem nahenden Tod gerettet. Sie warten jetzt auf die Auferstehung des Fanesreichs, das durch die silbernen Trompeten im Pragser Wildsee angekündigt werden soll. Soviel zur Kurzversion eines der komplexesten Sagengebilde der Alpen....

Dir noch viel Spaß und reichlich gutes Wetter für die Weiterfahrt!!!
 
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Bin eher der MTB-Magazin-Leser mit Chipstüte auf Coach. Zeit wirds, den ausgebildeten trainierten Radlern Platz zu machen. Morgen gehen echte Helden an den Start. Die Siegreichen werden ihre 4.700 hm um ein Uhr abgespult haben!

Www.sellarondahero.com

Heute morgen habe ich mich verstiegen. Ich irrte nur 300 hm, aber die recht senkrecht durchs Gebüsch. Der Wanderer vor mir hat sich danach erst mal in Schatten abgelegt. Mich hat es auch angestrengt, das Radl hochzuwuchten. So verbleibe ich, am Bindelweg gelegen, auf der Rif. Viel Dal Pan auf 2.400 m und betrachte das Marmolada-Massiv. Helden, auf dafür!
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Ich folge dem abnehmendem Trend und trinke eins auf den morgigen letzten Finisher :bier:

Heute nur 22 km und 1.296 hm. Morgen Trailtag :daumen:
 

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Kopiert aus Robert Musil, der Mann ohne Eigenschaften.

Athletische Rechtfertigung fürs Nichtstun.

Könnte man die Sprünge der Aufmerksamkeit messen, die Leistungen der Augenmuskeln, die Pendelbewegungen der Seele und alle die Anstrengungen, die ein Mensch vollbringen muß, um sich im Fluß einer Straße aufrecht zu halten, es käme vermutlich –so hatte er gedacht und spielend das Unmögliche zu berechnen versucht –eine Größe heraus, mit der verglichen die Kraft, die Atlas braucht, um die Welt zu stemmen, gering ist, und man könnte ermessen, welche ungeheure Leistung heute schon ein Mensch vollbringt, der gar nichts tut. ... Und einer der tut? »Man kann zwei Schlüsse daraus ziehen« sagte er sich. Die Muskelleistung eines Bürgers, der ruhig einen Tag lang seines Weges geht, ist bedeutend größer als die eines Athleten, der einmal im Tag ein ungeheures Gewicht stemmt; das ist physiologisch nachgewiesen worden...
 
Schnuerle, du machst gerade eine traumhafte Tour durch ein eigentlich bekanntes Gebiet, das wir Alpen nennen. Die haben aber immer noch so viele schöne Ecken, dass ich mich einfach mit dir über die tollen Bilder freue.

Jürgen
 
Abendstimmung auf der Pralongiahütte. Dort aß ich gemeinsam mit einem Italiener, der den Alpenbogen winters mit den Tourenskiern bewältigen möchte. L., viel Erfolg!
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Auffahrt zur Porta Vescova:
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Der Bindelweg ist ein beliebter Wanderweg. Für Spaß sollte man die Stoßzeiten vermeiden.
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Im Flaniermodus oberhalb der Hütte:
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Füchse scheinen allgemein nicht so scheu. uns ist neulich beim Joggen einer im Wald begegnet. Der hat uns genauso interessiert angeschaut wie wir ihn und hat sich dann ganz gemächlich im Schritttempo getrollt...
 
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Cool... endlich mal ein schnuerle-aufm-radl-Bild. Dacht schon, du wanderst durch die Alpen ;)... mehr davon, die Dolomiten sinds wert!
 
DER Fuchs wollte aber IN die Hütte und setzte sich wie ne Schmusekatze aufs äußere Fensterbrett...

Der gestrige Tag begann vielversprechend. Früh auf schönem Trail zur nächsten Hütte und dann durch den jungfräulichen Fassa Bike Park. Hat der Hase gedacht: Jetzt sind die Verrückten endlich weg... und dann kommt zu dieser frühen Stunde einer um die Kurve...
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Auf einem gut ausgeschilderten Wegerl wurde ich lautstark von einem ambitionierten Streckenposten weggelotst. Es dämmerte mir, dass meine Route wirklich quer durch die Marathon-WM und die sonntägliche Enduro-Meisterschaft der Italiener führt.

