Alkohol im Straßenverkehr: SPD will Promillegrenze für Radfahrer deutlich senken

Ich finde den Vorstoß gut.

Auch wenn ich mit 0,5 Promille gefühlt sicherer Fahre als die durchschnittliche Rentner mit EBoost.
Ich bin für eine Fahrtüchtigkeitsüberprüfung ab 30! Ab da baut es bekanntlicherweise rasant ab! (Ich merk es schon selbst :hüpf:)

Ich habe im Winter einer Oma mit Faustlingen gesehen die Ihre UNTERARME auf den Lenkergriffen hatte. Damit ist die eine schmale Fußgängerbrücke langeheizt mit unübersichtlicher ein und Ausfahrt....
 
Mir ging es darum, dass die Anzahl an erheblichen Fremdschädigungen durch besoffene Radfahrer äußerst gering sein dürfte

Hab hier gerade die Rechnung von meiner neuen Windschutzscheibe liegen: 1058,37 Euro.

Wenn ein Pkwfahrer verursacher ist, darf man erstmal (auch da gibt es Straftäter) annehmen, dass der haftpflichtversichert ist. Die leistet und nimmt den Versicherungsnehmer in regress.

Bei Fahrradfahrern ??? Die meisten privaten Haftpflichten schließen Schadensfälle im Zusammenhang mit Kfz bzw. Straßenverkehr aus.



Bissel OT aber auch interessant ist ein vergleich der statistischen Daten zu Unfällen unter Alkoholeinfluß und Unfällen unter dem Einfluß andere Drogen.... Wenn man dann noch weiß, wie die Rennleitung teilweise abgeht wenn's um 24a-Verstösse geht.... Ich bin für 0,0 o/oo - für alle......
 
Hab hier gerade die Rechnung von meiner neuen Windschutzscheibe liegen: 1058,37 Euro.
Und was sagt uns das jetzt? War der Verursacher voll? Passiert das öfter?
Abgesehen davon: Wenn "Dein" Radfahrer alkoholisiert war und der Schaden auf einer daher rührenden Fahruntüchtigkeit beruht, hat er sich ohnehin - auch nach geltender Rechtslage - strafbar gemacht. Bringt Dir aber auch nichts, wenn er kein Geld und keine Versicherung hat.

Ich habe gerade den Fall, dass ein abgestelltes E-Bike gegen die Türe eines PKWs gefallen ist und diese ordentlich verkratzt hat. Natürlich ist der E-Biker auch nicht versichert und lebt irgendwo am Existenzminimum.
Ob er nüchtern oder blau war, spielt in dem Zusammenhang keine Rolle. Das Problem ist auch hier mangelnde Zahlungsfähigkeit.
Wenn man dem vorbeugen wollte, müsste man jeweils einen zwingenden Versicherungsschutz für Radfahrer einführen.
 
Gibt es eigentlich eine statistik wo raus hervorgeht welche verkehrsteilnehmer die meisten todeszahlen haben? Besonders ob es mehr fussgänger als radfahrer gibt die unter alkeinfluss draufgehen?

Ich glaube nämlich ernsthaft das mehr angetüdelte fussgänger sterben als radfahrer.
 
Gibt es eigentlich eine statistik wo raus hervorgeht welche verkehrsteilnehmer die meisten todeszahlen haben? Besonders ob es mehr fussgänger als radfahrer gibt die unter alkeinfluss draufgehen?

Ich glaube nämlich ernsthaft das mehr angetüdelte fussgänger sterben als radfahrer.
Es gibt auch "lustige" Statistiken dazu, z.B.:
http://www.trucker.de/fussgaenger-und-radfahrer-gefaehrdet-1140277.html
"Fußgänger und Radfahrer gefährdet"
"Europaweit haben Fußgänger und Radfahrer das zweithöchste Risiko im Straßenverkehr getötet zu werden. Das höchste Risiko haben die Fahrzeuginsassen."
Interessant, denn das höchste Risiko haben Motorradfahrer (die hier außer acht gelassen werden), dann kommen Fahrzeuginsassen und Radfahrer und Fußgänger zusammen rangieren demnach an der (diesmal positiven) letzten Stelle...
So nach dem Motto: A und B machen ein Wettrennen, B wurde Zweiter, A nur Vorletzter.
 
