39 und das Herz macht Ärger

ich war mal bei einem orthopäden, der mich sofort operieren wollte. der zweite orthopäde war der meinung, dass der erste orthopäde ("ach der? der schneidet immer!") unbedingt seine klinik abbezahlen will, eine op sei jedoch gar nicht nötig.

das war vor knapp zwei jahren. eine op war wirklich nicht nötig.
 
Zufällig rief eben meine Krankenkasse an - die hätten Interesse an einer solchen Information, schriftlich und nach Abschluss der ganzen Geschichte. Alternativ oder zusätzlich kann ich mich auch an die Ärztekammer wenden.

Hauptthema ist aber nun: Termin zum Einweisung wegen Herzkatheder morgen um 10:00 ... Ein Auge so :( das andere Auge so :D
 
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Ja kenn ich alles . Die Symtome die hier Beschrieben wurden ,kommen mir zu Teil bekannt vor .
Als ich ein junger Mann war ( lang it's her ) hatte ich extremes Herzklabastern . Das ging soweit , das ich auf der Arbeit beim Pause machen , ohnmächtig vom Stuhl gefallen bin . Kein Witz !!!
Hab einen Arzt nach dem anderen aufgesucht , ohne Ergebnis .
Die Ursache war letztendlich , eine Zahnwurzelentzündung , die sich bis in den Knochen des Oberkiefers gefressen hatte .
Nach dessen Behandlung , waren auch die Herzpropleme wie weggeblasen .
 
Meinst Du denn, dass das was bringt ?? Hackt denn "eine Krähe der anderen ein Auge aus" ?? Vielleicht interessiert das meine Krankenkasse ?!?!

Wenn deine KK es sowieso interessiert ok. Ich meinte es wirklich vorwiegend aus Informationsgründen, für den Fall, dass ersterer Kardiologe nochmal so einen Fall vor sich hat. Du kannst ja mit dem jetzt behandelnden Kardiologen / deiner Hausärztin mal - möglichst wertungsfrei - über das Thema sprechen, was die dazu meinen.

Ob es dir einen Rechtsstreit, aus welchem Grund auch immer, wert ist musst du selbst wissen.


grüße,
Jan
 
So, heute soll der erste Test stattfinden. Es geht darum, dass Brugada-Syndrom festzustellen oder auszuschließen. Was ich darüber googeln kann klingt leider gar nicht so toll ...
 
Hmmm, grad fertig mit dem Brugada-Test. Zwar gibt es seltsame Auffälligkeiten von V1 bis V3, aber keinen eindeutigen Nachweis für Brugada. Im Laufe des Tages gibt's dann den HK und man hofft, dann mehr zu wissen.
 
Und zurück aus der OP. Es wurde eine Engstelle gefunden und gleich ein Stent (keine Ahnung wie das geschrieben wird) eingesetzt. Jetzt geht es darum, zu beobachten, ob die Schmerzen wegbleiben und dann regelmäßige Kontrolle bei meinem zweiten Kardiologen - der übrigens auch Sportmediziner ist. Bestimmt kann der mich auch wieder vorsichtig aufs Bike bringen *zwinker* :D
 
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Da haben die Ärzte ja doch noch die Kurve gekriegt und was zustande gebracht. Ich kann mir vorstellen, dass das ein Alptraum war, solange im Ungewissen gewesen zu sein und mit starken Beschwerden. Ich hoffe für dich, dass jetzt alles wieder o.k. ist.

War die Katheteruntersuchung denn sehr schlimm? Ich meine, bekommt man Herzstolpern wenn das Herz vom Katheter berührt wird?
 
Vor 7 Wochen habe ich dieses Thema aufgemacht. Ich hatte für mich persönlich eine gesundheitlich auffällige Feststellung an mir selbst gemacht, welche mich berührt hat und Fragen aufkommen lies. Ich hatte damals weder die Hoffnung, noch die Erwartung, dass mein persönliches Problem hier in diesem Forum auf Interesse oder Mitgefühl stößt.

Stand jetzt hat dieses Thema 7 Seiten, 159 Beiträge und 8.155 Klicks und ich möchte vorsichtig behaupten, dass es abgeschlossen scheint. Meine Angehörigen und ich haben in diesen 7 Wochen einiges mtmachen müssen: Um mich herum mussten alle weitestgehend Rücksicht nehmen und Verständnis zeigen. Ich selbst hatte mit jedem Tag ohne Ursache und Lösung mehr Sorgen bis hin zur Todesangst - und das mit 39.