Sabine Spitz lächelte, nahm die Kurve elegant und wurde starke Dritte.
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Gesamtsieger Herren fast zu schnell für meine Knipse
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http://www.mtb-news.de/news/2015/06...dahle-flesja-gewinnen-gold-spitz-wird-dritte/

Auf der Brücke unten sah ich mindestens 10 Stürze. Zeichen der Erschöpfung. Sehr viele Fahrer hatten bereits sichtbar Blessuren. Nach der Abfahrt gehts nen kleinen Anstieg hoch, dann der Blick auf die letzten 4 km Anstieg. Das zog mental manch einem den Zahn. Ist aber auch gemein, die einen sitzen da bei Pasta und Wein, die anderen...
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Schön mal zu sehen, welch Unterschiede es in Fahrtechnik, Kondition und Dynamik gibt. Einige Teilnehmer haben sich vermutlich recht spontan zu den 3.400 hm gemeldet :D

Bei klarstem Himmel linse ich heute auf die Enduristi und morgen sind die Dolomiten mein!
 

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Cool, auch noch WM-Berichterstattung :daumen:

Füchse können ziemlich aufdringlich werden, wenn sie regelmäßig gefüttert werden - sind halt auch nur Hunde ;)
 
ScEinige Teilnehmer haben sich vermutlich recht spontan zu den 3.400 hm gemeldet :D

Eher nicht. Dafür scheint das Feld extrem breit zu sein. Kein Wunder, wenn Olympia-Teilnehmer wie die Spitz die Pace machen. Die Nr. 1 der Frauen scheint wohl 20 Jahre jünger zu sein, als sie.

Die 3.400 HM sind auch nicht das größte Problem für einen trainierten Marathon-Fahrer. Eher die perversen Steigungen, die diese Rounde wohl so hart machen. Einfach Dolomiten.

Ich finde es übrigens gut, dass du deine "Visage" oder deinen Arsch per Selbstauslöser nicht ständig in die Kamera hängst. Dieser Selfi-Trend ist doch nur noch lächerlich und vollkommen daneben.

It's the nature stupid! ;)
 
Schadenfreude? Keinesfalls. Eher Hilflosigkeit gegenüber Krampfanfällen - da ich nix Magnesia - und Besorgnis, wie die nach noch einem Berg eine Abfahrt im Renntempo überleben wollen... Bin den Schlussanstieg heute selbst hoch. Wenn du denkst, es geht wieder, kommt die nächste Rampe. Da ist man doch froh über seine 20 Zähne vorne :) Mit einfach-Übersetzung, 29 Zoll, nach 3.000 hm: Very very hard! Marathonisti sind hart: Steile Abfahrten meistert man mit kleinen 160 mm Scheiben schneller. Sonst bremst man nur zuviel :daumen:Das Bild der letzten Höhenmeter brannte sich bestimmt in den Kopf: Rechts der Langkofel.
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Der gestrige Enduro-Sieger Alex Lupato bei der Sektspritze
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Heute war für mich eine extreme, aber wunderbare Etappe. Bei 43 km 1.956 hm mit Schiebe-/Tragepassagen sowohl aufi als auch abi.
Canazai
Rif. Salai
Rif. Sandro Pertini
Fassajoch
Passo Duron
Tierser Alpljoch
Schlern
Schlernhaus
KNÜPPELWeg
Schönblick
St. Zyprian

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Ein Gruß in die fränkische Istheimat. Für Nichtfranken: Schäufele kann man essen!
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Hier sieht es flach aus und es hat auch nur 15%. Bei den 30%-Rampen haben die E-Biker sportlich geschoben. Habe überhaupt nichts gegen E-Biker. Aber DIE Schotterpiste müssen sie ohne Helm, ohne Handschuhe mit unterdimensionierten Bremsen erst mal wieder heile runterkommen.
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Vom roten Hütterl leicht fahrbar bergab.
Dann zum Schlern hochtragen. Oben auf dem Schlernplateau war das meiste fahrbar; selbst für mich.
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Ich WILL ein FULLY. UND Protektoren :aufreg:Im Prinzip fahrbar :D Man sollte vorher üben :bier:

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Trockene Holperbohlen, gute Bohlen.
Grau wechselt zu grün, die hohen Berge sind erst mal alle.
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Nach dem Gerüttel und Geschiebe hat man sich nen fluffigen Rollweg bis Zyprian verdient! Morgen über den Nigerpass und ab in den warmen Kalterer See bei hochsommerlichen Temperaturen!!!
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Servus Schnuerle,
schöne Tour und gerade der gestrige Tag schaut lecker aus. Hast du aus GPS-daten des Tages? Bei gpsies finde ich leider keine Daten von dir.
Viel Spaß weiterhin
Trekiger
 
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