Beim statistischen Bundesamt einfach mal Radfahrer in die Suche eingeben, führt zum Beispiel dazu:

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/ImFokus/Verkehr/FahrradfahrerAlkoholPromille.html
...
Hier ist natürlich auch nur die halbe Wahrheit zu sehen...
Ein Fahrrad kippt um, wenn man zu voll ist, ein Auto nicht. Interessant wäre auch der Zusammenhang von Umfällen mit Fremdpersonenschäden, d.h. wer gefährdet mehr?
Ist ähnlich, wie mit der Helmpflicht. Durch Senkung der Promillegrenze werden mehr das Auto nehmen und andere Radfahrer umnieten. Insofern, auch, wenn ich nicht voll fahre, ist mir zur eigenen Sicherheit die alte Grenze von 1.6Promille deutlich lieber!

Der Nikolauzi
 
Strafen müssen in einer gerechten Höhe zur Schwere des Vergehens stehen. Und das auch im Vergleich zu anderen Taten. Nehmen wir als Vergleich: "An einem Fußgängerüberweg, den ein Bevorrechtigter benutzen wollte, diesem das Überqueren nicht ermöglicht, zu schnell herangefahren oder überholt, mit Unfall": Ist gar keine Straftat und kostet nur 120 Euro, ein Punkt in Flensburg. Wieso dann jemand, der besoffen immer noch besser fährt als andere nüchtern und keinen Unfall verursacht, dafür ins Gefängnis kommen können soll, muß mir die SPD bitte nochmal erklären.

http://www.bussgeld-info.de/bussgeldkatalog-fussgaengerueberweg/
 
... Wieso dann jemand, der besoffen immer noch besser fährt als andere nüchtern und keinen Unfall verursacht, dafür ins Gefängnis kommen können soll, muß mir die SPD bitte nochmal erklären.

http://www.bussgeld-info.de/bussgeldkatalog-fussgaengerueberweg/

Wahrscheinlich fahren viele hier im Forum auch besoffen noch besser als der letzte Honk. Das ist aber nicht der Maßstab. Es braucht eine Promille-Grenze, die für alle gilt.

Die ursprüngliche Idee kommt nicht von der SPD. Unter anderem wird die neue Promille-Grenze auch vom ADFC gefordert:
http://www.zeit.de/mobilitaet/2015-06/radfahren-alkohol-radfahrer-fahrrad

Das genügt mir als Begründung:
„Von den alkoholisierten Radfahrern verunglückten rund 85 Prozent mit 1,1 Promille und mehr.“

Eigentlich müsste die Grenze also noch weiter runter.
 
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Das genügt mir als Begründung:
„Von den alkoholisierten Radfahrern verunglückten rund 85 Prozent mit 1,1 Promille und mehr.“

Eigentlich müsste die Grenze also noch weiter runter.
Da wäre jetzt noch die Verteilung interessant. Wenn 90% der alkoholisierten Radfahrer mit mehr als 1.1Promille fahren, wäre das ein guter Schnitt. Die Promille Skala ist ja nach oben offen.

;)
 
Wie oft werdet ihr denn eig. so auf dem Rad kontrolliert? Ich wurde bisher noch nie kontrolliert.

Daher muss ich schon fragen:
Was aendert sich denn, wenn ich irgendwo eine Zahl festschreibe, aber kaum Kontrollen durchfuehre?
Mal ganz davon abgesehen, dass man auch jetzt entweder mit mehr als 1.1Promille noch unauffaellig fahren kann (das ist bisher erlaubt) oder eben nicht kann (und damit sowieso schon etwas unerlaubtes tut/bestraft werden koennte).
 
Fahrten mit dem Pkw liefern halt mehr Gründe für allgemeine Kontrollen, aber wenn man Ausfallerscheinungen zeigt ist man sicherlich dran, unabhängig welchen Stuhl man bewegt.
 