Oft habe ich über mein Leben nachgedacht, abgewägt was ich dabei bereits und noch nicht erlebt habe, überlegt was ich noch verändern kann wenn ich nochwas verändern kann, viel gegoogelt, mich informiert, mich motiviert, mich wieder klein und verzweifelt gefühlt. Alles mehr still und heimlich, ich wollte ja niemanden beunruhigen oder mit herunterziehen.

Ich habe mit unserem Kleinen gespielt damit der nichts bemerkt, mich privat möglichst nicht vor Aufgaben gedrückt und dabei oft die Schmerzen unterdrückt. Todesangst im Kinderzimmer, Todesangst im Supermarkt ... wer so etwas nicht durchgemacht hat wird das nicht verstehen können.

Geschützt durch die Anonymität im Internet bin ich hier im Forum sehr offen und meistenteils auch eher locker mit diesem Thema umgegangen. Hier kennt mich keiner, hier hat keiner ein Gesicht der Person vor sich, deren Zeilen er ließt. Hier ist man öffentlich und dennoch einsamer als anderswo. Vielleicht gerade deshalb haben mir die offenen Worte mancher sowie die hilfreichen Hinweise anderer hier ganz besonders weitergeholfen. Hier habe ich jeden Tipp aufgesaugt wie ein Schwamm es tun würde.

Dafür möchte ich mich hier bei Allen ausdrücklich und von ganzem Herzen bedanken !!!

Seit dem Tag meiner OP sind diese Schmerzen nicht mehr aufgetreten. Ich bin eher ein Pessimist, daher behaupte ich vorsichtig, dass die Ursache gefunden und die Auswirkung beseitigt wurde.

Noch Anfang Dezember hatte ich mich vor der Herzkatheteruntersuchung gedrückt, weil ich Respekt vor der Vorgehensweise hatte. Abschließend war es jedoch genau das, was nötig gewesen ist um mir zu helfen.

Man muss sich vorstellen: Mit einer Art Draht geht es in die Hauptschlagader im Bein. Dieser Draht, wahlweise ausgerüstet mit einem Ballon oder einem Metallröhrchen wird durch die Ader bis ins Herz geführt. Eine Vollnarkose gibt es nicht, man bekommt alles mit und kann es auf diversen Bildschirmen live verfolgen. Per kontinuierlichem Röntgenbild unter Kontrastmittel sieht der Arzt (und der Patient) wo er mit dem Draht ist und ob Auffälligkeiten vorliegen. Auf diese Art wurde meine Engstelle gefunden, aufgeblasen und mit dem Metallröhren stabilisiert.

Es ist absolut beeindruckend zu sehen, dass jemand in deinem Herz arbeitet, ein Fremdkörper mitten in deinem Herz unterwegs ist, man wach dort liegt und nichts davon spürt !!! Schmerzhaft ist der Zugang im Beim sowie der abschließende Verschluss. Das hin- und herschieben des Drahtes ist eher unangenehm als schmerzhaft.

Ein Stolpern des Herzens wurde mir zwar angekündigt, habe ich aber nicht bemerkt. Dieses soll kommen, wenn der Ballon aufgeblasen wird und für wenige Sekunden die Ader zu ist - dies in Verbindung mit dem Kontrastmittel.

Ich will nicht sagen, dass ich es wieder tun würde, aber aus heutiger Sicht war dies der einzig sinnvolle Weg mein Problem zu lösen. Seit Beginn meiner Beschwerden rauche ich nicht mehr, seit einiger Wochen versuche ich mich gesünder zu ernähren und heute war ich zum ersten Mal in meinem Leben zu Fuß einkaufen - ganz schön entschleunigend sowas.

Mein Leben sehe ich heute anders. Nicht zu vergleichen mit jemandem, der einen Flugzeugabsturz überlebt hat, aber dennoch anders. Ich habe keine Eile mehr, Meetings und Termine werden mir zukünftig egaler sein und ich werde familiäre Tage, Stunden und Minuten viel intensiver erleben und genießen. Manche brauchen so einen Wink mit dem Zaunpfahl - ich war so einer.

Danke, dass ich meine Gedanken mit Euch teilen durfte :daumen:
 
na dann wünsche ich dir auch weiterhin alles gute, und vor allem bleibe bei deinen erkenntissen was zu ändern und verfalle nicht irgendwann wieder in alte gewohnheiten.

geht leider schneller als man denkt, ich hatte da eine arbeitskollegin die jetzt dreimal dem tod von der schippe gesprungen ist, aber ihre guten vorsätze nur für ein 1/4 jahr halten konnte und nun wieder ins alte schema gefallen ist.
und es ist immer so, der körper holt sich irgendwann das was er braucht und er vergisst sehr schlecht. raubbau mit dem körper ist auf dauer immer schlecht.

aber du hast es ja nun selber in der hand und auch schon einiges selbst erkannt.

LG

:daumen:
 
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Vor 7 Wochen ........ Euch teilen durfte :daumen:


Dann wünsche ich dir gute Besserung.

Aber mal Grundsätzlich gefragt, glaubst du wirklich, dass dir die Tastatur-Therapie hier, nachhaltig helfen wird!?
Mit 39 Jahren ein Drahtgeflecht im Herzen zu haben, ist sicher ein Zeichen dafür, dass in deinem Leben sehr viel falsch gelaufen ist.
Und glaubst Du, das sei nun Dauerhaft verändert worden, was du bis heute falsch gemacht hast.

Ich gebe dir nochmals den ehrlichen Tipp, sucht dir eine Ebene der Hilfe oder Unterstützung, die dir den Kopfe wieder frei macht und dir somit die Chance bietet, ein Angst freies und gesünderes Leben zu leben.

Mach eine langfristige Therapie, denn das Verdrängen funktioniert niemals langfristig.
 
Heute ist mein zweiter Geburtstag, welchen ich heute zum ersten Mal feiere: 19.11.2010, 20:30, Beitrag 22

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:D
 
der kardiologe hat konkret auf das thema "herzinfarkt" gesagt, dass ich sport machen soll soviel ich will und kann. Klar kann das böse ausgehen, aber die gefahr wäre laut ihm 10 jahre später deutlich größer. "sie sind doch noch jung" meinte er ...

Das macht mir schon sorgen, aber genau deshalb versuche ich eben nicht über mein limit zu gehen und pausen zu machen wo nötig (auch wenn es peinlich ist).

Das einzigste was mich stutzig macht ist, dass ich zwar sport machen soll aber vor blutdruck 140/90 nicht auf dein belastungs-ekg-ding darf ...

Ganz ehrlich: Ich bin auch kein arzt aber ich vermute, dass ich mit rauchen-aufhören mehr gut machen kann als ich mit rad-fahren schlecht machen kann. Kann mich täuschen ...

Ich habe auch mal viele Jahre lang viel gequalmt und auch einiges an Übergewicht rumgeschleppt.
Fazit war, dass ich mit 39 bereits zwei Herzinfarkte hatte und nach Stentimplantation und Reha dann abgenommen habe, nicht mehr rauche und viel Sport treibe. Mir geht es besser denn jeh und auch die Medikamente konnten mit der Zeit reduziert werden.
Das ganze ist jetzt knapp über 2 Jahre her und ich fühle mich immer noch gut :)


anboja
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Geschichte liest sich sehr ähnlich zu meiner.
Anfang des Jahres wollte ich zwecks einer Sportlizenz ne Untersuchung.
Sonst habe ich das immer von meiner Tante machen lassen. Diesmal war ein Sportmediziner daran. Dieser stellte viel zu hohen Blutdruck fest.
Irgendwas 180/120 oder so.
Und das obwohl ich nicht trinke, nicht rauche und auch nicht (wesentlich) zuviel wiege.
Auch habe ich eigentlich imemr Sport getrieben. Ok, mal ein Jahr schleifen lassen, aber ansonsten immer ein wenig.
Merkt man auch an der Grundfitness.

Naja, dann dieselbe Geschichte. Kardiologe, Langzeitblutdruckmessung usw.
Seit einem halben Jahr dann mit Blutdruckmitteln.
Seitdem ist er perfekt und ich habe auch keine Kopfschmerzen mehr :eek:

Einzigst das ich ab und an mal was in der Brust merke macht mir Gedanken. Keine Schmerzen oder so, aber es ....."verspannt" sich mal.