Das ist ja auch richtig so, dass der Fahrer dann dran ist!
Was aendert sich denn, wenn ich irgendwo eine Zahl festschreibe, aber kaum Kontrollen durchfuehre?
Stimmt, solche Augenwischerei ist reiner Populismus.
Das ähnelt dem CDU-Vorschlag, die Strafen für Wohnungseinbruchsdiebstähle zu erhöhen. Bringt genau gar nichts. Der ist auch bisher schon hoch genug, nur schöpfen ihn wenige Gerichte aus.
Die Täter zu ermitteln, ist das Problem, und da fehlt es an Personal und rechtlicher Handhabe. Naja, immerhin haben sie auch vorgeschlagen, den 244 Abs. 1 Nr. 3 in den Katalog von 100a StPO aufzunehmen. Das bringt deutlich mehr (und ist dringend erforderlich, nachdem das VerkDSpG die rechtliche Handhabe für Funkzellenabfragen massiv einschränkt und den meist einzigen einigermaßen sinnvollen Ermittlungsansatz verbietet).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie oft werdet ihr denn eig. so auf dem Rad kontrolliert? Ich wurde bisher noch nie kontrolliert.

Daher muss ich schon fragen:
Was aendert sich denn, wenn ich irgendwo eine Zahl festschreibe, aber kaum Kontrollen durchfuehre?
Mal ganz davon abgesehen, dass man auch jetzt entweder mit mehr als 1.1Promille noch unauffaellig fahren kann (das ist bisher erlaubt) oder eben nicht kann (und damit sowieso schon etwas unerlaubtes tut/bestraft werden koennte).

Was sich ändert? Ich denke, man kann sicher sein, daß die Leute nicht weniger trinken werden. Im Moment ist es auf dem Fahrrad ziemlich lange keine Straftat, im Auto deutlich früher. Da wird man wohl lieber das Rad nehmen, nachdem man getrunken hat. Wenn man die Zahl ändert, und beides gleich strafbar ist, werden sicherlich wieder mehr Leute betrunken Auto fahren. Superidee!
 
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Das genügt mir als Begründung:
„Von den alkoholisierten Radfahrern verunglückten rund 85 Prozent mit 1,1 Promille und mehr.“

Eigentlich müsste die Grenze also noch weiter runter.

Was heißt schon "verunglücken"?
"39 % der alkoholisierten Fahrradfahrer bei Unfällen mit Personenschaden hatten eine Blutalkoholkonzentration von 1 Promille oder mehr, bei 5 % wurde ein Wert von 1,5 Promille oder mehr gemessen.", sagt das statistische Bundesamt.
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/ImFokus/Verkehr/FahrradfahrerAlkoholPromille.html
Wie gesagt: Sich selbst auf die Fresse packen darf jeder, ob beim Fußball oder beim Skilaufen. Die entscheidende Frage ist doch: Wie viele Personen wurden in Mitleidenschaft gezogen, meinetwegen auch: Welcher Sachschaden ist bei anderen entstanden?
 
Das ähnelt dem CDU-Vorschlag, die Strafen für Wohnungseinbruchsdiebstähle zu erhöhen. Bringt genau gar nichts. Der ist auch bisher schon hoch genug, nur schöpfen ihn wenige Gerichte aus.
Ich vermute ja mal, dass das Ziel ist die erwartete Strafe (-> Abschreckung) in die Hoehe zu treiben.
Die berechnet sich letztlich aus <Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden> * <tatsaechl. Strafe>.

Hohe Strafen (falls man denn erwischt wird) sind nicht unbedingt fair, weil man dann auch fuer einmaliges Fehlverhalten hart bestraft werden kann, naja..
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon klar, aber bei ner Aufklärungsquote von wieviel? 15? Prozent schreckt das nicht so wirklich ab...

Ach ja: Ganz besonders witzig finde ich den SPD-Vorstoß, um den es in diesem Thread geht, wenn man einen weiteren Vorschlag von ihnen mit berücksichtigt: http://www.focus.de/finanzen/recht/...r-noch-mit-bussgeldern-ahnden_id_5488525.html

Ich klaue also als Gewohnheitsalki künftig ganz offen meine tägliche Flasche Wodka im Selbstbedienungsladen und marschiere damit raus. Dafür muss ich dann möglicherweise ein Bußgeld zahlen.
Aber weil ich es geschafft habe, die Flasche leer zu trinken, bevor die Polizei (von mir aus auch das Ordnungsamt) kommt und dann mit dem Rad - völlig unauffällig - im Straßenverkehr heimfahre, mache ich mich letztlich doch strafbar. :hüpf:
 
0,0 Promille-Grenze für alle Verkehrsteilnehmer, nur mit Null Toleranz gegenüber allen die Drogen nehmen ist auch Allen geholfen!
 
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