Beim Ultraschall war (natürlich) alles ok, soweit.
Mal schauen was bei der Untersuchung nach einem Jahr rauskommt.
Evtl. sollte ich da auch noch mal genau über alles was ich spüre reden.
Komischweise ist das nämlich erst gekommen, seitdem ichd en Blutdruck mit Tabletten regel.
Ich glaub anfangs hatte ich tlw. auch Herzrythmuschwankungen. Zumindest merkte man zwischendurch mal das Herz recht stark und schnell klopfen. Nach ein paar Sekunden war alles wieder ok.
 
Moin!
So, dann will ich auch mal was beitragen, nachdem mir dieses Thema doch am Ende des letzten Jahres geholfen hat.
Bin 49 und hab ähnlich wie MitchMG immer Sport getrieben. Seit 25 Jahren aktiver Mountainbiker, davor Fußballer. Am Anfang der diesjährigen Crosssaison (11/12) hatte ich im Rennen Schmerzen in beiden Armen und hinter dem Brustbein. Sobald ich vom Gas gegangen bin, waren die Schmerzen weg. Die Leistung stimmte so einfach nicht, selbst wenn noch einige Fahrer hinter mir ins Ziel kamen. Aber im Rennen nur bis Puls 160 geht einfach nicht. Nachdem das bei zwei weiteren Rennen nicht besser wurde, bin ich ab zum Kardiologen. Nach der Beschreibung der Symptome war eine weitere Untersuchung seinerseits eigentlich überflüssig. Ich lag im Sterben, auch wenn EKR und Ultraschall unauffällig waren. Auch das Belastungs-EKG war nur grenzwertig, aber mehr als Puls 160 durfte ich nicht, da das Ergometer nur bis 350 W konnte. Er könne mir auch gleich für den nächsten Tag in seiner Praxis einen Termin für eine Kathederuntersuchung geben. Vor so viel Geschäftstüchtigkeit bin ich dann geflüchtet. Die nächsten Tage habe ich mich dann im Internet aufgeschlaut und über das Tour-Forum (pfui! Wie kann ich nur) nach einem Kardiologen für eine zweite Meinung gesucht. Das ließ sich schon deutlich besser an. Ein Arzt der selber Sport treibt, da stimmt die Wellenlänge dann schon eher. Habe dann im Krankenhaus ein MRT machen lassen. Dort gab es einen kleinen Befund. Dieser führte zur eindeutigen Empfehlung doch eine Kathederuntersuchung machen zu lassen. Innerhalb von einer Woche war ich dann 2 Tage vor Weihnachten dann auch auf dem OP-Tisch. Befund: Linke Koronararterie-Hauptstamm unauffällig, LAD 85%-ige Stenose, RCX unauffällig. Seit dem habe ich ein Drahtgeflecht im Körper.
Nach 4 Wochen Pause bin ich wieder aufs Rad. Erst ganz langsam, mittlerweile kann ich schon wieder Gas geben. Die Leistung ist eindeutig besser als in den letzten 2 Jahren, auch wenn das natürlich nicht das Ziel war und ist. Wichtig war mir, dass ich auch weiter meinem Hobby nachgehen kann. Und die Berge am Garda sind nun mal nicht ganz flach.
Ich nimm z. Zt. noch Gerinnungshemmer, daher kann ich im Moment kein Risiko eingehen, bis auf das „normale“ Lebensrisiko. Durch den Stent und den Gerinnungshemmer fühle ich keine Nebenwirkungen. Ich nehm´ seit letzter Woche auch einen Blutdrucksenker und hab dadurch ähnliche Symptome wie MitchMG. Das Herz scheint zwischendurch nicht ganz rund zu laufen. Von der Leistungsfähigkeit scheint es keine Einschränkung zu geben und zur medizinischen Behandlung ist das Zeug von der Nada freigegeben. Ich muss das mal weiter beobachten. Und klar mache ich das in Absprache mit meinen Ärzten!

Mein Fazit: Hört auf euren Körper und lasst euch von Zeit zu Zeit richtig(!!) untersuchen. Wenn was mit dem Herz ist, kann durch rechtzeitigen Eingriff euere körperliche Leistungsfähigkeit erhalten bleiben. Ich hatte gerade davor Angst und diese war wohl unbegründet. Von Siechtum spüre ich jedenfalls noch nix :daumen:

Robert
 
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